Katholische Ostkirchen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Katholischen Ostkirchen gehören von ihrem Ritus (Liturgie und Spiritualität) her zur sogenannten [[Ostkirche]] im allgemeinen, von ihrer Glaubens- und Traditionsintegrität gehören sie jedoch streng theologisch zur Römisch-Katholischen Kirche als Universalkirche. Die Katholischen Ostkirchen (insgesamt 21), die auch als "Unierte Kirchen" oder streng rechtlich als Ritus(-Teil)kirchen bezeichnet werden, stehen nämlich in Einheit mit dem Papst, haben allerdings die Liturgie und auch weitgehend die Disziplin des Ostens beibehalten und unterscheiden sich dadurch von der Lateinischen (Ritus-)Kirche (Westkirche). Die Katholischen Ostkirchen sind vor allem in der zweiten Jahrtausendhälfte entstanden und gelten als ehrlicher historischer Versuch, die gespaltene Christenheit wiederum zu einen, damit alle Christen wieder eins seien unter dem sichtbaren Stellvertreter Christi auf Erden.  
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Die Katholischen Ostkirchen gehören von ihrem Ritus (Liturgie und Spiritualität) her zur sogenannten [[Ostkirche]] im allgemeinen, von ihrer Glaubens- und Traditionsintegrität gehören sie jedoch streng theologisch zur Römisch-Katholischen Kirche als Universalkirche. Die Katholischen Ostkirchen, die auch als "Unierte Kirchen" oder streng rechtlich als Ritus(-Teil)kirchen bezeichnet werden, stehen nämlich in Einheit mit dem Papst, haben allerdings die Liturgie und auch weitgehend die Disziplin des Ostens beibehalten und unterscheiden sich dadurch von der Lateinischen (Ritus-)Kirche (Westkirche). Die Katholischen Ostkirchen sind vor allem in der zweiten Jahrtausendhälfte entstanden und gelten als ehrlicher historischer Versuch, die gespaltene Christenheit wiederum zu einen, damit alle Christen wieder eins seien unter dem sichtbaren Stellvertreter Christi auf Erden.  
  
 
== Kirchentexte zur Katholischen Ostkirche ==
 
== Kirchentexte zur Katholischen Ostkirche ==

Version vom 16. Oktober 2006, 15:19 Uhr

Die Katholischen Ostkirchen gehören von ihrem Ritus (Liturgie und Spiritualität) her zur sogenannten Ostkirche im allgemeinen, von ihrer Glaubens- und Traditionsintegrität gehören sie jedoch streng theologisch zur Römisch-Katholischen Kirche als Universalkirche. Die Katholischen Ostkirchen, die auch als "Unierte Kirchen" oder streng rechtlich als Ritus(-Teil)kirchen bezeichnet werden, stehen nämlich in Einheit mit dem Papst, haben allerdings die Liturgie und auch weitgehend die Disziplin des Ostens beibehalten und unterscheiden sich dadurch von der Lateinischen (Ritus-)Kirche (Westkirche). Die Katholischen Ostkirchen sind vor allem in der zweiten Jahrtausendhälfte entstanden und gelten als ehrlicher historischer Versuch, die gespaltene Christenheit wiederum zu einen, damit alle Christen wieder eins seien unter dem sichtbaren Stellvertreter Christi auf Erden.

Kirchentexte zur Katholischen Ostkirche

Das 2. Vatikanische Konzil hat im Schreiben Orientalium Ecclesiarum zur katholischen Ostkirche Stellung genommen. Im Schreiben wird festgehalten, dass die Katholische Kirche die Ostkirchen mit ihren Einrichtungen und liturgischen Bräuchen, ihren Überlieferungen und ihrer christlichen Lebensordnung hochschätzt. Wörtlich heißt es: "In diesen Werten von ehrwürdigem Alter leuchtet ja eine Überlieferung auf, die über die Kirchenväter bis zu den Aposteln zurückreicht. Sie bildet ein Stück des von Gott geoffenbarten und ungeteilten Erbgutes der Gesamtkirche."

Weiters wird als Ziel der katholischen Kirche definiert, dass "die Überlieferungen jeder einzelnen Teilkirche oder eines jeden Ritus unverletzt erhalten bleiben" und dass "zugleich sich der Lebensstil dieser Kirchen den verschiedenen zeitlichen und örtlichen Notwendigkeiten anpassen" soll. Die Ostkirchen werden als "Teilkirchen" bezeichnet, die sich "in gewissem Grade durch ihre sogenannten Riten, d. h. durch ihre Liturgie, ihr kirchliches Recht und ihr geistiges Erbgut" unterscheiden, die aber alle "in gleicher Weise der Hirtenführung des Bischofs von Rom anvertraut" sind. "Alle nehmen sie daher die gleiche Würde ein, so daß auf Grund ihres Ritus keine von ihnen einen Vorrang vor den anderen hat. Alle genießen dieselben Rechte und haben dieselben Verpflichtungen, auch bezüglich der unter Oberleitung des Bischofs von Rom auszuübenden Verkündigung des Evangeliums an die ganze Welt."



Das Schreiben "Orientalium Ecclesiarum"

Unterschiede zur Lateinischen (Ritus-)Kirche

Es gibt mehrere Unterscheidungsmerkmale zwischen den Katholischen Ostkirchen und der Römisch-Katholischen Kirche.

1.) Die Liturgie ist im Prinzip die Liturgie der Ostkirche in den verschiedensten Variationen und Entfaltungen.

2.) Die Katholischen Ostkirchen unterliegen nicht dem Codex Iuris Canonici sondern dem Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium.

3.) Zölibat: Im Gegensatz zum Westen können bei den Katholischen Ostkirchen Priester heiraten. Allerdings ist nach der Priesterweihe eine Heirat nicht mehr möglich. Nur die Bischöfe müssen den Zölibat einhalten.

Unterscheidung nach den Riten

Ritus meint nicht nur die Zelebration der Messe, sondern sämtliche Ausdrucksformen des Glaubens und der Moral. Eine Unterscheidung der Katholischen Ostkirche kann nach dem Ritus vorgenommen werden

Alexandrinischer Ritus

1. Äthiopisch-Katholische Kirche

2. Koptisch-Katholische Kirche

Armenischer Ritus

1. Armenisch-Katholische Kirche

Byzantinischer Ritus

1. Albanisch-Katholische Kirche

2. Bulgarisch-Katholische Kirche

3. Georgisch-Katholische Kirche

4. Griechisch-Katholische Kirche

5. Italo-Albanische Kirche

6. Mazedonisch-Katholische Kirche

7. Rumänisch-Katholische Kirche

8. Russisch-Katholische Kirche

9. Ruthenisch-Katholische Kirche

10. Slawisch-Katholische Kirche

11. Slowakisch-Katholische Kirche

12. Tschechisch-Katholische Kirche

13. Ukrainisch-Katholische Kirche

14. Ungarisch-Katholische Kirche

15. Weissrussisch-Katholische Kirche

16. Melkitisch-Katholische Kirche

Ostsyrischer Ritus

1. Chaldäisch-Katholische Kirche

2. Syro-Malabarische Kirche

Westsyrischer Ritus

1. Syrisch-Maronitische Kirche

2. Syro-Malankarische Kirche

3. Syrisch-Katholische Kirche

Literatur

J. Oeldemann: Die Kirchen des christlichen Ostens. Orthodoxe, orientalische und mit Rom unierte Ostkirchen, Regensburg 2006, ISBN 3786785775

Weblinks