Hippolyt von Rom (Gegenpapst): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. Juli 2006, 09:18 Uhr

Der hl. Hippolyt lebte von 189 bis 235.

Seine Heimat ist unbekannt. Er war Schüler des Irenäus von Lyon und taucht als Presbyter und bald als Gegner des Papstes Kallistus I. auf. Er warf dem Papst mangelnde Strenge in der Bußpraxis und monarchianische Irrlehren vor. Dieser wiederum warf ihm vor, an zwei Götter zu glauben (Ditheismus).

Möglicherweise ließ sich Hippolyt von seinen Anhängern zum Bischof von Rom wählen. Er wäre dann der erste Gegenpapst in der Kirchengeschichte. Kaiser Maximinus (235–238) verbannte sowohl Hippolyt und als auch Kallistus nach Sardinien. Die römische Gemeinde verehrt beide als Märtyrer, so daß anzunehmen ist, daß Hippolyt sich noch zu Lebzeiten mit dem Papst Pontianus, dem zweiten Nachfolger des Calixtus versöhnt hat.

Von Hippolyt gibt es eine 1551 gefundene Marmorstatue (ohne Kopf), auf deren Sockel eine unvollständige Liste seiner Schriften eingegraben ist.

Seine Hauptwerke sind refutatio omnium haeresium und traditio apostolica. Die Schrift refutatio omnium haeresiusWiderlegung aller Häresien – umfaßt zehn Bücher. Buch eins wurde als philosophischen Handbuch getrennt überliefert. Buch zwei bis vier sind verlorengegangen und Buch sechs (Schluß) bis zehn wurden im 18. Jh. entdeckt. Hippolyt vertritt die Meinung, daß alle Häresien in der griechischen Philosophie ihren Ursprung haben. Im ersten Buch beschreibt er aus seiner Sicht die Geschichte der griechischen Philosophie. Im weiteren Verlauf führt er die gnostischen Häresien anhand ihrer Schriften auf die griechische Philosophie zurück. Er vergröbert oft und preßt alles in sein System vorgefaßter Meinungen.

Die Schrift traditio aopstolica ist nach der Didache die älteste Kirchenordnung, die wir haben. Sie ist nur in verschiedenen Übersetzungen und Fassungen erhalten. Sie ist ein wichtiges Zeugnis frühchristlicher Liturgie und enthält Texte für die Hl. Messe (sie war Vorlage für das II. Hochgebet im Meßbuch 1970), für alle Weihen und Beauftragungen der frühen Kirche.