Elisabeth Catez: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Elisabeth Catez''' (*[[18. Juli]] [[1880]] in Avord; * [[9. November]] [[1906]]) von der heiligsten Dreifaltigkeit, die auch '''Elisabeth von Dijon''' genannt wird, war eine [[Karmel]]itin aus [[Frankreich]] und ist eine Selige.
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'''Elisabeth Catez''' [[OCD]] (*[[18. Juli]] [[1880]] in Camp d'Avor, Bourges, [[Frankreich]]; [[9. November]] [[1906]] in Dijon) '''Marie de la Trinité''' (»Elisabeth von der Hl. [[Dreifaltigkeit]]«), die auch '''Elisabeth von Dijon''' genannt wird, war eine [[Karmel]]itin und Mystikerin aus [[Frankreich]]. Sie ist eine [[Heilige]]. Ihr [[liturgisch]]er Gedenktag ist der [[8. November]].  
  
== Biographie ==
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==Biografie==
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[[Elisabeth]] Catez wurde in Frankreich als Tochter des Offiziers Joseph Catez  und der Mutter Marie Rolland geboren, der sehr früh starb und seine Frau mit zwei Töchtern, nämlich Elisabeth und Margarete, hinterließ. Sie wurde am 22. Juli 1880 [[Taufe|getauft]]. Die erste heilige [[Beichte]] bewirkte in Elisabeth das, was sie später ihre «[[Bekehrung]]» nannte, nämlich eine Aufrüttelung, «die - wie sie selbst in ihren «Souvenirs» berichtet - geradezu ein Wachwerden für göttliche Dinge hervorrief.» Elisabeth war ein sehr begabter, vor allem auch musisch begabter junger Mensch - von ihrem 14. bis 19. Lebensjahr verfasste sie eine Reihe von Gedichten -, sie war aber auch ein Mensch mit einem sehr sensiblen, aufbrausenden Temperament. Trotz aller Aufgeschlossenheit für alles Schöne und trotz ihres Einsatzes für apostolische und caritative Werke zog der Karmel sie unwiderstehlich an.
  
[[Elisabeth]] wurde am 18. Juli 1880 in Avord (heute Partnerstadt von Aindling im Landreis Aichach-Friedberg) bei Bourges im Département Cher in der Mitte Frankreichs geboren. Ihr Vater Franz Joseph Catez war Offizier und starb unerwartet an einem Herzversagen am 2. Oktober 1887 im Alter von 55 Jahren. Ihre Mutter Marie Rolland, vierzehn Jahre jünger als der Vater, stammte aus Lothringen. 1881 zieht die Familie nach Auxonne, 1882 nach Dijon. Am 20. Februar 1883 wird Elisabeths Schwester Marguerite geboren.
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Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugend in der Nähe des Karmels von Dijon. Sie machte dort regelmäßig Besuch bei der vorbildlichen Priorin und holte sich bei ihr Ratschläge für den Fortschritt im geistlichen Leben. Im Verlauf von Einkehrtagen im Januar 1899 wurden ihr erste mystische Gnaden zuteil.  
  
Obwohl Elisabeth eine feurige und aufbrausende Natur hat, führt ihr Weg sie in den Ordensstand. Am 2. August 1901 tritt sie in den Karmel von Dijon ein. Über ihre Berufung berichtet sie selber: "Ich stand in meinem vierzehnten Jahre, als ich mich eines Tages während der Danksagung nach der heiligen Kommunion unwiderstehlich gedrängt fühlte, Ihn zum einzigen Bräutigam zu erwählen und unverzüglich verband ich mich Ihm durch das [[Gelübde]] der [[Jungfräulichkeit]]. Wir sagten uns nichts, aber wir schenkten uns einander mit so großer Liebe, dass mein Entschluß, Ihm ganz anzugehören, noch viel entschiedener wurde."
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Am 26. März 1899 erhielt Elisabeth von ihrer Mutter die grundsätzliche Einwilligung zum Eintritt in den Karmel, der ihr zwei Jahre vorher noch verwehrt worden war. Im Februar 1900 kam es zur entscheidenden Begegnung Elisabeths mit dem hervorragenden Dominikaner P. G. Vallée, der ihr ihre Gnadenerfahrungen deutete und ihr die Einwohnung der heiligsten Dreifaltigkeit in der Seele erklärte.  
  
