Elisabeth Catez: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Elisabeth wurde am 18. Juli 1880 in Avord (heute Partnerstadt von Aindling im Landreis Aichach-Friedberg) bei Bourges im Département Cher in der Mitte Frankreichs geboren. Ihr Vater Franz Joseph Catez war Offizier und starb unerwartet an einem Herzversagen am 2. Oktober 1887 im Alter von 55 Jahren. Ihre Mutter Marie Rolland, vierzehn Jahre jünger als der Vater, stammte aus Lothringen. 1881 zieht die Familie nach Auxonne, 1882 nach Dijon. Am 20. Februar 1883 wird Elisabeths Schwester Marguerite geboren. | + | [[Elisabeth]] wurde am 18. Juli 1880 in Avord (heute Partnerstadt von Aindling im Landreis Aichach-Friedberg) bei Bourges im Département Cher in der Mitte Frankreichs geboren. Ihr Vater Franz Joseph Catez war Offizier und starb unerwartet an einem Herzversagen am 2. Oktober 1887 im Alter von 55 Jahren. Ihre Mutter Marie Rolland, vierzehn Jahre jünger als der Vater, stammte aus Lothringen. 1881 zieht die Familie nach Auxonne, 1882 nach Dijon. Am 20. Februar 1883 wird Elisabeths Schwester Marguerite geboren. |
Obwohl Elisabeth eine feurige und aufbrausende Natur hat, führt ihr Weg sie in den Ordensstand. Am 2. August 1901 tritt sie in den Karmel von Dijon ein. Über ihre Berufung berichtet sie selber: "Ich stand in meinem vierzehnten Jahre, als ich mich eines Tages während der Danksagung nach der heiligen Kommunion unwiderstehlich gedrängt fühlte, Ihn zum einzigen Bräutigam zu erwählen und unverzüglich verband ich mich Ihm durch das [[Gelübde]] der [[Jungfräulichkeit]]. Wir sagten uns nichts, aber wir schenkten uns einander mit so großer Liebe, dass mein Entschluß, Ihm ganz anzugehören, noch viel entschiedener wurde." | Obwohl Elisabeth eine feurige und aufbrausende Natur hat, führt ihr Weg sie in den Ordensstand. Am 2. August 1901 tritt sie in den Karmel von Dijon ein. Über ihre Berufung berichtet sie selber: "Ich stand in meinem vierzehnten Jahre, als ich mich eines Tages während der Danksagung nach der heiligen Kommunion unwiderstehlich gedrängt fühlte, Ihn zum einzigen Bräutigam zu erwählen und unverzüglich verband ich mich Ihm durch das [[Gelübde]] der [[Jungfräulichkeit]]. Wir sagten uns nichts, aber wir schenkten uns einander mit so großer Liebe, dass mein Entschluß, Ihm ganz anzugehören, noch viel entschiedener wurde." | ||
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Version vom 2. September 2010, 15:00 Uhr
Elisabeth Catez (*18. Juli 1880 in Avord; * 9. November 1906) von der heiligsten Dreifaltigkeit, die auch Elisabeth von Dijon genannt wird, war eine Karmelitin aus Frankreich und ist eine Selige.
Biographie
Elisabeth wurde am 18. Juli 1880 in Avord (heute Partnerstadt von Aindling im Landreis Aichach-Friedberg) bei Bourges im Département Cher in der Mitte Frankreichs geboren. Ihr Vater Franz Joseph Catez war Offizier und starb unerwartet an einem Herzversagen am 2. Oktober 1887 im Alter von 55 Jahren. Ihre Mutter Marie Rolland, vierzehn Jahre jünger als der Vater, stammte aus Lothringen. 1881 zieht die Familie nach Auxonne, 1882 nach Dijon. Am 20. Februar 1883 wird Elisabeths Schwester Marguerite geboren.
Obwohl Elisabeth eine feurige und aufbrausende Natur hat, führt ihr Weg sie in den Ordensstand. Am 2. August 1901 tritt sie in den Karmel von Dijon ein. Über ihre Berufung berichtet sie selber: "Ich stand in meinem vierzehnten Jahre, als ich mich eines Tages während der Danksagung nach der heiligen Kommunion unwiderstehlich gedrängt fühlte, Ihn zum einzigen Bräutigam zu erwählen und unverzüglich verband ich mich Ihm durch das Gelübde der Jungfräulichkeit. Wir sagten uns nichts, aber wir schenkten uns einander mit so großer Liebe, dass mein Entschluß, Ihm ganz anzugehören, noch viel entschiedener wurde."
Acht Tage nach ihrem Eintritt füllt sie einen Fragebogen des Klosters aus. Auf die Frage "Welches ist für Sie das Ideal der Heiligkeit?" antwortet sie: "Aus Liebe leben." - "Welches Mittel halten Sie für am geeignetsten, schnell dorthin zu gelangen? - Sich ganz klein machen, sich ohne Vorbehalt auszuliefern an Ihn." Am 8. Dezember 1901 wird sie eingekleidet.
