Substanz: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Frage nach der '''Subtanz''' gehört zu den entscheidenden Fragen der [[Metaphysik]]. Es kam immer wieder zu Missdeutungen bzw. persönlichen Deutungen und Auslegung dieses Begriffes. Heute wird man nach einer eindeutigen Definition vergeblich suchen. Einer betont die Selbständigkeit, der andere die Identität, wiederum ein anderer spricht von der Beharrlichkeit. Ich führe mal einige Definitionen auf:
  
Die Frage nach der Subtanz gehört zu den entscheidenden Fragen der Metaphysik. Es kam immer wieder zu Missdeutungen bzw. persönlichen Deutungen und Auslegung dieses Begriffes. Heute wird man nach einer eindeutigen Definition vergeblich suchen. Einer betont die Selbständigkeit, der andere die Identität, wiederum ein anderer spricht von der Beharrlichkeit. Ich führe mal einige Definitionen auf:
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Im [[Realismus]] ist Substanz ist eine metaphysische Realität.  
  
Realismus: Substanz ist eine metaphysische Realität.
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Im [[Idealismus]] ist sie das Beharrliche im Wechsel der Erscheinungen.
  
Idealismus: Das Beharrliche im Wechsel der Erscheinungen.
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Bei [[Platon]] ist sie eine immaterielle Wesenheiten und damit [[Idee]]n.
  
Platon: Immaterielle Wesenheiten und damit Ideen
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Bei [[Aristoteles]] ist die Substanz die oberste Kategorie und Träger der Eigenschaften.
  
Aristoteles: Substanz ist die oberste Kategorie und Träger der Eigenschaften.
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Bei den Scholastiken  ist die Substanz ein „durch und in sich Seiendes“ (= in se esse, ens per se). Doch hier kommt schon der Unterschied zwischen sinnlichen und geistigen Substanzen in den Blick. [[Thomas von Aquin]] denkt bei seinem Fragen nach den Substanzen an das „eigentlich Seiende“. Dieses sieht er durch das „esse“ gekennzeichnet. So besagt bei Thomas „substantia“ sowohl das für sich bestehende Seiende wie auch das Sein dieses Seienden. Thomas aber geht weiter: Er spricht von „getrennten Substanzen“ (substantiae seperatae = reine Geister). Sein Denkweg geht bis zu absoluten Substanz (supersubstantialis), bis zum philosophischen [[Gottesbegriff]].
  
Scholastiker: Substanz ist ein „durch und in sich Seiendes“ (= in se esse, ens per se). Doch hier kommt schon der Unterschied zwischen sinnlichen und geistigen Substanzen in den Blick. Thomas denkt bei seinem Fragen nach den Substanzen an das „eigentlich Seiende“. Dieses sieht er durch das „esse“ gekennzeichnet. So besagt bei Thomas „substantia“ sowohl das für sich bestehende Seiende wie auch das Sein dieses Seienden. Thomas aber geht weiter: Er spricht von „getrennten Substanzen“ (substantiae seperatae = reine Geister). Sein Denkweg geht bis zu absoluten Substanz (supersubstantialis), bis zum philosophischen Gottesbegriff.
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Im [[Empirismus]] findet eine Umdeutung des Substanzbegriffes, ja sogar teilweise Leugnung statt. Bei [[Immanuel Kant]] wurde die Substanz die Kategorie, durch die der Verstand in Verbindung mit den [[Akzidenz]]ien die [[Phänomen]]e zu Gegenständen formt. Aber Substanz blieb für Kant das „Beharrliche in der Zeit“.
  
Empirismus: Umdeutung des Substanzbegriffes, ja sogar teilweise Leugnung. Bei Kant wurde die Substanz die Kategorie, durch die der Verstand in Verbindung mit den Akzidenzien die Phänomene zu Gegenständen formt. Aber Substanz blieb für Kant das „Beharrliche in der Zeit“.
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In dem 1932 verfassten Werk „Das Substanzproblem in der Philosophie der Neuzeit“ setzte sich [[Johannes Hessen]] mit Problematik auseinander. Dabei waren die modernen chemischen und physikalischen Erkenntnisse ihm noch nicht bekannt (z.B. die Desoxyribonukleinsäure, oder DNA, die heute als die Grundlage für biologisches und selbst psychisches Geschehen gilt). Dadurch wird aber das Substanzproblem noch schwieriger. Hessen sah die Notwendigkeit, den Substanzbegriff differenziert zu nehmen, so als: vorwissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen und als philosophischen Begriff.
  
