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− | [[Albert]] Lagrange wurde als [[Dominikaner]] mit dem Ordensnamen ''Marie-Joseph'' bekannt. Er gilt als Begründer der katholischen Bibelwissenschaft. Er gründete mit anderen zusammen 1890 die [[Ecole biblique]] in Jerusalem und wurde 1903 von [[Papst]] [[Leo XIII.]] zum Konsultor des neu gegründeten | ||
Auf Rat seines Vaters hat Lagrange zunächst 23-jährig an der Fakultät zu Paris ein Jurastudium mit Doktorat abgeschlossen. Er trat dann in das Seminar von Issy ein, um sich 1879 den Dominikanern zuzuwenden (Noviziat in St. Maximin). Er wurde in Zamora am 22. Dezember 1883 zum Priester geweiht. Ausgiebige Studien widmete der Theologe und Historiker den alten Sprachen, der Archäologie und der Bibelwissenschaft. Während er in Wien lehrte, wurde er 1889 auf eine Reise nach Jerusalem entsandt. Bis 1935 blieb die Heilige Stadt fortan das Zentrum seines Wirkens. | Auf Rat seines Vaters hat Lagrange zunächst 23-jährig an der Fakultät zu Paris ein Jurastudium mit Doktorat abgeschlossen. Er trat dann in das Seminar von Issy ein, um sich 1879 den Dominikanern zuzuwenden (Noviziat in St. Maximin). Er wurde in Zamora am 22. Dezember 1883 zum Priester geweiht. Ausgiebige Studien widmete der Theologe und Historiker den alten Sprachen, der Archäologie und der Bibelwissenschaft. Während er in Wien lehrte, wurde er 1889 auf eine Reise nach Jerusalem entsandt. Bis 1935 blieb die Heilige Stadt fortan das Zentrum seines Wirkens. | ||
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Aktuelle Version vom 17. Februar 2020, 10:36 Uhr
Albert Lagrange OP (* 7. März 1855; † 10. März 1938) war Mitglied des Dominikanerorden, Jurist und Theologe.
Biografie
Albert Lagrange wurde als Dominikaner mit dem Ordensnamen Marie-Joseph bekannt. Er gilt als Begründer der katholischen Bibelwissenschaft. Er gründete mit anderen zusammen 1890 die Ecole biblique in Jerusalem und wurde 1903 von Papst Leo XIII. zum Konsultor des neu gegründeten päpstlichen Bibelinstituts berufen. Im Jahr 1988 wurde für ihn das Seligsprechungsverfahren eröffnet.
Auf Rat seines Vaters hat Lagrange zunächst 23-jährig an der Fakultät zu Paris ein Jurastudium mit Doktorat abgeschlossen. Er trat dann in das Seminar von Issy ein, um sich 1879 den Dominikanern zuzuwenden (Noviziat in St. Maximin). Er wurde in Zamora am 22. Dezember 1883 zum Priester geweiht. Ausgiebige Studien widmete der Theologe und Historiker den alten Sprachen, der Archäologie und der Bibelwissenschaft. Während er in Wien lehrte, wurde er 1889 auf eine Reise nach Jerusalem entsandt. Bis 1935 blieb die Heilige Stadt fortan das Zentrum seines Wirkens.
P. Lagrange gehört überdies zu den wichtigsten Zeugen der Krise um den Modernismus und zu deren wichtigen Überwindern. Im Jahr 1912 musste er für ein Jahr auf die Mitarbeit in Jerusalem verzichten, wegen seiner Treue zum kirchlichen Lehramt traf ihn aber keine förmliche Lehrverurteilung. Indem er die historisch-kritische Exegese erst auf eigentlich wissenschaftliche Grundlagen stellte, läuterte er einerseits ihre bis dahin allzu spekulative Herangehensweise an die biblische Frage. Andererseits eröffnete er auf der Grundlage gewissenhafter archäologischer, historischer und textkritischer Forschung der Versöhnung von Bibel und Dogma den Weg.
Während die exégése allemande, von einem bestimmten Weltbild des 18. Jahrhunderts ausgehend (Reimarus + 1768), den so gen. "historischen" Jesus aus dem Text der Bibel herauszufiltern versuchte (wodurch es heute so viele Jesusportraits wie "Exegeten" gibt), unterstellte Lagrange die Wahrheit des biblischen Berichts und suchte danach, diese Wahrheit vor Ort bestätigt zu finden. Die bisherigen Arbeitsergebnisse der von Lagrange begründeten Schule deuten darauf hin, dass nicht ein einziges historisches Faktum dem biblischen Bericht entgegensteht. Die Wissenschaft hat, zum Erstaunen der gesamten theologischen Öffentlichkeit, nichts gefunden, was die Evangelien der "Lüge" überführen könnte. Die Schlussfolgerung aber, auch dem Osterbericht zu glauben, wird zu keinem Zeitpunkt wissenschaftlich herzuleiten sein.
Literatur
- M.-J. Lagange O.P., M. Loisy et le modernisme, Paris 1932.