Martyrologium in der Weihnachtsliturgie: Unterschied zwischen den Versionen

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Weihnachten ist neben [[Ostern]] das wichtigste Fest im kirchlichen Jahreskreis. In der Nacht vom 24. auf dem 25. Dezember feiern die Christen die Geburt Christ. Die Weihnachtszeit beginnt unmittelbar im Anschluss an den [[Advent]] und dauert bis zu [[Epiphanie]], dem Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar.
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[[Datei:In-nativitate-DOMINI.JPG|thumb|right|Die Menschwerdung in der [[Heilsgeschichte]]]]
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Das Römische Martyrologium (''[[Martyrologium Romanum]]'') enthält für den 25. Dezember die Datierung der Geburt Jesu seit Erschaffung der Welt.  
  
== Geschichte ==
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Mancherorts ist es Brauch, dass der [[Kantor]], der [[Hebdomadar]] oder der [[Priester]] unmittelbar vor der [[Christmette]] an [[Weihnachten]] feierlich diese ''Ankündigung der Geburt des Herrn'' nach dem Römischen Martyrologium gesungen vorträgt. Bis 1970 gehörte die Verlesung des Martyrologiums vom Tage zur [[Prim]] des [[Stundengebet]]s. Das Brauchtum macht erkennbar, dass die Christmette eine [[Vigil]]feier ähnlich der Osternacht ist, die die nächtliche Eucharistiefeier mit den nächtlichen [[Hore]]n des Stundengebetes - [[Matutin]], [[Laudes]] und [[Prim]] - verbindet.
  
Weihnachten gehört nicht zu den ältesten Kirchenfesten. [[Irenäus von Lyon|Irenäus]] und [[Tertullian]] führen das Fest nicht auf ihren Listen; [[Origenes]] hält fest, dass in der Schrift nur Sünder Geburtstag feiern, keine Heiligen.
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| colspan="2" | <center>'''Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium''' (ältere Fassung, 1584)</center>
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| Anno a creatione mundi, quando in principio Deus creavit caelum et terram, quinquies millesimo centesimo nonagesimo nono;<br>
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a diluvio autem, anno bis millesimo nongentesimo quinquagesimo septimo: <br>
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a nativitate Abrahae, anno bis millesimo quintodecimo:<br>
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a Mose et egressu populi Israel de Aegypto, anno millesimo quingentesimo decimo:<br>
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ab unctione David in Regem,anno millesimo trigesimo secundo:<br>
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Hebdomada sexagesima quinta, juxta Danielis prophetiam:<br>
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Olympiade centesima nonagesima quarta:<br>
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ab urbe Roma condita, anno septingentesimo quinquagesimo secundo:<br>
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anno Imperii Octaviani Augusti quadragesimo secundo, toto Orbe in pace composito,<br>
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sexta mundi aetate,<br>
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Jesus Christus, aeternus Deus aeternique Patris Filius, mundum volens adventu suo piissimo consecrare,<br>
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de Spiritu Sancto conceptus, novemque post conceptionem decursis mensibus, in Bethlehem Judae nascitur ex Maria Virgine factus homo.<br>
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Nativitas Domini nostri Jesu Christi secundum carnem.
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|Im Jahr 5199 seit Erschaffung der Welt, da Gott im Anfang Himmel und Erde schuf,<br>
  
Ursprünglich wurde nur das Fest der Erscheinung (Epiphanie) am 6. Januar gefeiert. Ab dem 2. Jh. kam die Feier der Geburt Jesu dazu. Die Feier von Weihnachten am 25. Dezember als Geburtsfest Jesu geht auf das Jahr 336 zurück. Bereits damals wurde in Rom das eigentliche heidnische Staatsfest des "Unbesiegten Sonnengottes", mit der die Wintersonnenwende gefeiert wurde, in ein christliches Fest umgedeutet.
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im Jahr 2957 seit der [[Sündflut]], <br>
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im Jahr 2015 seit Abrahams Geburt,<br>
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im Jahr 1510 seit Moses und dem Auszug des Volkes Israels aus Ägypten,<br>                       
  
