Martyrologium in der Weihnachtsliturgie: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Ecce, VERBUM caro factum est.jpg|thumb|right|Und das Wort ist [[Inkarnation|Fleisch geworden]] und hat unter uns gewohnt. {{Bibel|Joh|1|14}} ]]
 
[[Bild:Weihnacht.JPG|thumb|right|Jesu Geburt]]
 
 
[[Bild:In-nativitate-DOMINI.JPG|thumb|right|Die Menschwerdung in der [[Heilsgeschichte]]]]
 
[[Bild:In-nativitate-DOMINI.JPG|thumb|right|Die Menschwerdung in der [[Heilsgeschichte]]]]
[[Image:Bethlehem1.jpg|thumb|right|[[Bethlehem]], Geburtskirche]]
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Das [[Römisches Martyrologium|Römische Martyrologium]] (''Martyrologium Romanum'') enthält für den 25. Dezember die Datierung der Geburt Jesu seit Erschaffung der Welt.  
[[Datei:Weihnacht.jpg|miniatur|Gloria in excelsis Deo]]
 
  
'''Weihnachten''' ist ein wichtiges [[Hochfest]] im kirchlichen Jahreskreis. Am 25. Dezember feiern die Christen die Geburt Jesu Christi, beginnend mit der [[Vesper]] des Vorabends, auch "[[Heiliger Abend]]" genannt. Die Weihnachtszeit beginnt unmittelbar im Anschluss an den [[Advent]] und dauert in den katholischen Kirchen bis zur [[Epiphanie]], dem Fest der ''Taufe des Herrn'' am Sonntag nach dem ''Fest der [[Erscheinung des Herrn]]'' am 6. Januar (auch Fest der ''[[Heilige drei Könige|Heiligen drei Könige]]''). In den Kirchen der Reformation endet sie mit Epiphanias (6. Januar). Der Ort, mit dem Weihnachten am unmittelbarsten in Verbindung gebracht wird, ist [[Bethlehem]], der Geburtsort Jesu.
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Mancherorts ist es Brauch, dass der [[Kantor]], der [[Hebdomadar]] oder der [[Priester]] unmittelbar vor der [[Christmette]] an [[Weihnachten]] feierlich diese ''Ankündigung der Geburt des Herrn'' nach dem Römischen Martyrologium gesungen vorträgt. Bis 1970 gehörte die Verlesung des Martyrologiums vom Tage zur [[Prim]] des [[Stundengebet]]s. Das Brauchtum macht erkennbar, dass die Christmette eine [[Vigil]]feier ähnlich der Osternacht ist, der die nächtliche Eucharistiefeier mit den nächtlichen [[Hore]]n des Stundengebetes - [[Matutin]], [[Laudes]] und [[Prim]] - verbindet.
 
 
== Biblische Grundlagen ==
 
Dass [[Jesus]] geboren wurde und als Mensch in seiner Zeit gelebt hat, wird von der Forschung nicht ernsthaft bestritten. Seine Geburt in [[Bethlehem]] wird in zwei der vier [[Evangelium|Evangelien]] erzählt: [[Matthäus]] und [[Lukas]] stellen ihrem Evangelium jeweils unabhängig voneinander eine [[Kindheitsgeschichte Jesu|Kindheitsgeschichte]] voran. Die Erzählungen wollen aus nachösterlicher Sicht deutlich machen, dass [[Jesus Christus]] von Anfang an, bereits als neugeborenes Kind, der [[Sohn Gottes]] und der verheißene [[Messias]] war.<ref>Johannes Riedl: ''Die Vorgeschichte Jesu. Die Heilsbotschaft von Mt 1–2 und Lk 1–2.'' Verlag Katholisches Bibelwerk: Stuttgart, Stuttgart 1968, S. 7–13; Dietrich Wiederkehr: ''Entwurf einer systematischen Christologie.'' in: Johannes Feiner, Magnus Löhrer (Hrsg.): ''Mysterium Salutis. Grundriss heilsgeschichtlicher Dogmatik'', Band III/I, Benziger Verlag: Einsiedeln-Zürich-Köln 1970, S. 477–648, hier S. 533.</ref>
 
 
 
=== Lukas und Matthäus ===
 
Die heute geläufigere Darstellung stammt aus dem Lukasevangelium:
 
 
 
{{Zitat|In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.<br />So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.|{{B|Lk|2|1–7}}}}
 
 
 
Es folgt bei Lukas die Verkündigung an die Hirten {{Bibel|Lk|2|8–20}} und die [[Darstellung Jesu]] im Tempel entsprechend jüdischer Vorschrift {{Bibel|Lk|2|21–40}}. Vorausgegangen war die Verkündigung Jesu an Maria und parallel dazu die Verkündigung und die Geburt von [[Johannes der Täufer|Johannes dem Täufer]] {{Bibel|Lk|1|3–80}}.
 
 
 
Das Matthäusevangelium spricht nach dem [[Stammbaum Jesu]] eher beiläufig von der Geburt Jesu in Zusammenhang mit dem Zweifel Josefs an seiner Vaterschaft, dem ein Engel im Traum den Hinweis auf die Bedeutung des Kindes der Maria gab {{Bibel|Mt|1|18–24}}, und der Verehrung des Neugeborenen durch die Sterndeuter {{Bibel|Mt|2|1–12}}. Daran schließen sich die Flucht nach Ägypten, der [[Kindermord in Betlehem|Kindermord des Herodes]] und die Rückkehr von Josef mit Maria und dem Kind nach Nazaret an {{Bibel|Mt|2|13–23}}.
 
 
 
=== Johannesevangelium und Paulus ===
 
Das Johannesevangelium deutet in theologisch-dichterischer Redeweise die Menschwerdung des [[Sohn Gottes|Gottessohnes]]:
 
 
 
{{Zitat|Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.<br />Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.<br />Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.|{{B|Joh|1|9–14}}}}
 
 
 
Auch Johannes der Täufer bezeugt und bekräftigt als „Vorläufer Jesu“ diese Aussage in {{B|Joh|1|6–8.15}}.
 
 
 
In den Briefen des [[Paulus von Tarsus|Paulus]] wird der Glaube an Jesus Christus nicht in erzählerischer Form dargestellt, sondern theologisch verdichtet. Die Menschwerdung des Gottessohnes wird als [[Kenosis]], als „Entäußerung“ und „Erniedrigung“ gepredigt, so im [[Philipperbrief|Brief an die Philipper]]:
 
 
 
{{Zitat|Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht:<br />Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,<br />sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich.<br />Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.<br />Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,<br />damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu<br />und jeder Mund bekennt: ‚Jesus Christus ist der Herr‘ – zur Ehre Gottes, des Vaters.|{{B|Phil|2|5–11}}}}
 
 
 
=== Theologische Aussage ===
 
Das populäre „Maria legte das Kind in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war“ {{Bibel|Lk|2|7}} entspricht somit dem Satz des Johannesevangeliums „Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf“ {{Bibel|Joh|1|11}} und der „[[Inkarnation]]“ und „[[Kenosis|Entäußerung]]“, dem „Den-Menschen-gleich-Werden“ der paulinischen Theologie {{Bibel|Phil|2|7}}. Die Aussagen der Evangelien zur Geburt kennzeichnen die gesamte Sendung [[Jesus Christus|Jesu Christi]] als Gottes Heilstat zur [[Soteriologie|Erlösung]] der Menschen durch seinen [[Sohn Gottes|Sohn]], von Jesu Geburt bis zu seiner Hinrichtung am Kreuz: „Schon in der Geburt ist (oder: wird) hier Jesus der Sohn Gottes“, betonen Matthäus und Lukas, indem sie ihrem Evangelium die weihnachtliche Vorgeschichte voranstellen.<ref>Dietrich Wiederkehr: ''Entwurf einer systematischen Christologie.'' In: Johannes Feiner, Magnus Löhrer (Hrsg.): ''Mysterium Salutis. Grundriss heilsgeschichtlicher Dogmatik.'' Band III/I, Benziger Verlag Einsiedeln-Zürich-Köln 1970, S. 477–648, hier S. 533. Das gesamte Zitat lautet: „Die Inkarnationschristologie des NT hat nun, vor allem in den «Kindheitsgeschichten» von Mt und Lk, die Erhellung des vorösterlichen Weges Jesu noch weiter zurückgetrieben bis auf die ''Geburt Jesu'': Schon in der Geburt ist (oder: wird) hier Jesus der Sohn Gottes. Wir haben damit noch einen weitern Schritt vor die einzelnen Akte Jesu als Gottessohn zurückgetan, dadurch erlangt die Existenz und Wirklichkeit Jesu als solche noch mehr eigenes Gewicht. Noch bevor er als Sohn ''handelt'', ist er es schon von seiner Geburt an.“</ref>
 
 
 
== Geschichte ==
 
Weihnachten gehört nicht zu den ältesten Kirchenfesten. [[Irenäus von Lyon|Irenäus]] und [[Tertullian]] führen das Fest nicht auf ihren Listen; [[Origenes]] hält fest, dass in der Schrift nur Sünder Geburtstag feiern, keine Heiligen.
 
 
 
Ursprünglich wurde nur das Fest der Erscheinung (Epiphanie) am 6. Januar gefeiert. Ab dem 2. Jahrhundert kam die Feier der Geburt Jesu dazu. Die Feier von Weihnachten am 25. Dezember als Geburtsfest Jesu geht auf das Jahr 336 zurück. Bereits damals wurde in Rom das eigentliche heidnische Staatsfest des „Unbesiegten Sonnengottes“, mit dem die Wintersonnenwende gefeiert wurde, in ein christliches Fest umgedeutet.
 
