Liturgiewissenschaft: Unterschied zwischen den Versionen
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* Jos. Schiffels: ''Handbuch für den Unterricht in der Liturgik; oder, Darstellung des katholischen Kirchenjahres in seinen heiligen Zeiten und Festen, Gebräuchen und zeremonien, Erklärung Sämtlicher Evangelien und ausführlicher unterricht über die heiligen Handlungen, insbesondere die heiligen Messe, und die heiligen Orte'', [[Schöningh Verlag]] Paderborn 1908 (469 Seiten). | * Jos. Schiffels: ''Handbuch für den Unterricht in der Liturgik; oder, Darstellung des katholischen Kirchenjahres in seinen heiligen Zeiten und Festen, Gebräuchen und zeremonien, Erklärung Sämtlicher Evangelien und ausführlicher unterricht über die heiligen Handlungen, insbesondere die heiligen Messe, und die heiligen Orte'', [[Schöningh Verlag]] Paderborn 1908 (469 Seiten). | ||
− | * Franz Fischer: ''Lehrbuch der katholischen Liturgik für Gymnasien und andere höhere Lehranstalten'', Mayer Compagnie Wien | + | * Franz Fischer: ''Lehrbuch der katholischen Liturgik für Gymnasien und andere höhere Lehranstalten'', Mayer Compagnie Wien 1880 (136 Seiten, 7. Aufl.). |
* [[Adolf Adam]]: ''Grundriss Liturgie''. [[Herder Verlag]], Freiburg 1994. ISBN 3-451-28413-8. | * [[Adolf Adam]]: ''Grundriss Liturgie''. [[Herder Verlag]], Freiburg 1994. ISBN 3-451-28413-8. |
Aktuelle Version vom 18. Februar 2022, 11:30 Uhr
Die Liturgiewissenschaft (scientia liturgica - Liturgik) ist eine Teildisziplin der Theologie. Ihr Gegenstand ist der bewusste Umgang mit der Liturgie. Die Liturgiewissenschaft ist in Wissenschaft und Lehre eine akademische Disziplin, die sich mit der Entstehung, dem Verstehen und der Gestaltung der Liturgieformen, mit den Texten, der Musik, den Zeremonien und den liturgischen Räumen befasst.
Im 16. Jahrhundert enstand erstmals mit dem Begriff Liturgik die wissenschaftliche Reflexion des christlichen Gottesdienstes, jedoch setzte sich der Begriff erst im 18. Jahrhundert durch. In der Folge der Liturgischen Bewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erhielt die Liturgiewissenschaft ihre klassische methodische Ausrichtung:
- Die Liturgiegeschichtsforschung rekonstruiert und kommentiert die gottesdienstlichen Feiergestalten von den Anfängen bis in die Gegenwart. Dabei wird Liturgiegeschichte zugleich als Spiegel der Kultur- und Frömmigkeitsgeschichte betrachtet.
- Die Bedeutung der liturgischen Vollzüge wird durch die Liturgietheologie erschlossen.
- Die Liturgiepastoral reflektiert den konkret gefeierten Gottesdienst anhand der Kriterien, die aus liturgiehistorischer und -theologischer Reflexion gewonnen werden.
Im theologischen Fächerkanon ist die Liturgiewissenschaft meist Teildisziplin der Praktischen Theologie, mancherorts auch ein Teilgebiet der Historischen Theologie. Ebenso ist die Liturgiewissenschaft ein wesentliches Fach in der Ausbildung der Kirchenmusiker.
Gegenstand der Liturgiewissenschaft sind neben den vollzogenen Liturgien auch die liturgischen Bücher wie das Messbuch, das Benediktionale, das Pontifikale und das Zeremoniale, Bücher des Stundengebetes sowie das Gotteslob.
Neben kirchengeschichtlichen Elementen, fließen in die Lehre und Forschung der Liturgiewissenschaft Erkenntnisse der Ästhetik, der Kommunikationswissenschaft, der Musikwissenschaft und der Volkskunde mit ein. Umgekehrt beeinflussen die Erkenntnisse der Liturgiewissenschaft die Kirchenmusik und den Kirchbau.
Bekannte Liturgiewissenschaftler
- DDr. Klaus Gamber, Leiter des Institutum Liturgicum Ratisbonense
- Prof. Dr. Ludwig Eisenhofer, Bischöfliche Philosophische-Theologische Hochschule Eichstätt
- Prof. Dr. Adolf Adam, Universität Mainz
- Prof. Dr. Teresa Berger, Yale-Universiti (USA)
- Dr. Odo Casel, Benediktiner der Abtei Maria Laach
- Prof. Dr. Albert Gerhards, Universität Bonn
- Prof. Dr. Winfried Haunerland, Universität München
- Prof. Dr. Josef Andreas Jungmann SJ, Universität Innsbruck
- Prof. Dr. Otto Nußbaum (* 1923, † 1999), Universität Bonn (1965 - 1988)
- Prof. Dr. Martin Klöckener, Universität Fribourg (Schweiz)
- Prof. Dr. Benedikt Kranemann, Universität Erfurt
- Prof. Dr. Hans Bernhard Meyer SJ, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
- Prof. DDr. Theodor Schnitzler (1910-1982), Pfarrer in Köln, Konsultor der Deutschen liturgischen Kommission
- Prof. Dr. Martin Stuflesser, Universität Würzburg
- Prof. DDr. Klemens Richter, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Literatur (Auswahl)
→ Reihe: Ecclesia orans
- Franz Xaver Schmid: Grundriß der Liturgik der christkatholischen Religion, Winkler Verlag Passau 1836 (760 S.).
