Martyrologium in der Weihnachtsliturgie: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild: Krippe_in_Bethlehem.JPG|thumb|right| Die Geburt des GOTTMENSCHEN]]
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[[Datei:In-nativitate-DOMINI.JPG|thumb|right|Die Menschwerdung in der [[Heilsgeschichte]]]]
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Das Römische Martyrologium (''[[Martyrologium Romanum]]'') enthält für den 25. Dezember die Datierung der Geburt Jesu seit Erschaffung der Welt.
  
'''Weihnachten''' ist nach [[Ostern]] ein wichtiges Fest im kirchlichen Jahreskreis. Am 25. Dezember feiern die Christen die Geburt Jesu Christi, beginnend mit der Vesper des Vorabendsm, auch "Heiliger Abend" genannt. Die Weihnachtszeit beginnt unmittelbar im Anschluss an den [[Advent]] und dauert in den katholischen Kirchen bis zu [[Epiphanie]], dem Fest der ''Taufe des Herrn'' am Sonntag nach dem ''Fest der Erscheinung des Herrn'' am 6. Januar (dt.: ''Hl. Drei Könige''); in den Kirchen der Reformation endet sie mit Epiphanias (6. Januar). Der Ort, mit dem Weihnachten am unmittelbarsten in Verbindung gebracht wird, ist [[Bethlehem]].
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Mancherorts ist es Brauch, dass der [[Kantor]], der [[Hebdomadar]] oder der [[Priester]] unmittelbar vor der [[Christmette]] an [[Weihnachten]] feierlich diese ''Ankündigung der Geburt des Herrn'' nach dem Römischen Martyrologium gesungen vorträgt. Bis 1970 gehörte die Verlesung des Martyrologiums vom Tage zur [[Prim]] des [[Stundengebet]]s. Das Brauchtum macht erkennbar, dass die Christmette eine [[Vigil]]feier ähnlich der Osternacht ist, die die nächtliche Eucharistiefeier mit den nächtlichen [[Hore]]n des Stundengebetes - [[Matutin]], [[Laudes]] und [[Prim]] - verbindet.
  
== Geschichte ==
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| colspan="2" | <center>'''Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium''' (ältere Fassung, 1584)</center>
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| <center>lateinisch </center>
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| Anno a creatione mundi, quando in principio Deus creavit caelum et terram, quinquies millesimo centesimo nonagesimo nono;<br>
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a diluvio autem, anno bis millesimo nongentesimo quinquagesimo septimo: <br>
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a nativitate Abrahae, anno bis millesimo quintodecimo:<br>
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a Mose et egressu populi Israel de Aegypto, anno millesimo quingentesimo decimo:<br>
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ab unctione David in Regem,anno millesimo trigesimo secundo:<br>
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Hebdomada sexagesima quinta, juxta Danielis prophetiam:<br>
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Olympiade centesima nonagesima quarta:<br>
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ab urbe Roma condita, anno septingentesimo quinquagesimo secundo:<br>
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anno Imperii Octaviani Augusti quadragesimo secundo, toto Orbe in pace composito,<br>
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sexta mundi aetate,<br>
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Jesus Christus, aeternus Deus aeternique Patris Filius, mundum volens adventu suo piissimo consecrare,<br>
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de Spiritu Sancto conceptus, novemque post conceptionem decursis mensibus, in Bethlehem Judae nascitur ex Maria Virgine factus homo.<br>
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Nativitas Domini nostri Jesu Christi secundum carnem.
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|Im Jahr 5199 seit Erschaffung der Welt, da Gott im Anfang Himmel und Erde schuf,<br>
  
Weihnachten gehört nicht zu den ältesten Kirchenfesten. [[Irenäus von Lyon|Irenäus]] und [[Tertullian]] führen das Fest nicht auf ihren Listen; [[Origenes]] hält fest, dass in der Schrift nur Sünder Geburtstag feiern, keine Heiligen.
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im Jahr 2957 seit der [[Sündflut]], <br>
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im Jahr 2015 seit Abrahams Geburt,<br>
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im Jahr 1510 seit Moses und dem Auszug des Volkes Israels aus Ägypten,<br>                       
  
Ursprünglich wurde nur das Fest der Erscheinung (Epiphanie) am 6. Januar gefeiert. Ab dem 2. Jh. kam die Feier der Geburt Jesu dazu. Die Feier von Weihnachten am 25. Dezember als Geburtsfest Jesu geht auf das Jahr 336 zurück. Bereits damals wurde in Rom das eigentliche heidnische Staatsfest des „Unbesiegten Sonnengottes“, mit dem die Wintersonnenwende gefeiert wurde, in ein christliches Fest umgedeutet.  
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im Jahr 1032 seit der Salbung Davids zum König,<br>
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in der 65. Jahreswoche nach der Weissagung Daniels,<br>
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in der 194. [[Olympiade]],
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[[Image:Bethlehem1.jpg|thumb|right|[[Bethlehem]], Geburtskirche]]
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im Jahr 752 seit der Gründung Roms,<br>
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im 42. Jahr der Regierung des Oktavianus Augustus, da auf der ganzen Erde Friede war,<br>
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im 6. [[Zeitalter#Christlich-mittelalterliches Verständnis|Weltzeitalter]]<br>
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wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, die Welt durch seine gnadenvolle Ankunft heiligen,<br>
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empfangen vom Heiligen Geist, neun Monate nach der Empfängnis, wurde er als Mensch zu Bethlehem in Juda aus Maria der Jungfrau geboren:<br>
  
Im 5. Jh. wurde der [[Advent]] als Vorbereitungszeit auf Weihnachten eingeführt. Im 5. und 6. Jh. wurde Weihnachten zum dritten [[Hochfest]] der Kirche. Die Synode von Mainz legte 813 die Dauer des Weihnachtsfests für Deutschland auf vier Tage fest.  
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Die Geburt unseres Herrn Jesus Christus dem Fleische nach.
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Unter dem Einfluss [[Martin Luther]]s wurde Weihnachten nach der Reformation zum Kinderbeschenktag. Als Ersatz für das beliebte [[Nikolaus von Myra|Nikolaus]]fest propagierte der Reformator die Bescherung durch den „Heiligen Christ“.
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Die Jahreszahlen dieses alten [[Liturgie|liturgischen]] Textes bis [[Mose]] entsprechen dem antiken bzw. mittelalterlichen Kenntnisstand. Der Text von 2004 wurde dem heutigen Wissensstand angepasst, was den Beginn der Welt- und Menschheitsgeschichte betrifft. Gleichzeitig wurde die heilsgeschichtliche Dimension dieser Ereignisse stärker akzentuiert.
  
== Liturgie ==
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| colspan="2" | <center>'''Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium''' (neuere Fassung, 2004)</center>
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| <center>lateinisch<ref>nach [http://musicasacra.com/pdf/kalenda2009.pdf Kalenda 2009]</ref></center>
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| <center>deutsche Übertragung<ref>nach dem ''[[Münchener Kantorale]]'', zitiert nach [http://erzbistum-koeln.de/export/sites/erzbistum/schule-hochschule/religionspaedagogik/impulse/category_k/subcategory_2/09imp2seite36.pdf Erzbistum Köln]</ref></center>
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|Innumeris transactis saeculis a creatione mundi, quando in princípio Deus creavit caelum et terram et hominem formavit ad imaginem suam;<br>
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permultis etiam saeculis, ex quo post diluvium Altissimus in nubibus arcum posuerat, signum foederis et pacis;<br>
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a migratione Abrahae, patris nostri in fide, de Ur Chaldaeorum saéculo vigésimo primo;<br>
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ab egressu populi Israel de Aegypto, Moyse duce, saeculo decimo tértio;<br>
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ab unctione David in regem, anno círciter millesimo;<br>
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hebdomada sexagesima quinta, iuxta Danielis prophetiam;<br>
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Olympiade centesima nonagesima quarta;<br>
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ab Urbe condita anno septingentésimo quinquagesimo secundo;<br>
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anno imperii Caesaris Octaviani Augústi quadragesimo secundo;<br>
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toto Orbe in pace composito,<br>
  
Im 6./7. Jahrhundert entstand im Westen die Tradition, an Weihnachten drei [[Heilige Messe]]n zu feiern: die [[Christmette]] in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember um Mitternacht rum, die „Hirtenmesse“ (''Missa in aurora'') am Morgen und die eigentliche Festmesse („Missa in die“) am Tage.
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Jesus Christus, aeternus Deus aeterníque Patris Filius, mundum volens adventu suo piissimo consecrare,<br>
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de Spiritu Sancto conceptus, novemque post conceptionem decursis mensibus,<br>
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in Bethlehem Iudae nascitur ex Maria Virgine factus homo:<br>
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Nativitas Domini nostri Jesu Christi secundum carnem.
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|Milliarden Jahre waren vergangen, seit Gott im Anfang Himmel und Erde geschaffen;<br>
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Millionen Jahre, seit er den Menschen gebildet;<br>
  
=== [[Präfation]]en von Weihnachten ===
 
'''I. Christus, das Licht'''<br>
 
In Wahrheit ist es würdig und recht, Dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, immer und überall zu danken. Denn Fleisch geworden ist das Wort und in diesem Geheimnis erstrahlt dem Auge unseres Geistes das neue Licht Deiner Herrlichkeit. In der sichtbaren Gestalt des [[Jesus_Christus#Jesus_Christus.2C_der_Erl.C3.B6ser|Erlösers]] lässt Du uns den unsichtbaren [[Gott]] erkennen, um in uns die [[Liebe]] zu entflammen zu dem, was kein Auge geschaut hat. Darum singen wir mit den [[Engel]]n und Erzengeln, den Thronen und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen Heeres den Hochgesang von Deiner göttlichen Herrlichkeit: [[Dreifaltigkeit|'''Heilig''', '''Heilig''', '''Heilig''' ...]]
 
  
'''II. Die Erneuerung der Welt durch den menschgewordenen Sohn Gottes'''<br>
+
Jahrtausende seit der großen Flut.<br>
In Wahrheit ist es würdig und recht, Dir, Vater im [[Himmel]] zu danken durch unseren Herrn [[Jesus Christus]]. Denn groß ist das Geheimnis seiner Geburt: Er, der unsichtbare Gott, ist (heute) sichtbar als Mensch erschienen. Vor aller Zeit aus Dir geboren, hat er sich den Gesetzen der Zeit unterworfen. In ihm ist alles neu geschaffen. Er heilt die Wunden der ganzen [[Schöpfung]], richtet auf, was darniederliegt, und ruft den verlorenen Menschen ins Reich Deines Friedens. Darum rühmen Dich Himmel und Erde, Engel und Menschen und singen das Lob Deiner Herrlichkeit: [[Dreifaltigkeit|'''Heilig''', '''Heilig''', '''Heilig''' ...]]
 
  
'''III. Der wunderbare Tausch'''<br>
+
Zweitausend Jahre waren vergangen seit der Berufung Abrahams;<br>
In Wahrheit ist es würdig und recht, Dir, allmächtiger Vater, zu danken und Dein Erbarmen zu rühmen durch unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn schaffst Du den Menschen neu und schenkst ihm ewige Ehre. Denn einen [[Transsubstantiation|wunderbaren Tausch]] hast Du vollzogen: Dein göttliches Wort wurde ein sterblicher Mensch, und wir sterbliche Menschen empfangen in Christus Dein göttliches Leben. Darum preisen wir Dich mit allen Chören der [[Engel]] und singen vereint mit ihnen das Lob Deiner Herrlichkeit: [[Dreifaltigkeit|'''Heilig''', '''Heilig''', '''Heilig''' ...]]
 
