Depositum fidei: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter '''Depositum fidei''', '''Glaubenshinterlage''',  '''Glaubensschatz'' oder '''Glaubensvermächtnis''' ([[KKK]] 857) versteht man die Gesamtheit der von [[Gott]] bis zum Tode des letzten Apostels geoffenbarten Wahrheiten, die in der Heiligen Schrift ([[Bibel]]) und [[Tradition]] enthalten und von [[Christus]] der [[Kirche]] übergeben worden sind. Sie sind das Objekt der Unfehlbarkeit ([[Lumen gentium|LG]] 25) und sind bis zur [[Parusie]] zu bewahren (1 Tim 6, 20; 2 Tim 1, 12ff). Unter dem Beistand des [[Heiliger Geist|Heiligen Geistes]] sind sie unversehrt zu bewahren, unfehlbar [[Hermeneutik|auszulegen]]  und zu verkünden.  
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Unter '''Depositum fidei''', '''Glaubenshinterlage''',  '''Glaubensvermächtnis''', '''Glaubensschatz''', oder '''Glaubensgut''' ([[KKK]] 857) versteht man die Gesamtheit der von [[Gott]] bis zum Tode des letzten Apostels geoffenbarten Wahrheiten, die in der Heiligen Schrift ([[Bibel]]) und [[Tradition]] enthalten und von [[Christus]] der [[Kirche]] übergeben worden sind. Sie sind das Objekt der Unfehlbarkeit ([[Lumen gentium]], [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL III: DIE HIERARCHISCHE VERFASSUNG DER KIRCHE, INSBESONDERE|Nr. 25]]) und sind bis zur [[Parusie]] zu bewahren ({{B|1 Tim|6|20}}; {{B|2 Tim|1|12ff}}). Unter dem Beistand des [[Heiliger Geist|Heiligen Geistes]] sind sie unversehrt zu bewahren, unfehlbar [[Hermeneutik|auszulegen]]  und zu verkünden.  
  
 
==Unveränderlichkeit und scheinbare Veränderung des Depositum fidei==
 
==Unveränderlichkeit und scheinbare Veränderung des Depositum fidei==
Der Tradition, als auch der [[Bibel|schriftlichen Überlieferung]] der Kirche kann keine neue Lehre hinzugefügt werden (vgl. [[Pastor aeternus]] Nr. 17; [[Mirari vos]] 8), so wie man auf einen Quittenbaum einen Apfelbaumast einpfropft, um auch Äpfelfrüchte zu erhalten. Jedoch kann das Verständnis der [[Hermeneutik|Auslegung]] durch Studium und Herzenserwägung wachsen (fortschreiten, erhellen), welche dem [[Lehramt]] der [[Kirche]] untergeordnet ist (vgl. [[Dei verbum|DV]] Nr. 8), das den [[Analogie des Glaubens|Zusammenhang der Glaubenswahrheiten untereinander]] garantieren soll (vgl. auch [[KKK]] 114). Diese Auslegung, die eine Vertiefung oder ein Gesichtspunkt, jedoch keine Sinnesänderung ist, sprießt wie eine Blume aus einem Samenkorn oder ist wie eine Blütenöffnung. Es kann dadurch eine Lehre neu erscheinen, obwohl diese denselben Ursprung hat. Eine Sinnesänderung der Lehre wäre z.B., die wirkliche Gegenwart [[Jesus Christus|Jesu Christi]] im [[Eucharistie|Allerheiligsten Sakrament des Altars]] durch Worte oder Gestiken zu leugnen.  
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Der [[Tradition]], als auch der [[Bibel|schriftlichen Überlieferung]] der Kirche kann keine neue Lehre hinzugefügt werden (vgl. [[Pastor aeternus]], [[Pastor aeternus (Wortlaut)#die die Päpste in verschiedener Weise ausgeübt und|Nr. 17]]; [[Mirari vos]], [[Mirari vos (Wortlaut)#IV. Unterordnung unter das kirchliche Lehramt,im besonderen unter den Papst|Nr. 8]]), so wie man auf einen Quittenbaum einen Apfelbaumast einpfropft, um auch Äpfelfrüchte zu erhalten. Jedoch kann das Verständnis der [[Hermeneutik|Auslegung]] durch Studium und Herzenserwägung wachsen (fortschreiten, erhellen), welche dem [[Lehramt]] der [[Kirche]] untergeordnet ist (vgl. [[Dei verbum]], [[Dei verbum (Wortlaut)#KAPITEL II: DIE WEITERGABE DER GÖTTLICHEN OFFENBARUNG|Nr. 8]]), das den [[Analogie des Glaubens|Zusammenhang der Glaubenswahrheiten untereinander]] garantiert ([[KKK]] 114). Diese Auslegung, die eine Vertiefung oder ein Gesichtspunkt, jedoch keine Sinnesänderung ist, sprießt wie eine Blume aus einem Samenkorn oder ist wie eine Blütenöffnung. Es kann dadurch eine Lehre neu erscheinen, obwohl diese denselben Ursprung hat. Eine Sinnesänderung der Lehre wäre z.B., die wirkliche Gegenwart [[Jesus Christus|Jesu Christi]] im [[Eucharistie|Allerheiligsten Sakrament des Altars]] durch Worte oder Gestiken zu leugnen.  
  
