Datis nuperrime (Wortlaut): Unterschied zwischen den Versionen
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Wir aber, die Wir alle mit väterlichem Sinn umfassen, erklären hiermit feierlich, dass jede Gewaltanwendung, jedes ungerechte Blutvergießen, von welcher Seite es auch immer geschehen mag, niemals erlaubt ist. Wir ermahnen vielmehr alle Völker und alle Bevölkerungsschichten zu jenem Frieden, der auf Gerechtigkeit, Freiheit und Liebe beruht und davon beseelt wird. Das Wort, das Gott zu Kain sprach: "Die Stimme des Blutes deines Bruders ruft zu mir von der Erde empor" (Gen. 4, 9-10), gilt auch heute noch. So ruft auch das Blut des ungarischen Volkes zu Gott. Und wenn er als gerechter Richter die einzelnen Menschen für ihre Sünden oft erst nach dem Tode straft, so straft er doch die Lenker der Völker, die anderen Unrecht zufügen, und die Völker selber oft auch schon in diesem Leben, wie die Geschichte zeigt. | Wir aber, die Wir alle mit väterlichem Sinn umfassen, erklären hiermit feierlich, dass jede Gewaltanwendung, jedes ungerechte Blutvergießen, von welcher Seite es auch immer geschehen mag, niemals erlaubt ist. Wir ermahnen vielmehr alle Völker und alle Bevölkerungsschichten zu jenem Frieden, der auf Gerechtigkeit, Freiheit und Liebe beruht und davon beseelt wird. Das Wort, das Gott zu Kain sprach: "Die Stimme des Blutes deines Bruders ruft zu mir von der Erde empor" (Gen. 4, 9-10), gilt auch heute noch. So ruft auch das Blut des ungarischen Volkes zu Gott. Und wenn er als gerechter Richter die einzelnen Menschen für ihre Sünden oft erst nach dem Tode straft, so straft er doch die Lenker der Völker, die anderen Unrecht zufügen, und die Völker selber oft auch schon in diesem Leben, wie die Geschichte zeigt. |
Aktuelle Version vom 25. Juli 2013, 20:59 Uhr
Datis nuperrime |
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unseres Heiligen Vaters
Pius XII.
über die Ereignisse in Ungarn.
5. November 1956
(Offizieller lateinischer Text AAS 48 [1956] 748-749)
Allgemeiner Hinweis: Was bei der Lektüre von Wortlautartikeln der Lehramtstexte zu beachten ist |
Als Wir Uns kürzlich in einem Rundschreiben an die katholischen Bischöfe der ganzen Welt wandten, hatten Wir der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass auch für das edle ungarische Volk endlich ein neuer Tag des Friedens Gerechtigkeit und Freiheit anbrechen möge, da es so sah, als ob die Dinge bei jenem Volk einen günstigen Verlauf nehmen würden. Spätere Nachrichten jedoch haben Unser Herz mit bitterer Trauer erfüllt: wiederum fließt in den Städten und Dörfern Ungarns das Blut der Bürger, die sich aus tiefstem Herzen nach gerechter Freiheit sehnten; die alten Einrichtungen, die eben erst wiederhergestellt waren, sind aufs neue gewaltsam umgestürzt und zerstört; und mit fremden Waffen ist dem blutenden Volk aufs neue die Knechtschaft auferlegt worden. Diese erschütternden Ereignisse, die nicht nur alle Katholiken, sondern auch alle freien Völker mit tiefstem Schmerz und Entrüstung erfüllen, können Wir Uns wie das Bewußtsein Unseres Amtes es Uns befiehlt - nicht enthalten, zu beklagen und zu verurteilen. Jene aber, auf deren Befehl diese furchtbaren Verbrechen begingen wurden, mögen bedenken, dass die gerechte Freiheit der Völker durch vergossenes Menschenblut nicht unterdrückt werden kann.
Wir aber, die Wir alle mit väterlichem Sinn umfassen, erklären hiermit feierlich, dass jede Gewaltanwendung, jedes ungerechte Blutvergießen, von welcher Seite es auch immer geschehen mag, niemals erlaubt ist. Wir ermahnen vielmehr alle Völker und alle Bevölkerungsschichten zu jenem Frieden, der auf Gerechtigkeit, Freiheit und Liebe beruht und davon beseelt wird. Das Wort, das Gott zu Kain sprach: "Die Stimme des Blutes deines Bruders ruft zu mir von der Erde empor" (Gen. 4, 9-10), gilt auch heute noch. So ruft auch das Blut des ungarischen Volkes zu Gott. Und wenn er als gerechter Richter die einzelnen Menschen für ihre Sünden oft erst nach dem Tode straft, so straft er doch die Lenker der Völker, die anderen Unrecht zufügen, und die Völker selber oft auch schon in diesem Leben, wie die Geschichte zeigt.
Inständig flehen Wir daher zu unserem barmherzigen Erlöser, er möge die Herzen derer, von deren Willen die Geschichte abhängt, bewegen, damit die Ungerechtigkeit aufhört, alle Gewalttätigkeiten eingestellt werden und alle Völker im Frieden miteinander ruhig und ungestört leben können.
Inzwischen aber flehen Wir vornehmlich für alle, die bei diesen furchtbaren Ereignissen jammervoll umgekommen sind, der barmherzige Gott möge ihnen das ewige Licht und die ewige Ruhe im Himmel geben; und Wir möchten, dass alle Christen auch in diesem Sinne ihre Gebete mit den Unsrigen vereinen.
Indem Wir euch dies mitteilen, erteilen Wir euch, Ehrwürdige Brüder, und euren Herden, namentlich aber dem geliebten ungarischen Volk aus überströmender Liebe den Apostolischen Segen, der jedem von euch und allen zusammen die himmlischen Gnadengaben vermitteln und Unser väterliches Wohlwollen bezeugen möge.