Acht Tage nach ihrem Eintritt füllt sie einen Fragebogen des Klosters aus. Auf die Frage "Welches ist für Sie das Ideal der [[Heiligkeit]]?" antwortet sie: "Aus Liebe leben." - "Welches Mittel halten Sie für am geeignetsten, schnell dorthin zu gelangen? - Sich ganz klein machen, sich ohne Vorbehalt auszuliefern an Ihn." Am 8. Dezember 1901 wird sie eingekleidet.
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Am 2. August 1901 erfolgte Elisabeths Eintritt in den Karmel von Dijon unter der ausgezeichneten Priorin Sr. Germaine von Jesus, die bis zum Tod Elisabeths deren Vorgesetzte blieb. Elisabeth bekam den Ordensnamen »Elisabeth von der Hl. Dreifaltigkeit«. Sie legte sie am 11. Januar 1903 die [[Gelübde]] ab. Das ganze Programm ihres inneren spirituellen Wachsens und Reifens sah sie nun in der Verwirklichung ihres Ordensnamens: Haus Gottes, bewohnt von der Hl. Dreifaltigkeit. Zu Beginn der Fastenzeit 1906, als Schwester Elisabeth nach der Mittagsrekreation gewohnheitsmäßig nach den Paulusbriefen griff, schlug sie - scheinbar ganz zufällig - die Stelle im Philipperbrief 3,10 auf: »Ihn möchte ich erkennen, in der Kraft seiner Auferstehung wie in der Gemeinschaft mit seinem Leiden, und ihm will ich im Tode ähnlich werden.«
  
Ihr Name "von der Heiligsten Dreifaltigkeit", den sie erhält, wird ihr zum Programm. Zur Mitte der karmelitischen Spiritualität gehört der Gedanke von der Gegenwart Gottes in der Seele. Elisabeth verbindet ihn mit dem Aspekt von Gottes Dreifaltigkeit und schreibt: "Mein ganzes Bemühen besteht darin, in mein Inneres einzugehen und mich in jene Drei zu verlieren, die dort sind!" (Brief vom September 1903).
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Das sollte nun an ihr in auffallender Weise in Erfüllung gehen: Es traten an ihr Symptome einer schweren Magenerkrankung auf; sie wurde bettlägrig. Am Palmsonntag 1906 verschlechterte sich der Zustand von Schwester Elisabeth plötzlich ganz stark durch einen Blutsturz. In einem Brief vom Mai 1906 schrieb sie: »Am Abend des Palmsonntags habe ich eine sehr starke Krise gehabt und geglaubt, die Stunde sei endlich gekommen, in der ich mich in die unendlichen Regionen aufschwingen würde, um jene Hl. Dreifaltigkeit schleierlos zu betrachten, die schon hier auf Erden in mir Wohnung genommen hat. In der Stille und dem Schweigen der Nacht empfing ich die [[Krankensalbung]] und den Besuch meines Herrn .... «
  
Wenn Elisabeth auch nicht ganz die Popularität ihrer "Schwester im Geist" ([[Hans Urs von Balthasar]]), der hl. [[Theresia von Lisieux]], erreicht hat, so hat sie doch viele junge Menschen mit ihrer sympathischen Spiritualität begeistert und einen großen Kreis von Verehrern und Nachfolgern gefunden. Vor allem überzeugt sie durch ihre Liebenswürdigkeit und das Glück, das sie ausstrahlt: "Mir scheint, ich habe meinen Himmel auf Erden gefunden, denn der Himmel ist Gott, und Gott ist in mir. An dem Tag, da ich dies verstanden habe, ist in mir alles hell geworden, und ich möchte dieses Geheimnis ganz leise allen mitteilen, die ich liebe."
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Die letzten Monate dieser ihrem ganzen [[Wesen]] nach trinitarischen Seele waren dann bis zum Tag ihres Heimgangs, dem 9. November 1906, Tag für Tag ganz erfüllt vom Gedanken an den Gekreuzigten, mit dem zusammen im Leiden sie zum »Lob der Herrlichkeit der Hl. Dreifaltigkeit« eine kleine [[Hostie]] sein wollte.  
  
