Kompendium der Soziallehre der Kirche: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 12. März 2014, 20:09 Uhr
Päpstlicher Rat für Gerechtigkeit und Frieden, Kompendium der Soziallehre der Kirche, Freiburg-Basel-Wien 2006 (deutsch, Herder Verlag 2006 [543 Seiten; ISBN 3-451-29078-2; ISBN 978-3-451-29078-2) / Pontifical Council for Justice and Peace, Compendium of the Social Doctrine of the Church, Vatican City 2004 (englisch, ISBN 0860123545 (Tb), ISBN 0860123537 (geb.)
Entstehung
Am 25. Oktober 2004 wurde das "Kompendium der Soziallehre der Kirche" vom Päpstlichen Rat „Justitia et Pax“ nach fünfjähriger Vorarbeit in Rom herausgegeben. Es erschien zunächst in italienischer und englischer, dann auch in französischer und spanischer Sprache, schließlich im Februar 2006 auch auf Deutsch. Es ist Papst Johannes Paul II., dem „Magister der Soziallehre, Zeuge für das Evangelium der Gerechtigkeit und des Friedens“ gewidmet. Im Apostolischen Schreiben „Ecclesia in America“ (22.01.1999) hatte Johannes Paul II. die Erstellung eines derartigen Kompendiums angeregt: „Um dieses Ziel [der Verbreitung der katholischen Soziallehre] zu erreichen, wird es von Nutzen sein, ein Kompendium bzw. eine autorisierte Zusammenfassung der katholischen Soziallehre zu veröffentlichen, was einer Art ‚Katechismus’ gleichkäme, der die Beziehung zwischen dieser Lehre und der Neuevangelisierung darlegt. Der Teil, den der Katechismus der Katholischen Kirche dieser Materie im Hinblick auf das siebente Gebot des Dekalogs widmet, könnte einen Ausgangspunkt für diesen ‚Katechismus der katholischen Soziallehre’ darstellen.“ (Nr. 54)
Aufbau und Inhalt
„Das Kompendium ist in drei Teile mit zwölf Kapiteln und insgesamt 583 Nummern gegliedert. Neben der Einleitung, die das Ziel und die Bedeutung des Werkes beschreibt, geht der erste Teil auf die Frage nach dem theologischen Ort der Soziallehre und ihrer Zuordnung zum Sendungsauftrag der Kirche ein (I.). Dann folgen die Kapitel über die Grundlagen und Prinzipien der Katholischen Soziallehre (II.). Eindrucksvoll werden das christliche Menschenbild als das personale Fundament der Soziallehre herausgearbeitet und die beiden Erkenntniswege: der Glaube und die Vernunft, die Offenbarung und das Naturrecht bekräftigt (III.). Auffallend ist, dass bei den Prinzipien (IV.) an erster Stelle das Gemeinwohl steht und an zweiter Stelle der Grundsatz von der Gemeinbestimmung der irdischen Güter. Danach geht es um die Grundsätze der Subsidiarität, der Solidarität und die Grundwerte des sozialen Lebens. Im zweiten Teil werden wichtige Einzelthemen behandelt: Ehe und besonders Familie (V.), Arbeit (VI.), Wirtschaft (VII.), Politik (VIII.), Internationale Gemeinschaft (IX.), Umwelt (X.) und Frieden (XI.). Dieser Teil zeichnet sich dadurch aus, dass der jeweilige Sachverhalt immer unter den entsprechenden Wertperspektiven gesehen wird. Nirgends gewinnt man den Eindruck, es handele sich um eine soziologische, ökonomische oder politologische Abhandlung, der noch ein christliches Etikett aufgesetzt wurde. Es ist wirklich Katholische Soziallehre, was das Kompendium bietet. Der dritte Teil (XII.) befasst sich mit der Frage, wie die Orientierungen das Handeln der Gläubigen inspirieren können und sollen, besonders im Blick auf die Laien. Der Schluss erörtert kurz, was eine Gesellschaft der Liebe bestimmt.“ (Kardinal Karl Lehmann, Statement bei der Pressekonferenz in Mainz zur Vorstellung des neuen Kompendiums in Deutsch am 01.02.2006).