Musikdirektor: Unterschied zwischen den Versionen

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== Musikdirektoren ==
 
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Der Musikdirektor (lat. ''director musices'') oder ''Chefdirigent'' war ursprünglich der Titel des leitenden beamteten Musikers einer Stadt in [[Deutschland]] und [[Österreich]]. So war beispielsweise [[Johann Sebastian Bach]] Musikdirektor in Leipzig, Georg Philipp Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach in Hamburg, Robert Schumann in Düsseldorf. In früheren Zeiten verliehen Fürsten, Herzöge oder Könige diesen Titel, heutzutage dagegen wird er von Behörden, Universitäten oder kirchlichen Institutionen vergeben. Seit dem [[19. Jahrhundert]] wird der Titel auch an Leiter musikalischer Einrichtungen verliehen. Spezielle Titel sind etwa Städtischer Musikdirektor oder Stadtmusikdirektor, Landesmusikdirektor (LMD) und Universitätsmusikdirektor (UMD).
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Der Musikdirektor (lat. ''director musices'') oder ''Chefdirigent'' war ursprünglich der Titel des leitenden beamteten Musikers einer Stadt in [[Deutschland]] und [[Österreich]]. So war beispielsweise [[Johann Sebastian Bach]] Musikdirektor in Leipzig, Georg Philipp Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach in Hamburg, [[Robert Schumann]] in Düsseldorf. In früheren Zeiten verliehen Fürsten, Herzöge oder Könige diesen Titel, heutzutage dagegen wird er von Behörden, Universitäten oder kirchlichen Institutionen vergeben. Seit dem [[19. Jahrhundert]] wird der Titel auch an Leiter musikalischer Einrichtungen verliehen. Spezielle Titel sind etwa Städtischer Musikdirektor oder Stadtmusikdirektor, Landesmusikdirektor (LMD) und Universitätsmusikdirektor (UMD).
  
 
== Kirchenmusikdirektoren ==
 
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== Personen (Auswahl) ==
 
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Nachfolgend eine Aufstellung von Musikdirektoren mit einer Biografie in der Kathpedia:
* [[Johann Sebastian Bach]], Musikdirektor in Leipzig
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* [[Johann Sebastian Bach]], Musikdirektor (Leipzig)
* [[Kurt Grahl]], Kirchenmusikdirektor in Leipzig
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* [[Kurt Grahl]], Kirchenmusikdirektor (Leipzig)
* [[Karl-Heinz Höne]], Kirchenmusikdirektor in Osnabrück
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* [[Karl-Heinz Höne]], Kirchenmusikdirektor (Osnabrück)
* [[Stefan Klöckner]], Kirchenmusikdirektor und Professor in Essen
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* [[Stefan Klöckner]], Kirchenmusikdirektor (Essen)
* [[Richard Mailänder]], Diözesanmusikdirektor des Erzbistums Köln
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* [[Richard Mailänder]], Diözesanmusikdirektor (Köln)
* [[Werner Pees]], Diözesanmusikdirektor und Domkapellmeister des Erzbistums Bamberg
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* [[Werner Pees]], Diözesanmusikdirektor (Bamberg)
* [[Marius Schwemmer]], Diözesanmusikdirektor des Bistums Passau
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* [[Marius Schwemmer]], Diözesanmusikdirektor (Passau)
* [[Ludger Stühlmeyer]], Musikdirektor ACV in Hochfranken
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* [[Ludger Stühlmeyer]], Musikdirektor ACV (Hof)
* [[Erich Weber]], Diözesanmusikdirektor des Bistums Regensburg
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* [[Erich Weber]], Diözesanmusikdirektor (Regensburg)
* [[Markus Willinger]], Diözesanmuskdirektor des Erzbistums Bamberg
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* [[Markus Willinger]], Diözesanmuskdirektor (Bamberg)
  
 
[[Kategorie: Musik]]
 
[[Kategorie: Musik]]
 
[[Kategorie: Kirchenmusik]]
 
[[Kategorie: Kirchenmusik]]

Aktuelle Version vom 8. September 2018, 16:49 Uhr

Der Musikdirektor (MD), Kirchenmusikdirektor (KMD), Generalmusikdirektor (GMD) oder Chordirektor ist der künstlerische Leiter eines Orchesters, eines Chores oder einer Institution. Die Bezeichnung kann auch als Ehrentitel für langjährige herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Musik verliehen werden.