1905 machen sich die ersten Anzeichen der Krankheit bemerkbar, die zu ihrem Tode führt: Morbus Addison. Ein Trost ist ihr die Nachricht von der [[Seligsprechung]] der [[16 Märtyrerinnen von Compiègne]] am 27. Mai 1906, die 1794 als Karmelitinnen in der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] hingerichtet worden waren. Am 1. November 1906 empfängt sie zum letzten Mal die hl. [[Kommunion]].
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In diesem Namen »Lob der Herrlichkeit der Hl. Dreifaltigkeit«, den sich Sr. Elisabeth von Dijon in den letzten Wochen ihres Erdenlebens zugelegt hatte, und in der Art, wie sie diesen Namen als Lebensaufgabe auffaßte und verwirklichte, spiegeln sich »die Fundamentalgedanken ihres innerlichen Lebens und alle großen Hauptanliegen ihrer Geistigkeit wider: Schweigen, absolute Selbstentäußerung, Liebe zum dreifaltigen Gott, radikale Ergebung in den göttlichen Willen, sowie immer brennender erstrebtes Einswerden mit der Seele des gekreuzigten Heilands«, dem sie im Leiden und Sterben ähnlich geworden war.  
  
Die Solidität ihrer Spiritualität erweist sich in den letzten schmerzhaften Monaten ihres Lebens. Am 2. August 1906 schreibt sie an ihre Mutter: "Der Schmerz ist unbedingt notwendig, damit Gott Sein Werk an der Seele tun kann. Er hat nur das eine große Verlangen, uns Gnaden über Gnaden zu geben."
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==»Elisabeth von der Hl. Dreifaltigkeit« (Nomen est omen)==
An eine Freundin schreibt sie kurz vor ihrem Tod: "Im Licht der Ewigkeit sieht man die Dinge, wie sie in Wirklichkeit sind. Wie leer ist alles, was nicht für Gott und mit Gott getan ist! Ich beschwöre Dich, präge allem Tun das Siegel der Liebe auf, nur das bleibt."
 
"Als Vermächtnis lasse ich Dir meinen Glauben an die Gegenwart Gottes, der die Liebe selbst ist und in unseren Seelen wohnt. Ich vertraue es Dir an, diese innere Vertrautheit mit Ihm war die strahlende Sonne, die mein Leben hell gemacht hat."
 
  
In ihrem letzten Brief an ihre Mutter, um den 20. Oktober 1906, heißt es: "Es gibt ein Wesen, das die Liebe ist und das will, dass wir in Gemeinschaft mit Ihm leben. O Mama, das ist wunderbar, Er ist da und leistet mir Gesellschaft, Er hilft mir, das Leiden durchzustehen..."
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In einem Brief von Ende September 1903 schrieb sie: »Mein ganzes Bemühen besteht darin, in mein Inneres einzugehen und mich in jene Drei zu verlieren, die dort sind !« Immer tiefer erfaßte sie das Geheimnis der Einwohnung des dreifaltigen Gottes in ihrer mehr und mehr von mystischen Gnaden ergriffenen Seele. Ein besonderer Beweis dafür ist ihr ergreifendes »Gebet an die Hl. Dreifaltigkeit«, das sie am 21. November 1904 in einem Zug, ohne die geringste Korrektur, von Gottes Gnade angetrieben, niederschrieb. An diesem Gebet lassen sich alle wesentlichen und charakteristischen Züge der Seele dieser begnadeten Karmelitin, die in knappen fünf Jahren des Ordenslebens zur Heiligkeit heranreifte, ablesen: ihre Ergriffenheit vom Mysterium der Hl. Dreifaltigkeit, ihr Gebetsleben, das fast ausschließlich in der Anbetung des dreifaltigen Gottes bestand, ihre leidenschaftliche und zarte Liebe zu Christus, dem durch den Hl. Geist fleischgewordenen ewigen Wort des Vaters; dann ihr unwiderstehlicher Aufschwung zu den Dreien, die in ihrer Seele Wohnung genommen hatten; ihre Seligkeit darüber, daß diese Drei in ihr anwesend sind und von ihr angebetet werden wollen. Dieses Gebet („Elevation à la Trinity“, das sie am Abend des 21. November 1904 schrieb) lautet so:
Aus einem anderen Brief: "Mein Meister drängt mich, Er spricht nur noch über die Ewigkeit der Liebe mit mir."
 