==Irrlicht über dem Depositum fidei==
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==Das Depositum fidei und das Lehramt der Kirche==
{{Belege fehlen}}
 
Ein Kapitalirrtum über das Depositum fidei besteht darin, die schriftliche [[Überlieferung]] der [[Bibel]] und die Glaubenssätze (des [[Glaubensbekenntnis]]ses) mit den [[Dogma|Dogmen]] seien bloße Eckpfeiler, die maßgebend seien, den katholischen [[Glaube]]n und Geist beizubehalten. Ansonsten könne man aus jedem System oder der eigenen kreativen Phantasie das herausnehmen, was irgendwie mit der katholischen Lehre verbindbar erachtet werde. Die [[Überlieferung]], die durch zwei Jahrtausende (lateinische und griechische) [[Defintition]]en geschliffen hat und in der [[Scholastik]] bzw. [[Neuscholastik]] seinen Höhepunkt findet, muss verwendet werden (vgl. [[Humani generis|HG]] 31; [[Optatam totius|OT]] 15+16), um die Katholische Lehre zu erhalten und weiterzubauen (implosives fortschreiten) und Irrtümer zurückzuweisen.
 
  
Die [[Kongregation für die Glaubenslehre|Kongregation des Heiligen Offizium]]s erklärt am [[24. Juni]] [[1973]], in [[Mysterium ecclesiae]], zur katholischen Lehre über die Kirche, die gegen einige heutige Irrtümer zu verteidigen ist: [[Mysterium ecclesiae (Wortlaut)#3. Die Unfehlbarkeit des Lehramtes der Kirche|Nr. 3]]:
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Die [[Kongregation für die Glaubenslehre|Kongregation des Heiligen Offizium]]s erklärt in [[Mysterium ecclesiae]] (am [[24. Juni]] [[1973]]): [[Mysterium ecclesiae (Wortlaut)#3. Die Unfehlbarkeit des Lehramtes der Kirche|Nr. 3]]:
:Nach katholischer Lehre erstreckt sich die [[Unfehlbarkeit]] des kirchlichen Lehramtes aber nicht nur auf die Glaubenshinterlage, sondern auch auf die Gegenstände, ohne die dieses Glaubensgut nicht in rechter Weise bewahrt und entfaltet werden kann. <ref>Vgl. [[Lumen gentium]], Art. 25. Const., Decr., Decl. 139. S1 1. Vat. Konz., Dogm. Konst. [[Dei filius]], Kap. 3. Denz.-Schönm. 3011. Vgl. [[CIC]] 1917 Kanon 1323, § 1 und 1325, § 2.</ref>
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:Nach katholischer Lehre erstreckt sich die [[Unfehlbarkeit]] des kirchlichen Lehramtes aber nicht nur auf die Glaubenshinterlage, sondern auch auf die Gegenstände, ohne die dieses Glaubensgut nicht in rechter Weise bewahrt und entfaltet werden kann."
  
Genau dieses Vokabular haben die katholische Lehre organisch und ''ohne Wirrnis'' wachsen lassen. Deshalb weist der [[Heiliger Geist|Heilige Geist]] durch die Väter des [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzils]] darauf hin, dass die [[Priesterausbildung|Priester danach ausgebildet]] werden. [[Begriff]]e können nicht situationsbezogen und vieldeutig (äquivok) definiert, umdefiniert oder gebraucht werden, um eine (explosive) Weite zu erschließen (welche zwangsläufig Unklarheit und Verwirrung entstehen lässt), auch dann nicht, wenn eine plausible Verkettung von ([[Prämissen|Vordersätzen]]) und richtig gemachten ([[Syllogismus|Schlussfolgerungen]]) dem [[Evangelium]] nicht zuwider laufen. Den überlieferten Wortschatz durch solches fehlerhaftes Denken erweitern zu sollen, ist „Begriffswillkür“ und zeugt in verstecktester und wirksamster Weise Orientierungslosigkeit und [[Relativismus]]. Der [[Wissenschaft]]ler darf keine schaumartigen Begriffssprossen erfinden, wenn er bei der Leiter keine Tritten mehr erkennt, jedoch weiterklettern möchte. Der [[Modernismus]] bekämpfte die [[Neuscholastik]], der [[Neo-Modernismus]] ist der Meinung, die Neuscholastik hinter sich lassen zu sollen, was den Bestimmungen des [[II. Vatikanum||Zweiten Vatikanischen Konzils]] widerspricht (vgl. [[Gravissimum educationis|GE]] 10) .
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Die Erklärung bezieht sich auf die Dogmatische [[Konstitution]] [[Dei filius]] des [[Erstes Vatikanisches Konzil|I. Vatikanischen Konzils]], welche in [[Dei filius (Wortlaut)#und doch frei|Nr. 19]] wörtlich sagt:
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:Mit dem "göttlichen und katholischen Glauben muss man nun an all dem festhalten, was das [[Bibel|geschriebene]] oder [[Tradition|überlieferte]] [[Wort Gottes]] enthält und die [[Kirche]] als von [[Gott]] geoffenbart zu glauben vorstellt, - sei es in [[Ex cathedra|feierlichem Lehrentscheid]] (=außerordentlich), sei es in Ausübung ihres gewöhnlichen allgemeinen (=ordentlichen) [[Lehramt]]es."<ref>Vgl. [[Lumen gentium]], Art. 25. Const., Decr., Decl. 139. S1 1. Vat. Konz., Dogm. Konst. [[Dei filius]], Kap. 3. Denz.-Schönm. 3011. Vgl. [[CIC]] 1917 Kanon 1323, § 1 und 1325, § 2.</ref>
 