- Wolfgang Pauker: Lehrbuch der Katholischen Liturgik für österreichische Mittelschulen, Königlicher Schulbücher-Verlag Wien 1912 (142 Seiten, 3., im wesentl. unveränd. Aufl.).
- Lambert Studeny: Lehrbuch der katholischen Liturgik, Ferdinand Wurst Verlag Lilienfeld 1918 (264 S., Broschiert).
- Richard Stapper: Grundriß der Liturgik. Katholische Liturgik zum Gebrauch bei akademischen Vorlesungen sowie zum Selbstunterricht, Verlag der Aschendorffschen Verlagsbuchhandlung Münster in Westphalen 1931 (314 Seiten, Imprimatur Monasterii, die 28 Januarii 1931 Mels Vicarius Episcopi Generalis).
- Ludwig Eisenhofer: Handbuch der katholischen Liturgik, 2 Bände, Freiburg 1912, zunächst als 2. Auflage des Werkes von Valentin Thalhofer, später eigenständige Neubearbeitung: Herder & Co. G.M.B.H. Verlagsbuchhandlung Freiburg im Breisgau, Erster Band: Allgemeine Liturgik 1932 (607 Seiten); Imprimatur Friburgi Brisgoviae, die 16. Martii 1932 Dr. Sester Vic. Gen.; Zweiter Band: Spezielle Liturgik 1933 (588 Seiten); Imprimatur Friburgi Brisgoviae, die 1. Aprilis 1933 Rösch Vic. Gen.). 1941 (2. Auflage).
- Franz Unterkircher: Liturgik. Lehrbuch für die Untermittelschule, Tyrolia Verlag Innsbruck 1935 (119 Seiten).
- Josef Kempf und Karl Faustmann: Handbuch der Liturgik, Schöningh Verlag Paderborn 1950 (243 Seiten, Neu bearbeitet von Adam Bernhard Gottron. 19. Aufl., Imprimatur Mainz, den 20. September 1948 Kastell).
- Rudolf Schwertschlager: Die Liturgie der Kirche, Lehrbuch für den katholischen Unterricht an den höheren Lehranstalten in Bayern, Druck Franz X. Seitz München [1954] (122 Seiten, Mit kirchlicher Druckerlaubnis München 1. März 1954GV Nr. 2195 Dr Johan Fuchs Generalvikar).
- Alfons Neugart: Handbuch der Liturgie für Kanzel, Schule und Haus, Benziger & Co. Einsiedeln:
- Band I: Die heiligen Zeiten, 1929/1931 (171 Seiten, 1./2. Auflage).
- Band II: Die heiligen Orte und Sachen 1930/1933 (140 Seiten, 1./2. Auflage).
- Band III: Die heiligen Handlungen, 1929/1931 (367 Seiten).
- Jos. Schiffels: Handbuch für den Unterricht in der Liturgik; oder, Darstellung des katholischen Kirchenjahres in seinen heiligen Zeiten und Festen, Gebräuchen und zeremonien, Erklärung Sämtlicher Evangelien und ausführlicher unterricht über die heiligen Handlungen, insbesondere die heiligen Messe, und die heiligen Orte, Schöningh Verlag Paderborn 1908 (469 Seiten).
- Franz Fischer: Lehrbuch der katholischen Liturgik für Gymnasien und andere höhere Lehranstalten, Mayer Compagnie Wien 1880 (136 Seiten, 7. Aufl.).
- Adolf Adam: Grundriss Liturgie. Herder Verlag, Freiburg 1994. ISBN 3-451-28413-8.
- Handbuch der Liturgiewissenschaft. Friedrich Pustet Verlag, Regensburg 1987, ISBN 3-7917-0884-8.
- Arnold Angenendt: Liturgik und Historik. Gab es eine organische Liturgie-Entwicklung? 2. Auflage. Herder, Freiburg usw. 2001, ISBN 3-451-02189-7.
- Benedikt Kranemann, Albert Gerhards: Einführung in die Liturgiewissenschaft. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2006, ISBN 978-3-534-15742-6.
- Reinhard Meßner: Einführung in die Liturgiewissenschaft. Schöningh Verlag (UTB-Reihe), Paderborn 2009. ISBN 978-3-506-99473-8.