Zu ihren Mitschwestern sagt sie kurz vor ihrem Tod: "Alles geht vorüber! Am Abend des Lebens bleibt nur die Liebe..."
 
  
Ihre letzten Wort spricht sie am 8. November: "Ich gehe zum Licht, zum Leben, zur Liebe!"
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«O mein Gott, Dreifaltiger, den ich anbete. Hilf mir, mich ganz zu vergessen, um mich in Dir niederzulassen, unbewegt und friedvoll, als weilte meine Seele schon in der Ewigkeit. Gib, dass doch nichts meinen Frieden stören könne oder mich aus Dir heraustreten lasse, o mein Unveränderlicher, sondern dass jede Minute mich tiefer hineintrage in den Abgrund Deines Geheimnisses.
  
Nach einer qualvollen Nacht verscheidet sie friedlich am Morgen des 9. November beim Angelusläuten. "Ihr Gesicht war von so wunderbarer Schönheit, dass wir alle die Blicke nicht von ihr wenden konnten", lautet das Zeugnis der anwesenden Schwestern.
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Gib meiner Seele den Frieden, mache aus ihr einen Himmel, Deine geliebte Wohnung und den Ort Deiner Ruhe; möge ich Dich dort nie allein lassen, sondern ganz und gar dort sein, ganz wach in meinem Glauben, ganz Anbetung, ganz Deiner schöpferischen Tätigkeit hingegeben.  
  
Wie die hl. Theresia vom Kinde Jesu war sie davon überzeugt, dass sie auch nach ihrem Tod eine Mission habe und vom Himmel aus wirken werde: "Ich möchte allezeit wie ein kleines Gefäß an der göttlichen Quelle sein, um den Seelen von dem Leben mitzuteilen, um die Ströme der göttlichen Liebe auf sie niederfließen zu lassen."
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O mein geliebter, aus Liebe gekreuzigter Heiland! Ich möchte eine Braut Deines Herzens sein; ich möchte Dir ein Übermass an Verherrlichung bereiten; ich möchte Dich lieben ... bis ich aus Liebe sterbe! ... Aber ich fühle mein Unvermögen und bitte Dich deshalb, mich mit Dir zu bekleiden, meine Seele eins zu machen mit allen Bewegungen der Deinen, mich zu überfluten, mich ganz zu verdrängen, Dich an Stelle meines Ich zu setzen, damit mein Leben nur mehr eine Ausstrahlung Deines Lebens sei. Komm in mich als Anbeter, als Wiedergutmacher und als Erlöser.  
  