   
 
   
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==

Version vom 22. Dezember 2014, 11:32 Uhr

Unter Depositum fidei, Glaubenshinterlage, Glaubensvermächtnis, Glaubensschatz, oder Glaubensgut (KKK 857) versteht man die Gesamtheit der von Gott bis zum Tode des letzten Apostels geoffenbarten Wahrheiten, die in der Heiligen Schrift (Bibel) und Tradition enthalten und von Christus der Kirche übergeben worden sind. Sie sind das Objekt der Unfehlbarkeit (Lumen gentium, Nr. 25) und sind bis zur Parusie zu bewahren ({{#ifeq: 1. Brief des Paulus an Timotheus | Depositum fidei |{{#if: 1 Tim|1 Tim|1. Brief des Paulus an Timotheus}}|{{#if: 1 Tim |1 Tim|1. Brief des Paulus an Timotheus}}}} 6{{#if:20|,20}} Tim%206{{#if:20|,20}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Tim%206{{#if:20|,20}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: 2. Brief des Paulus an Timotheus | Depositum fidei |{{#if: 2 Tim|2 Tim|2. Brief des Paulus an Timotheus}}|{{#if: 2 Tim |2 Tim|2. Brief des Paulus an Timotheus}}}} 1{{#if:12ff|,12ff}} Tim%201{{#if:12ff|,12ff}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Tim%201{{#if:12ff|,12ff}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Unter dem Beistand des Heiligen Geistes sind sie unversehrt zu bewahren, unfehlbar auszulegen und zu verkünden.

Unveränderlichkeit und scheinbare Veränderung des Depositum fidei

Der Tradition, als auch der schriftlichen Überlieferung der Kirche kann keine neue Lehre hinzugefügt werden (vgl. Pastor aeternus, Nr. 17; Mirari vos, Nr. 8), so wie man auf einen Quittenbaum einen Apfelbaumast einpfropft, um auch Äpfelfrüchte zu erhalten. Jedoch kann das Verständnis der Auslegung durch Studium und Herzenserwägung wachsen (fortschreiten, erhellen), welche dem Lehramt der Kirche untergeordnet ist (vgl. Dei verbum, Nr. 8), das den Zusammenhang der Glaubenswahrheiten untereinander garantiert (KKK 114). Diese Auslegung, die eine Vertiefung oder ein Gesichtspunkt, jedoch keine Sinnesänderung ist, sprießt wie eine Blume aus einem Samenkorn oder ist wie eine Blütenöffnung. Es kann dadurch eine Lehre neu erscheinen, obwohl diese denselben Ursprung hat. Eine Sinnesänderung der Lehre wäre z.B., die wirkliche Gegenwart Jesu Christi im Allerheiligsten Sakrament des Altars durch Worte oder Gestiken zu leugnen.

Das Depositum fidei und das Lehramt der Kirche

Die Kongregation des Heiligen Offiziums erklärt in Mysterium ecclesiae (am 24. Juni 1973): Nr. 3:

Nach katholischer Lehre erstreckt sich die Unfehlbarkeit des kirchlichen Lehramtes aber nicht nur auf die Glaubenshinterlage, sondern auch auf die Gegenstände, ohne die dieses Glaubensgut nicht in rechter Weise bewahrt und entfaltet werden kann."

Die Erklärung bezieht sich auf die Dogmatische Konstitution Dei filius des I. Vatikanischen Konzils, welche in Nr. 19 wörtlich sagt:

Mit dem "göttlichen und katholischen Glauben muss man nun an all dem festhalten, was das geschriebene oder überlieferte Wort Gottes enthält und die Kirche als von Gott geoffenbart zu glauben vorstellt, - sei es in feierlichem Lehrentscheid (=außerordentlich), sei es in Ausübung ihres gewöhnlichen allgemeinen (=ordentlichen) Lehramtes."<ref>Vgl. Lumen gentium, Art. 25. Const., Decr., Decl. 139. S1 1. Vat. Konz., Dogm. Konst. Dei filius, Kap. 3. Denz.-Schönm. 3011. Vgl. CIC 1917 Kanon 1323, § 1 und 1325, § 2.</ref>

Anmerkungen

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