Therese von Lisieux: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 18. Oktober 2008, 20:02 Uhr

Thérèse Martin

Thérèse de Lisieux (* 2. Januar 1873 in Alençon, Frankreich; † 30. September 1897 in Lisieux, Frankreich) war eine bekannte Karmelitin, die 1925 heilig gesprochen wurde und 1997 zur Kirchenlehrerin ernannt wurde.

Biographie

Die Hl. Theresia von Lisieux OCD (auch: Therese vom Kinde Jesu und vom heiligsten Antlitz) wurde am 2. Januar 1873 als Thérèse Martin in Alencon (Normandie, Frankreich) geboren. Sie war die Tochter von Zélie und Louis Martin und das Jüngste von neun Kindern, fünf starben im Kindesalter. Vater und Mutter hatten sich in ihrer Jugend zu einem Ordensleben hingezogen gefühlt. Frau Zélie Martin leitete später 24 Jahre lang ein Unternehmen der Fabrikation von Alenconspitzen, Louis Martin widmete sich nach der Hochzeit ihrem Geschäft und gab seinen Beruf als Juwelier auf.

Die hl. Therese trat, nach einer ungewöhnlich frommen Kindheit, 1888 bereits mit 15 Jahren in den Karmel von Lisieux ein. Anlässlich einer Rompilgerfahrt hat sie die Sondererlaubnis von Papst Leo XIII. zu erwirken versucht, der aber die letzte Entscheidung in der Zuständigkeit des Bischofs beließ. Dieser stimmte dem frühen Beitritt schließlich zu. Das klösterliche Leben verlief eher unauffällig, wiewohl Therese von ihrer Oberin zu besonderen Aufgaben herangezogen wurde, etwa in der Betreuung der Novizinnen. Zeitweilig war ihre leibliche Schwester zugleich ihre Oberin, bis die aristokratische frühere Oberin wieder die Leitung des Karmel übernahm. Im Auftrag beider fertigte sie mehrere Manuskripte über ihren geistlichen Weg an, die von ihren Schwestern nach ihrem frühen Tod redigiert herausgegeben wurde.

Verehrung

Je ferai tomber une pluie des roses.

Am 30. September 1897 starb sie, nach einem langen Leidensweg, der mit ihrem Akt der Ganzhingabe vom 9. Juni 1895 begann, an Tuberkulose. Das unter dem Titel "Histoire d'une ame" 1898 herausgegebene Buch trat einen unvergleichlichen Siegeszug an, da es die christliche Wahrheit der Liebe neu für alle erschloss. Berichte von Hundertausenden von Gebetserhörungen machten als ihr "Rosenregen" die normannische Ordensfrau sehr rasch weltbekannt. Die Geschichte einer Seele ist das wohl meistverbreitete (geistliche) Buch französischer Sprache (außer der Bibel).

Die heilige Therese vom KINDE JESU

Bereits am 17. Mai 1925 wurde Therese durch Papst Pius XI. heiliggesprochen, der sie als "Stern seines Pontifikats" verehrte. Ihr Kult verbreitete sich zwischen den Kriegen weltweit; 1997 wurde sie zur Kirchenlehrerin ernannt, obwohl (oder weil) ihr schriftlicher Nachlass (nur) "etwa die Hälfte eines russischen Romans" umfasst (so: Jean Guitton). Sie ist Patronin der Missionen. Ihr Gedenktag ist am 1. Oktober.

In Anlehnung an den "kleinen Weg" ihrer Spiritualität wird die Hl. Therese auch die "kleine Therese" genannt, die Hl. Theresia von Avila hingegen die "große Teresa".

Zitate von Therese von Lisieux

  • "Ich werde meinen Himmel damit verbringen, auf Erden Gutes zu tun!"
  • "Im Herzen der Kirche, meiner Mutter, will ich Liebe sein."
  • "Im Himmel wird man nie einem gleichgültigen Blick begegnen, denn alle Auserwählten werden wissen, dass sie die Gnaden, mit deren Hilfe sie ihre Kronen erworben haben, einander verdanken."
  • "Ja, ich weiß nur zu gut, alle unsere Gerechtigkeiten besitzen vor dir nicht den geringsten Wert. Um dennoch meinen Opfern einen Sinn zu verleihen, werfe ich sie allezeit tief in dein Herz hinein."

Seligsprechung ihrer Eltern

Die Eltern der Heiligen, nämlich Louis Martin und Zelie Martin werden am 19. Oktober 2008 in der Basilika Saint-Thérèse in Lisieux seliggesprochen.

Literatur

Auf deutsch:

  • Therese vom Kinde Jesus: Selbstbiographische Schriften. Einsiedeln 1988, ISBN 3-265-10203-3
  • Geschichte einer Seele, Die Heilige von Lisieux erzählt aus ihrem Leben (Selbstbiografie; 247 Seiten) erhältlich bei Mediatrix-Verlag.
  • Therese Martin: Briefe. Leutesdorf 1976, ISBN 3-7794-0634-9
  • Therese Martin: Ich gehe ins Leben ein. Letzte Gespräche der Heiligen von Lisieux. Leutesdorf 1998, ISBN 3-7794-0718-3

Sekundärliteratur

  • Waltraud Herbstrith: Therese von Lisieux, München 1997.
  • Jean Guitton: Le génie de Thérèse de Lisieux, Paris 1995.
  • Ingeborg Obereder: Therese – eine Freundin für immer, Linz 2006. (Neuauflage)

Päpstliche Schreiben

Weblinks