Ludwig Lenhart: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ludwig Lenhart''' (* [[29. Januar]] [[1902]] in Gernsheim; † [[20. Januar]] [[1971]] in [[Mainz]]) war [[Theologe]] und Historiker.
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'''Ludwig Lenhart''' (Prof. Dr. theol. ; * [[29. Januar]] [[1902]] in Gernsheim; † [[20. Januar]] [[1971]] in [[Mainz]]) war [[Theologe]] und Historiker.
  
 
== Biografie ==
 
== Biografie ==
[[Ludwig]] Lenhart wurde früh Vollwaise und daher von seinem Onkel Georg Lenhart erzogen. Er wuchs zunächst in Gernsheim am Rhein auf, ging dort zur Volksschule. Nach dem [[Tod]] seiner Eltern besuchte er das Gymnasium in Bensheim, wo er bei seinem Onkel lebte. Nach dem [[Abitur]] erhielt Lenhart eine theologische Ausbildung am Mainzer Priesterseminar. Am 20. März 1928 empfing er durch [[Bischof]] [[Ludwig Maria Hugo]] die [[Priesterweihe]]. Bereits vom 16. April 1926 bis zum 16. September 1930 wirkte er an der Pfarrkirche St. Peter in Heppenheim als [[Kaplan]]. 1930 wurde Lenhart beurlaubt, um an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Universität Freiburg]] seine theologischen Studien zu vertiefen. Dort wurde er maßgeblich von [[Ludwig Andreas Veit]] beeinflusst, der sein Heimats-, Volks- und Kirchenbewusstsein schärfte und zu dessen literarischen Arbeiten er später eine Bibliografie erstellte. Bei Veit, der ab 1925 Archivar des [[Bistum Mainz|Bistums Mainz]] war, wurde er mit der Arbeit ''Seelennot aus Lebensenge. Das Problem Lebensraum und Sittlichkeit nach Bischof W. E. v. Ketteler'' [[Promotion|promoviert]]. Die Promotionsarbeit zu Bischof [[Wilhelm Emmanuel von Ketteler]] wurde zum Leitmotiv für sein weiteres Leben als [[Theologe]] und [[Kirchenhistoriker]], die in einer dreibändigen Biografie des Arbeiterbischofs (Mainz 1966–1968) mündete.
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[[Ludwig]] Lenhart wurde früh Vollwaise und daher von seinem Onkel Georg Lenhart erzogen. Er wuchs zunächst in Gernsheim am Rhein auf, ging dort zur Volksschule. Nach dem [[Tod]] seiner Eltern besuchte er das Gymnasium in Bensheim, wo er bei seinem Onkel lebte. Nach dem [[Abitur]] studierte Lenhart von Ostern 1921 bis Ostern 1926 am Mainzer Priesterseminar. Am 20. März 1926 empfing er durch [[Bischof]] [[Ludwig Maria Hugo]] die [[Priesterweihe]]. Bereits vom 16. April 1926 bis zum 16. September 1930 wirkte er an der Pfarrkirche St. Peter in Heppenheim an der Bergstraße als [[Kaplan]]. 1930 wurde Lenhart beurlaubt, um an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Universität Freiburg]] seine [[theologisch]]en Studien zu vertiefen. Dort wurde er maßgeblich von [[Ludwig Andreas Veit]] beeinflusst, der sein Heimats-, Volks- und Kirchenbewusstsein schärfte und zu dessen literarischen Arbeiten er später eine Bibliografie erstellte. Bei Veit, der ab 1925 Archivar des [[Bistum Mainz|Bistums Mainz]] war, wurde er mit der Arbeit ''Seelennot aus Lebensenge. Das Problem Lebensraum und Sittlichkeit nach Bischof W. E. v. Ketteler'' am 15. Juni 1932 an der Universität Freiburg im Breisgau [[Promotion|promoviert]]. Die Promotionsarbeit zu Bischof [[Wilhelm Emmanuel von Ketteler]] wurde zum Leitmotiv für sein weiteres Leben als [[Theologe]] und [[Kirchenhistoriker]], die in einer dreibändigen Biografie des Arbeiterbischofs (Mainz 1966–1968) mündete. Vom 1. Juli 1932 bis 1. August 1936 war er [[Kaplan]] in der Pfarrgemeinde St. Marien in Offenbach am Main, einer vorwiegend aus Arbeitern bestehenden Kirchengemeinde. Am 21. Mai 1936 beendete er seine [[Habilitationschrift]] im Bischöflichen Priesterseminar Mainz mit dem Titel: "Die erste [[Mainzer Kreis|Mainzer Theologenschule]] des 19. Jahrhunderts (1805-1830)". Am 16. Oktober 1936 dozierte er er bis Mai 1938. Danach lehrte er als Ordentlicher Professor im Bischöfliches Priesterseminar Mainz [[Kirchengeschichte]] und [[Patrologie]] bis Mitte Mai 1946. Es folgte die ordentliche Professur "Kirchenhistorisches Seminar" (kath.) an der Universität Mainz, Katholisch-Theologische Fakultät. Vom 1. Oktober 1946 bis 30. September 1969 übernahm er die Institutsleitung als Direktor des Kirchenhistorisches Seminares. Von 1947 bis 1950 war er [[Dekan]] der Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Mainz. Am 30. September 1968 wurde er emeritiert.
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1946 bis 1971 war er Stellvertretender Vorsitzender der "Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte" (Mitherausgeber, Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte), 1952 wurde er [[Geistlicher Rat]], 1960 [[Päpstlicher Hausprälat]] und 1967 Ehrenbürger der Stadt Gernsheim.<ref> [http://gutenberg-biographics.ub.uni-mainz.de/id/f546faeb-996f-4b12-a6e7-55f19a2b7085. Ludwig Lenhart, in: Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universität Mainz (Zugriff am 23 Dezember 2021)] und [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ludwig_Lenhart&diff=209627507&oldid=192187657 aus] der [[Wikipedia]], abgerufen am 23. Dezember 2021</ref>
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== Werke ==
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* ''Die erste Mainzer Theologenschule des 19. Jahrhunderts: [1805 - 1830]'', Schmidt Verlag Mainz 1956.
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* ''Kettelers Zeitrufe'', Köln, [[Bachem Verlag]] Köln 1935.
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* ''Lebensraum und Sittlichkeit nach Bischof Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler'', Mainz, 1932.
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== Literatur ==
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* Anton Brück: ''Anton, Lenhart, Ludwig, in: Archiv für Mittelrheinische Kirchengeschichte, 23 (1971), S. 371–373.
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* Konrad Fuchs: ''Lenhart. Ludwig'', in: [[Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon]], , Bd.15, S. 857–863.
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* Klaus Reinhardt (Hrsg.): ''Lenhart, Ludwig'', in: Augustinerstraße 34: 175 Jahre Bischöfliches Priesterseminar Mainz, hrsg. von Klaus Reinhardt, S. 329.
  