Ihr Name "von der Heiligsten Dreifaltigkeit", den sie erhält, wird ihr zum Programm. Zur Mitte der karmelitischen Spiritualität gehört der Gedanke von der Gegenwart Gottes in der Seele. Elisabeth verbindet ihn mit dem Aspekt von Gottes Dreifaltigkeit und schreibt: "Mein ganzes Bemühen besteht darin, in mein Inneres einzugehen und mich in jene Drei zu verlieren, die dort sind!" (Brief vom September 1903).
Wenn Elisabeth auch nicht ganz die Popularität ihrer "Schwester im Geist" (Hans Urs von Balthasar), der hl. Theresia von Lisieux, erreicht hat, so hat sie doch viele junge Menschen mit ihrer sympathischen Spiritualität begeistert und einen großen Kreis von Verehrern und Nachfolgern gefunden. Vor allem überzeugt sie durch ihre Liebenswürdigkeit und das Glück, das sie ausstrahlt: "Mir scheint, ich habe meinen Himmel auf Erden gefunden, denn der Himmel ist Gott, und Gott ist in mir. An dem Tag, da ich dies verstanden habe, ist in mir alles hell geworden, und ich möchte dieses Geheimnis ganz leise allen mitteilen, die ich liebe."
1905 machen sich die ersten Anzeichen der Krankheit bemerkbar, die zu ihrem Tode führt: Morbus Addison. Ein Trost ist ihr die Nachricht von der Seligsprechung der 16 Märtyrerinnen von Compiègne am 27. Mai 1906, die 1794 als Karmelitinnen in der Französischen Revolution hingerichtet worden waren. Am 1. November 1906 empfängt sie zum letzten Mal die hl. Kommunion.
Die Solidität ihrer Spiritualität erweist sich in den letzten schmerzhaften Monaten ihres Lebens. Am 2. August 1906 schreibt sie an ihre Mutter: "Der Schmerz ist unbedingt notwendig, damit Gott Sein Werk an der Seele tun kann. Er hat nur das eine große Verlangen, uns Gnaden über Gnaden zu geben." An eine Freundin schreibt sie kurz vor ihrem Tod: "Im Licht der Ewigkeit sieht man die Dinge, wie sie in Wirklichkeit sind. Wie leer ist alles, was nicht für Gott und mit Gott getan ist! Ich beschwöre Dich, präge allem Tun das Siegel der Liebe auf, nur das bleibt." "Als Vermächtnis lasse ich Dir meinen Glauben an die Gegenwart Gottes, der die Liebe selbst ist und in unseren Seelen wohnt. Ich vertraue es Dir an, diese innere Vertrautheit mit Ihm war die strahlende Sonne, die mein Leben hell gemacht hat."
In ihrem letzten Brief an ihre Mutter, um den 20. Oktober 1906, heißt es: "Es gibt ein Wesen, das die Liebe ist und das will, dass wir in Gemeinschaft mit Ihm leben. O Mama, das ist wunderbar, Er ist da und leistet mir Gesellschaft, Er hilft mir, das Leiden durchzustehen..." Aus einem anderen Brief: "Mein Meister drängt mich, Er spricht nur noch über die Ewigkeit der Liebe mit mir." Zu ihren Mitschwestern sagt sie kurz vor ihrem Tod: "Alles geht vorüber! Am Abend des Lebens bleibt nur die Liebe..."
Ihre letzten Wort spricht sie am 8. November: "Ich gehe zum Licht, zum Leben, zur Liebe!"
Nach einer qualvollen Nacht verscheidet sie friedlich am Morgen des 9. November beim Angelusläuten. "Ihr Gesicht war von so wunderbarer Schönheit, dass wir alle die Blicke nicht von ihr wenden konnten", lautet das Zeugnis der anwesenden Schwestern.
Wie die hl. Theresia vom Kinde Jesu war sie davon überzeugt, dass sie auch nach ihrem Tod eine Mission habe und vom Himmel aus wirken werde: "Ich möchte allezeit wie ein kleines Gefäß an der göttlichen Quelle sein, um den Seelen von dem Leben mitzuteilen, um die Ströme der göttlichen Liebe auf sie niederfließen zu lassen."
Elisabeth wurde am 25. November 1984 seliggesprochen.
Literatur
- Elisabeth von Dijon. Der Himmel im Glauben. Eine Auswahl aus ihren Schriften, übersetzt von Hans Urs von Balthasar u.a. ausgewählt und eingeleitet von Susanne Greiner. Johannes Verlag 2009 (106 Seiten; 3. Auflage).
- Lob seiner Herrlichkeit, Benziger Verlag Einsiedeln 1955 (224 Seiten).