 
 
Im 5. Jahrhundert wurde der [[Advent]] als Vorbereitungszeit auf Weihnachten eingeführt. Im 5. und 6. Jahrhundert wurde Weihnachten zum dritten [[Hochfest]] der Kirche, nach [[Ostern]] und [[Pfingsten]]. Die Synode von Mainz legte 813 die Dauer des Weihnachtsfests für Deutschland auf vier Tage fest.
 
 
 
Unter dem Einfluss [[Martin Luther]]s wurde Weihnachten nach der [[Reformation]] zum Kinderbeschenktag. Als Ersatz für das beliebte [[Nikolaus von Myra|Nikolaus]]fest propagierte der Reformator die Bescherung durch den „Heiligen Christ“.
 
 
 
== Liturgie ==
 
Höhepunkt der Weihnachtsfeier war anfangs das [[Hochamt]] am 25. Dezember. Seit [[Papst]] [[Gregor I.]] (dem Großen) entwickelte sich im 6. Jahrhundert im Westen die Tradition, an Weihnachten drei [[Heilige Messe]]n zu feiern. Vorbild war Rom, wo der [[Papst]] in drei verschiedene [[Kirche]]n zu unterschiedlichen Zeiten eine Weihnachtsmesse feierte: die [[Messe]] in der Heiligen Nacht in Verbindung mit einer Nachtwache, die die [[Matutin]] einschloss (''Missa in nocte'', heute [[Christmette]] - von ''Matuti'' - genannt), die zweite [[Messe]] in der Morgendämmerung (''Missa in aurora'', heute "Hirtenmesse" genannt) und die dritte [[Messe]] am Tag (''Missa in die''), das Hochamt.
 
 
 
Das Weihnachtsfest hat als kirchliches Hochfest eine [[Oktav]]; die Kirche feiert – liturgisch gesehen – acht Tage lang Weihnachten bis zum Neujahrstag. Der Oktavtag von Weihnachten, der 1. Januar, war bis 1970 das Fest der [[Beschneidung des Herrn]], seit der Liturgiereform durch das [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweite Vatikanische Konzil]] wird er als Hochfest der Gottesmutter Maria begangen. Im Gegensatz zur Osteroktav haben die Tage der Weihnachtsoktav keine eigene Tagesliturgie, so dass die Feste und Gedenktage der Tagesheiligen begangen werden: der [[Stephanus]]tag am 26. Dezember, das Fest des Apostels [[Johannes (Apostel)|Johannes]] am 27. und das Fest der [[Unschuldige Kinder|Unschuldigen Kinder]] am 28. Dezember. Am Sonntag in der Weihnachtsoktav wird das Fest der [[Heilige Familie|Heiligen Familie]] gefeiert.
 
 
 
=== [[Präfation]]en von Weihnachten ===
 
'''I. Christus, das Licht'''<br>
 
In Wahrheit ist es würdig und recht, Dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, immer und überall zu danken. Denn Fleisch geworden ist das Wort und in diesem Geheimnis erstrahlt dem Auge unseres Geistes das neue Licht Deiner Herrlichkeit. In der sichtbaren Gestalt des [[Jesus_Christus#Jesus_Christus.2C_der_Erl.C3.B6ser|Erlösers]] lässt Du uns den unsichtbaren [[Gott]] erkennen, um in uns die [[Liebe]] zu entflammen zu dem, was kein Auge geschaut hat. Darum singen wir mit den [[Engel]]n und Erzengeln, den Thronen und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen Heeres den Hochgesang von Deiner göttlichen Herrlichkeit: [[Sanctus|Heilig, heilig, heilig.]]
 
 
 
'''II. Die Erneuerung der Welt durch den menschgewordenen Sohn Gottes'''<br>
 
In Wahrheit ist es würdig und recht, Dir, Vater im [[Himmel]] zu danken durch unseren Herrn [[Jesus Christus]]. Denn groß ist das Geheimnis seiner Geburt: Er, der unsichtbare Gott, ist (heute) sichtbar als Mensch erschienen. Vor aller Zeit aus Dir geboren, hat er sich den Gesetzen der Zeit unterworfen. In ihm ist alles neu geschaffen. Er heilt die Wunden der ganzen [[Schöpfung]], richtet auf, was darniederliegt, und ruft den verlorenen Menschen ins Reich Deines Friedens. Darum rühmen Dich Himmel und Erde, Engel und Menschen und singen das Lob Deiner Herrlichkeit: [[Sanctus|Heilig, heilig, heilig.]]
 
 
 
'''III. Der wunderbare Tausch'''<ref>[[Martin Luther]]: "Der fröhliche Wechsel"</ref><br>
 
In Wahrheit ist es würdig und recht, Dir, allmächtiger Vater, zu danken und Dein Erbarmen zu rühmen durch unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn schaffst Du den Menschen neu und schenkst ihm ewige Ehre. Denn einen [[Wunderbarer Tausch|wunderbaren Tausch]] hast Du vollzogen: Dein göttliches Wort wurde ein sterblicher Mensch, und wir sterbliche Menschen empfangen in Christus Dein göttliches Leben. Darum preisen wir Dich mit allen Chören der [[Engel]] und singen vereint mit ihnen das Lob Deiner Herrlichkeit: [[Sanctus|Heilig, heilig, heilig.]]
 