Elisabeth wurde am 25. November [[1984]] seliggesprochen.
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O ewiges Wort, Wort meines Gottes, ich will mein Leben damit zubringen, Dir zu lauschen. Ich will mich ganz gelehrig machen, um alles von Dir zu lernen; und dann, durch alle Nächte, alle Leere, alles Unvermögen hindurch will ich immerdar auf Dich schauen und unter Deinem grossen Lichte bleiben.
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O mein geliebtes Gestirn! Banne mich in Deinen Strahlenkreis, damit ich mich nie daraus entfernen könne!
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O verzehrendes Feuer, Geist der Liebe! Komm in mich hinab, damit sich in meiner Seele gleichsam eine [[Menschwerdung]] des Wortes vollziehe, auf dass ich eine Ausweitung Seiner Menschheit für Ihn werde, in der Er Sein Geheimnis voll erneuert!
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Und Du, o Vater, neige Dich über Dein armes, kleines Geschöpf, überschatte es; sieh in ihm nur den Vielgeliebten, an dem Du Dein Wohlgefallen hast!
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O meine Drei, mein Alles, meine Seligkeit, unendliche Einsamkeit, Unermesslichkeit, in der ich mich verliere! Euch liefere ich mich als Beute aus; begrabt Euch in mir, damit ich mich in Euch begrabe, wartend, bis ich dahingehe, um in Eurem Lichte den Abgrund Eurer Herrlichkeit zu schauen!»
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==Selig- und Heiligsprechung==
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[[Papst]] [[Johannes Paul II.]] sprach Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit am 25. November [[1984]] selig. Er charakterisierte sie folgendermaßen:
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»Fast eine Zeitgenossin der hl. Theresia vom Kinde Jesus, machte Elisabeth von der Hl. Dreifaltigkeit eine tiefe Erfahrung von Gottes Gegenwart, eine Erfahrung, die sie in den wenigen Jahren ihres Lebens im Karmel auf eindrucksvolle Weise zur Reife gelangen ließ. Wir grüßen in ihr eine mit natürlichen Gaben reich ausgestattete junge Frau; sie war intelligent und sensibel, eine anerkannte Pianistin, geschätzt bei ihren Freunden und Freundinnen, zartfühlend in der Zuneigung zu ihren Angehörigen. Und als sie sich in der Stille des kontemplativen Lebens entfaltete, strahlte sie das Glück völliger Selbsthingabe aus; vorbehaltlos nahm sie Gottes Geschenk, die Gnade der Taufe und der Versöhnung an; sie empfand auf wunderbare Weise die eucharistische Gegenwart Christi; in einem außergewöhnlichen Maß wurde sie sich der Gemeinschaft bewußt, die jedem Geschöpf vom Herrn angeboten wird. <br>
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Wir wollen heute der Welt diese Klausur[[nonne]] vorstellen, die ein Leben führte, das >mit Christus in Gott verborgen< (Kol 3,3) war, denn sie ist eine strahlende Zeugin der Freude darüber, in der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet zu sein (vgl. Eph 3,17). Sie pries die Herrlichkeit Gottes, weil sie wußte, dass in ihrem eigenen Innern die Gegenwart des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes wohnt, in der sie die Wirklichkeit der unendlich lebendigen Liebe erkannte. Elisabeth hat auch das körperliche und moralische Leiden kennengelernt: Vereint mit dem gekreuzigten Christus hat sie sich völlig hingegeben und so in ihrem Erdenleben das Leiden des Herrn ergänzt (vgl. Kol 1,24) in der steten Gewissheit, geliebt zu werden und lieben zu können. Im Frieden des Herzens brachte sie das Geschenk ihres verwundeten Lebens dar. Unserer verunsicherten Menschheit, die scheinbar Gott nicht mehr oder nur mehr entstellt findet und auf der Suche nach einem Wort ist, auf das sie ihre Hoffnung gründen kann, vermittelt Elisabeth von der Hl. Dreifaltigkeit das Zeugnis eines vollkommenen Offenseins für das [[Wort Gottes]], das sie in einem solchen Maß geistig in sich aufnahm, daß sie darin alle Gründe fand, für das Lob der Herrlichkeit des dreifaltigen Gottes zu leben und sich ihm zu weihen. Und diese Nonne, die weit davon entfernt war, sich abzuschließen, hat es verstanden, ihren Mitschwestern und ihren Nächsten den Reichtum ihrer mystischen Erfahrung mitzuteilen. Ihre Botschaft breitet sich heute mit prophetischer Kraft aus. Wir rufen sie, die Schülerin der hl. [[Theresia vom Kinde Jesus]] und des hl. [[Johannes vom Kreuz]], die die ganze Familie des Karmel inspiriert und trägt, an, sie möge vielen Männern und Frauen im Laienstand oder gottgeweihten Stand helfen, >die Wogen der unendlichen Liebe<, die sie >an der Quelle des Lebens< empfing, ebenfalls zu empfangen und daran teilzuhaben.«
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Elisabeth von der Hl. Dreifaltigkeit wird am 16. Oktober 2016 von [[Papst Franziskus]] auf dem [[Petersplatz]] [[heiliggesprochen]].
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==Werke==
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* Germaine von Jesus (Hg.): «Souvenirs» Dijon 1916; dt.: Schwester Elisabeth von der Dreifaltigkeit. Unbeschuhte Karmelitin im Karmel von Dijon 1880 - 1906, [[Verlag Butzon & Bercker]] Kevelaer 1952 (334 Seiten).
