Antiphonale: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 31. Mai 2014, 17:38 Uhr
Das Antiphonale, Antiphonar, Antiphonarium oder Choralbuchenthält die liturgischen Gesänge der kirchlichen Stundeliturgie: der Tagzeiten, Laudes, Prim, Terz, Sext, Non, Vesper, Komplet; der Nachtzeiten: Laudes, Matutin im römischen Ritus.
Im Unterschied dazu das Graduale, das die vom Chor gesungenen Teile der Heiligen Messe enthält. Das Antiphonarium nimmt jetzt auch Psalmen, Hymnen und Gebete usw. auf.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Mittelalter war das "Antiphonale" oder "Liber antiphonarius" die lateinische Bezeichnung für Gesangbücher des lateinischen Ritus, die Antiphonen und Responsorien enthielten: "Antiphonale Missarum" und "Antiphonale Offici".
Die frühesten Sammlungen des 8./9. Jahrhunderts enthalten nur die Texte, später, im 10. Jahrhundert auch die Melodien. Seit dem 11. Jahrhundert mit Fixierung der Tonintervalle durch Linien) der Antiphonen und Responsorien. Je mehr die Antiphonale über diesen Mindestbestand hinaus weitere Gesangs- und Textteile der Stundenliturgie aufnehmen, um so näher kommen sie gattungsmäßig dem Vollbrevier. Im 12./13. Jahrhundert begegnet die fortan eindeutige Titulierung: Graduale für die Mess- und Antiphonale für die Offiziumsliturgie (Stundenliturgie).
Antiphonale Romanum
Die Reformarbeit der Choralbücher, welche im Jahre 1904 begonnen hat, lässt 1912 das Antiphonale Romanum, Editio Vaticana in Rom (2. Auflage 1919) erscheinen.
Antiphonale Monasticum
Eine Weiterführung der Reformarbeit ist das "Antiphonale Monasticum". Es wird von der Abtei Solesmes 1934 in Tou herausgegeben und enthält die Gesänge für das Stundengebet in Klöstern.
Liber usualis
Der "Liber usualis" vereint Mess- und Offiziumsgesänge (Stundengebetsgesänge) in einem Buch.
Ausgaben
- R.J. Hesbert: Corpus antiphonalium officii, Bd.I-6. Ro 1963-79: ders.: Antiphonale missarum sextupiex. BI 1935, Nachdr. Ro 1985;
- Godehard Joppich (Hg.): Monumenta paleographica gregoriana, Bd. 4/1-2. Münsterschwarzach o.J.;
- Liber Antiphonarius pro diurnis horis, kurz Antiphonale Romanum (AR). Editio typica. Ro 1912, 1919 (2. Auflage):
- Zum dt. Stundenbuch (1978) erschien 1979 ein "Antiphonale zum Stundengebet" (Münsterschwarzach u.a. 51987) mit den Gesangsteilen nahezu aller Horen.