 
 
== [[Brauchtum]] ==
 
[[Image: krippe_rom.jpg|thumb|right|Krippe auf dem [[Petersplatz]] in Rom]]
 
 
 
=== Krippen ===
 
Papst [[Liberius]] soll schon in der Mitte des 4. Jh. in Rom eine Basilika mit Krippenkapelle errichtet haben. 420 wurde an dieser Stelle die Basilika [[Santa Maria Maggiore]] errichtet, wo Krippenreliquien verehrt werden. Dies führte zum Brauch, neben dem Altar eine Nachbildung der Geburtsszene Jesu aufzustellen. Im Mittelalter bildeten sich die Krippendarstellungen heraus, wie sie heute verbreitet sind.
 
 
 
[[Franz von Assisi]] organisierte 1223 im Wald von Greccio eine Krippenfeier mit Ochs und Esel. Krippendarstellungen wurden vorerst nur in Kirchen aufgestellt, ab dem 18. Jh. auch in Privatwohnungen.
 
 
 
Die wohl grösste Weihnachtskrippe der Welt ist das Diorama Bethlehem in [[Einsiedeln]], eine naturgetreue Nachbildung der Gegend von [[Bethlehem]] mit über 450 Figuren auf 80 m².
 
 
 
== Der Katechismus über Weihnachten ==
 
Im [[KKK]] (525 ff) steht über das Weihnachtsmysterium folgendes:
 
 
 
Jesus kam in der Armseligkeit eines Stalles zur Welt, in einer unbegüterten Familie (vgl. Lk 2,6-7). Schlichte Hirten sind die ersten Zeugen des Ereignisses. In dieser Armut erstrahlt die Herrlichkeit des Himmels (vgl. Lk 2,8-20). Die Kirche wird nicht müde, die Herrlichkeit dieser Nacht zu besingen:
 
 
 
:„Die Jungfrau bringt heute den Ewigen zur Welt, <br>und die Erde bietet dem Unzugänglichen eine Höhle. <br>Die Engel und die Hirten preisen ihn <br>und die Weisen nahen sich mit dem Stern, <br>denn du bist für uns geboren’ du kleines Kind, <br>du ewiger Gott!<br> ''Kontakion'' des Romanos dem Meloden
 
 
 
Vor Gott „Kind zu werden“ ist die Voraussetzung, um in das Gottesreich einzutreten (vgl. Mt 18,3-4). Dazu muss man sich erniedrigen (vgl. Mt 23,12), kleinwerden; mehr noch: man muss „von neuem geboren werden“ (Joh 3,7), „aus Gott geboren“ werden (Joh 1,13), um „Kind Gottes zu werden“ (Joh 1,12). Das Weihnachtsgeheimnis vollzieht sich in uns, wenn Christus in uns „Gestalt annimmt“ (Gal 4,19). Weihnachten ist das Mysterium des „wundersamen Tausches“:
 
 
 
:„O wunderbarer Tausch! <br>Der den Menschen erschuf, <br>nimmt menschliches Leben an <br>und wird aus der Jungfrau geboren. <br>Von keinem Mann gezeugt’ <br>kommt er in die Welt <br>und schenkt uns göttliches Leben“ <br>LH Antiphon der Vespern vom 1. Januar
 
 
 
== Gedanken über Weihnachten ==
 
* „Das Kindlein in der Krippe ist wirklich Gottes Sohn. Gott ist nicht ewige Einsamkeit, sondern ein Kreis der Liebe in Hingabe und Zurückschenken: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Mehr noch: In Jesus Christus ist Gottes Sohn, Gott selbst ein Mensch geworden. Zu ihm sagt der Vater:„Mein Sohn bist du. ”Das ewige Heute Gottes ist in das vergängliche Heute dieser Welt herabgestiegen und zieht unser vergehendes Heute in Gottes immerwährendes Heute hinein. Gott ist so groß, dass er klein werden kann. Gott ist so mächtig, dass er sich wehrlos machen kann und als wehrloses Kindlein auf uns zugeht, damit wir ihn lieben können. Gott ist so gut, dass er auf seinen göttlichen Glanz verzichtet und in den Stall herabsteigt, damit wir ihn finden können und so seine Güte auch uns berührt, uns ansteckt, durch uns weiterwirkt.“ <br>(Papst [[Benedikt XVI.]] in seiner ersten Heiligabend-Predigt als Papst am 24. Dezember 2005)
 
 
 
