Uta Ranke-Heinemann: Unterschied zwischen den Versionen
Otti (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: Die Theologin '''Uta Ranke-Heinemann''', Tochter des Bundespräsidenten Gustav Heinemann, angeheiratete Tante des Bundespräsidenten Johannes Rau, Präsidentschaftskand...) |
Otti (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | Die Theologin '''Uta Ranke-Heinemann''', Tochter des Bundespräsidenten Gustav Heinemann | + | Die Theologin '''Uta Ranke-Heinemann''', (* 2. Oktober 1927 in Essen) ist die älteste Tochter [[Gustav Heinemann]]s und seiner Frau Hilda Heinemann|Hilda. Sie war auf dem [[Burggymnasium Essen]] das einzige Mädchen und erwarb als einzige ihrer Klasse das Abitur „mit Auszeichnung“. |
+ | |||
+ | === Studium und Lehrtätigkeiten bis 1987 === | ||
+ | Sie studierte von 1947 bis 1953 in Basel, Oxford, Montpellier und [[Bonn]] 13 Semester evangelische Theologie. Nach [[Konversion]] am 25. September 1953 studierte sie katholische Theologie in [[München]] und war dort Kommilitonin von [[Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]]. 1954 wurde sie bei dem Dogmatiker [[Michael Schmaus]] mit der Dissertation ''Das frühe Mönchtum. Seine Motive nach den Selbstzeugnissen der ersten Mönche'' zur [[Doctor Theologiae|Dr. theol.]] ''magna cum laude'' promoviert. | ||
+ | |||
+ | Am 30. Dezember 1954 heiratete sie ihren ehemaligen Klassenkameraden, den (katholischen) Religionslehrer Edmund Ranke (Vetter des späteren Kardinals und Primas von Polen [[Józef Glemp]], ihre Mütter sind Schwestern). Edmund Ranke hatte ursprünglich Mönch werden wollen, bevor er sich auf dem Burggymnasium mit ihr verlobte. Ihre beiden Söhne, Johannes und Andreas, wurden 1958 und 1960 geboren. Sie ist nicht nur Tochter des Bundespräsidenten Gustav Heinemann und angeheiratete Tante des Bundespräsidenten Johannes Rau sondern auch Präsidentschaftskandidatin der GRÜNEN 1999. | ||
+ | |||
+ | Sie verlor 1987 ihre ''missio canonica'' (Professur in Bochum) wegen Leugnung der Jungfrauengeburt Jesu. | ||
In den Medien beruft sie sich für ihre Position immer wieder fälschlich auf Joseph Ratzinger, z.B. in diesem Interview von 2011 (Auszug): | In den Medien beruft sie sich für ihre Position immer wieder fälschlich auf Joseph Ratzinger, z.B. in diesem Interview von 2011 (Auszug): |
Version vom 27. Dezember 2011, 11:33 Uhr
Die Theologin Uta Ranke-Heinemann, (* 2. Oktober 1927 in Essen) ist die älteste Tochter Gustav Heinemanns und seiner Frau Hilda Heinemann|Hilda. Sie war auf dem Burggymnasium Essen das einzige Mädchen und erwarb als einzige ihrer Klasse das Abitur „mit Auszeichnung“.
Studium und Lehrtätigkeiten bis 1987
Sie studierte von 1947 bis 1953 in Basel, Oxford, Montpellier und Bonn 13 Semester evangelische Theologie. Nach Konversion am 25. September 1953 studierte sie katholische Theologie in München und war dort Kommilitonin von Joseph Ratzinger. 1954 wurde sie bei dem Dogmatiker Michael Schmaus mit der Dissertation Das frühe Mönchtum. Seine Motive nach den Selbstzeugnissen der ersten Mönche zur Dr. theol. magna cum laude promoviert.
Am 30. Dezember 1954 heiratete sie ihren ehemaligen Klassenkameraden, den (katholischen) Religionslehrer Edmund Ranke (Vetter des späteren Kardinals und Primas von Polen Józef Glemp, ihre Mütter sind Schwestern). Edmund Ranke hatte ursprünglich Mönch werden wollen, bevor er sich auf dem Burggymnasium mit ihr verlobte. Ihre beiden Söhne, Johannes und Andreas, wurden 1958 und 1960 geboren. Sie ist nicht nur Tochter des Bundespräsidenten Gustav Heinemann und angeheiratete Tante des Bundespräsidenten Johannes Rau sondern auch Präsidentschaftskandidatin der GRÜNEN 1999.
Sie verlor 1987 ihre missio canonica (Professur in Bochum) wegen Leugnung der Jungfrauengeburt Jesu.
In den Medien beruft sie sich für ihre Position immer wieder fälschlich auf Joseph Ratzinger, z.B. in diesem Interview von 2011 (Auszug):
Das heißt, Sie haben sich direkt auf ihn [Ratzinger] bezogen? Ich habe sein Buch Einführung in das Christentum hier liegen. Auf Seite 225 schreibt er: „Die Gottessohnschaft Jesu beruht nach dem kirchlichen Glauben nicht darauf, dass Jesus keinen menschlichen Vater hatte. [...] Denn die Gottessohnschaft, von der der Glaube spricht, ist kein biologisches, sondern ein ontologisches Faktum.“
Hatten Sie trotzdem Schwierigkeit deswegen, obwohl Sie ja eigentlich den heutigen Papst zitiert haben? Ja, ich wurde vorgeladen. Am Abend vor diesem Gespräch rief mich Herr Küng [Theologe und Kirchenkritiker, verlor 1979 die kirchliche Lehrbefugnis. Anm. d. Red.] an: „Frau Heinemann, Sie wissen ja, Sie müssen morgen das Glaubensbekenntnis unterschreiben und so machen wir das doch alle. Geboren von der Jungfrau Maria, da müssen Sie sich denken, geboren von der jungen Frau Maria.“ Und ich sagte: „Herr Küng, es hat sich ausgejungfert.“
Es ging darum, alle Eckpfeiler des Glaubens mit Unterschrift zu bestätigen? Ich habe gesagt: „Ja, aber ich muss eine Anmerkung machen bei der Jungfrauengeburt. Dass es biologisch unmöglich ist.“ Er sagte: „Nein, das geht nicht, Sie können da keine Anmerkungen machen.“ Ich habe geantwortet: „Dann kann ich es auch nicht unterschreiben.“
Daraufhin hat der Bischof von Essen eine neue Fernsehsendung veranlasst, in der Ihnen dann verboten wurde, Ratzinger zu zitieren, richtig? Ja, [ein Dominikaner] sagte dort: „Was Ratzinger sagt, ist falsch, Sie dürfen sich nicht auf ihn berufen.“
Damals waren Sie ja noch mit Ratzinger befreundet, hat er irgendwie reagiert? Ja, am Tag danach schrieb ich Kardinal Ratzinger: „Sehen Sie mal diese Primitivtheologie, wenn ich Sie zitiere, heißt es, was Ratzinger schreibt, ist falsch.“ Aber er hat mir nicht geholfen und mir erst später geantwortet: „Ich habe den Satz inzwischen klargestellt in meinem Buch Tochter Zion.“ Also wer kommt schon auf die Idee, dass du so viele Jahre später ein anderes Buch lesen musst, in dem es dann erklärt wird.