Priesterbruderschaft St. Pius: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Piusbruderschaft''' (''Priesterbruderschaft St. Pius X.; FSSPX'') ist eine von Rom abgespaltene Gruppierung, die vom 1988 exkommunizierten Erzbischof [[Marcel Lefebvre]] gegründet wurde. P. Franz Schmidberger ist der Leiter des deutschen Distriktes der Piusbruderschaft.
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#redirect [[Priesterbruderschaft St. Pius X.]]
 
 
== Geschichte und Bewertung ==
 
 
 
Marcel Lefebvre war Gründer und Generaloberer der [[1970]] gegründeten, [[1974]] kirchenrechtlich aufgehobenen, seit [[1988]] schismatischen „Priesterbruderschaft St. Pius X.“, die zunächst vor allem als Trägerin eines Priesterseminars tridentinischer Prägung in Ecône ([[Schweiz]]) wirkte. Bekannt wurde Lefebvre durch seine massive Ablehnung der Liturgiereform. In seiner Grundsatzerklärung vom [[21. November]] 1974 stellte er die These auf, dass kein Katholik, wenn ihm an seinem Seelenheil liege, diese Reform billigen könne. Diese Position zwang den [[Heiliger Stuhl|Hl. Stuhl]] zu einer forcierten Durchsetzung des Missale Romanum von 1970. Papst [[Paul VI.]] sah sich 1976 wegen unerlaubter Priesterweihen dazu gezwungen, Lefebvre von seinen Ämtern zu suspendieren. Dieser leistete keinen Gehorsam, obwohl ihn der Papst abermals im September 1976 in Privataudienz empfing. Mit Schreiben vom 11. Oktober 1976 stellte der Papst definitiv fest, dass sich Lefebvre angesichts des von ihm neu eingeführten, absolut falschen Traditionsbegriffs im Irrtum befinde. Durch vier gegen den ausdrücklichen Willen des Papstes vollzogene und damit unerlaubte Bischofsweihen im Jahr [[1988]] zog sich Lefebvre als Tatstrafe die Exkommunikation zu. Papst [[Johannes Paul II.]] hat am [[2. Juli]] im Apostolischen Schreiben [[Ecclesia Dei]] die Bischofsweihen als schismatischen Akt verurteilt und die Exkommunikation Lefebvres offiziell festgestellt.
 
 
 
Da die Feier der tridentinischen Liturgie bereits seit 1984 im Falle eines pastoralen Bedürfnisses gestattet wird, also ihre Zelebration nur von 1974 bis 1984 auf persönlich begründete Ausnahmen beschränkt war, ist längst nicht mehr die "alte Messe" der zentrale Streitpunkt zwischen dem Heiligen Stuhl und den fast 500 Priestern der Lefebvre-Bruderschaft. Diese verlangt vielmehr die "Rückkehr" Roms zu einer vom Integralismus geprägten Identität. Da Rom aber nie im vollen Sinn des Begriffs integralistisch orientiert war, kann der Vatikan auf diese Forderung nicht eingehen, zumal sie die Erfüllung des kirchlichen Auftrags unmöglich machen würde. Aus römischer Sicht verbreitete Lefebvre eine Lesart der katholischen Tradition, die nicht dem kirchlichen Selbstverständnis entspricht und diesem auch in früheren Zeiten nicht entsprochen hätte.
 
 
 
Eine Anerkennung des 2. Vatkanischen Konzils ist nach Worten des Weihbischofs Richard Williamson nicht möglich.
 
 
 
== Kirchliche Stellungnahme zur Piusbruderschaft ==
 
 
 
Dekret der Bischofskongregation und Kardinal Gantin vom 1. Juli 1988, veröffentlicht am 3. Juli im [[Osservatore Romano]]:
 
 
 
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Msgr. Marcel Lefebvre, ermeritierter Erzbischof von Tulle, hat - trotz des ausdrücklichen Monitums vom 17. Juni und der wiederholten Bitten, er möge von seinem Vorhaben absehen - durch die Bischofsweihen von vier Priestern ohne päpstlichen Auftrag und gegen den Willen des Papstes einen Akt schismatischer Natur gesetzt und sich damit die von can. 1364 par. 1 und can. 1382 des Codex des kanonischen Rechtes vorgesehene Strafe zugezogen.
 
 
 
'''Ich erkläre mit allen rechtlichen Folgen, daß sowohl der obengenannte Msgr. Marcel Lefebvre als auch [[Bernard Fellay]], Bernard Tissier de Mallerais, Richard Williamson und Alfonso de Galarreta "ipso facto" sich die dem Apostolischen Stuhl vorbehaltene Exkommunikation als Tatstrafe zugezogen haben'''.
 
 
 
Weiter erkläre ich, daß Msgr. Antonio de Castro Mayer, emeritierter Bischof von Campos, indem er direkt an der Liturgiefeier als Konzelebrant teilnahm und öffentlich dem schismatischen Akt zustimmte, sich die von ca. 1364 par. 1 vorgesehene Exkommunikation als Tatstrafe zugezogen hat.
 
 
 
'''Die Priester und Gläubigen werden ermahnt, dem Schisma von Msgr. Lefebvre nicht zuzustimmen, weil sie sich "ipso facto" die schwere Strafe der Exkommunikation zuziehen würden'''.
 
 
 
Gegeben von der Kongregation für die Bischöfe, am 1. Juli 1988
 
 
 
gez. Kardinal [[Bernardin Gantin]]
 
Präfekt der Kongregation für die Bischöfe
 
 
 
(Orig. lat. in O.R. 3.7.88)''
 
 
 
 
 
[[Kategorie:Irrlehren]]
 

Aktuelle Version vom 15. Juni 2010, 21:25 Uhr