Schutzengel: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Schutzengel''' sind [[Engel]], die Gott auserwählt hat, um die Menschen in besonderer Weise zu beschützen. Die Kirchenväter Getaufte hat einen Schutzengel.
 
'''Schutzengel''' sind [[Engel]], die Gott auserwählt hat, um die Menschen in besonderer Weise zu beschützen. Die Kirchenväter Getaufte hat einen Schutzengel.
  

Version vom 29. Juni 2008, 13:53 Uhr

Schutzengel.JPG

Schutzengel sind Engel, die Gott auserwählt hat, um die Menschen in besonderer Weise zu beschützen. Die Kirchenväter Getaufte hat einen Schutzengel.

Biblische Grundlagen

Biblisch lässt sich der Glaube an die Schutzengel in beiden Testamenten begründen:

Schon im Buch Exodus lesen wir: Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe. Achte auf ihn und hör auf seine Stimme! Widersetz dich ihm nicht! Er würde es nicht ertragen, wenn ihr euch auflehnt; denn in ihm ist mein Name gegenwärtig. (23,20 ff)

Im Matthäusevangelium Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters. (10, 18)

In der Apostelgeschichte lesen wir, dass die Magd Rhode mit ihrer Meldung, Petrus sei aus dem Gefängnis befreit worden, bei allen im Haus Versammelten auf Unglauben stieß. Man hielt ihr vielmehr entgegen: "Es ist sein Engel" (Vgl. Apg 12,13.15.)

Die Überlieferung

Auf der Basis dieser Bibelstellen - und wohl auch der mündlichen Überlieferung -stellt Origenes fest: "Man sagt, jeder Gläubige, selbst wenn er ganz klein in der Kirche ist, sei von einem Engel begleitet, von dem Christus bezeugt, dass er unaufhörlich das Angesicht des Vaters schaut" (Über die Hauptlehren II, 10,7.) Diese Lehrmeinung kommt vor Origenes schon gegen Ende des ersten oder Anfang des zweiten Jahrhunderts in der frühchristlichen Textsammlung der Apostolischen Väter vor, nämlich bei Pseudo-Barnabas und dem bereits zitierten Hermas (VgI. J. Danielou, a.a.O., S. 90. ,f: ?)

Die Väter des "Goldenen Zeitalters" der Patristik bekennen dieselbe Meinung. Nach dem heiligen Basilius "ist jedem Gläubigen ein Engel übergeordnet, wenn wir ihn nicht durch die Sünde vertreiben. Er bewacht die Seele wie ein Heer" (Psalmenhomilien 33,6.) Und Hilarius schreibt, sich auf Psalm 34,8 stützend: «Allen Gläubigen wird geholfen durch den Beistand dieser himmlischen Verwalter gemäß der Schrift: der Engel des Herrn umgibt jene, die Ihn fürchten" (Die Psalmen 137 [PL 9, 786 D])

Nachdem der heilige Thomas von Aquin die Ansichten vieler Kirchenväter (Clemens von Alexandrien, Eclogae propheticae 50; Tertullian,) untersucht und gegeneinander abgewogen hat, gelangt er in der Summa Theologica259 zu dem Schluss, dass jeder Mensch bei seiner Geburt einen Schutzengel bekommt, dem sich aber sogleich ein Teufel zugesellt, welcher dem Menschen die Berufung zu jener ewigen Glückseligkeit neidet, die er selbst verloren hat.

In der Taufe kommt die Kraft Christi auf den Menschen herab. Gewiss, auch nach der Taufe behält jeder seinen Widersacher. "Doch ist jetzt durch die Gnade Christi der gute Engel mächtiger und verteidigt den, der ihm durch Christus gleichsam von neuem anvertraut worden ist." (J. Danielou; a.a.O., S. 93. Vgl. Basilius der Große, Kommentar zu Jesaja VIII, 207 [PG 30, 476 C]) Origenes drückt dies ganz plastisch aus: "Wenn der Mensch den Glauben angenommen hat, übergibt Christus, der ihn durch sein Blut von den bösen Gebietern losgekauft hat, den nunmehr an Gott Glaubenden einem heiligen Engel, der wegen seiner Reinheit beständig das Angesicht des Vaters schaut" (Matthäus-Kommentar 13,28).

Im Katechismus der Katholischen Kirche

336 Von seinem Beginn [Vgl. Mt 18,10] bis zum Tod [Vgl. Lk 16,22] umgeben die Engel mit ihrer Hut [Vgl. Ps 34,8; 91,10–13] und Fürbitte das Leben des Menschen [Vgl. Ijob 33,23–24; Sach 1,12; Tob 12,12]. „Einem jeden der Gläubigen steht ein Engel als Beschützer und Hirte zur Seite, um ihn zum Leben zu führen“ (Basilius, Eun. 3,1). Schon auf dieser Erde hat das christliche Leben im Glauben an der glückseligen Gemeinschaft der in Gott vereinten Engel und Menschen teil (Vgl. dazu auch 1020).

1034 Jesus spricht öfters von der „Gehenna“ des „unauslöschlichen Feuers“ [Vgl. Mt 5,22. 29; 13, 42. 50; Mk 9,43–48], die für jene bestimmt ist, die bis zum Ende ihres Lebens sich weigern, zu glauben und sich zu bekehren, und wohin zugleich Seele und Leib ins Verderben geraten können [Vgl. Mt 10,28]. Jesus kündigt in ernsten Worten an, dass er „seine Engel aussenden“ wird, die „alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und ... in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt“ (Mt 13,41–42), und dass er das Verdammungsurteil sprechen wird: „Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer!“ (Mt 25,41).

Das Schutzengelfest wird als gebotener Gedenktag liturgisch am 2. Oktober gefeiert.

Geschichte

Das Fest erinnert an das Wirken der Schutzengel, die die Menschen in ihrem Leben begleiten und vor Schaden bewahren. Die private Verehrung der Schutzengel ist seit dem 9. Jh. bekannt. Ab dem 15. Jh. wurde in Verbindung mit dem Fest des hl. Erzengels Michael auch der Schutzengel verehrt. Ein eigenes Schutzengelfest gab es zunächst in Spanien. 1670 hat Papst Klemens X. das Schutzengelfest für die ganze Kirche vorgeschrieben und auf den 2. Oktober festgelegt.

Gebet

Man kann die Schutzengel mittels Gebet anrufen. Eines der bekanntesten Gebete ist Engel Gottes (Angele Dei):

Engel Gottes,
mein Beschützer,
Gott hat dich gesandt, mich zu begleiten.
Erleuchte, beschütze, leite und führe mich.
Amen.

Angele Dei,
qui custos es mei,
me, tibi commissum pietate superna,
illumina, custodi, rege et guberna.
Amen.

Literatur

  • Pur spezial "Schutzengel" (Katholisches Themenheft - 20 Seiten, DIN A 5) Fe-Medienverlag

Siehe: Litanei zu den Schutzengeln