Johannes Chrysostomos: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. Juli 2006, 18:15 Uhr
Johannes Chrysostomus wurde 344/354 in Antiocheia geboren und starb am 14. September 407 in Komana.
Als Patriarch von Konstantinopel zählt er zu den Kirchenvätern. Er entstammte einer Offiziersfamilie. Der Grund für seine gediegene hellenisstische Bildung ist in der Schule des Rhetors Libanios zu suchen. Im Jahre 369 empfing er die Taufe. 375 empfing er die Weihe zum Lektor und wurde dem antiochenischem Klerus zugeteilt. Sein Enthusiasmus für das Mönchtum bewog ihn zum Eintritt in ein Kloster, das er aber nach vier Jahren verließ, um Eremit zu werden. Im Jahre 381 emfing er die Diakonenweihe, 386 die Priesterweihe.
Er wurde Prediger an der Bischofskirche. Durch sein zündendes Wort erreicht er eine seelsorgerische Tiefenwirkung, die ihm den Ehrennamen Goldmund einbracht. Nach dem Tod des Bischofs Nektarios von Konstantinopel wurde er, für ihn selbst überraschend, sein Nachfolger. Als undiplomatische Mann geriet er in schwere Kämpfe mit dem intrigenreichen Hof und mit manchem Amtskollegen. Er entwickelte aber eine eifrige Seelsorgetätigkeit. Den zahlreichen Goten in der Hauptstadt gab er einen eigenen Klerus, der in ihrer Sprache predigte und dazu ein eigenes Gotteshaus erhielt. Er veranlaßte den Bau von Hospizen und Spitälern für die Armen und Kranken. Er kümmerte sich um die Misssion in Thrakien und in Phönikien. Die Vornehmen ermahnte er ob ihrer Pflichten und macht sie damit zu seinen Gegnern, in deren Folge die Kaiserin Eudokia und eine Bischöfe gegen ihn hetzten. Auf der sogenannten Eichensynode wurde Johannes 403 abgesetzt und verbannt. Für kurze Zeit jedoch kehrte er nach Konstantinopel zurück. Dann aber wurde er erneut verbannt, diesmal nach Kukusus an der armensichen Grenze. Hier lebete er drei Jahre und stärkte durch seine Briefe die ihm treu bebliebene Gemeinde. Der Kaiser ließ ihn deshalb in strengeren Gewahrsam nehmen und nach Pityus ans schwarze Meer bringen. Auf dem Weg dorthin starb er am 14. September 407.
Das Schrifttum des Johannes ist geprägt von der pastoralen Grundeinstellung des Seelsorgers. Die Predigten nehmen nach Rang und Umfang die erste Stelle ein. Es gibt einige Abhandlungen über das Mönchsideal, sowie 236 Briefe.
Die Crysostomusliturgie ist nicht das Werk des Johannes, sondern sie lag schon vor seiner Zeit fest. Die byzantinische Überlieferung schreibt Johannes eine liturgieschöpferische Tätigkeit nur spät und zögernd zu.
Dogmengeschichtlich behandelt er lediglich einige Einzelfragen seiner Zeit. Er bezeugt daher mit seinem Schrifttum mehr das Ende des vierten Jh., erreichte das Stadium der griechischen Theologie in Einzelfragen, die er gerade berührte. So nennt er Maria weder Theotokos noch Christotokos, dehnt den Primat des Petrus nicht auf seine Nachfolger aus, kennt noch nicht die kirchlich kontrollierte Privatbuße oder die klaren Begriffe augustinischer Gnadenlehre. Er gilt aber mit Recht als der klassische Zeuge des christlichen Altertums für die katholische Eucharistielehre.