Thomas Becket: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 18. Oktober 2008, 19:16 Uhr

Thomas Becket (*21. Dezember 1118 in London; + 29. Dezember 1170 in Canterbury), ist auch als Thomas von Canterbury oder Thomas Beckett bekannt. Der Name Thomas stammt aus dem Hebräischen und hat dort die Bedeutung „Zwilling“. Er war englischer Lordkanzler und von 1162 bis 1170 der Erzbischof von Canterbury.

Als Sohn eines normannischen Kaufmanns aus London studierte Thomas Becket in Paris, London, Bologna und Auxerre. Nach seiner Rückkehr bekam er Kontakt zu einem Kreis von Priestern um Erzbischof Theobald von Canterbury, der ihm zum Priester weihte und zum Archidiakon von Canterbury ernannte.

Durch die Vermittlung von Theobald wurde Thomas Becket 1155 zum Lordkanzler des Königs Heinrich II. berufen. In dieser Position brillierte er, war mit dem König eng befreundet und hatte Einfluß auf dessen Politik. Außerdem hatte sich Thomas an das angenehme Leben am Hofe gewöhnt und genoß zunehmend den Luxus.

Dementsprechend war er nicht bereit dem Ruf Theobalds zur Rückkehr nach Canterbury zu folgen. Doch 1161 verstarb Erzbischof Theobald und Heinrich II. ernannte Thomas zum Erzbischof von Canterbury und damit gleichzeitig zum Primas von England. Der König erhoffte sich damit größeren Einfluß auf die Kirchenpolitik. Thomas weigerte sich zunächst das Amt anzunehmen, sah er doch Konflikte, u.a. auf sein gutes Verhältnis zu Heinrich II. zukommen, gab jedoch nach. Denn bereits im Vorfeld gab es Meinungsverschiedenheiten zwischen Thomas und Heinrich II. in bezug auf die Kirche und deren Rechte. Und Thomas hatte dem König bereits erklärt, dass er, als Erzbischof von Canterbury, sich gezwungen sähe, sich ihm zu widersetzen.

Gegen den Willen des Königs legte er dann auch das Amt des Lordkanzlers nieder und legte sämtlichen Pomp ab, den er sich mit den Jahren zugelegt hatte. Fortan kümmerte er sich nur noch um seine Aufgabe als Erzbischof von Canterbury.

Ständige Meinungsverschiedenheiten mit dem König und mangelnde Unterstützung durch die anderen Bischöfe in England trieben Thomas Becket schließlich zur Flucht nach Frankreich. Sein Rücktrittsgesuch als Erzbischof von Canterbury und Primas von England wurde jedoch von Papst Alexander III. abgelehnt.

Verhandlungen zwischen König auf der einen und Papst sowie Erzbischof auf der anderen zogen sich über Jahre erfolglos hinweg. Schließlich kehrte Thomas dennoch im Jahre 1170 nach Canterbury zurück. Dort wurde er am 29. Dezember 1170 von vier Vertrauten des Königs vor dem Altar der Kathedrale von Canterbury ermordet, indem sie ihm die Schädeldecke abschlugen.

Nur wenige Jahre nach seinem Tod wurde Thomas Becket am 21. Februar 1173 heilig gesprochen. Sein Gedenktag ist seither der 29. Dezember. Heinrich II. unternahm im Jahr nach der Heiligsprechung einen Bußgang nach Canterbury und pries seither Thomas Becket als seinen persönlichen Schutzheiligen. Wallfahrten zu seinem Grab waren bald so häufig wie die nach Santiago de Compostela und es sollen sich viele Wunder ereignet haben.

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