Im 5. Jh. wurde der [[Advent]] als Vorbereitungszeit auf Weihnachten eingeführt. Im 5. und 6. Jh. wurde Weihnachten zum dritten Hochfest der Kirche. Die Synode von Mainz legte 813 die Dauer des Weihnachtsfests für Deutschland auf vier Tage fest.
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im Jahr 1032 seit der Salbung Davids zum König,<br>
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in der 65. Jahreswoche nach der Weissagung Daniels,<br>
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in der 194. [[Olympiade]],
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Unter dem Einfluss [[Martin Luther]]s wurde Weihnachten nach der Reformation zum Kinderbeschenktag. Als Ersatz für das beliebte [[Nikolaus von Myra|Nikolaus]]fest propagierte der Reformator die Bescherung durch den "Heiligen Christ".
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im Jahr 752 seit der Gründung Roms,<br>
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im 42. Jahr der Regierung des Oktavianus Augustus, da auf der ganzen Erde Friede war,<br>
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im 6. [[Zeitalter#Christlich-mittelalterliches Verständnis|Weltzeitalter]]<br>
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wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, die Welt durch seine gnadenvolle Ankunft heiligen,<br>
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empfangen vom Heiligen Geist, neun Monate nach der Empfängnis, wurde er als Mensch zu Bethlehem in Juda aus Maria der Jungfrau geboren:<br>
  
== Liturgie ==
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Die Geburt unseres Herrn Jesus Christus dem Fleische nach.
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Im 6./7. Jahrhundert entstand im Westen die Tradition, an Weihnachten drei [[Heilige Messe]]n zu feiern: die [[Christmette]] in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember um Mitternacht rum, die "Hirtenmesse" (''Missa in aurora'') am Morgen und die eigentliche Festmesse ("Missa in die") am Tage.
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Die Jahreszahlen dieses alten [[Liturgie|liturgischen]] Textes bis [[Mose]] entsprechen dem antiken bzw. mittelalterlichen Kenntnisstand. Der Text von 2004 wurde dem heutigen Wissensstand angepasst, was den Beginn der Welt- und Menschheitsgeschichte betrifft. Gleichzeitig wurde die heilsgeschichtliche Dimension dieser Ereignisse stärker akzentuiert.
  
== Brauchtum ==
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| colspan="2" | <center>'''Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium''' (neuere Fassung, 2004)</center>
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| <center>lateinisch<ref>nach [http://musicasacra.com/pdf/kalenda2009.pdf Kalenda 2009]</ref></center>
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| <center>deutsche Übertragung<ref>nach dem ''[[Münchener Kantorale]]'', zitiert nach [http://erzbistum-koeln.de/export/sites/erzbistum/schule-hochschule/religionspaedagogik/impulse/category_k/subcategory_2/09imp2seite36.pdf Erzbistum Köln]</ref></center>
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|Innumeris transactis saeculis a creatione mundi, quando in princípio Deus creavit caelum et terram et hominem formavit ad imaginem suam;<br>
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permultis etiam saeculis, ex quo post diluvium Altissimus in nubibus arcum posuerat, signum foederis et pacis;<br>
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a migratione Abrahae, patris nostri in fide, de Ur Chaldaeorum saéculo vigésimo primo;<br>
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ab egressu populi Israel de Aegypto, Moyse duce, saeculo decimo tértio;<br>
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ab unctione David in regem, anno círciter millesimo;<br>
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hebdomada sexagesima quinta, iuxta Danielis prophetiam;<br>
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Olympiade centesima nonagesima quarta;<br>
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ab Urbe condita anno septingentésimo quinquagesimo secundo;<br>
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anno imperii Caesaris Octaviani Augústi quadragesimo secundo;<br>
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toto Orbe in pace composito,<br>
  
=== Krippen ===
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Jesus Christus, aeternus Deus aeterníque Patris Filius, mundum volens adventu suo piissimo consecrare,<br>
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de Spiritu Sancto conceptus, novemque post conceptionem decursis mensibus,<br>
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in Bethlehem Iudae nascitur ex Maria Virgine factus homo:<br>
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Nativitas Domini nostri Jesu Christi secundum carnem.
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|Milliarden Jahre waren vergangen, seit Gott im Anfang Himmel und Erde geschaffen;<br>
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Millionen Jahre, seit er den Menschen gebildet;<br>
  
Papst [[Liberius]] soll schon in der Mitte des 4. Jh. in Rom eine Basilika mit Krippenkapelle errichtet haben. 420 wurde an dieser Stelle die Basilika [[Santa Maria Maggiore]] errichtet, wo Krippenreliquien verehrt werden. Dies führte zum Brauch, neben dem Altar eine Nachbildung der Geburtsszene Jesu aufzustellen. Im Mittelalter bildeten sich die Krippendarstellungen heraus, wie sie heute verbreitet sind.
 
