Sozialismus: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Sozialismus''' ist eine politische Ideenlehre, deren  moderne Ursprünge auf Saint Simon, in der Folgezeit der frz. Revoltution, zurückgehen. Im Zentrum jedes Sozialismus im eigentlichen Sinn steht der Gedanke, durch die Enteignung des Privateigentums und Aneignung aller Güter durch alle, eine "gerechte" Gesellschaft zu schaffen.
 
'''Sozialismus''' ist eine politische Ideenlehre, deren  moderne Ursprünge auf Saint Simon, in der Folgezeit der frz. Revoltution, zurückgehen. Im Zentrum jedes Sozialismus im eigentlichen Sinn steht der Gedanke, durch die Enteignung des Privateigentums und Aneignung aller Güter durch alle, eine "gerechte" Gesellschaft zu schaffen.
  
Die sozialistische Bewegung spaltete sich in einen sizialdemokratischen Teil, der dieses Ziel mit Hilfe des allgemeinen Wahlrechts erreichen wollte (Ferdinand Lassalle) und einen radikaleren Zweig, der den Sozialismus als Ergebnis der (für hostorisch notwendig gehalteten, nächsten:) proletarischen Revolution erstrebte (Karl Marx, Friedrich Engels). Der Marxismus-Lenismus wiederum, als das Eintreten der Revolution mit Beginn des I. Weltkriegs fragwürdig geworden war, sah sich berufen, gewissermaßen als "vorauseilender Vollstrecker" der zukünftigen Geschichte, die Revolution durch die kommunistische Partei (und ihre Polizeikräfte und Armen) gewalttätig durchzusetzen (Kommunismus).  
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Die sozialistische Bewegung spaltete sich in einen sozialdemokratischen Teil, der dieses Ziel mit Hilfe des allgemeinen Wahlrechts erreichen wollte (Ferdinand Lassalle; also die Parlamente erobern und damit die Gesetzgebung) und einen radikaleren Zweig, der den Sozialismus als Ergebnis der (für historisch notwendig gehalteten, nächsten:) proletarischen [[Revolution]] erstrebte (Karl Marx, Friedrich Engels). Der Marxismus-Lenismus wiederum, als das Eintreten der Revolution mit Beginn des I. Weltkriegs fragwürdig geworden war, sah sich berufen, gewissermaßen als "vorauseilender Vollstrecker" der zukünftigen Geschichte, die Revolution durch die kommunistische Partei (und ihre Polizeikräfte und Armeen) gewalttätig durchzusetzen ([[Kommunismus]]).  
  
Da aber das sozialistische Gedankengut immer davon ausgeht, dass durch den Umsturz des Privateigentums die "Gerechtigkeit" kommen werde, ist das Ausblkeiben dserselben in den kommunistischen Staaten als endgültige und nicht umkehrbate Widerlegung der sozialistischen Ideologie insgesamt zu begreifen. Wer es anders sieht, der begreift den Sozialismus nicht. Der "demokratische Sozialismus" hat sein Funktionieren auf diesem Planeten auch noch nirgendwo unter Beweis gestellt.
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Da aber das sozialistische Gedankengut ''immer'' davon ausgeht, dass durch den Umsturz des Privateigentums die "Gerechtigkeit" kommen werde, ist das Ausbleiben derselben in den kommunistischen Staaten als endgültige und nicht umkehrbare Widerlegung der sozialistischen [[Ideologie]] insgesamt zu begreifen. Wer es anders sieht, der begreift den Sozialismus nicht. Der "demokratische Sozialismus" hat sein Funktionieren auf diesem Planeten auch noch nirgendwo unter Beweis gestellt.
  
 
=== Abweichender Wortgebrauch ===
 
=== Abweichender Wortgebrauch ===
  
In einem weniger strengen, eher romantischen Sinn wird unter Sozialismus bisweilen auch verstanden, innerhalb der politischen Arbeit mehr Augenmerk auf Sozialgesetzgebung, die Rechte von Schwachen und Minderheiten und auch Aspekte der [[Caritas]] zu richten. Allerdings predigt auch dieser milde "Sozialismus" keinen Verzicht, kein Hergeben oder Opfern, sondern Ansprüche, ein Nehmen und Zugreifen.
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In einem weniger strengen, eher romantischen Sinn wird unter "Sozialismus" bisweilen auch verstanden, innerhalb der politischen Arbeit mehr Augenmerk auf Sozialgesetzgebung, die Rechte von Schwachen und Minderheiten und auch Aspekte der [[Caritas]] zu richten. Allerdings predigt auch dieser milde "Sozialismus" keinen Verzicht, kein Hergeben oder Opfern, sondern Ansprüche, ein Nehmen und Zugreifen.
  
=== Sozialismus und Soziallehre ===
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=== Sozialismus und [[Soziallehre]] ===
  
