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*''"Im Hinblick auf die eheliche Keuschheit sage ich den Eheleuten, daß sie keine Angst haben sollen, ihrer Zuneigung auch Ausdruck zu verleihen, im Gegenteil, diese Zuneigung ist ja gerade das Fundament ihrer Familie. Was der Herr von ihnen erwartet, ist, daß sie sich gegenseitig achten, loyal im Umgang miteinander sind, feinfühlig, natürlich und rücksichtsvoll. Und ich füge hinzu, daß die eheliche Begegnung echt ist, wenn sie Zeichen wirklicher Liebe ist und daher für den Willen zum Kind offen bleibt. Die Quellen des Lebens versiegen zu lassen, ist ein Verbrechen an den Gaben, die Gott der Menschheit anvertraut hat, und ein Hinweis darauf, daß man sich vom Egoismus und nicht von der Liebe leiten läßt.""'' (Josemaria Escriva, Homilie Weihnachten 1970) | *''"Im Hinblick auf die eheliche Keuschheit sage ich den Eheleuten, daß sie keine Angst haben sollen, ihrer Zuneigung auch Ausdruck zu verleihen, im Gegenteil, diese Zuneigung ist ja gerade das Fundament ihrer Familie. Was der Herr von ihnen erwartet, ist, daß sie sich gegenseitig achten, loyal im Umgang miteinander sind, feinfühlig, natürlich und rücksichtsvoll. Und ich füge hinzu, daß die eheliche Begegnung echt ist, wenn sie Zeichen wirklicher Liebe ist und daher für den Willen zum Kind offen bleibt. Die Quellen des Lebens versiegen zu lassen, ist ein Verbrechen an den Gaben, die Gott der Menschheit anvertraut hat, und ein Hinweis darauf, daß man sich vom Egoismus und nicht von der Liebe leiten läßt.""'' (Josemaria Escriva, Homilie Weihnachten 1970) | ||
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+ | *''"Alles, was dazu beiträgt, die auf die Ehe eines Mannes und einer Frau gegründete Familie zu schwächen, was direkt oder indirekt die Bereitschaft der Familie zur verantwortungsbewußten Annahme eines neuen Lebens lähmt, was ihr Recht, die erste Verantwortliche für die Erziehung der Kinder zu sein, hintertreibt, stellt ein objektives Hindernis auf dem Weg des [[Friede]]ns dar."'' (Papst [[Benedikt XVI.]] in der Botschaft zur Feier des Weltfriedenstages 2008) | ||
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Version vom 12. Dezember 2007, 20:27 Uhr
Jeder Christ ist entsprechend seines jeweiligen Lebensstandes zur Keuschheit aufgerufen. Egal ob verheiratet, Single, im Ordenstand oder als Kleriker, jeder Getaufte ist verpflichtet zu keuschem Leben gemäß seines Standes. Keuschheit wird auch als Heilige Reinheit bezeichnet. Unter Keuschheit bezeichnet man das erlernen der freiwillige Selbstbeherrschung oder auch Enthaltsamkeit im sexuellen Bereich, welche eine Erziehung zur menschlichen Freiheit ist.
Die Sexualität des Menschen ist bereits vor dem Sündenfall vorhanden gewesen und wurde als „Sehr gut!“ bezeichnet. („Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ Gen. 1,31)
Inhaltsverzeichnis
Keuschheit als Faktor der Heiligkeit
Keuschheit ist eine positive Bejahung eines reinen Lebens. „Selig die reinen Herzens sind, sie werden Gott schauen“. Heilige Reinheit, keusches Leben ist eine Gnade, die man von Gott erbitten muss. Es gibt die Gewohnheit, aktiv für Enthaltsamkeit zu beten, indem man z. B. Abends vor dem ins Bett gehen drei Ave Maria für Reinheit und Keuschheit betet.
Keuschheit in den Zehn Geboten
Die Keuschheit leitet sich aus dem 6. und 9. Gebot ab.
6. Gebot: "Du sollst nicht die Ehe brechen“ (Ex 20,14; Dtn 5,18)
9. Gebot:"[...] Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen" "[...] Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen" (Mt 5,27-28)
Verstöße gegen die Keuschheit
- Unkeuschheit (ungeordneter Genuß oder ungeordnetes Verlangen nach geschlechtlicher Lust)
- Masturbation (sexueller Kurzschluß)
- Unzucht (Wilde Ehe, Seitensprünge, usw.)
- Pornographie
- Prostitution
- Vergewaltigung
- Homosexualität
Berufen zur Keuschheit
Im Katechismus der Katholischen Kirche heißt es in Nr. 2337: „Keuschheit bedeutet die geglückte Integration der Geschlechtlichkeit in die Person und folglich die innere Einheit des Menschen in seinem leiblichen und geistigen Sein. Die Geschlechtlichkeit, in der sich zeigt, dass der Mensch auch der körperlichen und biologischen Welt angehört, wird persönlich und wahrhaft menschlich, wenn sie in die Beziehung von Person zu Person, in die vollständige und zeitliche unbegrenzte wechselseitige Hingabe von Mann und Frau eingegliedert ist.“
Die Tugend der Keuschheit wahrt somit zugleich die Unversehrtheit der Person und die Ganzheit der Hingabe.
Vorbild für gelebte Keuschheit ist auch der Hl. Josef: „Lehre uns den rechten Umgang mit Gott“
Sexualität als Sprache
Die sexuelle Vereinigung von Mann und Frau ist ein besonders intensiver Ausdruck der gegenseitigen Liebe. Der Leib hat seine eigene Sprache, die nicht verfälscht werden darf. Wenn sich Mann und Frau einander sexuell hingeben, dann bedeutet dies in der Sprache des Leibes: Ich gehöre Dir an für immer und ganz; ich binde mich in Liebe und Treue an Dich!
Das aber heißt: Das Ja-Wort der Trauung ist Voraussetzung für die Aufrichtigkeit der sexuellen Hingabe. Wer das Ja-Wort nicht geben kann / will und trotzdem die sexuelle Gemeinschaft sucht, belügt sich selbst und seine(n) Partner(in), indem er/sie mit dem Leib etwas zum Ausdruck bringt, was er/sie mit dem Herzen (noch) gar nicht meint.
Keuschheit bei den evangelischen Räten
In der Tradition der Kirche kann man spezielle Gelübde ablegen. Eins davon sind die evangelischen Räte, bei dem man sich zu Armut, Keuschheit in Ehelosigkeit und Gehorsam verpflichtet.
Zitate
- "In der Nachfolge Christi, der das Vorbild der Keuschheit ist, sind alle berufen, ihrem jeweiligen Lebensstand entsprechend ein keusches Leben zu führen: die einen in der Jungfräulichkeit oder in der gottgeweihten Ehelosigkeit, die eine hervorragende Weise ist, sich leichter mit ungeteiltem Herzen Gott hinzugeben; die anderen, die verheiratet sind, in dem sie die eheliche Keuschheit leben; und die Unverheirateten, indem sie enthaltsam leben." (aus Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche)
- "Die Treue kommt darin zum Ausdruck, daß das gegebene Wort stets gehalten wird. Gott ist treu. Das Sakrament der Ehe nimmt den Mann und die Frau in die Treue Christi zu seiner Kirche hinein. Durch die eheliche Keuschheit bezeugen sie vor der Welt dieses Mysterium." (aus Katechismus der Katholischen Kirche)
- "Seht, wer von lüsterner Sinnlichkeit angefault ist, kann im geistlichen Leben nicht vorwärts kommen. Unfähig zu jedem guten Werk, ist er wie ein Krüppel, der nicht vom Boden aufstehen kann. Habt ihr nicht schon einmal Kranke mit progressivem Knochenschwund gesehen, die ganz hilflos geworden sind? Manchmal bewegen sie nicht einmal mehr den Kopf. Das gleiche widerfährt im Übernatürlichen denen, die, die Demut verachtend, sich aus Feigheit der Unzucht ergeben haben. Sie sehen nichts, sie hören nichts, sie verstehen nichts. Sie sind gelähmt und wie von Sinnen. Hier muss sich jeder von uns an den Herrn und an die Mutter Gottes wenden mit der Bitte, sie mögen uns die Demut schenken und die nötige Entschlossenheit, fromm zum göttlichen Heilmittel der Beichte Zuflucht zu nehmen. Lasst nicht zu, dass sich in eurem Herzen ein Eiterherd bildet, mag er noch so klein sein. Sprecht euch aus. Fließendes Wasser ist sauber; wenn es aber steht, wird es zur abstoßenden, schlammigen Pfütze und zu einem Tummelplatz für Ungeziefer. (Josemaría Escrivá de Balaguer in in „Freunde Gottes)
- "Im Hinblick auf die eheliche Keuschheit sage ich den Eheleuten, daß sie keine Angst haben sollen, ihrer Zuneigung auch Ausdruck zu verleihen, im Gegenteil, diese Zuneigung ist ja gerade das Fundament ihrer Familie. Was der Herr von ihnen erwartet, ist, daß sie sich gegenseitig achten, loyal im Umgang miteinander sind, feinfühlig, natürlich und rücksichtsvoll. Und ich füge hinzu, daß die eheliche Begegnung echt ist, wenn sie Zeichen wirklicher Liebe ist und daher für den Willen zum Kind offen bleibt. Die Quellen des Lebens versiegen zu lassen, ist ein Verbrechen an den Gaben, die Gott der Menschheit anvertraut hat, und ein Hinweis darauf, daß man sich vom Egoismus und nicht von der Liebe leiten läßt."" (Josemaria Escriva, Homilie Weihnachten 1970)
- "Alles, was dazu beiträgt, die auf die Ehe eines Mannes und einer Frau gegründete Familie zu schwächen, was direkt oder indirekt die Bereitschaft der Familie zur verantwortungsbewußten Annahme eines neuen Lebens lähmt, was ihr Recht, die erste Verantwortliche für die Erziehung der Kinder zu sein, hintertreibt, stellt ein objektives Hindernis auf dem Weg des Friedens dar." (Papst Benedikt XVI. in der Botschaft zur Feier des Weltfriedenstages 2008)
Literatur
Westerhorstmann, Katharina: Über die Tugend der Keuschheit. Anmerkungen zu einem brisanten Thema, in: Brixner Theologisches Forum -Beiheft- 117 (2006), 58-75
Weblinks
Initiative Wahre Liebe wartet
Gottes Plan der Liebe für Mann und Frau - das Ethos der Geschlechtlichkeit - Vortrag Kaplan Dr. Spindelböck