Definition: Unterschied zwischen den Versionen

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
Zeile 1: Zeile 1:
'''Definition''' ist die sprachliche ''Abgrenzung'' eines Begriff oder eines begrifflichen Zusammenhang. Definitionen setzen voraus, dass Begriffe in der Kommunikation verstehbar sind, also eine mitteilbare Bedeutung um einen Begriffskern habe. Schwierigkeiten in der Verständigung sind durch Erläuterung aufzuhellen. Dabei bestimmt in allen Definitionen der Wortlaut die Grenze der Auslegung ([[Interpretation]]) der Begriffe.
+
'''Definition''' ist die sprachliche ''Abgrenzung'' eines Begriff oder eines begrifflichen Zusammenhangs. Definitionen setzen voraus, dass Begriffe in der Kommunikation verstehbar sind, also eine mitteilbare Bedeutung um einen Begriffskern habe. Schwierigkeiten in der Verständigung sind durch Erläuterung aufzuhellen. Dabei bestimmt in allen Definitionen der Wortlaut die Grenze der Auslegung ([[Interpretation]]) der Begriffe.
  
 
=== Dogmatische Definition ===
 
=== Dogmatische Definition ===
  
Was im allgemeinen Sprachgebrauch der Theologie häufiger als "Dogmen" bezeichnet wird, das sind zumeist ''dogmatische Sätze'', die Teilaspekte der zuverlässigen Gesamtüberzeugung der Kirche ("das [[Dogma]]") zum Ausdruck bringen. Nur die wenigsten dieser Sätze sind im strengen Sinne durch das Lehramt, insbesondere Konzilien und Päpste, definiert worden. Das bedeutet aber nicht, dass diese Lehren falsch sind oder gravierende Irrtumsrisiken enthalten. Die Gefahr des [[Irrtum]]s ist in der Kirche zwar nicht völlig auszuschließen, aber ein auch geschichtlich nachweisbares "Außenseiter-" und Randphänomen. Aber auch dort, wo Definitionen vorliegen, sind diese unterschiedlich streng gefasst.
+
Was im allgemeinen Sprachgebrauch der Theologie häufiger als "Dogmen" bezeichnet wird, das sind zumeist ''dogmatische Sätze'' oder ''Aussagen'', die Teilaspekte der zuverlässigen Gesamtüberzeugung der Kirche ("das [[Dogma]]") zum Ausdruck bringen. Nur die wenigsten dieser Sätze sind ''im strengen Sinne'' durch das [[Lehramt]], insbesondere Konzilien und Päpste, definiert worden. Das bedeutet aber nicht, dass diese Lehren falsch sind oder gravierende Irrtumsrisiken enthalten. Die Gefahr des [[Irrtum]]s ist in der Kirche zwar nicht völlig auszuschließen, aber nur , trotz aller [[erbsünde]]bedingten Erkenntnisschwächen, ein auch geschichtlich so nachweisbares "Außenseiter-" und Randphänomen. Aber auch dort, wo Definitionen vorliegen, sind diese unterschiedlich streng gefasst.
  
Die am strengsten gefasste päpstliche Definition ist wohl unbestritten die von Papst [[Pius XII.]] in der Konstitution [[Munificentissimus Deus]]. Hier ist es gelungen, in einem ''irrtumsfreien Satz'' nicht nur die Hauptaussagen der [[Mariologie]], sondern implizit auch das Dogma von [[Christus]] verbindlich auszusagen. Mit Recht droht der Papst daher jedem, der diese Definition anzweifelt, an, dass er sich außerhalb der Kirche stelle. Verständnisschwierigkeiten sind dabei nicht im moraltheologischen Sein als "Zweifel" aufzufassen.
+
Die "am strengsten" (knapp und strikt) gefasste päpstliche Definition ist wohl unbestritten die von Papst [[Pius XII.]] in der Konstitution [[Munificentissimus Deus]] (1950). Hier ist es gelungen, in einem [[ex cathedra]] verkündeten, ''irrtumsfreien Satz'' nicht nur die Hauptaussagen der [[Mariologie]], sondern implizit auch das Dogma von [[Christus]] verbindlich auszusagen. Mit Recht droht der Papst daher jedem, der diese Definition anzweifelt, an, dass er sich außerhalb der Kirche stelle. Verständnisschwierigkeiten sind dabei nicht im moraltheologischen Sein als "[[Zweifel]]" aufzufassen.
  
