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+ | Bei der Bundestagswahl 1961 kandidierte er als Kanzlerkandidat der SPD erfolglos gegen Bundeskanzler [[Konrad Adenauer]]; die SPD verbesserte ihr Wahlergebnis jedoch gegenüber 1957 um 4,4 %. Von 1966 bis 1969 amtierte er als deutscher Außenminister und Vizekanzler in der ''Großen Koalition'' unter Kurt Geoirg Kiesinger. Für die SPD war er von 1969 bis 1974 deutscher Bundeskanzler, gestützt auf eine parlamentarische Mehrheit mit der liberalen [[FDP]] unter [[Walter Scheel]], der 1974 sogar Bundespräsident wurde. Unter dem Motto "Wandel durch Annäherung" leitete er eine neue Ostpolitik ein, die bestimmt war von einem Kurs der Entspannung und des Ausgleichs mit der Sowjetunion, der DDR, Polen und den übrigen Ostblockstaaten und dazu beitrug, den Kalten Krieg zu überwinden. Für diese Politik erhielt Brandt 1971 den Friedensnobelpreis. | ||
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+ | Brandt stürzte 1974 wegen einer Spionageaffäre. Vom Amt entlastet, bestimmte er bis 1987 als Vorsitzender die Politik der SPD weiter mit, ohne ihr noch zu Erfolgen verhelfen zu können. Im Zuge der so gen. "Wiedervereinigung" war dem konfessionell nicht Engagierten, zugleich ein umjubelter Führer der ''Sozialistischen Internationale'', noch ein glanzvoller Ausklang seiner weithin mit religiösem Pathos bewunderten politischen "Lebensleistung" (Friedensnobelpreis 1971 für die "Ostpolitik") beschieden. | ||
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Version vom 23. August 2018, 11:46 Uhr
Willy Brandt, * 1913 in Lübeck als Herbert Frahm, war von 1969 bis 1974 deutscher Bundeskanzler.
Von 1964 bis 1987 war Brandt SPD-Parteivorsitzender und von 1976 bis 1992 Präsident der Sozialistischen Internationale.
Biografie
Willy Brandt war sozialistischer Journalist, während des Zweiten Weltkriegs unter dem Decknamen "Willy< Brandt" in Skandinavien tätig und seit 1945 Politiker in Deutschland; seinen Decknamen behielt er seitdem bei. Von der Gründung der Bundesrepunblik Deutschland 1949 an war er mit Unterbrechungen Mitglied des Deutschen Bundestages für die SPD. Ab 1950 bis 1971 gehörte er auch dem Berliner Abgeordnetehaus an. Von 1957 bis 1966, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, war Willy Brandt Regierender Bürgermeister von Berlin.
Bei der Bundestagswahl 1961 kandidierte er als Kanzlerkandidat der SPD erfolglos gegen Bundeskanzler Konrad Adenauer; die SPD verbesserte ihr Wahlergebnis jedoch gegenüber 1957 um 4,4 %. Von 1966 bis 1969 amtierte er als deutscher Außenminister und Vizekanzler in der Großen Koalition unter Kurt Geoirg Kiesinger. Für die SPD war er von 1969 bis 1974 deutscher Bundeskanzler, gestützt auf eine parlamentarische Mehrheit mit der liberalen FDP unter Walter Scheel, der 1974 sogar Bundespräsident wurde. Unter dem Motto "Wandel durch Annäherung" leitete er eine neue Ostpolitik ein, die bestimmt war von einem Kurs der Entspannung und des Ausgleichs mit der Sowjetunion, der DDR, Polen und den übrigen Ostblockstaaten und dazu beitrug, den Kalten Krieg zu überwinden. Für diese Politik erhielt Brandt 1971 den Friedensnobelpreis.
Brandt stürzte 1974 wegen einer Spionageaffäre. Vom Amt entlastet, bestimmte er bis 1987 als Vorsitzender die Politik der SPD weiter mit, ohne ihr noch zu Erfolgen verhelfen zu können. Im Zuge der so gen. "Wiedervereinigung" war dem konfessionell nicht Engagierten, zugleich ein umjubelter Führer der Sozialistischen Internationale, noch ein glanzvoller Ausklang seiner weithin mit religiösem Pathos bewunderten politischen "Lebensleistung" (Friedensnobelpreis 1971 für die "Ostpolitik") beschieden.
Die neue Parteizentrale in Berlin trägt seine Namen.