Adalbert von Magdeburg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Biografie ==
 
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Seine Herkunft ist nicht eindeutig geklärt, es wird vermutet, dass er der Urgroßenkel des 906 hingerichteten Adalbert von Babenberg gewesen sein könnte. Adalbert arbeitete zunächst für den Erzbischof. Von 958 bis 961 lebte er als Mönch in der Reichsabtei St. Maximin in Trier. 961 wurde er auf Empfehlung des Erzbischofs Wilhelm von Mainz als Missionsbischof in das Reich der Kiewer Rus entsandt. Erfolglos, nur knapp dem Tod entronnen, kehrte er 962 zurück. 966 wurde er vom Kaiser zum [[Abt]] des Elsäßischen Klosters Weißenburg ernannt und begleitete Otto II. 967 nach Italien. In den Jahren 966/967 soll Adalbert eine Fortsetzung der Weltchronik des Regino von Prüm für die Jahre 907 bis 967 verfasst haben.   
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Die Herkunft [[Adalbert]]s ist nicht eindeutig geklärt, es wird vermutet, dass er der Urgroßenkel des 906 hingerichteten Adalbert von Babenberg gewesen sein könnte. Adalbert arbeitete zunächst für den Kölner Erzbischof. Von 958 bis 961 lebte er als Mönch in der Reichsabtei St. Maximin in Trier. 961 wurde er auf Empfehlung des Erzbischofs Wilhelm von Mainz als Missionsbischof in das Reich der Kiewer Rus entsandt. Erfolglos, nur knapp dem Tod entronnen, kehrte er 962 zurück. 966 wurde er vom Kaiser zum [[Abt]] des Elsäßischen Klosters Weißenburg ernannt und begleitete Otto II. 967 nach Italien. In den Jahren 966/967 soll Adalbert eine Fortsetzung der Weltchronik des Regino von Prüm für die Jahre 907 bis 967 verfasst haben.   
  
 
Am 24. Dezember 968 wurde er vom Kaiser zum Erzbischof des neu gebildeten Erzbistums Magdeburg bestimmt. Die Magdeburger Domschule baute er zum Bildungszentrum des Reiches aus.
 
Am 24. Dezember 968 wurde er vom Kaiser zum Erzbischof des neu gebildeten Erzbistums Magdeburg bestimmt. Die Magdeburger Domschule baute er zum Bildungszentrum des Reiches aus.
  
981 starb Adalbert in der Nähe von Halle an der Saale und erlebte damit die Vernichtung der Bistümer Havelberg und Brandenburg beim Slawenaufstand von 983 nicht mehr. Das Grab Adalberts befindet sich im Magdeburger Dom. Sein Gedenktag ist der 20. Juni.
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981 starb Adalbert in der Nähe von Halle an der Saale und erlebte daher die Vernichtung der Bistümer Havelberg und Brandenburg beim Slawenaufstand von 983 nicht mehr. Das Grab Adalberts befindet sich im Magdeburger Dom. Sein Gedenktag ist der 20. Juni.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
* Dietrich Claude: ''Adalbert''. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 98–99.
 
* Dietrich Claude: ''Adalbert''. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 98–99.
 
* Karl Hauck: ''Erzbischof Adalbert von Magdeburg als Geschichtsschreiber''. In: Helmut Beumann (Hrsg.) Festschrift für Walter Schlesinger. Bd. 2, Köln 1974, S. 276–353, ISBN 3-412-85074-8.
 
* Karl Hauck: ''Erzbischof Adalbert von Magdeburg als Geschichtsschreiber''. In: Helmut Beumann (Hrsg.) Festschrift für Walter Schlesinger. Bd. 2, Köln 1974, S. 276–353, ISBN 3-412-85074-8.
* Joachim Leuschner: ''Adalbert I.''. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 43 f.
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* Joachim Leuschner: ''Adalbert I.''. In: Neue Deutsche Biografie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 43 f.
 
