Lioba: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die hl. '''Lioba''' (* um 710 in Wessex/England; † 23. (bzw. 28.) September 780 in Schornsheim bei Mainz) war Äbtissin von Tauberbischofsheim. Liturgischer Gedenktag ist der [[28. September]]. | + | [[Datei:Äbtissin Lioba.JPG|miniatur|Denkmal in Schornsheim (Rheinland Pfalz)]] |
+ | Die hl. '''Lioba''' (* um 710 in Wessex/England; † 23. (bzw. 28.) September [[780]] in Schornsheim bei Mainz) war Äbtissin von Tauberbischofsheim. Liturgischer Gedenktag ist der [[28. September]]. | ||
== Biografie == | == Biografie == | ||
+ | [[Lioba]] war das einzige Kind einer reichen angelsächsischen Familie und mit dem hl. [[Bonifatius]] verwandt. Dieser rief die gelehrte Nonne aus dem Kloster Wimborne, da er Hilfe bei der Missionarisierung Deutschlands brauchte. Er übergab Lioba 735 die Leitung des Klosters Tauberbischofsheim, wohin schon bald viele junge Mädchen kamen, da die Äbtissin für ihre Frömmigkeit, Sanftmut und Klugheit bekannt war. | ||
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+ | Lioba, eine hervorragende Erzieherin, gründete noch weitere Klöster, beeinflusste jedoch nicht nur das geistliche Leben, sondern auch das am Königshof. So pflegte sie eine enge Freundschaft mit der Gattin Karl des Großen. | ||
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+ | Lioba starb am 28. September 782 auf dem ihr zugewiesenen Gut Schornsheim. Kurz zuvor soll sie sich bei einem Besuch in Aachen von Königin Hildegard mit der Ankündigung verabschiedet haben, dass sie sich in diesem Leben nicht wieder sehen würden.<ref>Rudolf von Fulda: ''Vita Leobae'', Kap. 20.</ref> Ihr Leichnam wurde – vermutlich zwischen Mainz und Fulda auf dem gleichen Weg wie 26 Jahre zuvor der Leichnam des Heiligen Bonifazius – in das Kloster Fulda überführt, wo sie zunächst im [[Chor (Architektur)|Ostchor]] der von Abt Sturmius errichteten Stiftskirche St. Salvator nördlich des [[Altar|Hauptaltars]] beigesetzt wurde.<ref>Leinweber: ''St. Lioba'', S. 22; Manuel Raisch: ''Lioba'', S. 66.</ref> Der Wunsch von Bonifatius, dass sie in sein Grab gelegt werde, wurde nicht befolgt. Rudolf von Fulda begründet das damit, dass aus Respekt vor Bonifatius angeblich nicht gewagt wurde, dessen Grab zu öffnen.<ref>Rudolf von Fulda: ''Vita Leobae'', Kap. 21.</ref> | ||
− | + | Nach der Errichtung der "Ratgar-Basilika" an der Stelle des Gründungsbaus war das Grab Liobas wegen des von Abt Eigil von Fulda 818 veranlassten nachträglichen Einbaus der Ostkrypta im Wege und musste verlegt werden. 819 erfolgte mit ausdrücklicher Genehmigung des als Diözesanbischof zuständigen Mainzer [[Erzbischof]]s Haistulf die Translation in das südliche Seitenschiff. | |
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Aktuelle Version vom 17. Januar 2016, 15:02 Uhr
Die hl. Lioba (* um 710 in Wessex/England; † 23. (bzw. 28.) September 780 in Schornsheim bei Mainz) war Äbtissin von Tauberbischofsheim. Liturgischer Gedenktag ist der 28. September.
Biografie
Lioba war das einzige Kind einer reichen angelsächsischen Familie und mit dem hl. Bonifatius verwandt. Dieser rief die gelehrte Nonne aus dem Kloster Wimborne, da er Hilfe bei der Missionarisierung Deutschlands brauchte. Er übergab Lioba 735 die Leitung des Klosters Tauberbischofsheim, wohin schon bald viele junge Mädchen kamen, da die Äbtissin für ihre Frömmigkeit, Sanftmut und Klugheit bekannt war.
Lioba, eine hervorragende Erzieherin, gründete noch weitere Klöster, beeinflusste jedoch nicht nur das geistliche Leben, sondern auch das am Königshof. So pflegte sie eine enge Freundschaft mit der Gattin Karl des Großen.
Lioba starb am 28. September 782 auf dem ihr zugewiesenen Gut Schornsheim. Kurz zuvor soll sie sich bei einem Besuch in Aachen von Königin Hildegard mit der Ankündigung verabschiedet haben, dass sie sich in diesem Leben nicht wieder sehen würden.<ref>Rudolf von Fulda: Vita Leobae, Kap. 20.</ref> Ihr Leichnam wurde – vermutlich zwischen Mainz und Fulda auf dem gleichen Weg wie 26 Jahre zuvor der Leichnam des Heiligen Bonifazius – in das Kloster Fulda überführt, wo sie zunächst im Ostchor der von Abt Sturmius errichteten Stiftskirche St. Salvator nördlich des Hauptaltars beigesetzt wurde.<ref>Leinweber: St. Lioba, S. 22; Manuel Raisch: Lioba, S. 66.</ref> Der Wunsch von Bonifatius, dass sie in sein Grab gelegt werde, wurde nicht befolgt. Rudolf von Fulda begründet das damit, dass aus Respekt vor Bonifatius angeblich nicht gewagt wurde, dessen Grab zu öffnen.<ref>Rudolf von Fulda: Vita Leobae, Kap. 21.</ref>
Nach der Errichtung der "Ratgar-Basilika" an der Stelle des Gründungsbaus war das Grab Liobas wegen des von Abt Eigil von Fulda 818 veranlassten nachträglichen Einbaus der Ostkrypta im Wege und musste verlegt werden. 819 erfolgte mit ausdrücklicher Genehmigung des als Diözesanbischof zuständigen Mainzer Erzbischofs Haistulf die Translation in das südliche Seitenschiff.
Anmerkungen
<references />
Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.