Katechumenat: Unterschied zwischen den Versionen

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
Zeile 1: Zeile 1:
Schon von Beginn der [[Kirche]] an bis in die heutige Zeit werden immer wieder Menschen aller Altersstufen vom Geist Gottes und durch das Leben und Glaubenszeugnis von Christen berührt, sodass in ihnen der Wunsch erwacht, mehr von Jesus Christus und vom Glauben erfahren zu wollen und auch in diese Kirche aufgenommen zu werden. Eine begleiteten Einführung und Ausbildung dafür bezeichnet man als '''Katechumenat'''.  
+
'''Katechumenat''' heißt die Einführungs- oder Vorbereitungszeit erwachsener [[Katechumenen|Taufbewerber]]. Die [[Taufe]] bedeutet die Eingliederung in die [[Kirche]], dem [[Mystischer Leib Christi|Geheimnisvollen Leib Christi]]. Ein Erwachsener der sich taufen lässt, wird daraufhin gefirmt (vgl. [[CIC]] can 866).  
  
== Geschichte des Katechumenates ==
+
== Ziel des Katechumenates ==
  
Bereits in den ersten Jahrhunderten des Christentums gibt es ein streng strukturiertes Katechumenat. Inhaltlich finden wir Belehrung über die Glaubensinhalte, Einübung in christliche Moral und Praxis im Gebet (Hippolyth "Apostolische Überlieferung", verfasst etwa 215-217; weiters: Katechesen des Heiligen Johannes Chrysostomus, "De catechizandis rudibus" des Heiligen Augustinus).  
+
Das Katechumenat versteht sich als Weg der Begleitung von (meist) Erwachsenen hin zum Empfang der Sakramente und der Eingliederung in die Kirche. Der Erwachsene empfängt dann in einer Feier (oft in der Osternacht) die [[Taufe]], [[Eucharistie|Kommunion]] und [[Firmung]]. Neu in die Kirche und Gemeinde aufgenommen, ist er nun aufgerufen, sich weiter in Glaubenswissen und Glaubenserfahrung zu vertiefen und am Leben der Pfarrgemeinde teilzunehmen.
  
Bis zum Ende des 5.Jahrhunderts blieb diese Form der Glaubenseinführung in Gebrauch. Heute haben die Inhalte des Katechumenates ins "Rituale" neuen Eingang gefunden. Meist findet Katechumenat in Form von einigen Gesprächen mit dem Priester statt. Mancherortens wird dem Katechumenen (Taufbewerber) auch ein erfahrener Gläubiger zur Begleitung zur Seite gestellt, der ihn in die wichtigsten Glaubensinhalte und in eine Gebetspraxis einführt.
+
== Phasen des Katechumenates ==
  
== Phasen des Katechumenates ==
+
Nach der Phase der ''Erstverkündigung'' werden die Bewerber durch eine Feier in den Katechumenat aufgenommen. Dort erhalten sie eine ''umfassende Einführung'' in den christlichen Glauben und eine Einübung in die heilige [[Liturgie]], der [[Caritas]] des Volkes [[Gott]]es und Apostolates in der Kirche. Die Taufbewerber sollen ihre Sünden zu bereuen und werden dann durch  die einzelnen Stufen zur [[Initiationssakramente|sakramentalen Initiation]] hingeführt. Die Phase des Katechumenates umfasst in der Regel ein Jahr und endet mit der Feier der [[Taufe]] und der [[Firmung]]. Sollt ein Taufbewerber während des Katechumentats sterben, erhält er ein kirchliches [[Begräbnis]] (CIC can 1183 § 1).
  
=== 1. Erstverkündigung ===
+
Die Neugetauften werden in angemessener [[Katechese|Unterweisung zu vollerer Kenntnis der Wahrheit des Evangeliums]] geführt (Mystagogie) und zur Erfüllung der durch die Taufe übernommenen Pflichten (vgl. [[CIC]] can 788f).
Begegnungen mit gelebtem Glaubenszeugnis. Mit der Feier der Aufnahme in den Katechumenat beginnt die 2. Phase.
 
