Dogmatik: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. September 2007, 02:41 Uhr
Dogmatik befasst sich mit den Glaubensbekenntnissen und kirchlichen Lehrentscheidungen.
Mit Jesus ist die letzte und endgültige Offenbarung zwar abgeschlossen - allerdings muss die Kirche im Lauf der Geschichte immer wieder diese Wahrheit in die jeweilige Zeit und Situation hinein auslegen. Sie tut das im Hl.Geist und in Gemeinschaft (vgl. Joh. 16, 12-14) - im Rahmen des ordentlichen und außerordentlichen Lehramtes.
Was ist ein Dogma?
Das Wort Dogma kommt vom gr. doxein = zum Aufleuchten bringen. Ein Dogma bringt also eine Glaubenswahrheit der Kirche zum Aufleuchten. Das Wort Dogma begegnet uns das erste Mal in Apg.16,4 - als Beschlüsse der Ältesten und Apostel.
Das Wesen eines Dogmas besteht darin, Glaubensgut, das uns von Jesus Christus übergeben wurde, unverfälscht und umfassend (=katholisch) zu erhalten und vor Verfälschung zu bewahren. Faktisch wurden Dogmen sehr oft als Antwort auf Irrlehren formuliert. Zum Beispiel führte die Irrlehre, wonach Maria nur den "Menschen" Jesus geboren hätte (Nestorius!) zum Dogma der Gottesmutterschaft (431 am Konzil von Ephesus formuliert).
Grundlage für Dogmen
Ein Dogma stellt kein neues Glaubensgut dar, sondern das, was im Wort Jesu begründet ist und in der Tradition der Kirche seit der Zeit der Apostel weitergegeben wurde (="apostolisch"), wird klar formuliert. Die Gemeinschaft der Kirche (als Konzil) entscheidet (meist eben aufgrund einer Irrlehre), was zum Glaubensgut der Kirche gehört und was nicht.
Weiters kann auch das, was seit apostolischer Zeit immer und überall in der Kirche geglaubt worden ist, Basis für ein Dogma sein (der sogenannte Glaubenssinn der Kirche).
Verbindlichkeit der Dogmen
Das erste Vatikanische Konzil (1869 – 1870) beschreibt die Verbindlichkeit feierlich::
"Unter Gutheißung des heiligen Konzils lehren und definieren Wir (Pius IX.) als von Gott geoffenbartes Dogma, dass der römische Bischof (Papst), wenn er ex cathedra spricht, d.h. wenn er als Hirt und Lehrer aller Christen kraft seiner höchsten apostolischen Autorität endgültig festlegt, dass eine Lehre bezüglich des Glaubens oder der Sitten von der gesamten Kirche zu halten ist, durch den göttlichen Beistand, der dem heiligen Petrus verheißen ist, die Unfehlbarkeit besitzt, die nach dem Willen des göttlichen Erlösers seine Kirche bei der Definierung einer Glaubens- und Sittenlehre haben sollte, und dass deshalb derartige Definitionen des römischen Bischofs aus sich, nicht aber (erst) infolge der Zustimmung der kirche, unabänderlich sind."