* „In dieser Nacht ist mein Herz von den Anfangsworten des bekannten eucharistischen Hymnus erfüllt, der mich in diesem Jahr, das auf besondere Weise der Eucharistie gewidmet ist, Tag für Tag begleitet. Im Sohn der Jungfrau, der, ,in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt‘ (Lk 2,12), erkennen wir und beten an ,das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist‘ (Joh 6,41.51), den Erlöser, der auf die Erde gekommen ist, um der Welt das Leben zu geben. Betlehem! Die Stadt, in der Jesus Christus gemäß der Schrift geboren wurde, bedeutet auf hebräisch ,Haus des Brotes‘. Dort also sollte der Messias geboren werden, der von sich gesagt hat: ,Ich bin das Brot des Lebens‘ (Joh 6,35.48). In Betlehem ist der geboren, der unter dem Zeichen des gebrochenen Brotes sein Pascha-Gedächtnis hinterlassen hat. Die Anbetung des Jesuskindes wird in dieser Heiligen Nacht zur eucharistischen Anbetung.“ <br>(Papst [[Johannes Paul II.]] in seiner letzten Heiligabend-Predigt am 24. Dezember 2004)
 
 
 
*„Deshalb müssen wir an Weihnachten nicht einfach alles, was uns in Angst versetzt, für ein paar Stunden an die Seite schieben und verdrängen! Auch ins Weihnachtsfest hinein darf das Dunkel unseres Lebens reichen, auch an Weihnachten darf es Schmerz geben. Die Ankunft dessen aber, der ,für uns Menschen und zu unsererem Heil vom Himmel gekommen ist‘, hat unser Dasein grundsätzlich erhellt: Gott würdigt den Menschen, weil sein ,machtvolles Wort‘ Fleisch wurde. Diese Wahrheit ist der Angelpunkt der Menschenwürde.“ <br>([[Heinz Josef Algermissen]] in ''[[Morgenstern]] in finst’rer Nacht'')
 
 
 
* "Gott sagt uns und der ganzen Welt durch seine Geburt:<br>
 
Ich bin da; Ich bin bei dir. Ich bin dein Leben; ich bin deine Zeit. Ich weine deine Tränen – weine deine mit mir, mein Kind. Ich bin deine Freude; fürchte nicht, froh zu sein, denn seit ich geweint habe, ist die Freude lebenswahrer als die Angst und die Trauer derer, die meinen, keine Hoffnung zu haben. Ich bin die Ausweglosigkeit deiner Wege, denn wo du nicht mehr weiter weißt, da bist du, törichtes Kind, schon bei mir angelangt und merkst es nicht.<br>
 
Ich habe mich selbst, wirklich ganz selbst und ganz persönlich, auf das fürchterliche Abenteuer eingelassen, das mit eurer Geburt beginnt; ich sage euch, meines war nicht leichter und gefahrenloser als eures; ich versichere euch, es hat einen seligen Ausgang. Seit ich euer Bruder wurde, seid ihr mir so nahe, wie ich mir selber bin. Ich habe euch angenommen, als ich mein Menschenleben auf mich nahm, als euresgleichen.<br>
 
Wenn ihr die Zukunft nach euch allein beurteilt, könnt ihr nicht pessimistisch genug sein. Aber vergesst nicht: Eure wahre Zukunft ist meine Gegenwart, die heute begonnen hat und nie mehr Vergangenheit wird. ([[Karl Rahner]])
 
 
 
== Urbi et orbi und Weihnachts-Ablass ==
 
[[Image: weihnachten_rom.jpg|thumb|right|Weihnachtlicher Petersplatz]]
 
[[Bild: Krippe_in_Bethlehem.JPG|thumb|right|Gott wird Mensch]]
 
 
 
Am 25. Dezember spendet der Papst den traditionellen Segen ''Urbi et orbi'', mit dem auch ein [[Ablass]] verbunden ist. Dieser wird am Christtag nach dem Angelus-Gebet gespendet.
 
 
 
== Das [[Martyrologium Romanum]] in der Weihnachtsliturgie ==
 
Für den 25. Dezember enthält das Martyrologium die Datierung der Geburt Jesu seit [[Erschaffung]] der Welt. Mancherorts singt der [[Kantor]], der [[Hebdomadar]] oder der [[Priester]] unmittelbar vor der [[Christmette]] feierlich diese  ''Ankündigung der Geburt des Herrn'' nach dem [[Römisches Martyrologium|Römischen Martyrologium]], die ursprünglich zur [[Prim]] gehörte. Die Jahreszahlen dieses alten [[Liturgie|liturgischen]] Textes bis [[Mose]] entsprechen dem antiken bzw. mittelalterlichen Kenntnisstand.
 
  
 
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Die Geburt unseres Herrn Jesus Christus dem Fleische nach.
 
Die Geburt unseres Herrn Jesus Christus dem Fleische nach.
 