  
=== 2.Katechumenat (Vorkatechumenat)===
+
Die Normen zur Ordnung für den Katechumenat legt die Bischofskonferenz fest, indem sie bestimmt, was von den Katechumenen zu leisten ist und welche Vorrechte ihnen zuerkannt werden (vgl. [[CIC]] can 788).
Diese Phase der Reinigung und Weiterbildung dauert etwa ein Jahr. In dieser Zeit erfolgt die Vorbereitung auf die Taufe. Begleitend gibt es Gebete, Segnungen und Salbungen mit Katechumenenöl. Außerdem gibt es den Ritus der Übergabe des Glaubensbekenntnisses und des Vaterunsers. Normalerweise erfolgt dann zu Beginn der österlichen Bußzeit die Feier der Zulassung zur Taufe. Danach gibt es noch einige Stärkungsriten und ein unmittelbare Vorbereitung auf die Feier der Sakramente. Mit dieser Feier, die gewöhnlich in der Osternacht stattfindet, erfolgt dann der Übergang in die 3. Phase.
 
  
=== 3. Mystagogie ===
+
== Geschichte des Katechumenates ==
In dieser Phase soll eine Vertiefung des Glaubens angeregt werden.
 
  
== Ziel des Katechumenates ==
+
Bereits in den ersten Jahrhunderten des Christentums gibt es ein streng strukturiertes Katechumenat. Inhaltlich finden wir Belehrung über die Glaubensinhalte, Einübung in christliche Moral und Praxis im Gebet (Hippolyth "Apostolische Überlieferung", verfasst etwa 215-217; weiters: Katechesen des Heiligen Johannes Chrysostomus, "De catechizandis rudibus" des Heiligen Augustinus).
  
Das Katechumenat versteht sich als Weg der Begleitung von (meist) Erwachsenen hin zum Empfang der Sakramente und der Eingliederung in die Kirche. Der Erwachsene empfängt dann in einer Feier (oft in der Osternacht) die [[Taufe]], [[Eucharistie|Kommunion]] und [[Firmung]]. Neu in die Kirche und Gemeinde aufgenommen, ist er nun aufgerufen, sich weiter in Glaubenswissen und Glaubenserfahrung zu vertiefen und am Leben der Pfarrgemeinde teilzunehmen.
+
Bis zum Ende des 5.Jahrhunderts blieb diese Form der Glaubenseinführung in Gebrauch. Heute haben die Inhalte des Katechumenates ins "Rituale" neuen Eingang gefunden. Meist findet Katechumenat in Form von einigen Gesprächen mit dem Priester statt. Mancherortens wird dem Katechumenen (Taufbewerber) auch ein erfahrener Gläubiger zur Begleitung zur Seite gestellt, der ihn in die wichtigsten Glaubensinhalte und in eine Gebetspraxis einführt.  
  
== Quellen ==
+
==Päpstliche Schreiben==
 +
[[Paul VI.]] <br>
 +
* 19. Dezember 1988 [[Kongregation für den Gottesdienst]] und die Sakramentenordnung, Bekanntmachung über die Eucharistiefeier mit Gruppen des sogenannten „neokatechumenalen Weges“ (EV 11, 1017 f).
  
Emeis, Dieter: Grundriss der Gemeinde- und Sakramentenkatechese. Deutscher Katecheten-Verein e.V., München 2001.
+
== Literatur ==
  
Deutsche Bischofskonferenz: Erwachsenentaufe als pastorale Chance. Arbeitshilfen 160, 2001.  
+
* Dieter Emeis: Grundriss der Gemeinde- und Sakramentenkatechese. Deutscher [[Katechetenverein]] e.V., München 2001.
 +
*[[ Deutsche Bischofskonferenz]]: Erwachsenentaufe als pastorale Chance. Arbeitshilfen 160, 2001.  
  
'''siehe auch:''' [[Katechismus]], [[Katechet]]
+
'''siehe auch:''' [[Katechismus]], [[Katechet]], [[Katechese]]
  
 
[[Kategorie:Taufe]]
 
[[Kategorie:Taufe]]

Version vom 5. März 2010, 12:17 Uhr

Katechumenat heißt die Einführungs- oder Vorbereitungszeit erwachsener Taufbewerber. Die Taufe bedeutet die Eingliederung in die Kirche, dem Geheimnisvollen Leib Christi. Ein Erwachsener der sich taufen lässt, wird daraufhin gefirmt (vgl. CIC can 866).

Ziel des Katechumenates

Das Katechumenat versteht sich als Weg der Begleitung von (meist) Erwachsenen hin zum Empfang der Sakramente und der Eingliederung in die Kirche. Der Erwachsene empfängt dann in einer Feier (oft in der Osternacht) die Taufe, Kommunion und Firmung. Neu in die Kirche und Gemeinde aufgenommen, ist er nun aufgerufen, sich weiter in Glaubenswissen und Glaubenserfahrung zu vertiefen und am Leben der Pfarrgemeinde teilzunehmen.

Phasen des Katechumenates

Nach der Phase der Erstverkündigung werden die Bewerber durch eine Feier in den Katechumenat aufgenommen. Dort erhalten sie eine umfassende Einführung in den christlichen Glauben und eine Einübung in die heilige Liturgie, der Caritas des Volkes Gottes und Apostolates in der Kirche. Die Taufbewerber sollen ihre Sünden zu bereuen und werden dann durch die einzelnen Stufen zur sakramentalen Initiation hingeführt. Die Phase des Katechumenates umfasst in der Regel ein Jahr und endet mit der Feier der Taufe und der Firmung. Sollt ein Taufbewerber während des Katechumentats sterben, erhält er ein kirchliches Begräbnis (CIC can 1183 § 1).

Die Neugetauften werden in angemessener Unterweisung zu vollerer Kenntnis der Wahrheit des Evangeliums geführt (Mystagogie) und zur Erfüllung der durch die Taufe übernommenen Pflichten (vgl. CIC can 788f).

Die Normen zur Ordnung für den Katechumenat legt die Bischofskonferenz fest, indem sie bestimmt, was von den Katechumenen zu leisten ist und welche Vorrechte ihnen zuerkannt werden (vgl. CIC can 788).

Geschichte des Katechumenates

Bereits in den ersten Jahrhunderten des Christentums gibt es ein streng strukturiertes Katechumenat. Inhaltlich finden wir Belehrung über die Glaubensinhalte, Einübung in christliche Moral und Praxis im Gebet (Hippolyth "Apostolische Überlieferung", verfasst etwa 215-217; weiters: Katechesen des Heiligen Johannes Chrysostomus, "De catechizandis rudibus" des Heiligen Augustinus).

Bis zum Ende des 5.Jahrhunderts blieb diese Form der Glaubenseinführung in Gebrauch. Heute haben die Inhalte des Katechumenates ins "Rituale" neuen Eingang gefunden. Meist findet Katechumenat in Form von einigen Gesprächen mit dem Priester statt. Mancherortens wird dem Katechumenen (Taufbewerber) auch ein erfahrener Gläubiger zur Begleitung zur Seite gestellt, der ihn in die wichtigsten Glaubensinhalte und in eine Gebetspraxis einführt.

Päpstliche Schreiben

Paul VI.

  • 19. Dezember 1988 Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Bekanntmachung über die Eucharistiefeier mit Gruppen des sogenannten „neokatechumenalen Weges“ (EV 11, 1017 f).

Literatur

siehe auch: Katechismus, Katechet, Katechese