In den Ergebnissen können Projekte "geläuterter" Sozialisten und Forderungen der christlichen Gesellschaftslehre einander sehr ähnlich sehen. Da auch keine politische Partei oder Strömung die Wahrheit für sich beanspruchen kann (auch nicht der [[Integralismus]]), können Christen in unterschiedlichen parteipolitischen Formationen mitarbeiten. Hier gilt eine relative Autonomie der [[Laie]]n. Überall gilt aber, dass sich der Christ (die Christin) gewissenhaft Rechenschaft ablegen juss über die "Hierarchie der Wereteordnung". Die Mitarbeit in eher sozialdemokratischen oer eher liberalen oder eher konservativen Gruppen setzt also immer voraus, das der Blick für wesentliche Anforderungen der Religion nicht verlorengeht.
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In den Ergebnissen können Projekte "geläuterter" Sozialisten und Forderungen der christlichen Gesellschaftslehre einander sehr ähnlich sehen. Die Motive sind jedoch oft verschieden. Da aber keine politische Partei oder Strömung die "Wahrheit" für sich beanspruchen kann (auch nicht der [[Integralismus]]), können Christen in unterschiedlichen parteipolitischen Formationen mitarbeiten. Hier gilt eine relative Autonomie der [[Laie]]n. Überall gilt aber, dass sich der Christ (die Christin) gewissenhaft Rechenschaft ablegen muss über die "Hierarchie der Werteordnung". Die Mitarbeit in eher sozialdemokratischen oder eher liberalen oder eher konservativen Gruppen setzt also immer voraus, dass der Blick für wesentliche (vorrangige) Anforderungen der [[Religion]] nicht verlorengeht.
  
Insofern kann der aufrichtige Katholik ''auch heute'' das sozialistische Programm (wie auch jedes andere, das "totale" Ansprüche formuliert) nur sehr eingeschränkt unterstützen. Eine davon völlig unabhängige Frage ist die, ob große Probleme der Menschheit (wahrscheinlich) doch nur dann gelöst werden können, wenn auch eine fundierte, nicht ideologisch motivierte [[Kapitalismus]]kritik zu Ergebnissen kommt.
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Insofern kann der aufrichtige Katholik ''auch heute'' das sozialistische Programm (wie auch jedes andere, das "totale" Ansprüche formuliert) nur sehr eingeschränkt unterstützen. Eine davon völlig unabhängige Frage ist die, ob große Probleme der Menschheit (wahrscheinlich) doch nur dann gelöst werden können, wenn auch eine fundierte, nicht ideologisch motivierte [[Kapitalismus]]kritik zu echten Ergebnissen kommt.
  
 
[[Kategorie:Kulturelle Anthropologie]]
 
[[Kategorie:Kulturelle Anthropologie]]

Version vom 5. August 2008, 09:58 Uhr

Sozialismus ist eine politische Ideenlehre, deren moderne Ursprünge auf Saint Simon, in der Folgezeit der frz. Revoltution, zurückgehen. Im Zentrum jedes Sozialismus im eigentlichen Sinn steht der Gedanke, durch die Enteignung des Privateigentums und Aneignung aller Güter durch alle, eine "gerechte" Gesellschaft zu schaffen.

Die sozialistische Bewegung spaltete sich in einen sozialdemokratischen Teil, der dieses Ziel mit Hilfe des allgemeinen Wahlrechts erreichen wollte (Ferdinand Lassalle; also die Parlamente erobern und damit die Gesetzgebung) und einen radikaleren Zweig, der den Sozialismus als Ergebnis der (für historisch notwendig gehalteten, nächsten:) proletarischen Revolution erstrebte (Karl Marx, Friedrich Engels). Der Marxismus-Lenismus wiederum, als das Eintreten der Revolution mit Beginn des I. Weltkriegs fragwürdig geworden war, sah sich berufen, gewissermaßen als "vorauseilender Vollstrecker" der zukünftigen Geschichte, die Revolution durch die kommunistische Partei (und ihre Polizeikräfte und Armeen) gewalttätig durchzusetzen (Kommunismus).

Da aber das sozialistische Gedankengut immer davon ausgeht, dass durch den Umsturz des Privateigentums die "Gerechtigkeit" kommen werde, ist das Ausbleiben derselben in den kommunistischen Staaten als endgültige und nicht umkehrbare Widerlegung der sozialistischen Ideologie insgesamt zu begreifen. Wer es anders sieht, der begreift den Sozialismus nicht. Der "demokratische Sozialismus" hat sein Funktionieren auf diesem Planeten auch noch nirgendwo unter Beweis gestellt.

Abweichender Wortgebrauch

In einem weniger strengen, eher romantischen Sinn wird unter "Sozialismus" bisweilen auch verstanden, innerhalb der politischen Arbeit mehr Augenmerk auf Sozialgesetzgebung, die Rechte von Schwachen und Minderheiten und auch Aspekte der Caritas zu richten. Allerdings predigt auch dieser milde "Sozialismus" keinen Verzicht, kein Hergeben oder Opfern, sondern Ansprüche, ein Nehmen und Zugreifen.

Sozialismus und Soziallehre

In den Ergebnissen können Projekte "geläuterter" Sozialisten und Forderungen der christlichen Gesellschaftslehre einander sehr ähnlich sehen. Die Motive sind jedoch oft verschieden. Da aber keine politische Partei oder Strömung die "Wahrheit" für sich beanspruchen kann (auch nicht der Integralismus), können Christen in unterschiedlichen parteipolitischen Formationen mitarbeiten. Hier gilt eine relative Autonomie der Laien. Überall gilt aber, dass sich der Christ (die Christin) gewissenhaft Rechenschaft ablegen muss über die "Hierarchie der Werteordnung". Die Mitarbeit in eher sozialdemokratischen oder eher liberalen oder eher konservativen Gruppen setzt also immer voraus, dass der Blick für wesentliche (vorrangige) Anforderungen der Religion nicht verlorengeht.

Insofern kann der aufrichtige Katholik auch heute das sozialistische Programm (wie auch jedes andere, das "totale" Ansprüche formuliert) nur sehr eingeschränkt unterstützen. Eine davon völlig unabhängige Frage ist die, ob große Probleme der Menschheit (wahrscheinlich) doch nur dann gelöst werden können, wenn auch eine fundierte, nicht ideologisch motivierte Kapitalismuskritik zu echten Ergebnissen kommt.