Karl Rahner: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Während der ersten zehn Nachkonzilsjahre wurde Rahner für etliche Theologen zur Symbolfigur einer modernen Theologie. Heute mehren sich kritische Stimmen, die Zweifel daran hegen, ob die von Karl Rahner vertretene Konzeption dem vollen Inhalt der dogmatischen Tradition noch genügt, etwa hinsichtlich der | + | Während der ersten zehn Nachkonzilsjahre wurde Rahner für etliche Theologen zur Symbolfigur einer modernen Theologie. Heute mehren sich kritische Stimmen, die Zweifel daran hegen, ob die von Karl Rahner vertretene Konzeption dem vollen Inhalt der dogmatischen Tradition noch genügt, etwa hinsichtlich der [[Trinität]]slehre, der [[Christologie]] und der Auffassung von der [[Erlösung]]. |
Jedoch halten auch die meisten Kritiker das ursprüngliche Anliegen, die katholische [[Dogmatik]] aus der begrifflichen Enge jesuitischer Theologie des 19. Jahrhunderts herauszuführen, weiterhin für berechtigt, insbesondere in der Konfrontation mit den heutigen [[Geisteswissenschaft]]en. | Jedoch halten auch die meisten Kritiker das ursprüngliche Anliegen, die katholische [[Dogmatik]] aus der begrifflichen Enge jesuitischer Theologie des 19. Jahrhunderts herauszuführen, weiterhin für berechtigt, insbesondere in der Konfrontation mit den heutigen [[Geisteswissenschaft]]en. |
Version vom 7. November 2007, 12:50 Uhr
Karl Rahner war Jesuit und einer der bedeutendsten katholischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Er lehrte als Professor an den Universitäten Innsbruck, München und Münster, verfasste als überaus produktiver theologischer Denker zahlreiche Aufsätze und viele Bücher. Zuvor zeitweilig unter Ordenszensur, wurde er 1962 zum Berater des Zweiten Vatikanischen Konzils berufen. Besondere Aufmerksamkeit widmete Rahner zu dieser Zeit dem Offenbarungsbegriff und der Wiederzulassung des ständigen Diakonats.
Während der ersten zehn Nachkonzilsjahre wurde Rahner für etliche Theologen zur Symbolfigur einer modernen Theologie. Heute mehren sich kritische Stimmen, die Zweifel daran hegen, ob die von Karl Rahner vertretene Konzeption dem vollen Inhalt der dogmatischen Tradition noch genügt, etwa hinsichtlich der Trinitätslehre, der Christologie und der Auffassung von der Erlösung.
Jedoch halten auch die meisten Kritiker das ursprüngliche Anliegen, die katholische Dogmatik aus der begrifflichen Enge jesuitischer Theologie des 19. Jahrhunderts herauszuführen, weiterhin für berechtigt, insbesondere in der Konfrontation mit den heutigen Geisteswissenschaften.
Biographie
- 5. März 1904: Geburt in Freiburg im Breisgau
- 1922: Eintritt in den Jesuitenorden (SJ)
- 1924-1934: Ordensübliche Studien der Philosophie und Theologie
- 1936: Promotion (Dr. theol.) in Innsbruck
- 1937: Habilitation und Privatdozent in Innsbruck
- 1949: Ordentlicher Professor für Dogmatik an der Universität Innsbruck
- 1964-1967: Professor für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie an der Universität München
- 1967-1971: Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Münster
- 30.03.1984: Tod in Innsbruck
Literatur
Sekundärliteratur
Hans Küng widmet Rahner einigen Aufwand in seinen Memoiren, äußert sich über die große Enttäuschung, die dieser darstelle und bezeichnet Rahner als letztlich unfähig, aus der Enge der Neuscholastik auszubrechen, da er mit seinen philosophisch-spekulativen Einfällen weder der Geschichte noch der Bibelexegese genügend Respekt entgegenbringe.