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Aktuelle Version vom 16. Mai 2016, 16:43 Uhr
Die Musikwissenschaft ist eine wissenschaftliche Disziplin, deren Inhalt die Beschäftigung mit der Musik ist, also die Erforschung aller Aspekte der Musik, Musiktheorie und Musikausübung.
Inhaltsverzeichnis
Historische Musikwissenschaft
Die Betrachtung der historischen Musikwissenschaft ist Musik und Geschichte: Quellenforschung, Notenkunde und Notentextanalyse. Sie beinhaltet verschiedene Teilgebiete:
- Die Instrumentenkunde behandelt unter historischen Aspekten den Bau, die Akustik, den Klang, die Verwendung und Spielweise von Musikinstrumenten. Sie unternimmt Versuche zur Klassifikation der Musikinstrumente und liefert Hinweise zur Aufführungspraxis (siehe hierzu auch den Artikel Orgel).
- Die Ikonografie wertet musikbezogene Bilddarstellungen als Quellen aus, um Erkenntnisse über Musikausübung und Musikanschauung, Instrumente, über Personen und soziale Zusammenhänge zu gewinnen.
- Die Aufführungspraxis versucht, die jeweilige Realisierung von Notentexten im räumlich-akustischen, klanglichen, besetzungs- und spieltechnischen Kontext zu erschließen. Sie schafft eine Grundlage für die sogenannte historische Aufführungspraxis, die eine werk- oder epochengetreue Wiedergabe anstrebt.
- Die Notationskunde erforscht die Aufzeichnung von Musik aller Epochen (siehe hierzu auch die Artikel Gregorianischer Choral und Guido von Arezzo).
- Die Quellenkunde erschließt mit Hilfe philologischer und ikonografischer Verfahren Primär- und Sekundärquellen zur Musikgeschichte.
- Die Biografie beschreibt das Leben von Personen, deren Schaffen bedeutsam für die Musikgeschichte ist.
- Die Tonsatzkunde analysiert musikalische Strukturmerkmale wie Harmonik, Rhythmik, Kontrapunkt oder Melodik (siehe auch Komponist).
- Die Terminologie deutet und definiert Fachbegriffe, die der Beschreibung von Musik und der Kommunikation über sie dienen.
- Die Stilkunde untersucht analog zu anderen Kulturwissenschaften Merkmale von Musik, die über einzelne Werke hinaus Gültigkeit besitzen. Hilfsdisziplinen sind die Altertumskunde und Frühgeschichte sowie die Musikarchäologie.
Systematische Musikwissenschaft
Sie beschäftigt sich mit der Musik an sich und musikalischen Phänomenen im Allgemeinen. Um abstrakte, allgemeine Aussagen über Musik zu ermöglichen ist eine systematische Vorgehensweise von Nöten: Erkenntnistheorie, Logik, Klassifikation, Messung, Empirik, statistische Analyse, Modellierung und Vorhersage. Die Systematische Musikwissenschaft beinhaltet verschiedene Teilgebiete:
- Die Akustik untersucht die physikalischen Grundlagen des Schalls, der von Klangerzeugern ausgehend und unter raumakustischen Bedingungen unterschiedlich wahrgenommen wird.
- Die Musikphysiologie beschäftigt sich einerseits als Stimm- und Gehörphysiologie mit den physiologischen Gegebenheiten von Bau und Funktion des menschlichen Stimme und des Hörapparates, andererseits untersucht sie als Physiologie des Instrumentalspiels Muskelaufbau und Motorik bei der musikalischen Tätigkeit. Ihre Ergebnisse fließen gleichermaßen in die Musiktherapie wie in die musikpädagogische Lehre ein.
- Die Ton- oder Hörpsychologie befasst sich als eigenständiges Teilgebiet der allgemeinen Musikpsychologie mit psychologischen Vorgängen der auditiven Wahrnehmung, psychoakustischen Erscheinungen und den Bedingungen, unter denen Reize aufgenommen, verarbeitet und beantwortet werden.
- Die Musikpsychologie beschäftigt sich mit den Grundlagen, Bedingungen und Folgen der Musikwahrnehmung.
- Die Musiksoziologie untersucht die Beziehungen zwischen Musik und Gesellschaft sowie den in ihr vorhandenen Institutionen, um kausale Zusammenhänge der wechselseitigen Beeinflussung zu erkennen. Gegenstände dieser Teildisziplin sind das musikalische Schaffen und seine Kunstrezeption, die mit den Mitteln der Sozialwissenschaft analysiert werden.
- Die Musikpädagogik ist in ihrem theoretischen Teil Bestandteil der Musikwissenschaft. Sie erforscht Probleme, Methoden und Ziele der Musikerziehung und -pflege im privaten, schulischen und institutionellen Rahmen, deren Ergebnisse ihrerseits in die Didaktik und Methodik der praktischen Pädagogik einfließen.
- Die Musikphilosophie als Element der Systematik und bestimmend für ihre geisteswissenschaftliche Ausrichtung untersucht die Frage nach dem Wesen der Musik.
Musikethnologie
Dieses Gebiet beschäftigt sich mit Musik und Religion, der Musik im alltagsfunktionalen Kontext, der europäischen Volks- und Popularmusik und der Musik der außereuropäischen Naturvölker und Musikkulturen, die nicht vom europäischen Abendland abhängig sind. Ihre Teilbereiche sind:
- Musik im Kontext von Urbanität
- Musik im Kontext von Migration
- Musik und Religion/Liturgie
- Musik im alltagsfunktionalen Kontext: Tanzmusik, Filmmusik, Musik und Werbung.
- Instrumentenkunde
- Unterhaltungsmusik
- Ethnomethodologie
Angewandte Musikwissenschaft
Die Disziplinen der angewandten Musikwissenschaft sind Bereiche der praktischen Beschäftigung mit Musik. Ihre Erkenntnisse werden unmittelbar in der Praxis verwertet. Ihre Teilbereiche sind:
- Der Musikinstrumentenbau, der sich mit dem Bau und der Restauration von Musikinstrumenten sowie mit der Entwicklung technischer Neuerungen beschäftigt.
- Die Musiklehre vermittelt als Teilbereich der Musikpädagogik die unterschiedlichen Gebiete der Musiktheorie.
- Die Musikkritik bewertet musikalische Werke und deren Aufführungen nach Kriterien der Ästhetik oder Stilkunde.