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Die Jahreszahlen dieses alten [[Liturgie|liturgischen]] Textes bis [[Mose]] entsprechen dem antiken bzw. mittelalterlichen Kenntnisstand. Der Text von 2004 wurde dem heutigen Wissensstand angepasst, was den Beginn der Welt- und Menschheitsgeschichte betrifft. Gleichzeitig wurde die heilsgeschichtliche Dimension dieser Ereignisse stärker akzentuiert.
  
 
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| colspan="2" | <center>'''Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium'''</center>
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| <center>lateinisch (neuere Fassung)<ref>nach [http://musicasacra.com/pdf/kalenda2009.pdf Kalenda 2009]</ref></center>
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| <center>deutsche Übertragung<ref>nach dem ''Münchener Kantorale'', zitiert nach [http://erzbistum-koeln.de/export/sites/erzbistum/schule-hochschule/religionspaedagogik/impulse/category_k/subcategory_2/09imp2seite36.pdf Erzbistum Köln]</ref></center>
 
| <center>deutsche Übertragung<ref>nach dem ''Münchener Kantorale'', zitiert nach [http://erzbistum-koeln.de/export/sites/erzbistum/schule-hochschule/religionspaedagogik/impulse/category_k/subcategory_2/09imp2seite36.pdf Erzbistum Köln]</ref></center>
 
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Heute singen wir mit allen, die glauben: Christus ist uns geboren: Kommt, wir beten ihn an.
 
Heute singen wir mit allen, die glauben: Christus ist uns geboren: Kommt, wir beten ihn an.
 
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== Literatur ==
 
* [[Aurelius Augustinus]]: Betrachte nur, was [[Gott]] für uns geworden ist. Vom Geheimnis der Weihnacht [[Verlag Neue Stadt]] (96 Seiten; ISBN: 978-3-87996-566-3).
 
* Herbert Winklehner: "Seht, Christus kommt uns suchen!" Mit [[Franz von Sales]] durch die [[Advent]]s- und Weihnachtszeit [[Franz Sales Verlag]] (96 Seiten; ISBN 978-3-7721-0248-6).
 
* Ein Geschenk des Himmels. Dem Weihnachtsgeheimnis auf der Spur. Von [[Martin Ramm]] und Michael & [[Dorothea Hageböck]]. Thalwil 2011 (Mit kirchlicher Druckerlaubnis des Bischöflichen Ordinarius von Chur vom 11. November 2011; [https://soulshappiness.files.wordpress.com/2011/12/weihnachtsbucc88chlein.pdf Download]).
 
* Fritz Summer/Gertraude Vymetal: Das Baby im Stall. Ein Vorlesebuch zu Weihnachten für [[Kind]]er bis 6 Jahre [[Benedetto Verlag]] (ISBN 978-3-9523-314-0-8).
 
* Kartellverband deutscher Krippenfreunde (versch. Hsgr.): Jahrbuch: Die Weihnachstkrippe [[Josef Habbel Verlag]]  1924-1940 (ca. 70-80 Seiten).
 
* Severin Peter: Weihnachten in der christlichen [[Familie]]. [[Kanisiuswerk]] Konstanz 1944 (53 Seiten; 2. verbesserte Auflage),
 
* Albert Maria Lehr: Zu Bethlehem geboren. Gedanken für die Weihnachtszeit. [[Kanisius Verlag]] Freiburg/Schweiz 1990 (108 Seiten).
 
* Abeln / Kner: Unsere Weihnacht : Gedanken und Erzählungen rund um Weihnachten. [[Kanisius Verlag]] Freiburg/Schweiz 1998 (32 Seiten; ISBN 3857644885).
 
* [[Reinhard Abeln]]/Giudo Kolb: Ein Licht im Dunkeln : Geschichten zur Advents- und Weihnachtszeit : Zum Selberlesen oder Vorlesen in Gruppen - Schulen. [[Steyler Verlag|Steyler Nettetal]] [[Kanisius Verlag]] Freiburg/Schweiz 1999 (123 Seiten; ISBN 3805003773).
 
* Benedetg Beeli: Weihnachten Feiern christlicher Feste. [[Kanisius Verlag]] Freiburg/Schweiz; [[Steyler Verlag|St. Gabriel Mödling]] 1978 (48 Seiten; ISBN 3-85764-071-5).
 
* [[Sigrid Undset]]: Das Weihnachtswunder. [[Verlag Ars Sacra]] München 1930.
 
* [[Hildegard Stein]]: Maria und ihr Kind. Gedichte.[[Verlag Ars Sacra]] München 1932.
 
* Ruth Schaumann: Drei Legenden zur Weihnacht. [[Verlag Ars Sacra]] München 1965 (31 Seiten).
 
* Müller, Marga (Text): Das Wunderstädtlein. Ein Buch für weihnachtsfrohe Stuben. Mit ganzseitigen Farbtafeln u. Textabb. nach Josef Madlener. [[Verlag Ars Sacra]] München 1958 (86 Seiten).
 
 
== Quiz-Spiel ==
 
* Quiz-Spiel-[[Advent]]s und Weihnachtszeit [[St. Benno Verlag]] ISBN3-7462-1726-1
 
 
== Päpstliches ==
 
[[Weihnachtsansprache an die Römische Kurie]]
 
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
* [http://www.weihnachtsseiten.de/weihnachtsgeschichten/die-weihnachtsgeschichte-nach-lukas/home.html Die Weihnachtsgeschichte]
+
* Die Datierung des Weihnachtsfestes in einer aufbereiteten deutschsprachigen Versionen auf die Melodie der lateinischen Fassung [http://liturgie.de/liturgie/pub/op/download/WeihnachtsMartyrologium%20DLI%201999.pdf].
* [http://www.stillenacht.info www.stillenacht.info]
+
* Videos des Martyriologiums an Weihnachten in [https://www.youtube.com/watch?v=lDLf1TKn3rQ lateinischer] und in [https://www.youtube.com/watch?v=Sjm1rLg3njQ deutscher] Sprache.
* [http://www.stillenacht.at www.stillenacht.at]
 
* [http://www.diorama.ch/ Diorama Bethlehem]
 
* [http://www.kath.net/detail.php?id=18558 Der Weihanchtssegen ,Urbi et Orbi´ live via kath.net über das Internet]
 
* [http://www.kathtube.com/mediadetails.php?key=508239288af28fdcd8c5 Kathtube-Video "Urbi et Orbi" (Segen der Stadt Rom und für den ganzen Erdkreis) an Weihachten 2007]
 
{{Kathtube|Weihnachten}}
 
*[http://www.kathshop.at/shop.php?kid=56 CD´s zu Weihnachten] im katholischen Webshop: [[KathShop]]
 
* {{Kathtube|Audio, Spirit, Weihnachten mit neuen Augen (Teil 1)|7380|Autor=von [[Karl Wallner]] im Interview mit [[Michael Ragg]]|Datum=9. Dezember 2008|size=}}
 
* {{Kathtube|Audio, Spirit, Weihnachten mit neuen Augen (Teil 2)|7417|Autor=von [[Karl Wallner]] im Interview mit [[Michael Ragg]]|Datum=12. Dezember 2008|size=}}
 
* {{Kathtube|Weihnachts-ABC, Teil 1|13329|Autor=von [[Karl Wallner]]|Datum=23. Dezember 2009|size=24:25 Min.}}
 
* {{Kathtube|Weihnachts-ABC, Teil 2|13333|Autor=von [[Karl Wallner]]|Datum=23. Dezember 2009|size=26:32 Min.}}
 
* {{Kathtube|Spirit, Weihnachten mit neuen Augen|24473|Autor=Interview von [[Michael Ragg]] mit [[Karl Wallner]]|Datum=12. Dezember 2011|size=27:07 Min.}}
 
* {{Kathtube|Über Weihnachten|24729|Autor=von [[Karl Wallner]]|Datum=28. Dezember 2011|size=18:59 Min.}}
 
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Kirchliches Festjahr]]
 
[[Kategorie:Kirchliches Festjahr]]
 
[[Kategorie:Jesus Christus]]
 
[[Kategorie:Jesus Christus]]
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Version vom 12. Dezember 2015, 21:09 Uhr

Die Menschwerdung in der Heilsgeschichte

Das Römische Martyrologium (Martyrologium Romanum) enthält für den 25. Dezember die Datierung der Geburt Jesu seit Erschaffung der Welt.

Mancherorts ist es Brauch, dass der Kantor, der Hebdomadar oder der Priester unmittelbar vor der Christmette an Weihnachten feierlich diese Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium gesungen vorträgt. Bis 1970 gehörte die Verlesung des Martyrologiums vom Tage zur Prim des Stundengebets. Das Brauchtum macht erkennbar, dass die Christmette eine Vigilfeier ähnlich der Osternacht ist, der die nächtliche Eucharistiefeier mit den nächtlichen Horen des Stundengebetes - Matutin, Laudes und Prim - verbindet.

Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium (ältere Fassung, 1584)
lateinisch
deutsch
Anno a creatione mundi, quando in principio Deus creavit caelum et terram, quinquies millesimo centesimo nonagesimo nono;

a diluvio autem, anno bis millesimo nongentesimo quinquagesimo septimo:
a nativitate Abrahae, anno bis millesimo quintodecimo:
a Mose et egressu populi Israel de Aegypto, anno millesimo quingentesimo decimo:
ab unctione David in Regem,anno millesimo trigesimo secundo:
Hebdomada sexagesima quinta, juxta Danielis prophetiam:
Olympiade centesima nonagesima quarta:
ab urbe Roma condita, anno septingentesimo quinquagesimo secundo:
anno Imperii Octaviani Augusti quadragesimo secundo, toto Orbe in pace composito,
sexta mundi aetate,
Jesus Christus, aeternus Deus aeternique Patris Filius, mundum volens adventu suo piissimo consecrare,
de Spiritu Sancto conceptus, novemque post conceptionem decursis mensibus, in Bethlehem Judae nascitur ex Maria Virgine factus homo.
Nativitas Domini nostri Jesu Christi secundum carnem.

Im Jahr 5199 seit Erschaffung der Welt, da Gott im Anfang Himmel und Erde schuf,

im Jahr 2957 seit der Sintflut,
im Jahr 2015 seit Abrahams Geburt,
im Jahr 1510 seit Moses und dem Auszug des Volkes Israels aus Ägypten,

im Jahr 1032 seit der Salbung Davids zum König,
in der 65. Jahreswoche nach der Weissagung Daniels,
in der 194. Olympiade,

im Jahr 752 seit der Gründung Roms,
im 42. Jahr der Regierung des Oktavianus Augustus, da auf der ganzen Erde Friede war,
im 6. Weltzeitalter
wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, die Welt durch seine gnadenvolle Ankunft heiligen,
empfangen vom Heiligen Geist, neun Monate nach der Empfängnis, wurde er als Mensch zu Bethlehem in Juda aus Maria der Jungfrau geboren:

Die Geburt unseres Herrn Jesus Christus dem Fleische nach.

Die Jahreszahlen dieses alten liturgischen Textes bis Mose entsprechen dem antiken bzw. mittelalterlichen Kenntnisstand. Der Text von 2004 wurde dem heutigen Wissensstand angepasst, was den Beginn der Welt- und Menschheitsgeschichte betrifft. Gleichzeitig wurde die heilsgeschichtliche Dimension dieser Ereignisse stärker akzentuiert.

Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium (neuere Fassung, 2004)
lateinisch<ref>nach Kalenda 2009</ref>
deutsche Übertragung<ref>nach dem Münchener Kantorale, zitiert nach Erzbistum Köln</ref>
Innumeris transactis saeculis a creatione mundi, quando in princípio Deus creavit caelum et terram et hominem formavit ad imaginem suam;

permultis etiam saeculis, ex quo post diluvium Altissimus in nubibus arcum posuerat, signum foederis et pacis;
a migratione Abrahae, patris nostri in fide, de Ur Chaldaeorum saéculo vigésimo primo;
ab egressu populi Israel de Aegypto, Moyse duce, saeculo decimo tértio;
ab unctione David in regem, anno círciter millesimo;
hebdomada sexagesima quinta, iuxta Danielis prophetiam;
Olympiade centesima nonagesima quarta;
ab Urbe condita anno septingentésimo quinquagesimo secundo;
anno imperii Caesaris Octaviani Augústi quadragesimo secundo;
toto Orbe in pace composito,

Jesus Christus, aeternus Deus aeterníque Patris Filius, mundum volens adventu suo piissimo consecrare,
de Spiritu Sancto conceptus, novemque post conceptionem decursis mensibus,
in Bethlehem Iudae nascitur ex Maria Virgine factus homo:
Nativitas Domini nostri Jesu Christi secundum carnem.

Milliarden Jahre waren vergangen, seit Gott im Anfang Himmel und Erde geschaffen;

Millionen Jahre, seit er den Menschen gebildet;


Jahrtausende seit der großen Flut.

Zweitausend Jahre waren vergangen seit der Berufung Abrahams;


eintausendfünfhundert Jahre, seit Mose das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt;

tausend Jahre seit der Salbung Davids zum König.
In der fünfundsechzigsten Jahrwoche nach der Weissagung Daniels;
in der hundertvierundneunzigsten Olympiade;
siebenhundertzweiundfünfzig Jahre nach Gründung der Stadt Rom:
im zweiundvierzigsten Regierungsjahr des Kaisers Octavianus Augustus,
als auf dem ganzen Erdkreis Friede war;
im sechsten Zeitalter der Welt;
vor zweitausend Jahren: Da wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, Gott von Gott und Licht vom Licht, die Welt heiligen durch seine liebevolle Ankunft.
Durch den Heiligen Geist empfangen und nach neun Monaten von Maria der Jungfrau zu Bethlehem in Juda geboren, wird er Mensch.
Er, das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
Heute feiern wir den Tag seiner Geburt, das hochheilige Weihnachtsfest. Heute singen wir mit allen, die glauben: Christus ist uns geboren: Kommt, wir beten ihn an.

Weblinks

  • Die Datierung des Weihnachtsfestes in einer aufbereiteten deutschsprachigen Versionen auf die Melodie der lateinischen Fassung [1].
  • Videos des Martyriologiums an Weihnachten in lateinischer und in deutscher Sprache.

Anmerkungen

<references />

Dieser Artikel basiert {{#if:|}} auf dem Artikel [{{#if:148998687|http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Martyrologium+in+der+Weihnachtsliturgie&oldid=148998687%7Chttp://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Martyrologium+in+der+Weihnachtsliturgie}} Martyrologium in der Weihnachtsliturgie] {{#if:12.12.2015|(12.12.2015)}} aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipedia-Artikel steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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