Musikdirektoren

Der Musikdirektor (lat. director musices) oder Chefdirigent war ursprünglich der Titel des leitenden beamteten Musikers einer Stadt in Deutschland und Österreich. So war beispielsweise Johann Sebastian Bach Musikdirektor in Leipzig, Georg Philipp Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach in Hamburg, Robert Schumann in Düsseldorf. In früheren Zeiten verliehen Fürsten, Herzöge oder Könige diesen Titel, heutzutage dagegen wird er von Behörden, Universitäten oder kirchlichen Institutionen vergeben. Seit dem 19. Jahrhundert wird der Titel auch an Leiter musikalischer Einrichtungen verliehen. Spezielle Titel sind etwa Städtischer Musikdirektor oder Stadtmusikdirektor, Landesmusikdirektor (LMD) und Universitätsmusikdirektor (UMD).

Kirchenmusikdirektoren

Im kirchlichen Bereich gibt es den Kirchenmusikdirektor (KMD), Diözesankirchenmusikdirektor (DKMD) oder Landeskirchenmusikdirektor (LKMD). Der Titel wird in der Regel an hauptamtliche Kirchenmusiker für bestimmte Leitungsaufgaben innerhalb der kirchenmusikalischen Arbeit vergeben.

Im verschiedenen katholischen Diözesen ist die Verleihung des Titels an besondere Aufgabenstellungen und Funktionen wie etwa Glockensachverständiger, Orgelsachverständiger oder Leiter des Referates Kirchenmusik gebunden. Die Leiter der Ämter und Referate für Kirchenmusik führen auch den Titel Diözesankirchenmusikdirektor (DKMD) oder Diözesanmusikdirektor (DMD). Der DMD hat die Fachaufsicht über alle Kantoren seines Bistums und trägt in besonderer Weise Verantwortung für das kirchenmusikalische Geschehen innerhalb der Diözese. Er hält engen Kontakt zu den Dekanats- und Regionalkantoren und ist ihr fachlicher Ansprechpartner. Er ist in der Regel bei den kirchenmusikalischen Abschlussprüfungen anwesend. Ferner hält er Kontakt zu den kirchenmusikalischen Ausbildungsstätten. Die Urkunde stellt der jeweilige Ortsbischof aus.

Der führende Kirchenmusiker einer evangelischen Landeskirche heißt für gewöhnlich Landeskirchenmusikdirektor (LKMD), je nach Kirche auch Landeskantor oder Landeskirchenmusikwart. Er hat die Fachaufsicht über alle Kantoren seiner Landeskirche und trägt in besonderer Weise Verantwortung für das kirchenmusikalische Geschehen. Er hält engen Kontakt zu den Bezirks- oder Kreiskantoren und ist ihr fachlicher Ansprechpartner. Er ist in der Regel bei den kirchenmusikalischen Abschlussprüfungen anwesend. Ferner hält er Kontakt zu den kirchenmusikalischen Ausbildungsstätten. In den Evangelischen Landeskirchen wird der Titel in der Regel am Sonntag Kantate verliehen. Die Urkunde stellt der Landesbischof aus.

Generalmusikdirektoren

In größeren Städten erhält der Musikdirektor häufig den Titel Generalmusikdirektor, insbesondere wenn er als Chefdirigent für das Symphonieorchester und das Theater/die Oper verantwortlich ist. Der Titel Generalmusikdirektor wurde erstmals 1819 in Berlin für vergeben.

In Österreich wurde am 28. Juni 1930 mit Entschließung von Bundespräsident Wilhelm Miklas (1872–1956) für Musiker, die in der internationalen Musikwelt einen ganz hervorragenden Ruf genießen, als Berufsdirigenten an einem der Pflege der Musik gewidmeten österreichischen Kunstinstitute von überragender Bedeutung durch mindestens zehn Jahre ununterbrochen gewirkt und als solche hochwertige künstlerische Leistungen aufzuweisen haben, der Berufstitel Generalmusikdirektor geschaffen.

Chordirektoren

Der Fachverband Deutscher Berufschorleiter verleiht bei der Aufnahme neuer Mitglieder auf Antrag den Titel Chordirektor FDB. Der Titel Musikdirektor FDB erfordert in der Regel eine Ausbildung an einer Musikhochschule sowie eine herausragende Konzerttätigkeit. Der Titel kann bei nachlassenden Leitungen wieder aberkannt werden.

Die Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände verleiht auf Antrag den Titel Chordirektor BDC für hervorragende künstlerische Leistungen. Über den Antrag entscheidet eine Prüfungskommission aus sieben Fachleuten. Der Titel gilt nach Angaben des Verbandes als Alternative zu anderen musikalischen Ausbildungsabschlüssen und Diplomen.

Personen (Auswahl)

Nachfolgend eine Aufstellung von Musikdirektoren mit einer Biografie in der Kathpedia: