Dominikus Willi: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 24: | Zeile 24: | ||
{{DEFAULTSORT:Willi, Dominikus}} | {{DEFAULTSORT:Willi, Dominikus}} | ||
[[Kategorie:Bischöfe Deutschland|Willi, Dominikus]] | [[Kategorie:Bischöfe Deutschland|Willi, Dominikus]] | ||
− | [[Kategorie: | + | [[Kategorie:Äbte|Willi, Dominikus]] |
[[Kategorie:Zisterzienser|Willi, Dominikus]] | [[Kategorie:Zisterzienser|Willi, Dominikus]] | ||
− | [[Kategorie: | + | [[Kategorie:Theologen Deutschland|Willi, Dominikus]] |
Version vom 10. Mai 2012, 00:50 Uhr
Dominikus Martin Carl Willi OCist (* als Martin Carl Willi am 20. April 1844 in Domat/Ems bei Chur/Schweiz; † 6. Januar 1913) war Abt der Zisterzienserabtei Marienstatt und von 1898 bis 1913 römisch-katholischer Bischof von Limburg.
Leben
Willi wurde als fünftes Kind eines königlich-neapolitanischen Offiziers in Domat an der Ems geboren. Seine Mutersprache war Räto-Romanisch, erst auf dem Gymnasium der Benediktiner in Einsiedeln, das er seit 1855 besuchte, lernte er Deutsch. Nach dem Abitur schloss er sich 1861 der Ordensgemeinschaft der Zisterzienser in Wettingen-Mehrerau in Bregenz, Österreich an. Seine Studien absolvierte er in Einsiedeln und Mehrerau. Am 12. Mai 1867 empfing er die Priesterweihe und war in Mehrenau auf der Stiftsschule von 1867 bis 1875 als Präfekt und von 1875 bis 1888 Rektor. 1878 übernahm er das Amt des Priors. In Mehrerau war er mit kurzer Unterbrechung von 1867 bis 1878 Leiter des Collegium Bernardi, der an das Kloster angeschlossenen Schule.
1888 zog er um ins Bistum Limburg, um sich in Marienstatt um die Neubesiedlung der dortigen seit 1802 aufgehobenen Zisterzienser-Abtei zu kümmern. Von diesem Jahr an befasste er sich mit der Ordnung des Magdenauer Klosterarchivs und erstellte ein dreibändiges Regestenwerk, das heute noch als Standardwerk betrachtet wird. Die Bibliothek der Abtei Marienstatt verdankt Willis Liebe zum Zisterzienserorden und seinen freundschaftlichen Beziehungen zu vielen Äbten und geistlichen Würdenträgern ihre reichen Bestände an ordens- und regionalgeschichtlichen, asketischen und theologischen Büchern. 1888 übersiedelte er in den Bereich des Bistums Limburg Am 27. April 1890 wurde er durch Maurus Kalkum in Mehrenau zum ersten Abt der wiedererstandenen Zisterzienser-Abtei Marienstatt geweiht und am 8. Mai in der Abtei eingeführt.
Am 15. Juni 1898 wurde Dominikus Willi vom Limburger Domkapitel zum Bischof von Limburg gewählt und sieben Tage später von Papst Leo XIII. ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 8. September 1898 Bischof Paul Leopold Haffner. Willi war Nachfolger von Bischof Karl Klein der am 6. Februar 1898 gestorben war. Vom 1. November 1898 an stand ihm Georg Hilpisch als Generalvikar zur Seite. Als Bischof in Limburg galt Willi als Integrationsfigur der Zeit nach dem Kulturkampf. Seinem Selbstverständnis nach mehr Seelsorger als Verwalter, war er stets auf Ausgleich bedacht und überzeugte durch seinen einfachen Lebensstil.
In seiner Amtszeit vergrößerte sich das Bistum um fünf Pfarreien und 21 weitere Seelsorgsstellen. Er gründete 1903 das Limburger Diözesanmuseum und holte die Jesuiten nach Frankfurt und die Franziskaner nach Kelkheim. Am 6. Januar 1913 versarb er in Limburg.
Veröffentlichungen
- Ein dreibändiges Regestenwerk des Magdenauer Klosterarchivs.
- Album Wettingense: Verzeichnis der Mitglieder des exemten und konsistorialen Cistercienser-Stiftes B.V.M. de Maristella zu Wettingen-Mehrerau 1227–1904. – Limburg: Kommissions-Verlag der Limburger Volksdruckerei, 1904, 2., verbesserte Auflage (Erstausgabe ebd. 1892)
- Päpste, Kardinäle und Bischöfe aus dem Cistercienser-Orden. In: Cistercienser Chronik 23 (1911)
Weblinks
- http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bwilli.html Eintrag über Dominikus Willi auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- http://www.e-lir.ch/index.php?id=450&t_articles_id=3205&lemma=w&chavazzin=&lemma_lang= Eintrag Historisches Lexikon der Schweiz
- {Theo{HLS|46403|Willi, Dominicus|Autor=Theo Haas}}