Allocutio: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Allocutio''' (lat.; dt.: Allokution) heißt ''Ansprache''. Gemeint sind damit vor allem päpstliche Ansprachen, die in der Regel anlassbezogen sind, also nicht die [[Predigt]]en oder Schreiben des Papstes. Sie gehören zum Lehrwerk des jeweiligen [[Papst]]es, werden aber nur ausnahmsweise in den Amtsakten ([[AAS]]) veröffentlicht. Seit [[Pius XI.]] vermehrte sich die Zahl der päpstlichen Ansprachen schubweise, so dass dafür eigene Editionen geschaffen wurden, seit [[Paul VI.]] als ''[[Insegnamenti]]'' (Unterrichtungen) vom Vatikan publiziert.
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'''Allocutio''' ([[lat.]]; einge[[deutsch]]t: Allokution) heißt '''Ansprache'''. Gemeint sind damit vor allem päpstliche Ansprachen, die in der Regel anlassbezogen sind, also nicht die [[Predigt]]en oder Schreiben des Papstes. Sie gehören zum Lehrwerk des jeweiligen [[Papst]]es, werden aber nur ausnahmsweise in den Amtsakten ([[AAS]]) veröffentlicht. Seit [[Pius XI.]] vermehrte sich die Zahl der päpstlichen Ansprachen schubweise, so dass dafür eigene Editionen geschaffen wurden, seit [[Paul VI.]] in den [[italienisch]]en ''[[Insegnamenti]]'' (Unterrichtungen) vom [[Heiligen Stuhl]] publiziert. Vgl. auch [[Wort und Weisung]] und [[Der Apostolische Stuhl]].
  
 
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== Verbindlichkeit der Ansprachen ==
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Die Ansprachen als solche sind keine unfehlbaren Lehrentscheidungen des oberhirtlichen Lehramtes, wohl aber sind sie eine Lehrbetätigung des obersten Lehrers und Hirten. Der [[Papst]] spricht autoritativ, darum haben seine Worte eine größere und anders geartete Bedeutung als sie einer rein privaten theologischen Meinungsäußerung des Papstes zukommen würde. Darüber hinaus enthalten die Ansprachen eine Fülle von Lehräußerungen, die der Christenheit längst als sichere und unfehlbare Lehre von der Kirche zu glauben vorgelegt ist, so z. B. die Lehre von der [[Unsterblichkeit]] der [[Seele]] und der [[leib]]lichen [[Auferstehung der Toten|Auferstehung des Menschen]].
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Andere Lehräußerungen der Ansprachen haben ihre allgemeine Verbindlichkeit wiederum dadurch, dass sie nichts weiteres künden als die Stimme des menschlichen (nicht nur des christlichen) [[Gewissen]]s, der anima humana naturaliter christiana ([[Tertullian]], Apol. 17). Das an der Natur der Dinge (einschließlich der Menschennatur) und den sie beherrschenden Seinsgesetzen orientierte Gewissen ist aber übergeordnete, allgemein verbindliche [[Sittliches Gesetz|sittliche Norm des Denkens und Handelns]] ([[Grundfragen der ärztlichen Ethik]], Vorwort).
  
 
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Aktuelle Version vom 13. März 2020, 07:30 Uhr

Allocutio (lat.; eingedeutscht: Allokution) heißt Ansprache. Gemeint sind damit vor allem päpstliche Ansprachen, die in der Regel anlassbezogen sind, also nicht die Predigten oder Schreiben des Papstes. Sie gehören zum Lehrwerk des jeweiligen Papstes, werden aber nur ausnahmsweise in den Amtsakten (AAS) veröffentlicht. Seit Pius XI. vermehrte sich die Zahl der päpstlichen Ansprachen schubweise, so dass dafür eigene Editionen geschaffen wurden, seit Paul VI. in den italienischen Insegnamenti (Unterrichtungen) vom Heiligen Stuhl publiziert. Vgl. auch Wort und Weisung und Der Apostolische Stuhl.

Pius XII.

Verbindlichkeit der Ansprachen

Die Ansprachen als solche sind keine unfehlbaren Lehrentscheidungen des oberhirtlichen Lehramtes, wohl aber sind sie eine Lehrbetätigung des obersten Lehrers und Hirten. Der Papst spricht autoritativ, darum haben seine Worte eine größere und anders geartete Bedeutung als sie einer rein privaten theologischen Meinungsäußerung des Papstes zukommen würde. Darüber hinaus enthalten die Ansprachen eine Fülle von Lehräußerungen, die der Christenheit längst als sichere und unfehlbare Lehre von der Kirche zu glauben vorgelegt ist, so z. B. die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele und der leiblichen Auferstehung des Menschen.

Andere Lehräußerungen der Ansprachen haben ihre allgemeine Verbindlichkeit wiederum dadurch, dass sie nichts weiteres künden als die Stimme des menschlichen (nicht nur des christlichen) Gewissens, der anima humana naturaliter christiana (Tertullian, Apol. 17). Das an der Natur der Dinge (einschließlich der Menschennatur) und den sie beherrschenden Seinsgesetzen orientierte Gewissen ist aber übergeordnete, allgemein verbindliche sittliche Norm des Denkens und Handelns (Grundfragen der ärztlichen Ethik, Vorwort).