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Version vom 31. Juli 2008, 19:44 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Anfänge
Die internationale katholische Friedensbewegung Pax Christi begann 1944 in Frankreich als Initiative katholischer Laien um Marthe-Marie Dortel-Claudot. Diese initiierten einen Gebetskreuzzug für die Völkerversöhnung, der alsbald Unterstützung durch den Bischof von Montauban, seit 1945 in Lourdes, Pierre-Marie Théas, und weitere Bischöfe fand. Die französische Gründung erfuhr alsbald auf deutscher Seite, insbesondere in Baden und im Rheinland, ein lebhaftes Echo. So konnte der internationale Charakter der Bewegung beim I. Kongress in Kevelaer vom 1.-4. April 1948 deutlich hervortreten. Bei der Abschlusskundgebung am 4. April 1948 fanden sich rund 10.000 Menschen im niederrheinischen Wallfahrtsort ein, um mit dem frz. Bischof Théas den "Tag des Friedens" zu feiern. Dieser war zugleich Weißer Sonntag, so dass der Bischof den deutschen Erstkommunionkindern die Hl. Kommunion reichte. Dem Volk rief er zu: "Ich bringe Euch den Bruderkuss des christlichen Frankreich".
deutscher Zweig
Am Vorabend, dem 3. April 1948, war in Kevelaer auch die deutsche Sektion der Bewegung (im Hotel Weißer Schwan) formell gegründet worden. Die katholische Friedensbewegung wirkte zunächst auch in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und dehnte sich auf weitere europäische und überseeische Nationen aus. Durch den Koreakrieg 1950 erlebte die junge Bewegung eine erste Phase der Stagnation. Die deutsche Sektion wurde mit dem älteren Friedensbund deutscher Katholiken (gegr. 1917 durch Max Joseph Metzger) vereinigt.
[In Kevelaer fanden 1958, 1973, 1988 und 2008 größere Gedenkveranstaltungen statt; dort existiert seit dem Papstbesuch 1987 wieder ein lokales Organ, das sich den Zusammenhang von Marienwallfahrt und katholischer Friedensarbeit zur Aufgabe gemacht hat.]
PAX CHRISTI heute
Seit den 1960-er Jahren bemühte sich die dt. Pax Christi besonders um die Verständigung mit Polen, seit den 1970-er Jahren auch um Fragen des Nord-Süd-Konflikts und der Ökumene. Die Tätigkeit in den 1980-er Jahren war stark durch die politische Friedensbewegung vor der Entspannung des Ost-West-Konflikts geprägt. Seit 1989 ist Pax Christi zwar um die Erschließung neuer Arbeitsfelder bemüht, verliert aber personell und strukturell zunehmend an Relevanz innerhalb des deutsch-österreichischen Katholizismus. Zum Kongress 2008 in Berlin sandte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone eine Grußbotschaft, mit der an das Leitwort Pius XI. als Maßstab katholischer Friedensbewegung erinnert wird: Pax Christi in regno Christi.
Präsidenten
internationale Präsidenten
- 1944 Pierre-Marie Théas, Bischof von Lourdes
- 1950 Kardinal Maurice Feltin, Erzbischof von Paris
- 1965 Kardinal Bernard Alfrink, Erzbischof von Utrecht
- 1975 Luigi Betazzi, Bischof von Ivrea (Italien9
- 1985 Kardinal Franz König, Erzbischof von Wien
- 1990 Kardinal Godfried Danneels, Erzbischof von Brüssel
- 1999 Michel Sabbah, lat. Patriarch von Jerusalem
- 2007 Laurent Monsengwo, Erzbischof von Kinshasa (Kongo)
deutsche Präsidenten
- 1948 Johannes van der Velden, Bischof von Aachen
- 1954 Joseph Schröffer, Bischof von Eichstätt
- 1967 Kardinal Julius Döpfner, Erzbischof von München
- 1972 Georg Moser, (Weih-)Bischof von Rottenburg
- 1981 Walther Kampe, Weihbischof in Limburg
- 1985 Karl Braun, Bischof von Eichstätt
- 1987 Hermann-Josef Spital, Bischof von Trier
- 2002 Heinz Josef Algermissen, Bischof von Fulda
(Daten werden noch überprüft)
Literatur
- Der Weg in den Frieden. Erste Arbeitstagung von Pax Christi in Kevelaer (Dokumentation; Hg. H.H. Molls), Köln (Bachem) 1948.
- Pax Christi - Kevelaer 1948-1988, Kevelaer (Butzon u. Bercker) 1988.