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Version vom 18. Januar 2016, 19:31 Uhr
Michael Witt (* 28. Februar 1940 in Saloniki; † 21. März 2012 in Berlin) war ein deutscher Domkapellmeister an der katholischen Hauptkirche des Erzbistums Berlin, der St.-Hedwigs-Kathedrale.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Michael Witt wuchs in Bautzen auf und sang dort seit dem 10. Lebensjahr im Chor am Bautzener St. Petri-Dom. Während seines Studiums der evangelischen Theologie an der Humboldt-Universität zu Berlin leitete er den Chor der Studentengemeinde und legte. Nach dem Staatsexamen begann er ein Studium an der Kirchenmusikschule in Halle an der Saale. Nach dem A-Examen 1968 setzte er seine Ausbildung in den Fächern Chor-, Orchester- und Ensembleleitung sowie Cembalo an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin fort.
Bereits als Kantor und Organist in Berlin (1965–1975) leistete er eine umfassende Chor- und Ensemblearbeit. 1975 berief das bischöfliche Ordinariat zu Berlin den evangelischen Kirchenmusiker Michael Witt zum Domorganisten und Chorleiter der St. Hedwigs-Kathedrale, wo er den Domchor von St. Hedwig ins Leben rief. Seit dieser Zeit baute Witt, dem 1983 von Kardinal Joachim Meisner der Titel Domkapellmeister verliehen wurde, mit großem Organisationstalent, pädagogischem Geschick und musikalischer Flexibilität eine regulierte, vielgliedrige und der Kathedralkirche des Bistums Berlin angemessene Kirchenmusik auf. Bis zu seiner Pensionierung im Juli 2005 stand er zusätzlich einer Choralschola, einem Ensemble für Alte Musik, einem Knaben- und Mädchenchor, einer Jugendkantorei sowie einem Favorit- und Bläserchor vor. Sein besonderes Engagement galt der Nachwuchsförderung. Er gründete die Berliner Domsingschule, zu deren Leiter er 1993 ernannt wurde. Sein größtes Verdienst war, im geteilten Berlin die kirchenmusikalische Tradition an der St. Hedwigs-Kathedrale wieder neu begründet zu haben. Zum 1. September 1998 wurde Michael Witt von Kardinal Georg Sterzinsky die Leitung des Chores der St. Hedwigs-Kathedrale übertragen.
Auszeichnungen
- Am 27. Februar 2000 wurde Michael Witt anlässlich seines 60. Geburtstages und 25-jährigen Dienstjubiläums von Georg Kardinal Sterzinsky die höchste Auszeichnung des Erzbistums Berlin, die „Silberne Hedwigsmedaille“, verliehen.
Literatur
- Alexander Osang: Ankunft in der neuen Mitte. Reportagen und Porträts. Links, Berlin 2000, ISBN 978-3861531753, S. 85–94.
- Ekkehard Schwerk: Michael Witt hat 25-jähriges Dienstjubiläum und 60. Geburtstag. In: Der Tagesspiegel, 25. Februar 2000.
- Johanna Schell: Domkapellmeister Michael Witt. In: Musica Sacra, 03/2000, S. 10.
- Dietmar Hiller: Musikgeschichte miterlebt. In: Starke Kirche. Morusverlag Mai 2000, S. 9.
- Michael Witt: Das Erbe der Kirchenmusik ist eines. In: Musik und Kirche, Jan./Febr. 2001.