Johannes Hessen: Er schrieb 1932 sein Werk „Das Substanzproblem in der Philosophie der Neuzeit“. Dabei waren die modernen chemischen und physikalischen Erkenntnisse ihm noch nicht bekannt (z.B. die Desoxyribonukleinsäure, oder DNA, die heute als die Grundlage für biologisches und selbst psychisches Geschehen gilt). Dadurch wird aber das Substanzproblem noch schwieriger. Hessen sah die Notwendigkeit, den Substanzbegriff differenziert zu nehmen, so als: vorwissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen und als philosophischen Begriff.
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'''Siehe auch:''' [[Realpräsenz Jesu Christi in der Eucharistie]], [[Transsubstantiation]], [[Wesen]]
 
 
'''Siehe auch:''' [[Realpräsenz Jesu Christi in der Eucharistie]]
 
'''Siehe auch:''' [[Transsubstantiation]]
 
'''Siehe auch:''' [[Wesen]]
 
  
 
[[Kategorie:Philosophie]]
 
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[[Kategorie:Eucharistie]]
 
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Version vom 21. März 2006, 10:17 Uhr

Die Frage nach der Subtanz gehört zu den entscheidenden Fragen der Metaphysik. Es kam immer wieder zu Missdeutungen bzw. persönlichen Deutungen und Auslegung dieses Begriffes. Heute wird man nach einer eindeutigen Definition vergeblich suchen. Einer betont die Selbständigkeit, der andere die Identität, wiederum ein anderer spricht von der Beharrlichkeit. Ich führe mal einige Definitionen auf:

Im Realismus ist Substanz ist eine metaphysische Realität.

Im Idealismus ist sie das Beharrliche im Wechsel der Erscheinungen.

Bei Platon ist sie eine immaterielle Wesenheiten und damit Ideen.

Bei Aristoteles ist die Substanz die oberste Kategorie und Träger der Eigenschaften.

Bei den Scholastiken ist die Substanz ein „durch und in sich Seiendes“ (= in se esse, ens per se). Doch hier kommt schon der Unterschied zwischen sinnlichen und geistigen Substanzen in den Blick. Thomas von Aquin denkt bei seinem Fragen nach den Substanzen an das „eigentlich Seiende“. Dieses sieht er durch das „esse“ gekennzeichnet. So besagt bei Thomas „substantia“ sowohl das für sich bestehende Seiende wie auch das Sein dieses Seienden. Thomas aber geht weiter: Er spricht von „getrennten Substanzen“ (substantiae seperatae = reine Geister). Sein Denkweg geht bis zu absoluten Substanz (supersubstantialis), bis zum philosophischen Gottesbegriff.

Im Empirismus findet eine Umdeutung des Substanzbegriffes, ja sogar teilweise Leugnung statt. Bei Immanuel Kant wurde die Substanz die Kategorie, durch die der Verstand in Verbindung mit den Akzidenzien die Phänomene zu Gegenständen formt. Aber Substanz blieb für Kant das „Beharrliche in der Zeit“.

In dem 1932 verfassten Werk „Das Substanzproblem in der Philosophie der Neuzeit“ setzte sich Johannes Hessen mit Problematik auseinander. Dabei waren die modernen chemischen und physikalischen Erkenntnisse ihm noch nicht bekannt (z.B. die Desoxyribonukleinsäure, oder DNA, die heute als die Grundlage für biologisches und selbst psychisches Geschehen gilt). Dadurch wird aber das Substanzproblem noch schwieriger. Hessen sah die Notwendigkeit, den Substanzbegriff differenziert zu nehmen, so als: vorwissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen und als philosophischen Begriff.

Siehe auch: Realpräsenz Jesu Christi in der Eucharistie, Transsubstantiation, Wesen