Oswald von Nell-Breuning: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Oswald von Nell-Breuning''' [[SJ]] (*[[8. März]] [[1890]] in Trier; †[[21. August]] [[1991]] in Frankfurt am Main) war Professor für [[Moraltheologie]], [[Ethik|Sozialethik]], [[Kirchenrecht]] und Gesellschaftswissenschaft. | '''Oswald von Nell-Breuning''' [[SJ]] (*[[8. März]] [[1890]] in Trier; †[[21. August]] [[1991]] in Frankfurt am Main) war Professor für [[Moraltheologie]], [[Ethik|Sozialethik]], [[Kirchenrecht]] und Gesellschaftswissenschaft. | ||
− | Nell-Breuning ist in Trier als Sohn des Gutsbesitzers Arthur von Nell und dessen Frau Bernharda geb. von Breuning. Das Abitur bestand er 1908 am humanistischen Gymnasium in Trier. Es folgten Studien an den Universitäten Kiel, München, Straßburg, Berlin, Innsbruck. Am 1. Oktober 1911 trat er in den [[Jesuiten]]orden ein. Das Noviziat fand in 's Heerenberg, Niederlande statt, auf welches das [[Philosophie]]studium in Valkenburg, Niederlande erfolgte. Von 1915 / 1916 leistete er Einsatz in einem Lazarettrupp der Reichswehr. 1916 - 1919 machte er ein Praktikum als Erzieher im Internat Stella Matutina in Feldkirch, (Österreich). Seine theologischen Studien absolvierte er in Innsbruck, wo er am 27. Februar 1921 die [[Priesterweihe]] erhielt. Von 1922 - 1923 war er im [[Terziat]] in Exaeten, Niederlande. In den Jahren 1923 - 1926 war er Mitglied einer Rednergruppe von Jesuiten, die von Düsseldorf aus Vorträge hielt.Seine feierlichen Ordensgelübde legte er am 2. Februar 1926 ab. | + | ==Biographie== |
+ | [[Oswald ]] von Nell-Breuning ist in Trier als Sohn des Gutsbesitzers Arthur von Nell und dessen Frau Bernharda geb. von Breuning. Das Abitur bestand er 1908 am humanistischen Gymnasium in Trier. Es folgten Studien an den Universitäten Kiel, München, Straßburg, Berlin, Innsbruck. Am 1. Oktober 1911 trat er in den [[Jesuiten]]orden ein. Das Noviziat fand in 's Heerenberg, Niederlande statt, auf welches das [[Philosophie]]studium in Valkenburg, Niederlande erfolgte. Von 1915 / 1916 leistete er Einsatz in einem Lazarettrupp der Reichswehr. 1916 - 1919 machte er ein Praktikum als Erzieher im Internat Stella Matutina in Feldkirch, (Österreich). Seine theologischen Studien absolvierte er in Innsbruck, wo er am 27. Februar 1921 die [[Priesterweihe]] erhielt. Von 1922 - 1923 war er im [[Terziat]] in Exaeten, Niederlande. In den Jahren 1923 - 1926 war er Mitglied einer Rednergruppe von Jesuiten, die von Düsseldorf aus Vorträge hielt.Seine feierlichen Ordensgelübde legte er am 2. Februar 1926 ab. | ||
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Version vom 25. August 2010, 14:36 Uhr
Oswald von Nell-Breuning SJ (*8. März 1890 in Trier; †21. August 1991 in Frankfurt am Main) war Professor für Moraltheologie, Sozialethik, Kirchenrecht und Gesellschaftswissenschaft.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Oswald von Nell-Breuning ist in Trier als Sohn des Gutsbesitzers Arthur von Nell und dessen Frau Bernharda geb. von Breuning. Das Abitur bestand er 1908 am humanistischen Gymnasium in Trier. Es folgten Studien an den Universitäten Kiel, München, Straßburg, Berlin, Innsbruck. Am 1. Oktober 1911 trat er in den Jesuitenorden ein. Das Noviziat fand in 's Heerenberg, Niederlande statt, auf welches das Philosophiestudium in Valkenburg, Niederlande erfolgte. Von 1915 / 1916 leistete er Einsatz in einem Lazarettrupp der Reichswehr. 1916 - 1919 machte er ein Praktikum als Erzieher im Internat Stella Matutina in Feldkirch, (Österreich). Seine theologischen Studien absolvierte er in Innsbruck, wo er am 27. Februar 1921 die Priesterweihe erhielt. Von 1922 - 1923 war er im Terziat in Exaeten, Niederlande. In den Jahren 1923 - 1926 war er Mitglied einer Rednergruppe von Jesuiten, die von Düsseldorf aus Vorträge hielt.Seine feierlichen Ordensgelübde legte er am 2. Februar 1926 ab.
Professor
Am 15. Februar 1928 promovierte er zum Dr.theol. an der Universität Münster durch die Dissertation "Grundzüge der Börsenmoral bei Prof. Mausbach" Danach unterrichtet er als Professor für Moraltheologie, Kirchenrecht und Gesellschaftswissenschaften an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen Frankfurt am Main. Von 1928 - ca. 1987 ist er Hausgeistlicher des St. Theresien-Kinderheims in Offenbach. 1930 - 1931 leistet er Vorarbeiten zur Sozialenzyklika Quadragesimo anno von Papst Pius XI. 1931 - 1946 ist er verantwortlich für die Finanzen der Niederdeutschen Jesuitenprovinz. 1932 gibt er Erläuterungen zur Enzyklika Quadragesimo anno heraus.
1943 wird ihm ein nationalsozialistischer Schauprozeß vor einem Münchener Sondergericht wegen Devisenvergehen gemacht und wird zu einer Geldstrafe von 500.000 Reichsmark und drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Haftstrafe wurde jedoch nicht angetreten. Ab 1948 erhält er einen Lehrauftrag für Wirtschafts- und Sozialethik an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt am Main. Von 1948 - 1965 ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats bei der Verwaltung für Wirtschaft bzw. beim Bundesministerium für Wirtschaft. 1949 ist er Mitbegründer des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU). Ab 1949 lehrt er an der Akademie der Arbeit, Frankfurt am Main. Von 1950 - 1959 ist er Stellvertretender Vorsitzender des wohnungswirtschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Städtebau und Wohnungswesen. 1953 - 1955 fungiert er als Berater des Zentralverbandes Deutscher Konsumgenossenschaften. Im Februar 1956 lehrt er als Honorarprofessor für Philosophie der Wirtschaft an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main. Von 1956 - 1960 beratet er den des Deutschen Gewerkschafts-Bund und von 1959 - 1965 die Stiftung Mitbestimmung. 1974 - 1975 nimmt er an der Gemeinsamen Synode der deutschen Bistümer in Würzburg als Berater teil und entwirft den "Beschluss" Kirche und Arbeiterschaft.
Auszeichnungen
- 21. 03. 1972 Romano Guardini-Preis;
- 02. 04. 1975 Georgsplakette des Bistums Limburg.
- 16. 12. 1977 Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main.
- 30. 11. 1979 Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen.
- 05. 03. 1980 Hans-Böckler-Preis des DGB.
- 06. 03. 1980 Lorenz - Werthmann - Medaille.
- 08. 03. 1980 Goldene Bonifatius - Medaille der Deutschen Bischofskonferenz.
- 1981 Ehrenbürger der Stadt Trier.
- 09. 11. 1982 Ludger - Westrick - Preis.
- 06. 10. 1983 Cornelius-Gurlitt-Gedenkmünze.
- 10. 10. 1983 Ehrenbürger der Stadt Frankfurt am Main.
- 23. 03. 1984 Bayerischer Maximilian -Orden.
- 22. 03. 1985 Ehrenplakette der Stadt Offenbach.
- 08. 03. 1990 Bundesverdienstordens durch Bundespräsident Richard von Weizsäcker
Ehrendoktor
- 25. 06. 1960 Dr. theol. h.c., Universität Innsbruck.
- 11. 02. 1964 Dr. iur. h.c., Universität Frankfurt am Main.
- 17. 04. 1980 Dr. rer. pol. h.c., Universität Münster und Dr. oec. publ. h.c., Sophia - Universität Tokio.
- 09. 03. 1990 Ehrendoktor der Universität Trier.
Literatur (Auswahl)
- 1947 - 1950 „Wörterbuch der Politik" (5 Teile)
- 1956 - 1960 „Wirtschaft und Gesellschaft heute", 3 Bände;
Weblinks
- Nell-Breuning-Institut auf www.sankt-georgen.de
- Literatur von und über Oswald von Nell-Breuning im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek