Lectio divina: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. Juni 2008, 15:29 Uhr
Die Lectio divina ist eine Methode der meditierenden und betenden Lesung der Bibel. Bereits die Wüstenväter übten diese Art des Schriftsgebets, bei der ein Vers aus Bibel immer wieder wiederholt wird. Eine systematische Darstellung der Methode der lectio divina gibt der Kartäusermönch Guigo II. († 1193) in seiner Schrift Scala claustralium (vor 1150). Er bezeichnet die lectio divina als „Leiter der Mönche zu Gott“ und unterscheidet vier Stufen:
- Lesung (lectio)
- Meditation (meditatio)
- Gebet (oratio)
- Kontemplation (contemplatio)
Bis in die jüngste Zeit hinein wurde die lectio divina im katholischen Bereich fast ausschließlich in den Klöstern geübt. Nicht zuletzt durch das Zweite Vatikanische Konzil, das die Bedeutung des Wortes Gottes im geistlichen Leben der Gläubigen betonte, entdeckten viele Christen auch außerhalb der Klöster die lectio divina für sich. Papst Benedikt XVI. empfielt die lectio divina und hofft, dass sie einen neuen geistlichen Frühling in der Kirche bewirkt (vgl. Benedikt XVI. empfiehlt 'Lectio Divina'. In: kath.net vom 20.09.2005).