1932 bis 1936 war er Kaplan in der Pfarrgemeinde St. Marien in Offenbach am Main, einer vorwiegend aus Arbeitern bestehenden Kirchengemeinde. Am 16. Oktober 1936 wurde ihm ein Lehrauftrag für [[Kirchengeschichte]], verbunden mit der zweiten Assistentenstelle am Mainzer Priesterseminar, übertragen. Den [[Mainzer Kreis]] wählte er zum Thema seiner [[Habilitation]]sschrift, die er 1936 unter dem Titel: ''Die erste Mainzer Theologenschule des 19. Jahrhunderts (1805-1830)'' veröffentlichte.
 
  
Bereits seit 1945 gab es Bestrebungen, eine überdiözesane kirchenhistorische Vereinigung zu bilden, die 1946 zur Gründung der [[Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte]] führte. Ludwig Lenhart wurde zu deren stellvertretenden Vorsitzenden bestellt. Kurz nach der Wiedereröffnung der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz]] wurde Lenhart 1946 an der dortigen Katholisch-Theologischen Fakultät zum Ordinarius für Kirchengeschichte und [[Patrologie]] berufen. 1968 wurde er emeritiert.<ref>[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ludwig_Lenhart&diff=209627507&oldid=192187657 aus] der [[Wikipedia]], abgerufen am 23. Dezember 2021</ref>
 
  
 
== Weblinks ==
 
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* [http://gutenberg-biographics.ub.uni-mainz.de/id/f546faeb-996f-4b12-a6e7-55f19a2b7085 Ludwig Lenhart], in: Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universität Mainz
 
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==

Version vom 23. Dezember 2021, 22:02 Uhr

Ludwig Lenhart (Prof. Dr. theol. ; * 29. Januar 1902 in Gernsheim; † 20. Januar 1971 in Mainz) war Theologe und Historiker.

