Maria Merkert: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „==Biographie==“ durch „==Biografie==“) |
(W) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
''' Maria Merkert ''' [[CSSE]] (* [[21. September]] [[1817]] in Neiße (heute Nysa, [[Polen]]); † [[14. November]] [[1872]] ebenda) war [[Schlesien|schlesische]] Ordensgründerin und ist Selige der [[Katholische Kirche|katholischen Kirche]]. Sie wird die »Samariterin Schlesiens« genannt. Ihr liturgischer Gedenktag ist der [[14. November]]. | ''' Maria Merkert ''' [[CSSE]] (* [[21. September]] [[1817]] in Neiße (heute Nysa, [[Polen]]); † [[14. November]] [[1872]] ebenda) war [[Schlesien|schlesische]] Ordensgründerin und ist Selige der [[Katholische Kirche|katholischen Kirche]]. Sie wird die »Samariterin Schlesiens« genannt. Ihr liturgischer Gedenktag ist der [[14. November]]. | ||
− | ==Biografie== | + | == Biografie == |
[[Maria]] Merkert wurde als Tochter des Ehepaares Karl Anton Merkert und Barbara Pfitzner geboren. Während der Choleraepidemie in den Jahren 1832/33 sorgte sie sich mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Mathilde um Kranke, Sterbende und Zurückgebliebene. Angesichts ihrer von Industrialisierung, Unruhen und [[Säkularisation]] geplagten Heimat bildeten sie selbst, ihre Schwester sowie die Frauen Klara Wolff und Franziska Werner ab 1842 eine religiöse Gemeinschaft (»Verein zur Pflege hilfloser Kranker unter dem Schutz des Heiligen Herzens ]esu«) und besuchten die Kranken, Einsamen· und Sterbenden in ihrem Zuhause, hielten Nachtwache in den Spitälern und sorgten sich um Kinder. | [[Maria]] Merkert wurde als Tochter des Ehepaares Karl Anton Merkert und Barbara Pfitzner geboren. Während der Choleraepidemie in den Jahren 1832/33 sorgte sie sich mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Mathilde um Kranke, Sterbende und Zurückgebliebene. Angesichts ihrer von Industrialisierung, Unruhen und [[Säkularisation]] geplagten Heimat bildeten sie selbst, ihre Schwester sowie die Frauen Klara Wolff und Franziska Werner ab 1842 eine religiöse Gemeinschaft (»Verein zur Pflege hilfloser Kranker unter dem Schutz des Heiligen Herzens ]esu«) und besuchten die Kranken, Einsamen· und Sterbenden in ihrem Zuhause, hielten Nachtwache in den Spitälern und sorgten sich um Kinder. | ||
Zeile 8: | Zeile 8: | ||
Mit Franziska Werner nahm sie in Neiße den ambulanten Pflege dienst als »Graue Schwestern der hl. Elisabeth« (»grau« wegen der Farbe ihres Gewandes) wieder auf. Doch als Anerkennung für ihren hingebungsvollen Dienst ernteten sie alles andere als Dankbarkeit: die Kirche versagte den »ausgetretenen Nonnen« die Unterstützung. Merkert aber gab nicht auf und gewann die Stadtverwaltung als Verbündeten, die den Schwestern des »St.-Elisabeth-Vereins« eine trag- und zukunftsfahige Rechtsform gab. Erst 1859 erhielten sie die Anerkennung durch den Fürstbischof von Breslau, und Maria Merkert wurde die erste Generaloberin, was sie 22 Jahre lang bis zu ihrem [[Tod]] blieb. Tatkräftig und zielorientiert koordinierte sie den bald 400 Schwestern zählenden Orden und errichtete das große Mutterhaus in Neiße. Ein Jahr vor ihrem [[Sterben]] gab der seIige [[Pius IX.]] dem Orden die päpstliche Anerkennung mit dem »Decretum Laudis«. Bei Maria Merkerts [[Tod]] hatte die Gemeinschaft bereits 440 Schwestern in 87 Niederlassungen. Ihr Grab wird in einer Seitenkapelle der Jakobus-Kirche in Neiße verehrt. Die über 1600 Schwestern bestätigen: »Sie hat nicht umsonst gelebt« (Grabinschrift). | Mit Franziska Werner nahm sie in Neiße den ambulanten Pflege dienst als »Graue Schwestern der hl. Elisabeth« (»grau« wegen der Farbe ihres Gewandes) wieder auf. Doch als Anerkennung für ihren hingebungsvollen Dienst ernteten sie alles andere als Dankbarkeit: die Kirche versagte den »ausgetretenen Nonnen« die Unterstützung. Merkert aber gab nicht auf und gewann die Stadtverwaltung als Verbündeten, die den Schwestern des »St.-Elisabeth-Vereins« eine trag- und zukunftsfahige Rechtsform gab. Erst 1859 erhielten sie die Anerkennung durch den Fürstbischof von Breslau, und Maria Merkert wurde die erste Generaloberin, was sie 22 Jahre lang bis zu ihrem [[Tod]] blieb. Tatkräftig und zielorientiert koordinierte sie den bald 400 Schwestern zählenden Orden und errichtete das große Mutterhaus in Neiße. Ein Jahr vor ihrem [[Sterben]] gab der seIige [[Pius IX.]] dem Orden die päpstliche Anerkennung mit dem »Decretum Laudis«. Bei Maria Merkerts [[Tod]] hatte die Gemeinschaft bereits 440 Schwestern in 87 Niederlassungen. Ihr Grab wird in einer Seitenkapelle der Jakobus-Kirche in Neiße verehrt. Die über 1600 Schwestern bestätigen: »Sie hat nicht umsonst gelebt« (Grabinschrift). | ||
− | ==Seligsprechung== | + | == Seligsprechung == |
Maria Merkert wurde [[Neue Heilige und Selige im Pontifikat Benedikt XVI.|im Pontifikat Benedikt XVI.]] am 30. September 2007 im Dom St. Jakob und Agnes ihrer oberschlesischen, heute polnischen Geburtsstadt Neiße (Nysa) [[seliggesprochen]]. | Maria Merkert wurde [[Neue Heilige und Selige im Pontifikat Benedikt XVI.|im Pontifikat Benedikt XVI.]] am 30. September 2007 im Dom St. Jakob und Agnes ihrer oberschlesischen, heute polnischen Geburtsstadt Neiße (Nysa) [[seliggesprochen]]. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
− | *[http://www.tag-des-herrn.de/artikel/3417.php In den Kranken Christus pflegen], Interview mit Provinzoberin M. Dominika Kinder, in: [[Tag des Herrn]], 2007, Ausgabe 39. | + | * [http://www.tag-des-herrn.de/artikel/3417.php In den Kranken Christus pflegen], Interview mit Provinzoberin M. Dominika Kinder, in: [[Tag des Herrn]], 2007, Ausgabe 39. |
[[Kategorie:Selige Polen]] | [[Kategorie:Selige Polen]] | ||
[[Kategorie:Ordensgründer]] | [[Kategorie:Ordensgründer]] |
Version vom 14. November 2016, 18:10 Uhr
Maria Merkert CSSE (* 21. September 1817 in Neiße (heute Nysa, Polen); † 14. November 1872 ebenda) war schlesische Ordensgründerin und ist Selige der katholischen Kirche. Sie wird die »Samariterin Schlesiens« genannt. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 14. November.
Biografie
Maria Merkert wurde als Tochter des Ehepaares Karl Anton Merkert und Barbara Pfitzner geboren. Während der Choleraepidemie in den Jahren 1832/33 sorgte sie sich mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Mathilde um Kranke, Sterbende und Zurückgebliebene. Angesichts ihrer von Industrialisierung, Unruhen und Säkularisation geplagten Heimat bildeten sie selbst, ihre Schwester sowie die Frauen Klara Wolff und Franziska Werner ab 1842 eine religiöse Gemeinschaft (»Verein zur Pflege hilfloser Kranker unter dem Schutz des Heiligen Herzens ]esu«) und besuchten die Kranken, Einsamen· und Sterbenden in ihrem Zuhause, hielten Nachtwache in den Spitälern und sorgten sich um Kinder.
Nach ein paar Jahren bei den Borromäerinnen in Prag erkannte sie, daß sie im Bereich der Caritas neue Wege gehen wollte und verließ 1850 die Kongregation.
Mit Franziska Werner nahm sie in Neiße den ambulanten Pflege dienst als »Graue Schwestern der hl. Elisabeth« (»grau« wegen der Farbe ihres Gewandes) wieder auf. Doch als Anerkennung für ihren hingebungsvollen Dienst ernteten sie alles andere als Dankbarkeit: die Kirche versagte den »ausgetretenen Nonnen« die Unterstützung. Merkert aber gab nicht auf und gewann die Stadtverwaltung als Verbündeten, die den Schwestern des »St.-Elisabeth-Vereins« eine trag- und zukunftsfahige Rechtsform gab. Erst 1859 erhielten sie die Anerkennung durch den Fürstbischof von Breslau, und Maria Merkert wurde die erste Generaloberin, was sie 22 Jahre lang bis zu ihrem Tod blieb. Tatkräftig und zielorientiert koordinierte sie den bald 400 Schwestern zählenden Orden und errichtete das große Mutterhaus in Neiße. Ein Jahr vor ihrem Sterben gab der seIige Pius IX. dem Orden die päpstliche Anerkennung mit dem »Decretum Laudis«. Bei Maria Merkerts Tod hatte die Gemeinschaft bereits 440 Schwestern in 87 Niederlassungen. Ihr Grab wird in einer Seitenkapelle der Jakobus-Kirche in Neiße verehrt. Die über 1600 Schwestern bestätigen: »Sie hat nicht umsonst gelebt« (Grabinschrift).
Seligsprechung
Maria Merkert wurde im Pontifikat Benedikt XVI. am 30. September 2007 im Dom St. Jakob und Agnes ihrer oberschlesischen, heute polnischen Geburtsstadt Neiße (Nysa) seliggesprochen.
Literatur
- In den Kranken Christus pflegen, Interview mit Provinzoberin M. Dominika Kinder, in: Tag des Herrn, 2007, Ausgabe 39.