Das II. Vatikanum hat den Gesamtzusammenhang der dogmatischen Rede von Offenbarung und Kirche abermals bekräftigt, um der Kohärenz willen aber keine neuen Definitionen vorgenommen. Manche Theologen erachten daher die katholische Dogmatik für im Wesentlichen komplett entwickelt, wie bereits von [[Sebastian Tromp]] formuliert, ohne dass es zusätzlicher Definitionen bedarf.  
+
Das II. Vatikanum hat den Gesamtzusammenhang der dogmatischen Rede von [[Offenbarung]] und [[Kirche]] abermals bekräftigt, um der Kohärenz willen aber keine ''neuen'' Definitionen vorgenommen. Manche Theologen erachten daher die katholische [[Dogmatik]] für im Wesentlichen komplett entwickelt, wie bereits von [[Sebastian Tromp]] formuliert, ohne dass es noch zusätzlicher Definitionen bedarf.  
  
 
[[Kategorie:Dogmatik]]
 
[[Kategorie:Dogmatik]]

Version vom 2. September 2008, 17:50 Uhr

Definition ist die sprachliche Abgrenzung eines Begriff oder eines begrifflichen Zusammenhangs. Definitionen setzen voraus, dass Begriffe in der Kommunikation verstehbar sind, also eine mitteilbare Bedeutung um einen Begriffskern habe. Schwierigkeiten in der Verständigung sind durch Erläuterung aufzuhellen. Dabei bestimmt in allen Definitionen der Wortlaut die Grenze der Auslegung (Interpretation) der Begriffe.

Dogmatische Definition

Was im allgemeinen Sprachgebrauch der Theologie häufiger als "Dogmen" bezeichnet wird, das sind zumeist dogmatische Sätze oder Aussagen, die Teilaspekte der zuverlässigen Gesamtüberzeugung der Kirche ("das Dogma") zum Ausdruck bringen. Nur die wenigsten dieser Sätze sind im strengen Sinne durch das Lehramt, insbesondere Konzilien und Päpste, definiert worden. Das bedeutet aber nicht, dass diese Lehren falsch sind oder gravierende Irrtumsrisiken enthalten. Die Gefahr des Irrtums ist in der Kirche zwar nicht völlig auszuschließen, aber nur , trotz aller erbsündebedingten Erkenntnisschwächen, ein auch geschichtlich so nachweisbares "Außenseiter-" und Randphänomen. Aber auch dort, wo Definitionen vorliegen, sind diese unterschiedlich streng gefasst.

Die "am strengsten" (knapp und strikt) gefasste päpstliche Definition ist wohl unbestritten die von Papst Pius XII. in der Konstitution Munificentissimus Deus (1950). Hier ist es gelungen, in einem ex cathedra verkündeten, irrtumsfreien Satz nicht nur die Hauptaussagen der Mariologie, sondern implizit auch das Dogma von Christus verbindlich auszusagen. Mit Recht droht der Papst daher jedem, der diese Definition anzweifelt, an, dass er sich außerhalb der Kirche stelle. Verständnisschwierigkeiten sind dabei nicht im moraltheologischen Sein als "Zweifel" aufzufassen.

Das II. Vatikanum hat den Gesamtzusammenhang der dogmatischen Rede von Offenbarung und Kirche abermals bekräftigt, um der Kohärenz willen aber keine neuen Definitionen vorgenommen. Manche Theologen erachten daher die katholische Dogmatik für im Wesentlichen komplett entwickelt, wie bereits von Sebastian Tromp formuliert, ohne dass es noch zusätzlicher Definitionen bedarf.