Unsere Liebe Frau von der Säule: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Erscheinung '''Unserer Lieben Frau von der Säule''' (span.: '''Nuestra Señora del Pilar''') ist eine kirchlich anerkannte und zugleich die erste und damit älteste bekannte [[Marienerscheinung]] der Welt,  
 
Die Erscheinung '''Unserer Lieben Frau von der Säule''' (span.: '''Nuestra Señora del Pilar''') ist eine kirchlich anerkannte und zugleich die erste und damit älteste bekannte [[Marienerscheinung]] der Welt,  
 
die laut der Überlieferung in einer Nacht im Januar des Jahres 40 oder 41 in der Römersiedlung Caesaraugusta (gegründet durch die Römer 24-12 v. Chr.), dem heutigen Saragossa (span.: Zaragoza),  
 
die laut der Überlieferung in einer Nacht im Januar des Jahres 40 oder 41 in der Römersiedlung Caesaraugusta (gegründet durch die Römer 24-12 v. Chr.), dem heutigen Saragossa (span.: Zaragoza),  
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==Der Erscheinungsort und weitere Ereignisse im Laufe der Geschichte==
 
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Die Stätte der Erscheinung wird zum ersten [[Wallfahrtsort]] Spaniens: In Saragossa ist damit auch das erste Marienheiligtum der Welt.
 
Die Stätte der Erscheinung wird zum ersten [[Wallfahrtsort]] Spaniens: In Saragossa ist damit auch das erste Marienheiligtum der Welt.
 
Nach der Erscheinung gibt es im Lauf der Zeit wiederholt [[Wunder]] und außergewöhnliche Geschehnisse im Zusammenhang mit der [[Jungfrau]] von der Säule:
 
Nach der Erscheinung gibt es im Lauf der Zeit wiederholt [[Wunder]] und außergewöhnliche Geschehnisse im Zusammenhang mit der [[Jungfrau]] von der Säule:

Version vom 13. April 2024, 11:03 Uhr

Säule und Marienstatue von Nuestra Señora del Pilar

Die Erscheinung Unserer Lieben Frau von der Säule (span.: Nuestra Señora del Pilar) ist eine kirchlich anerkannte und zugleich die erste und damit älteste bekannte Marienerscheinung der Welt, die laut der Überlieferung in einer Nacht im Januar des Jahres 40 oder 41 in der Römersiedlung Caesaraugusta (gegründet durch die Römer 24-12 v. Chr.), dem heutigen Saragossa (span.: Zaragoza), in der römischen Provinz Hispania (heute Spanien) stattgefunden haben soll. Dem heiligen Apostel Jakobus dem Älteren (span.: Santiago el Mayor), der zu der Zeit in der Provinz Hispania mit wenig Erfolg versucht haben soll, das Evangelium Jesu Christi zu verbreiten, soll in dieser Nacht die heilige Jungfrau Maria (die zu dieser Zeit noch lebte) in einer Bilokation umgeben von Tausenden von Engeln auf einer Säule erschienen sein und ihm Mut für seine Mission zugesprochen haben, das Evangelium dort weiterhin zu verkünden, bevor er nach Jerusalem zurückkehren soll, um das Martyrium zu erleiden. Auch beauftragt die Gottesmutter den Heiligen, ihr zur Ehre an dem Ort ein Heiligtum zu erbauen, an dem er die meisten Menschen von seiner Botschaft überzeugt. Das ist tatsächlich in Caesaraugusta. Es bleibt eine Säule mit einer Statue der Muttergottes mit dem Jesuskind nach der Erscheinung zurück, die in der von dem heiligen Apostel gebauten Kapelle eingefasst werden wird.

Die Erscheinung Unserer Lieben Frau von der Säule

Die Erscheinung Unserer Lieben Frau von der Säule ereignet sich zu einer Zeit, als Jesus bereits in den Himmel aufgefahren ist und der Seher, der heilige Apostel Jakobus der Ältere mit seinen Gefährten von Jaffa aus an das "äußerste Ende der Welt" gefahren ist und in der römischen Provinz Hispania, insbesondere in Aragonien, das Evangelium gepredigt haben soll. Vor seiner Abreise soll Maria, die zu der Zeit in Jerusalem oder Ephesos lebte, ihm versprochen haben, ihn zu besuchen, wo immer er sich aufhalten werde. Angekommen in Hispania stößt seine Mission aber auf viele Schwierigkeiten und der Heilige gerät darüber in große Verzweiflung. Als Jakobus eines Nachts im Januar des Jahres 40 oder 41 in der Römersiedlung Caesaraugusta (zu Augustus Zeiten als römische Veteranenkolonie gegründet) am Ufer des Río Ebro betet, sieht er plötzlich ein helles Licht, in dem ihm Maria, die heilige Mutter Gottes, auf wundersame Weise erscheint, umgeben von Tausenden von Engeln und inmitten eines leuchtenden Strahlenkranzes. Sie kommt auf einer Wolke zu ihm herab, getragen von zwei Engeln und wird auf einer Säule abgesetzt, die ebenfalls von Engeln vom Himmel her auf die Erde gestellt wird. Sie spricht dem Apostel Mut zu und sagt, daß seine Bemühungen, die Worte des Herrn zu verkünden, und sein Wirken für Jesus noch viele Früchte haben wird. Dann trägt sie ihm auf, ihr zu Ehren an der Stelle ein ihr geweihtes Heiligtum zu bauen, an der er die meisten Menschen von seiner Botschaft überzeugt; das wird die Kapelle "Capilla de Nuestra Señora del Pilar" in Caesaraugusta und am Río Ebro sein, da der heilige Apostel dort tatsächlich die meisten Bekehrungen erringt. Dann entschwinden die Engel und Maria. Zurück bleibt eine Säule aus Jaspis von ca. 2m Höhe, auf der eine Statue der Muttergottes mit dem Jesuskind von ca. 36cm steht. Beflügelt von dem wundersamen Ereignis geht der Apostel mit neuem Mut ans Werk und wird auch das Heiligtum bauen, in das er die Säule mit der Statue der Muttergottes einfasst. Dieses Heiligtum ist damit auch die erste Kirche der Welt, die der Muttergottes geweiht ist. Nach seinem Wirken in Hispania kehrt der Heilige nach Jerusalem zurück, wo er als erster der zwölf Apostel für Jesus im Jahr 44 das Martyrium erleidet. Nach seinem Tod wird der Apostel mit dem Schiff nach dem heutigen nordspanischen Santiago de Compostela (dem Ziel des dann entstehenden Jakobsweges) gebracht und dort beigesetzt.


Der Erscheinungsort und weitere Ereignisse im Laufe der Geschichte

Basilika Nuestra Señora del Pilar am Río Ebro
Die Santa Capilla in der Basilika

Die Stätte der Erscheinung wird zum ersten Wallfahrtsort Spaniens: In Saragossa ist damit auch das erste Marienheiligtum der Welt. Nach der Erscheinung gibt es im Lauf der Zeit wiederholt Wunder und außergewöhnliche Geschehnisse im Zusammenhang mit der Jungfrau von der Säule: Im 17. Jahrhundert kann ein Bettler wegen eines amputierten Beines nicht mehr arbeiten; er betet unablässig am Schrein der Gottesmutter; das ist nicht vergebens: sein Bein wird auf wundersame Weise wieder vollständig hergestellt. Während des spanischen Bürgerkrieges 1936 bombadieren linksgerichtete Republikaner die Kirche, aber die Bomben, die auf die Kirche abgeworfen werden, explodieren nie. Im Laufe der Jahrhunderte lässt die Kirche die Überlieferung der Marienerscheinung wiederholt prüfen und bestätigt sie. 1730 führt Papst Clemens XII das "Fest Unserer Lieben Frau von der Säule" für das gesamte spanische Reich ein. Schließlich wird Unsere Liebe Frau von der Säule, die "Virgen del Pilar" zur Patronin der gesamten hispanischen Welt erhoben und ihr Festtag auf den 12. Oktober gelegt, der jedes Jahr in Saragossa gefeiert und an dem gleichzeitig in ganz Spanien der Nationalfeiertag begangen wird. <ref>Paul Badde/Fatima-Aktion e.V., "Die älteste Marienerscheinung der Welt", in: Fatima Ruft - Haben wir Platz für Gott?, Nr. 251, Kisslegg-Immenried 4/2020</ref> Nuestra Señora del Pilar, also Unsere Liebe Frau von der Säule, und der heilige Jakobus der Ältere sind seit ehedem auch Nationalheilige von Spanien. Die heutige Basilika, die gleichzeitig die größte Barockkirche Spaniens ist mit vielen Kapellen, 10 Kuppeln, einer riesigen Hauptkuppel und 4 Türmen, hat ihre Grundsteinlegung im Jahr 1681 und befindet sich auch (wie die ursprüngliche Kapelle) am Río Ebro in Saragossa. In einer der Kapellen - der Santa Capilla - findet sich der berühmte Schrein der Jungfrau von Pilar mit Säule und Marienstatue - das Ziel aller Gläubigen. Diese Kapelle wurde 1765 vollendet. Saragossa hat heute (Zeitpunkt: 2019) ca. 700.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft Aragonien im Nordosten Spaniens (spanisch: Aragón).

Literatur

  • J. Aladrén, "Tradición de la Venida de la Virgen del Pilar a Zaragoza (España)", in: J. Aladrén, La Virgen del Pilar, Suplemento de la Revista El Pilar, n. 5152, Zaragoza 2004.
  • Paul Badde/Fatima-Aktion e.V., "Die älteste Marienerscheinung der Welt", in: Fatima Ruft - Haben wir Platz für Gott?, Nr. 251, Kisslegg-Immenried 4/2020.
  • Johann-Wilhelm-Naumann-Stiftung, "Die Stadt der Säulen-Jungfrau", in: Die Tagespost - Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur, Würzburg 17. Juni 2022.
  • Gottfried Hierzenberger/Otto Nedomansky, "Erscheinungen und Botschaften Marias durch die Jahrhunderte - 1. Jahrhundert", in: Erscheinungen und Botschaften der Gottesmutter Maria - Vollständige Dokumentation durch zwei Jahrtausende, Pattloch Verlag Augsburg 1993; ISBN 3-629-00623-X.
  • Andreas Drouve, "Jakobus und die Säulenjungfrau", in: Die Wunder des heiligen Jakobus - Legenden vom Jakobsweg, Verlag Herder Freiburg im Breisgau 2007; ISBN 978-3-451-29359-7.
  • Andreas Drouve, "Zaragoza - das erste Marienheiligtum der Welt", in: Reise Know-How Nordspanien mit Jakobsweg, Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, Bielefeld 9. Auflage 2019; ISBN 978-3-8317-3243-2.