  
[[Franz von Assisi]] organisierte 1223 im Wald von Greccio eine Krippenfeier mit Ochs und Esel. Krippendarstellungen wurden vorerst nur in Kirchen aufgestellt, ab dem 18. Jh. auch in Privatwohnungen.
+
Jahrtausende seit der großen Flut.<br>
  
Die wohl grösste Weihnachtskrippe der Welt ist das Diorama Bethlehem in [[Einsiedeln]] mit über 450 Figuren auf 80 m² mit einer naturgetreuen Nachbildung der Gegend von [[Bethlehem]].
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Zweitausend Jahre waren vergangen seit der Berufung Abrahams;<br>
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eintausendfünfhundert Jahre, seit Mose das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt;
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tausend Jahre seit der Salbung Davids zum König.<br>
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In der fünfundsechzigsten Jahrwoche nach der Weissagung Daniels;<br>
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in der hundertvierundneunzigsten Olympiade;<br>
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siebenhundertzweiundfünfzig Jahre nach Gründung der Stadt Rom:<br>
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im zweiundvierzigsten Regierungsjahr des Kaisers Octavianus Augustus,<br>
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als auf dem ganzen Erdkreis Friede war;<br>
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im sechsten Zeitalter der Welt;<br>
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vor zweitausend Jahren: Da wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, Gott von Gott und Licht vom Licht, die Welt heiligen durch seine liebevolle Ankunft.<br>
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Durch den Heiligen Geist empfangen und nach neun Monaten von Maria der Jungfrau zu Bethlehem in Juda geboren, wird er Mensch.<br>
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Er, das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.<br>
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Heute feiern wir den Tag seiner Geburt, das hochheilige Weihnachtsfest.
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Heute singen wir mit allen, die glauben: Christus ist uns geboren: Kommt, wir beten ihn an.
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== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
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* Die Datierung des Weihnachtsfestes in einer aufbereiteten deutschsprachigen Versionen auf die Melodie der lateinischen Fassung [http://liturgie.de/liturgie/pub/op/download/WeihnachtsMartyrologium%20DLI%201999.pdf].
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* Videos des Martyrologiums an Weihnachten in [https://www.youtube.com/watch?v=lDLf1TKn3rQ lateinischer] und in [https://www.youtube.com/watch?v=Sjm1rLg3njQ deutscher] Sprache.
  
* [http://www.stillenacht.info www.stillenacht.info]
+
== Anmerkungen ==
* [http://www.stillenacht.at www.stillenacht.at]
+
<references />
* [http://www.diorama.ch/ Diorama Bethlehem]
 
  
[[Kategorie:Kirchliches Festjahr]]
 
 
[[Kategorie:Jesus Christus]]
 
[[Kategorie:Jesus Christus]]
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[[Kategorie:Weihnachten]]
 +
{{Aus Wikipedia||id=148998687|date=12.12.2015}}

Aktuelle Version vom 12. Juli 2023, 19:39 Uhr

Die Menschwerdung in der Heilsgeschichte

Das Römische Martyrologium (Martyrologium Romanum) enthält für den 25. Dezember die Datierung der Geburt Jesu seit Erschaffung der Welt.

Mancherorts ist es Brauch, dass der Kantor, der Hebdomadar oder der Priester unmittelbar vor der Christmette an Weihnachten feierlich diese Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium gesungen vorträgt. Bis 1970 gehörte die Verlesung des Martyrologiums vom Tage zur Prim des Stundengebets. Das Brauchtum macht erkennbar, dass die Christmette eine Vigilfeier ähnlich der Osternacht ist, die die nächtliche Eucharistiefeier mit den nächtlichen Horen des Stundengebetes - Matutin, Laudes und Prim - verbindet.

Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium (ältere Fassung, 1584)
lateinisch
deutsch
Anno a creatione mundi, quando in principio Deus creavit caelum et terram, quinquies millesimo centesimo nonagesimo nono;

a diluvio autem, anno bis millesimo nongentesimo quinquagesimo septimo:
a nativitate Abrahae, anno bis millesimo quintodecimo:
a Mose et egressu populi Israel de Aegypto, anno millesimo quingentesimo decimo:
ab unctione David in Regem,anno millesimo trigesimo secundo:
Hebdomada sexagesima quinta, juxta Danielis prophetiam:
Olympiade centesima nonagesima quarta:
ab urbe Roma condita, anno septingentesimo quinquagesimo secundo:
anno Imperii Octaviani Augusti quadragesimo secundo, toto Orbe in pace composito,
sexta mundi aetate,
Jesus Christus, aeternus Deus aeternique Patris Filius, mundum volens adventu suo piissimo consecrare,
de Spiritu Sancto conceptus, novemque post conceptionem decursis mensibus, in Bethlehem Judae nascitur ex Maria Virgine factus homo.
Nativitas Domini nostri Jesu Christi secundum carnem.