  
== Brauchtum ==
 
  
[[Image: krippe_rom.jpg|thumb|right|Krippe auf dem Petersplatz]]
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eintausendfünfhundert Jahre, seit Mose das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt;
 +
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=== Krippen ===
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tausend Jahre seit der Salbung Davids zum König.<br>
 +
In der fünfundsechzigsten Jahrwoche nach der Weissagung Daniels;<br>
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in der hundertvierundneunzigsten Olympiade;<br>
 +
siebenhundertzweiundfünfzig Jahre nach Gründung der Stadt Rom:<br>
 +
im zweiundvierzigsten Regierungsjahr des Kaisers Octavianus Augustus,<br>
 +
als auf dem ganzen Erdkreis Friede war;<br>
 +
im sechsten Zeitalter der Welt;<br>
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vor zweitausend Jahren: Da wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, Gott von Gott und Licht vom Licht, die Welt heiligen durch seine liebevolle Ankunft.<br>
 +
Durch den Heiligen Geist empfangen und nach neun Monaten von Maria der Jungfrau zu Bethlehem in Juda geboren, wird er Mensch.<br>
 +
Er, das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.<br>
 +
Heute feiern wir den Tag seiner Geburt, das hochheilige Weihnachtsfest.
 +
Heute singen wir mit allen, die glauben: Christus ist uns geboren: Kommt, wir beten ihn an.
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|}
  
Papst [[Liberius]] soll schon in der Mitte des 4. Jh. in Rom eine Basilika mit Krippenkapelle errichtet haben. 420 wurde an dieser Stelle die Basilika [[Santa Maria Maggiore]] errichtet, wo Krippenreliquien verehrt werden. Dies führte zum Brauch, neben dem Altar eine Nachbildung der Geburtsszene Jesu aufzustellen. Im Mittelalter bildeten sich die Krippendarstellungen heraus, wie sie heute verbreitet sind.
+
== Weblinks ==
 
+
* Die Datierung des Weihnachtsfestes in einer aufbereiteten deutschsprachigen Versionen auf die Melodie der lateinischen Fassung [http://liturgie.de/liturgie/pub/op/download/WeihnachtsMartyrologium%20DLI%201999.pdf].
[[Franz von Assisi]] organisierte 1223 im Wald von Greccio eine Krippenfeier mit Ochs und Esel. Krippendarstellungen wurden vorerst nur in Kirchen aufgestellt, ab dem 18. Jh. auch in Privatwohnungen.
+
* Videos des Martyrologiums an Weihnachten in [https://www.youtube.com/watch?v=lDLf1TKn3rQ lateinischer] und in [https://www.youtube.com/watch?v=Sjm1rLg3njQ deutscher] Sprache.
 
 
Die wohl grösste Weihnachtskrippe der Welt ist das Diorama Bethlehem in [[Einsiedeln]], eine naturgetreue Nachbildung der Gegend von [[Bethlehem]] mit über 450 Figuren auf 80 m².
 
 
 
== Der Katechismus über Weihnachten ==
 
  
Im [[KKK]] (525 ff) steht über das Weihnachtsmysterium folgendes:
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== Anmerkungen ==
 
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<references />
Jesus kam in der Armseligkeit eines Stalles zur Welt, in einer unbegüterten Familie (vgl. Lk 2,6-7). Schlichte Hirten sind die ersten Zeugen des Ereignisses. In dieser Armut erstrahlt die Herrlichkeit des Himmels (vgl. Lk 2,8-20). Die Kirche wird nicht müde, die Herrlichkeit dieser Nacht zu besingen:
 
 
 
:„Die Jungfrau bringt heute den Ewigen zur Welt, <br>und die Erde bietet dem Unzugänglichen eine Höhle. <br>Die Engel und die Hirten preisen ihn <br>und die Weisen nahen sich mit dem Stern, <br>denn du bist für uns geboren’ du kleines Kind, <br>du ewiger Gott!<br> ''Kontakion'' des Romanos dem Meloden
 
 
 
Vor Gott „Kind zu werden“ ist die Voraussetzung, um in das Gottesreich einzutreten (vgl. Mt 18,3-4). Dazu muss man sich erniedrigen (vgl. Mt 23,12), kleinwerden; mehr noch: man muss „von neuem geboren werden“ (Joh 3,7), „aus Gott geboren“ werden (Joh 1,13), um „Kind Gottes zu werden“ (Joh 1,12). Das Weihnachtsgeheimnis vollzieht sich in uns, wenn Christus in uns „Gestalt annimmt“ (Gal 4,19). Weihnachten ist das Mysterium des „wundersamen Tausches“:
 
 
 
:„O wunderbarer Tausch! <br>Der den Menschen erschuf, <br>nimmt menschliches Leben an <br>und wird aus der Jungfrau geboren. <br>Von keinem Mann gezeugt’ <br>kommt er in die Welt <br>und schenkt uns göttliches Leben“ <br>LH Antiphon der Vespern vom 1. Januar
 
 
 
== Weinachtsversprechen an Schwester [[Margareta Maria Alacoque]] ==
 
 
 
"Wenn jemand am Feste meiner Menschwerdung 24 Mal den Lobspruch betet: Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt! -, zu Ehren meiner tiefen Erniedrigung bei der Menschwerdung, - der soll nicht sterben, ohne die Frucht derselben empfangen zu haben."
 
 
 
== Gedanken über Weihnachten ==
 
 
 
* „Das Kindlein in der Krippe ist wirklich Gottes Sohn. Gott ist nicht ewige Einsamkeit, sondern ein Kreis der Liebe in Hingabe und Zurückschenken: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Mehr noch: In Jesus Christus ist Gottes Sohn, Gott selbst ein Mensch geworden. Zu ihm sagt der Vater:„Mein Sohn bist du. ”Das ewige Heute Gottes ist in das vergängliche Heute dieser Welt herabgestiegen und zieht unser vergehendes Heute in Gottes immerwährendes Heute hinein. Gott ist so groß, dass er klein werden kann. Gott ist so mächtig, dass er sich wehrlos machen kann und als wehrloses Kindlein auf uns zugeht, damit wir ihn lieben können. Gott ist so gut, dass er auf seinen göttlichen Glanz verzichtet und in den Stall herabsteigt, damit wir ihn finden können und so seine Güte auch uns berührt, uns ansteckt, durch uns weiterwirkt.“ <br>(Papst [[Benedikt XVI.]] in seiner ersten Heiligabend-Predigt als Papst am 24. Dezember 2005)
 
 
 
* „In dieser Nacht ist mein Herz von den Anfangsworten des bekannten eucharistischen Hymnus erfüllt, der mich in diesem Jahr, das auf besondere Weise der Eucharistie gewidmet ist, Tag für Tag begleitet. Im Sohn der Jungfrau, der, ,in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt‘ (Lk 2,12), erkennen wir und beten an ,das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist‘ (Joh 6,41.51), den Erlöser, der auf die Erde gekommen ist, um der Welt das Leben zu geben. Betlehem! Die Stadt, in der Jesus Christus gemäß der Schrift geboren wurde, bedeutet auf hebräisch ,Haus des Brotes‘. Dort also sollte der Messias geboren werden, der von sich gesagt hat: ,Ich bin das Brot des Lebens‘ (Joh 6,35.48). In Betlehem ist der geboren, der unter dem Zeichen des gebrochenen Brotes sein Pascha-Gedächtnis hinterlassen hat. Die Anbetung des Jesuskindes wird in dieser Heiligen Nacht zur eucharistischen Anbetung.“ <br>(Papst [[Johannes Paul II.]] in seiner letzten Heiligabend-Predigt am 24. Dezember 2004)
 
 
 
*„Deshalb müssen wir an Weihnachten nicht einfach alles, was uns in Angst versetzt, für ein paar Stunden an die Seite schieben und verdrängen! Auch ins Weihnachtsfest hinein darf das Dunkel unseres Lebens reichen, auch an Weihnachten darf es Schmerz geben. Die Ankunft dessen aber, der ,für uns Menschen und zu unsererem Heil vom Himmel gekommen ist‘, hat unser Dasein grundsätzlich erhellt: Gott würdigt den Menschen, weil sein ,machtvolles Wort‘ Fleisch wurde. Diese Wahrheit ist der Angelpunkt der Menschenwürde.“ <br>([[Heinz Josef Algermissen]] in ''[[Morgenstern]] in finst’rer Nacht'')
 
 
 
== Urbi et orbi und Weihnachts-Ablass ==
 
 
 
[[Image: weihnachten_rom.jpg|thumb|right|weihnachtlicher Petersplatz]]
 
 
 
Am 25. Dezember spendet der Papst den traditionellen Segen ''Urbi et orbi'', mit dem auch ein [[Ablass]] verbunden ist. Dieser wird am Christtag nach dem Angelus-Gebet gespendet.
 
 
 
== Weihnachts-Oktav ==
 
 
 
Die Kirche feiert – liturgisch gesehen – acht Tage lang Weihnachten bis zum Neujahrstag. Der letzte Oktavtag (1. Januar) wird der Muttergottes gewidmet, die Tage dazwischen werden dem Heiligen [[Stephanus]], dem Heiligen [[Johannes]] und den [[Unschuldigen Kindern]] gedacht. In der Weihnachtsoktav wird am Sonntag der Weihnachtsoktav auch der [[Heiligen Familie]] gedacht.
 
 
 
== Weblinks ==
 
  
* [http://www.stillenacht.info www.stillenacht.info]
 
* [http://www.stillenacht.at www.stillenacht.at]
 
* [http://www.diorama.ch/ Diorama Bethlehem]
 
* [http://www.kath.net/detail.php?id=18558 Der Weihanchtssegen ,Urbi et Orbi´ live via kath.net über das Internet]
 
* [http://www.kathtube.com/mediadetails.php?key=508239288af28fdcd8c5 Kathtube-Video "Urbi et Orbi" (Segen der Stadt Rom und für den ganzen Erdkreis) an Weihachten 2007]
 
{{Kathtube|Weihnachten}}
 
[[Kategorie:Kirchliches Festjahr]]
 
 
[[Kategorie:Jesus Christus]]
 
[[Kategorie:Jesus Christus]]
 +
[[Kategorie:Weihnachten]]
 +
{{Aus Wikipedia||id=148998687|date=12.12.2015}}

Aktuelle Version vom 12. Juli 2023, 19:39 Uhr

Die Menschwerdung in der Heilsgeschichte

Das Römische Martyrologium (Martyrologium Romanum) enthält für den 25. Dezember die Datierung der Geburt Jesu seit Erschaffung der Welt.

Mancherorts ist es Brauch, dass der Kantor, der Hebdomadar oder der Priester unmittelbar vor der Christmette an Weihnachten feierlich diese Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium gesungen vorträgt. Bis 1970 gehörte die Verlesung des Martyrologiums vom Tage zur Prim des Stundengebets. Das Brauchtum macht erkennbar, dass die Christmette eine Vigilfeier ähnlich der Osternacht ist, die die nächtliche Eucharistiefeier mit den nächtlichen Horen des Stundengebetes - Matutin, Laudes und Prim - verbindet.

Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium (ältere Fassung, 1584)
lateinisch
deutsch
Anno a creatione mundi, quando in principio Deus creavit caelum et terram, quinquies millesimo centesimo nonagesimo nono;

a diluvio autem, anno bis millesimo nongentesimo quinquagesimo septimo:
a nativitate Abrahae, anno bis millesimo quintodecimo:
a Mose et egressu populi Israel de Aegypto, anno millesimo quingentesimo decimo:
ab unctione David in Regem,anno millesimo trigesimo secundo:
Hebdomada sexagesima quinta, juxta Danielis prophetiam:
Olympiade centesima nonagesima quarta:
ab urbe Roma condita, anno septingentesimo quinquagesimo secundo:
anno Imperii Octaviani Augusti quadragesimo secundo, toto Orbe in pace composito,
sexta mundi aetate,
Jesus Christus, aeternus Deus aeternique Patris Filius, mundum volens adventu suo piissimo consecrare,
de Spiritu Sancto conceptus, novemque post conceptionem decursis mensibus, in Bethlehem Judae nascitur ex Maria Virgine factus homo.
Nativitas Domini nostri Jesu Christi secundum carnem.

Im Jahr 5199 seit Erschaffung der Welt, da Gott im Anfang Himmel und Erde schuf,

im Jahr 2957 seit der Sündflut,
im Jahr 2015 seit Abrahams Geburt,
im Jahr 1510 seit Moses und dem Auszug des Volkes Israels aus Ägypten,

im Jahr 1032 seit der Salbung Davids zum König,
in der 65. Jahreswoche nach der Weissagung Daniels,
in der 194. Olympiade,

im Jahr 752 seit der Gründung Roms,
im 42. Jahr der Regierung des Oktavianus Augustus, da auf der ganzen Erde Friede war,
im 6. Weltzeitalter
wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, die Welt durch seine gnadenvolle Ankunft heiligen,
empfangen vom Heiligen Geist, neun Monate nach der Empfängnis, wurde er als Mensch zu Bethlehem in Juda aus Maria der Jungfrau geboren:

Die Geburt unseres Herrn Jesus Christus dem Fleische nach.

Die Jahreszahlen dieses alten liturgischen Textes bis Mose entsprechen dem antiken bzw. mittelalterlichen Kenntnisstand. Der Text von 2004 wurde dem heutigen Wissensstand angepasst, was den Beginn der Welt- und Menschheitsgeschichte betrifft. Gleichzeitig wurde die heilsgeschichtliche Dimension dieser Ereignisse stärker akzentuiert.

Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium (neuere Fassung, 2004)
lateinisch<ref>nach Kalenda 2009</ref>
deutsche Übertragung<ref>nach dem Münchener Kantorale, zitiert nach Erzbistum Köln</ref>
Innumeris transactis saeculis a creatione mundi, quando in princípio Deus creavit caelum et terram et hominem formavit ad imaginem suam;

permultis etiam saeculis, ex quo post diluvium Altissimus in nubibus arcum posuerat, signum foederis et pacis;
a migratione Abrahae, patris nostri in fide, de Ur Chaldaeorum saéculo vigésimo primo;
ab egressu populi Israel de Aegypto, Moyse duce, saeculo decimo tértio;
ab unctione David in regem, anno círciter millesimo;
hebdomada sexagesima quinta, iuxta Danielis prophetiam;
Olympiade centesima nonagesima quarta;
ab Urbe condita anno septingentésimo quinquagesimo secundo;
anno imperii Caesaris Octaviani Augústi quadragesimo secundo;
toto Orbe in pace composito,

Jesus Christus, aeternus Deus aeterníque Patris Filius, mundum volens adventu suo piissimo consecrare,
de Spiritu Sancto conceptus, novemque post conceptionem decursis mensibus,
in Bethlehem Iudae nascitur ex Maria Virgine factus homo:
Nativitas Domini nostri Jesu Christi secundum carnem.

Milliarden Jahre waren vergangen, seit Gott im Anfang Himmel und Erde geschaffen;

Millionen Jahre, seit er den Menschen gebildet;


Jahrtausende seit der großen Flut.

Zweitausend Jahre waren vergangen seit der Berufung Abrahams;


eintausendfünfhundert Jahre, seit Mose das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt;

tausend Jahre seit der Salbung Davids zum König.
In der fünfundsechzigsten Jahrwoche nach der Weissagung Daniels;
in der hundertvierundneunzigsten Olympiade;
siebenhundertzweiundfünfzig Jahre nach Gründung der Stadt Rom:
im zweiundvierzigsten Regierungsjahr des Kaisers Octavianus Augustus,
als auf dem ganzen Erdkreis Friede war;
im sechsten Zeitalter der Welt;
vor zweitausend Jahren: Da wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, Gott von Gott und Licht vom Licht, die Welt heiligen durch seine liebevolle Ankunft.
Durch den Heiligen Geist empfangen und nach neun Monaten von Maria der Jungfrau zu Bethlehem in Juda geboren, wird er Mensch.
Er, das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
Heute feiern wir den Tag seiner Geburt, das hochheilige Weihnachtsfest. Heute singen wir mit allen, die glauben: Christus ist uns geboren: Kommt, wir beten ihn an.

Weblinks

  • Die Datierung des Weihnachtsfestes in einer aufbereiteten deutschsprachigen Versionen auf die Melodie der lateinischen Fassung [1].
  • Videos des Martyrologiums an Weihnachten in lateinischer und in deutscher Sprache.

Anmerkungen

<references />

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