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Version vom 4. Februar 2014, 14:36 Uhr
Bonifaz Krug OSB (auch Bonifacio Maria Krug, Taufname: Hermann Joseph Krug) (* 9. September 1838 in Hünfeld bei Fulda; † 4. Juli 1909 in Monte Cassino) war ein italienischer Benediktiner-Abt deutscher Abstammung.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Bonifaz Krug entstammte einem protestantischen Elternhaus im katholisch geprägten hessischen Städtchen Hünfeld bei Fulda. Im Jahre 1844 wanderte die Familie in die USA aus. Dort konvertierte er zur Katholischen Kirche, trat 1859 in die Benediktinerabtei St. Vincent in Pennsylvania ein und erhielt dort von dem ebenfalls aus Deutschland stammenden Gründerabt Bonifaz Wimmer St. Bonifatius, den "Apostel der Deutschen", zum Namenspatron. 1860 legte Krug in St. Vincent die einfache Profess ab und empfing 1861 die Priesterweihe. Krug übersiedelte aber 1863 in das vom Hl. Benedikt von Nursia 529 gegründete Erzkloster des Benediktinerordens auf dem Monte Cassino in Italien, wo er 1864 seine feierliche Profess ablegte. 1874 zum Prior ernannt, bestimmte man ihn auch wegen seiner Sprachkenntnisse 1883 zum Apostolischen Visitator der englischen Benediktiner. 1888 erfolgte seine Wahl und Weihe zum Abt der Abtei Santa Maria del Monte bei Cesena. 1895 wurde Bonifaz Krug zudem Abtpräses der Cassinesischen Benediktinerkongregation. Zwei Jahre später (1897) wählten ihn die Mönche im Kloster des Hl. Benedikt durch einstimmige Wahl zum Erzabt von Montecassino als Nachfolger des verstorbenen Giuseppe Quandel.
Erzabt Krugs hervorragendes Verdienst liegt im geistlichen und ökonomischen Wiederaufbau des Stamm-Klosters der Benediktiner, nachdem dieses durch den italienischen Staat weitgehend seiner wirtschaftlichen Grundlagen beraubt worden war.
Kunst
Die Turmgemächer von Monte Cassino, ließ Krug - nach Planung des P. Desiderius Lenz - unter Ausführungsmitwirkung der Maler P. Gabriel Wüger und P. Lukas Steiner ausgestalten. Das Werk zeigt die Verherrlichung Benedikts und seines Ordens.
Als Erzabt ließ Krug ebenfalls die Krypta mit einem von Kaiser Wilhelm II. anläßlich seines Besuches in Montecassino 1903 gestifteten Mosaik von Beuroner Künstlern unter Leitung des Desiderius Lenz ausgestalten.
Musik
Als Musiker hinterließ Krug mehrere von ihm komponierte polyphone Werke, das bekannteste ist Dormi, non piangere.
Aus Anlaß seines 100ten Todestag 2009 wurden u.a. folgende Stücke von ihm in Hünfeld aufgeführt: die eucharistischen Stücke „O salutaris Hostia“ und „Tantum ergo“; das „Ave maris stella“ und „Signifer“ sowie eine mystische Anbetung des Christuskinds mit dem Titel „Dormi, non piangere“.
Literatur
- Ursmar Engelmann: Art. Krug, Bonifaz, in: LThK, 2. Auflage, Bd. 6, Herder, Freiburg 1961, Sp. 650;
- Faustino Avagliano: Art. Krug, Bonifaz Maria, in: LThK, 3. Auflage, Bd. 6, Sonderausgabe, Herder, Freiburg 2006, Sp. 494;
- Maurus Pfaff: P. Desiderius Lenz. Der Meister von Beuron. 1832-1928, Persönlichkeit und Werk, Beuroner Kunstverlag, Beuron 1978 (Sonderdruck aus Erbe und Auftrag, 54 (1978), H. 3), S. 11-13.
Weblinks
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