Biografie

Ludwig Lenhart wurde früh Vollwaise und daher von seinem Onkel Georg Lenhart erzogen. Er wuchs zunächst in Gernsheim am Rhein auf, ging dort zur Volksschule. Nach dem Tod seiner Eltern besuchte er das Gymnasium in Bensheim, wo er bei seinem Onkel lebte. Nach dem Abitur studierte Lenhart von Ostern 1921 bis Ostern 1926 am Mainzer Priesterseminar. Am 20. März 1926 empfing er durch Bischof Ludwig Maria Hugo die Priesterweihe. Bereits vom 16. April 1926 bis zum 16. September 1930 wirkte er an der Pfarrkirche St. Peter in Heppenheim an der Bergstraße als Kaplan. 1930 wurde Lenhart beurlaubt, um an der Universität Freiburg seine theologischen Studien zu vertiefen. Dort wurde er maßgeblich von Ludwig Andreas Veit beeinflusst, der sein Heimats-, Volks- und Kirchenbewusstsein schärfte und zu dessen literarischen Arbeiten er später eine Bibliografie erstellte. Bei Veit, der ab 1925 Archivar des Bistums Mainz war, wurde er mit der Arbeit Seelennot aus Lebensenge. Das Problem Lebensraum und Sittlichkeit nach Bischof W. E. v. Ketteler am 15. Juni 1932 an der Universität Freiburg im Breisgau promoviert. Die Promotionsarbeit zu Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler wurde zum Leitmotiv für sein weiteres Leben als Theologe und Kirchenhistoriker, die in einer dreibändigen Biografie des Arbeiterbischofs (Mainz 1966–1968) mündete. Vom 1. Juli 1932 bis 1. August 1936 war er Kaplan in der Pfarrgemeinde St. Marien in Offenbach am Main, einer vorwiegend aus Arbeitern bestehenden Kirchengemeinde. Am 21. Mai 1936 beendete er seine Habilitationschrift im Bischöflichen Priesterseminar Mainz mit dem Titel: "Die erste Mainzer Theologenschule des 19. Jahrhunderts (1805-1830)". Am 16. Oktober 1936 dozierte er er bis Mai 1938. Danach lehrte er als Ordentlicher Professor im Bischöfliches Priesterseminar Mainz Kirchengeschichte und Patrologie bis Mitte Mai 1946. Es folgte die ordentliche Professur "Kirchenhistorisches Seminar" (kath.) an der Universität Mainz, Katholisch-Theologische Fakultät. Vom 1. Oktober 1946 bis 30. September 1969 übernahm er die Institutsleitung als Direktor des Kirchenhistorisches Seminares. Von 1947 bis 1950 war er Dekan der Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Mainz. Am 30. September 1968 wurde er emeritiert.

1946 bis 1971 war er Stellvertretender Vorsitzender der "Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte" (Mitherausgeber, Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte), 1952 wurde er Geistlicher Rat, 1960 Päpstlicher Hausprälat und 1967 Ehrenbürger der Stadt Gernsheim.<ref> Ludwig Lenhart, in: Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universität Mainz (Zugriff am 23 Dezember 2021) und aus der Wikipedia, abgerufen am 23. Dezember 2021</ref>

Werke

  • Die erste Mainzer Theologenschule des 19. Jahrhunderts: [1805 - 1830], Schmidt Verlag Mainz 1956.
  • Kettelers Zeitrufe, Köln, Bachem Verlag Köln 1935.
  • Lebensraum und Sittlichkeit nach Bischof Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler, Mainz, 1932.

Literatur

  • Anton Brück: Anton, Lenhart, Ludwig, in: Archiv für Mittelrheinische Kirchengeschichte, 23 (1971), S. 371–373.
  • Konrad Fuchs: Lenhart. Ludwig, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, , Bd.15, S. 857–863.
  • Klaus Reinhardt (Hrsg.): Lenhart, Ludwig, in: Augustinerstraße 34: 175 Jahre Bischöfliches Priesterseminar Mainz, hrsg. von Klaus Reinhardt, S. 329.


Weblinks

Anmerkungen

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