Im Jahr 5199 seit Erschaffung der Welt, da Gott im Anfang Himmel und Erde schuf,

im Jahr 2957 seit der Sündflut,
im Jahr 2015 seit Abrahams Geburt,
im Jahr 1510 seit Moses und dem Auszug des Volkes Israels aus Ägypten,

im Jahr 1032 seit der Salbung Davids zum König,
in der 65. Jahreswoche nach der Weissagung Daniels,
in der 194. Olympiade,

im Jahr 752 seit der Gründung Roms,
im 42. Jahr der Regierung des Oktavianus Augustus, da auf der ganzen Erde Friede war,
im 6. Weltzeitalter
wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, die Welt durch seine gnadenvolle Ankunft heiligen,
empfangen vom Heiligen Geist, neun Monate nach der Empfängnis, wurde er als Mensch zu Bethlehem in Juda aus Maria der Jungfrau geboren:

Die Geburt unseres Herrn Jesus Christus dem Fleische nach.

Die Jahreszahlen dieses alten liturgischen Textes bis Mose entsprechen dem antiken bzw. mittelalterlichen Kenntnisstand. Der Text von 2004 wurde dem heutigen Wissensstand angepasst, was den Beginn der Welt- und Menschheitsgeschichte betrifft. Gleichzeitig wurde die heilsgeschichtliche Dimension dieser Ereignisse stärker akzentuiert.

Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium (neuere Fassung, 2004)
lateinisch<ref>nach Kalenda 2009</ref>
deutsche Übertragung<ref>nach dem Münchener Kantorale, zitiert nach Erzbistum Köln</ref>
Innumeris transactis saeculis a creatione mundi, quando in princípio Deus creavit caelum et terram et hominem formavit ad imaginem suam;

permultis etiam saeculis, ex quo post diluvium Altissimus in nubibus arcum posuerat, signum foederis et pacis;
a migratione Abrahae, patris nostri in fide, de Ur Chaldaeorum saéculo vigésimo primo;
ab egressu populi Israel de Aegypto, Moyse duce, saeculo decimo tértio;
ab unctione David in regem, anno círciter millesimo;
hebdomada sexagesima quinta, iuxta Danielis prophetiam;
Olympiade centesima nonagesima quarta;
ab Urbe condita anno septingentésimo quinquagesimo secundo;
anno imperii Caesaris Octaviani Augústi quadragesimo secundo;
toto Orbe in pace composito,

Jesus Christus, aeternus Deus aeterníque Patris Filius, mundum volens adventu suo piissimo consecrare,
de Spiritu Sancto conceptus, novemque post conceptionem decursis mensibus,
in Bethlehem Iudae nascitur ex Maria Virgine factus homo:
Nativitas Domini nostri Jesu Christi secundum carnem.

Milliarden Jahre waren vergangen, seit Gott im Anfang Himmel und Erde geschaffen;

Millionen Jahre, seit er den Menschen gebildet;


Jahrtausende seit der großen Flut.

Zweitausend Jahre waren vergangen seit der Berufung Abrahams;


eintausendfünfhundert Jahre, seit Mose das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt;

tausend Jahre seit der Salbung Davids zum König.
In der fünfundsechzigsten Jahrwoche nach der Weissagung Daniels;
in der hundertvierundneunzigsten Olympiade;
siebenhundertzweiundfünfzig Jahre nach Gründung der Stadt Rom:
im zweiundvierzigsten Regierungsjahr des Kaisers Octavianus Augustus,
als auf dem ganzen Erdkreis Friede war;
im sechsten Zeitalter der Welt;
vor zweitausend Jahren: Da wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, Gott von Gott und Licht vom Licht, die Welt heiligen durch seine liebevolle Ankunft.
Durch den Heiligen Geist empfangen und nach neun Monaten von Maria der Jungfrau zu Bethlehem in Juda geboren, wird er Mensch.
Er, das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
Heute feiern wir den Tag seiner Geburt, das hochheilige Weihnachtsfest. Heute singen wir mit allen, die glauben: Christus ist uns geboren: Kommt, wir beten ihn an.

Weblinks

  • Die Datierung des Weihnachtsfestes in einer aufbereiteten deutschsprachigen Versionen auf die Melodie der lateinischen Fassung [1].
  • Videos des Martyrologiums an Weihnachten in lateinischer und in deutscher Sprache.

Anmerkungen

<references />

Dieser Artikel basiert {{#if:|}} auf dem Artikel [{{#if:148998687|http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Martyrologium+in+der+Weihnachtsliturgie&oldid=148998687%7Chttp://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Martyrologium+in+der+Weihnachtsliturgie}} Martyrologium in der Weihnachtsliturgie] {{#if:12.12.2015|(12.12.2015)}} aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipedia-Artikel steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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