Pius XII.: Unterschied zwischen den Versionen

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* 30. November 1947: Apostolische Konstitution "Sacramentum Ordinis" zum Weihesakrament, DH 3857 ff.
 
* 30. November 1947: Apostolische Konstitution "Sacramentum Ordinis" zum Weihesakrament, DH 3857 ff.
 
* 12. August 1950: Enz. "Humani generis", Gotteserkenntnis, Philosophie und Lehramt, DH 3875 ff.
 
* 12. August 1950: Enz. "Humani generis", Gotteserkenntnis, Philosophie und Lehramt, DH 3875 ff.
* 1. November 1950: Apostolische Konstitution "Munificentissimus Deus" Dogma der Assumpta, DH 3900 ff.
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* 1. November 1950: Apostolische Konstitution "[[Munificentissimus Deus]]" Dogma der Assumpta, DH 3900 ff.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 25. Juli 2006, 10:49 Uhr

Papst Pius XII., Kirche St. Paul - Rom

Biografie

Der spätere Papst Pius XII. wurde als Eugenio Pacelli am 2. März 1876 in Rom geboren. Sein Vater Filippo Pacelli, verheiratet mit Virginia Graziosi, war Jurist und entstammte einer Familie von Landedelleuten aus Acquapendente, deren Mitglieder schon häufiger im Dienst des Papsttums gestanden hatten. Francesco Pacelli, Bruder des späteren Papstes, war päpstlicher Advokat und als solcher maßgeblich an der Aushandlung der Lateranverträge von 1929 beteiligt. (Der König von Italien erhob ihn infolgedessen in erblichen Adelsstand.) Die Priesterweihe erfolgte am 2. April 1899, am Vorabend des von Papst Leo XIII. ausgerufenen Jubiläumsjahrs 1900. Am 8. Februar 1901 trat Pacelli, mittlerweile Dr. jur. und 1902 auch Dr. theol., als Apprendista in das von Kardinal Mariano Rampolla del Tindaro geprägte Staatssekretariat ein.

Er wurde 1914 zum Sekretär der Kongregation für außerordentliche kirchliche Angelegenheiten (heute: die "außenpolitische" Sektion des Staatssekretariats). Zusammen mit Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri arbeitete Pacelli an der Kodifikation des Kirchenrechts (CIC 1917). Die Bischofsweihe durch Papst Benedikt XV. erfolgte am 13. Mai 1917 in der Sixtinischen Kapelle. Seither wirkte Pacelli als Nuntius in Bayern und Deutschland und unternahm im Auftrag des Papstes energische Versuche zur Friedensvermittlung im 1. Weltkrieg.

Als Nuntius seit 1925 nach Berlin übergesiedelt, erreichte Pacelli den Abschluss 1925 des Bayernkonkordates wie 1929 des Preußenkonkordates. Am 15. Dezember 1929 wurde Pacelli durch seinen Förderer, den Papst Pius XI. zum Kardinal erhoben mit der Titelkirche S. Giovanni e Paolo. Am 7. Februar 1930 wurde er zum Kardinalstaatssekretär ernannt und prägte in dieser Frunktion die späten Jahre des Papstes mit. Diese waren unter dem Leitwort pax christi in regno christi geprägt durch schwierige Auseinandersetzung mit der totalitären Versuchung in vielen Ländern: In Mexiko, Spanien und Russland ereigneten sich Kirchenverfolgungen, aber auch der Faschismus in Italien und seit 1933 der Nationalsozialismus in Deutschland stellten die Kirche vor die Herausforderung durch naturalistische Ideologien, die Pius XI. als "sozialen Modernismus" brandmarkte. Seit dem Verbot der Action francaise in Frankreich 1926 gestalteten sich die Beziehungen zur frz. Republik jedoch zunehmend harmonisch. Pacelli wirkte auch auf konstruktive Beziehungen zu den parlamentarisch regierten Vereinigten Staaten und Großbritannien hin.

Pontifikat

Nach dem plötzlichen Ableben des Papstes am Vorabend der Zehnjahresfeier der Lateranverträge, wurde Pacelli am 2. März 1939 in einem der kürzesten Konklave der Kirchengeschichte von 63 Wählern in nur 3 Wahlgängen zum Papst gewählt. Seit Paul III. war keine Wahl mehr so zügig verlaufen. Man meinte "Auch aus dem Jenseits gibt Pius XI. noch seine Befehle", da der Vorgänger diesen Nachfolger mit aller Deutlichkeit empfohlen hatte. Man behauptet, Pacelli sei nahezu einstimmig gewählt worden. Kardinal Baudrillart äußerte jedoch, er habe 48 Stimmen erzielt. Die Krönung erfolgte am 12. März 1939 auf der Loggia der Petersbasilika. Wie zuvor in der Geschichte nur 1655 und 1667 wurde der Kardinalstaatssekretät des Vorgängers selbst zum Papst gewählt und schloss, auch das eine Seltenheit, auch namentlich direkt an den Vorgänger an. Da Pius XII. von 1944 bis 1952 ohne Kardinalstaatssekretär arbeitete und seit 1952 zwei, seit 1954 einen "Pro-Staatssekretär" (Domenico Tardini) beschäftigte, tut man ihm sicherlich nicht Unrecht, wenn man festhält, dass Pius XII. in seinem Selbstwertgefühl der unbedingte Nachfolger seines Vorgängers blieb. Sein Leitwort: Opus iustitiae pax. In der öffentlichen Reputation überholte der zwölfte Pius in der Nachkriegszeit den weltweit bereits überaus verehrten Pius XI. so sehr, dass er für die Zeitgenossen geradezu zum Inbegriff des römischen Papsttums überhaupt wurde.

Pius XII. wandte sich mit einer unübertrefflichen Energie und Zähigkeit den vielfältigen Problemen der Kirche in der Welt von heute zu und unternahm es in einem Kraftakt ohnegleichen, eine behutsame Heranführung des Katholizismus an die Moderne zu gewährleisten. Diese Konzeption fand Ausdruck in den epochalen Enzykliken von 1943 zur Ekklesiologie (Mystici Corporis) und zur Bibelwissenschaft (Divino afflante Spiritu) sowie 1947 zur Liturgie (Mediator Dei), die heute als Vorbereitung der Konzeptionen des II. Vatikanischen Konzils (insb. in Lumen Gentium resp. Dei Verbum) bleibende Bedeutung erhalten haben. Insgesamt verfasste Pius XII. über 40 Enzykliken und entwickeltev in zahlreichen Stellungnahmen auch die Soziallehre der Kirche bedeutend weiter, insbesondere durch die 1944 explizit ausgesprochene Zustimmung, dass die demokratische Regierungsform im Staat gegenüber autoritären Konzepten vorzugswürdig sei. Der Gedanke universaler Menschenrechte wurde jedoch erst von Johannes XXIII. explizit aufgegriffen, so sehr Pius XII. auch zu allen humanen und sozialen Fragen das Wort ergriff ("Soziale Summe" mit über 4.000 Druckseiten).

Im Alter wurde der Papst von Ahnungen heimgesucht, dass der auf seine Person zugeschnittene Versuch, den universalen Anspruch des Katholizismus in die Zukunft zu führen, allein nicht ausreichen würde, um die Konfrontation mit der Moderne zu bestehen. Zu dem frz. Philosophen Jean Guitton sagte der Papst 1957, dass er wisse, er sei "der letzte Papst"; sozusagen das letzte Glied in einer langen Kette römischer Tradition. (Als Förderer der Ausgrabungen am Petrusgrab wurde Pius XII. ganz nahe bei Petrus bestattet.) So wie Pius XI. die drängenden Fragen nach der Bibel, Liturgie und Kirchenlehre und auch den Durchbruch zum demokratischen Bewusstsein seinem Nachfolger überließ, so überließ Pius XII. die von ihm um 1950 abschlägig beschiedene Frage nach einer Wiedereröffnung des 1. Vatikanischen Konzils auch seinen Nachfolgern.

Am 1. November 1950 verkündete der Papst im Heiligen Jahr, zu dem über 3 Mio. Pilger nach Rom strömten, die Definition der Leiblichen Aufnahme der Jungfrau und Gottesmutter Maria im die himmlische Herrlichkeit Christi. Dieses Dogma markiert nicht nur den einzigen Anwendungsfall der Inanspruchnahme päpstlicher Unfehlbarkeit seit 1870 (zuvor hatte nur Pius IX. 1854 die Immaculata definiert), sondern das eigentliche "Wort in die Zeit", Antwort auf einen vordergründigen Humanismus, der die Letzten Dinge mit Schweigen übergeht. Pius XII. starb nach einem grausamen Todeskampf am 9. Oktober 1958, nach über vierjähriger Krankheit, die seine Schaffenskraft und damit die gesamte Kurie lähmte, in Castel Gandolfo, dem päpstlichen Sommersitz, den er immer ausgiebiger genutzt hatte.


Wichtige Entscheidungen

  • 29. Juni 1943: Enz. "Mystici corporis" über die Kirche, DH 3800 ff.
  • 30. September 1943: Enz. "Divino afflante Spiritu" zur Irrtumslosigkeit der Bibel, DH 3825 ff.
  • 20. November 1947. Enz. "Mediator Dei" zur Liturgiereform, DH 3840 ff.
  • 30. November 1947: Apostolische Konstitution "Sacramentum Ordinis" zum Weihesakrament, DH 3857 ff.
  • 12. August 1950: Enz. "Humani generis", Gotteserkenntnis, Philosophie und Lehramt, DH 3875 ff.
  • 1. November 1950: Apostolische Konstitution "Munificentissimus Deus" Dogma der Assumpta, DH 3900 ff.

Literatur

  • Jean d'Hospital, Drei Päpste. Pius XII., Johannes XXIII. und Paul VI., Wien-Hamburg 1971 (frz.: Trois papes au tournant de l'histoire, 1969).
  • Wilhelm Sandfuchs, Papst Pius XII. Ein Lebensbild, Karlsruhe (Badenia) 2. Aufl. 1956.
  • Konstantin Prinz von Bayern, Der Papst. Ein Lebensbild, Wörishofen 1952.
  • Nazareno Padellaro, Pius XII., Bonn 1952.
  • Francois Charles-Roux, Huit ans au Vatican, Paris 1947.
  • Otto Walter, Pius XII. Leben und Persönlichkeit, Olten 1940.

Weblinks


Vorgänger
Pius XI.
Papst
1939 - 1958
Nachfolger
Johannes XXIII.