* Simon MacLean (Hrsg.): ''History and politics in late Carolingian and Ottonian Europe. The chronicle of Regino of Prüm and Adalbert of Magdeburg''. Manchester 2009, ISBN 978-0-7190-7134-8.
 
* Simon MacLean (Hrsg.): ''History and politics in late Carolingian and Ottonian Europe. The chronicle of Regino of Prüm and Adalbert of Magdeburg''. Manchester 2009, ISBN 978-0-7190-7134-8.
 
* Wolfgang Metz: ''Adalbert von Magdeburg und die Nekrologe''. In: Archiv für Diplomatik Bd. 30 (1984), S. 66–87.
 
* Wolfgang Metz: ''Adalbert von Magdeburg und die Nekrologe''. In: Archiv für Diplomatik Bd. 30 (1984), S. 66–87.
* Wilhelm Wattenbach: ''Adelbert''. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 62.
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* Wilhelm Wattenbach: ''Adelbert''. In: Allgemeine Deutsche Biografie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 62.
 
* Friedrich Wilhelm Bautz: ''ADALBERT I.''. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 24–25.
 
* Friedrich Wilhelm Bautz: ''ADALBERT I.''. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 24–25.
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Aktuelle Version vom 19. März 2018, 18:56 Uhr

Der heilige Adalbert von Magdeburg (* um 910 in Lothringen; † 20. Juni 981 in Zscherben) war erster Erzbischof von Magdeburg, Missionar und Geschichtsschreiber.

Biografie

Die Herkunft Adalberts ist nicht eindeutig geklärt, es wird vermutet, dass er der Urgroßenkel des 906 hingerichteten Adalbert von Babenberg gewesen sein könnte. Adalbert arbeitete zunächst für den Kölner Erzbischof. Von 958 bis 961 lebte er als Mönch in der Reichsabtei St. Maximin in Trier. 961 wurde er auf Empfehlung des Erzbischofs Wilhelm von Mainz als Missionsbischof in das Reich der Kiewer Rus entsandt. Erfolglos, nur knapp dem Tod entronnen, kehrte er 962 zurück. 966 wurde er vom Kaiser zum Abt des Elsäßischen Klosters Weißenburg ernannt und begleitete Otto II. 967 nach Italien. In den Jahren 966/967 soll Adalbert eine Fortsetzung der Weltchronik des Regino von Prüm für die Jahre 907 bis 967 verfasst haben.

Am 24. Dezember 968 wurde er vom Kaiser zum Erzbischof des neu gebildeten Erzbistums Magdeburg bestimmt. Die Magdeburger Domschule baute er zum Bildungszentrum des Reiches aus.

981 starb Adalbert in der Nähe von Halle an der Saale und erlebte daher die Vernichtung der Bistümer Havelberg und Brandenburg beim Slawenaufstand von 983 nicht mehr. Das Grab Adalberts befindet sich im Magdeburger Dom. Sein Gedenktag ist der 20. Juni.

Literatur

  • Dietrich Claude: Adalbert. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 98–99.
  • Karl Hauck: Erzbischof Adalbert von Magdeburg als Geschichtsschreiber. In: Helmut Beumann (Hrsg.) Festschrift für Walter Schlesinger. Bd. 2, Köln 1974, S. 276–353, ISBN 3-412-85074-8.
  • Joachim Leuschner: Adalbert I.. In: Neue Deutsche Biografie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 43 f.
  • Simon MacLean (Hrsg.): History and politics in late Carolingian and Ottonian Europe. The chronicle of Regino of Prüm and Adalbert of Magdeburg. Manchester 2009, ISBN 978-0-7190-7134-8.
  • Wolfgang Metz: Adalbert von Magdeburg und die Nekrologe. In: Archiv für Diplomatik Bd. 30 (1984), S. 66–87.
  • Wilhelm Wattenbach: Adelbert. In: Allgemeine Deutsche Biografie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 62.
  • Friedrich Wilhelm Bautz: ADALBERT I.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 24–25.