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* P.-M. Philippon [[OP]]: "Die Herrlichkeit des Ewigen. Die geistige Lehre Schwester Elisabeths von der hl. Dreifaltigkeit. Wien 1948/1966 (1./3. Auflage): dt. Übersetzung von "La doctrine spirituelle de Sr. Elisabeth de La Triníté". Es enthält Elisabeths: «Letzte Ratschläge für das innerliche Leben», «Der Himmel auf Erden» (Betrachtungen), «Die letzten Einkehrtage» (Betrachtungen), «Gebet zur heiligsten Dreifaltigkeit» (Briefe).
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* ''Der Himmel im Glauben'', Eine Auswahl aus ihren Schriften, Übersetzt von [[Hans Urs von Balthasar]] u.a., ausgewählt und eingeleitet von Susanne Greiner, [[Johannes Verlag Einsiedeln]] ([[Christliche Meister]] 51), 2019 (107 Seiten, 4. Auflage, kartoniert, ISBN 978 3 89411 365 0).
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* Quellen lebendigen Wassers: christliche Mystik im Karmel
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* Von Dir umfangen: Gedanken aus den Schriften von Elisabeth von der Dreifaltigkeit
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* Bruder Lorenz von der Auferstehung: Gesammelte Werke
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* Ich will Gott ausstrahlen: Das Leben des P. Jacques. (Ein Karmelit in Mauthausen-Gusen)
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* ''Im Schoß des Vaters. Aufzeichnungen'', Ausgewählt und übertragen von [[Hans Urs von Balthasar]], [[Johannes Verlag Einsiedeln]] 1988 (157 Seiten, kartoniert, ISBN 978 3 89411 176 2).
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* ''Marie de la Trinité. [[Joseph von Nazareth|Josephs]] [[Schweigen]]'' (Reihe: Beten heute 21), Auswahl von Anne Pfister, Geleitwort von Richard Malone, Aus dem Französischen übersetzt von Claudia Müller, [[Johannes Verlag Einsiedeln]] Freiburg im Breisgau 2021 (128 Seiten, kartoniert, ISBN 978 3 89411 458 9).
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
* Elisabeth von Dijon. Der Himmel im Glauben. Eine Auswahl aus ihren Schriften, übersetzt von [[Hans Urs von Balthasar]] u.a. ausgewählt und eingeleitet von Susanne Greiner. Johannes Verlag 2009 (106 Seiten; 3. Auflage).
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* Reinhard Körner(Hrsg.): Elisabeth von Dijon, Den 'inneren Rat' entdecken. [[St. Benno Verlag]] Leipzig 2000 (30 Seiten).
* Lob seiner Herrlichkeit, Benziger Verlag Einsiedeln 1955 (224 Seiten).
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* Bruno Stephan Scherer: Lob der Herrlichkeit. Texte zu Worten der Elisabeth von Dijon.Vorwort von Waltraud Herbstrith. [[Paulus Verlag Freiburg/Schweiz]] 1998 (133 Seiten; ISBN: 3722804485 / 3-7228-0448-5).
* [[Ferdinand Holböck]], Die neuen [[Heilige]]n der Katholischen Kirche, [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein 1992, Band 2, S. 31-34 (1. Auflage; [[Neue Heilige und Selige im Pontifikat Johannes Paul II.|Von Papst Johannes Paul II. kanonisierte Heilige]], Band 2 von 1984 bis 1987: ISBN 3-7171-0950-2).
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* [[Hans Urs von Balthasar]]: Schwestern im Geist: [[Therese von Lisieux]] und Elisabeth von Dijon, [[Johannes Verlag Einsiedeln]] 1990 (4. Aufl.; 472 S.; ISBN: 9783894110277; ISBN 3-265-10274-2).
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* Conrad De Meester und Karmel Dijon: Elisabeth von Dijon. Ein Lied für Gott, [[EOS Verlag St. Ottilien]] 1984 (143 Seiten).
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* Bildband: Elisabeth von Dijon, Ein Lied für Gott. Eine Biografie in Bildern, zusammengestellt von Conrad de Meester.  
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* Lob seiner Herrlichkeit, [[Benziger Verlag]] Einsiedeln 1955 (224 Seiten).
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* [[Hans Urs von Balthasar]]: Elisabeth von Dijon und ihre geistliche Sendung. Jakob Hegner Verlag Olten 1952 (177 Seiten).
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* ''Die geistliche Lehre Schwester Elisabeths von der Heiligsten Dreifaltigkeit'' (La Doctrine spirituelle de Sr. Elisabeth de la Trinité), Michel Philipon. Übers. aus dem [[Französisch]]en von Doris Zacherl. Mit einleitenden Worten von [[Réginald Garrigou-Lagrange]], [[Herder Verlag]] Wien 1951 (316 Seiten, 2. Auflage).
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* M. von Greiffenstern: Schwester Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit - Karmelitin von Dijon (1880-1906). Hausen Saarlouis 1914 (346 Seiten).
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* '''Quelle des Artikels:''' [[Ferdinand Holböck]], Die neuen [[Heilige]]n der Katholischen Kirche, [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein 1992, Band 2, S. 31-34 (1. Auflage; [[Neue Heilige und Selige im Pontifikat Johannes Paul II.|Von Papst Johannes Paul II. kanonisierte Heilige]], Band 2 von 1984 bis 1987: ISBN 3-7171-0950-2).
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* '''Quelle des Artikels:''' [[Ferdinand Holböck]]: Ergriffen vom Dreieinigen Gott, [[Trinitatische Heilige]] aus allen Jahrhunderten der Kirchengeschichte. Im Anhang: Eine päpstliche und eine ökumenische Erklärung zur Trinität, [[Christiana Verlag]], Stein am Rhein 1981, S. 337-343 (1. Auflage; Kirchliche [[Druckerlaubnis]] Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg 3. November 1988 [Zahl 1151/80] Weihbischof Jacob Mayr Generalvikar), ISBN 3-7171-0795-X).
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
 
*[http://www.elisabeth-dijon.org www.elisabeth-dijon.org]  
 
*[http://www.elisabeth-dijon.org www.elisabeth-dijon.org]  
* [http://www.kath-info.de/silvestrelli.html Elisabeth Capes auf dem Portal zur katholischen Geisteswelt] (unten)
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* [http://www.kath-info.de/silvestrelli.html Elisabeth Catez auf dem Portal zur katholischen Geisteswelt] (unten)
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== Anmerkungen ==
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<references />
  
[[Kategorie:Selige Frankreich|Catez, Elisabeth]]
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[[Kategorie:Selige Frankreich]]
 
[[Kategorie:Karmeliten|Catez, Elisabeth]]
 
[[Kategorie:Karmeliten|Catez, Elisabeth]]
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[[Kategorie:Stigmatisierte|Catez, Elisabeth]]

Aktuelle Version vom 11. November 2024, 16:02 Uhr

»Elisabeth von der Hl. Dreifaltigkeit«

Elisabeth Catez OCD (*18. Juli 1880 in Camp d'Avor, Bourges, Frankreich; † 9. November 1906 in Dijon) Marie de la Trinité (»Elisabeth von der Hl. Dreifaltigkeit«), die auch Elisabeth von Dijon genannt wird, war eine Karmelitin und Mystikerin aus Frankreich. Sie ist eine Heilige. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 8. November.

Biografie

Elisabeth Catez wurde in Frankreich als Tochter des Offiziers Joseph Catez und der Mutter Marie Rolland geboren, der sehr früh starb und seine Frau mit zwei Töchtern, nämlich Elisabeth und Margarete, hinterließ. Sie wurde am 22. Juli 1880 getauft. Die erste heilige Beichte bewirkte in Elisabeth das, was sie später ihre «Bekehrung» nannte, nämlich eine Aufrüttelung, «die - wie sie selbst in ihren «Souvenirs» berichtet - geradezu ein Wachwerden für göttliche Dinge hervorrief.» Elisabeth war ein sehr begabter, vor allem auch musisch begabter junger Mensch - von ihrem 14. bis 19. Lebensjahr verfasste sie eine Reihe von Gedichten -, sie war aber auch ein Mensch mit einem sehr sensiblen, aufbrausenden Temperament. Trotz aller Aufgeschlossenheit für alles Schöne und trotz ihres Einsatzes für apostolische und caritative Werke zog der Karmel sie unwiderstehlich an.

Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugend in der Nähe des Karmels von Dijon. Sie machte dort regelmäßig Besuch bei der vorbildlichen Priorin und holte sich bei ihr Ratschläge für den Fortschritt im geistlichen Leben. Im Verlauf von Einkehrtagen im Januar 1899 wurden ihr erste mystische Gnaden zuteil.

Am 26. März 1899 erhielt Elisabeth von ihrer Mutter die grundsätzliche Einwilligung zum Eintritt in den Karmel, der ihr zwei Jahre vorher noch verwehrt worden war. Im Februar 1900 kam es zur entscheidenden Begegnung Elisabeths mit dem hervorragenden Dominikaner P. G. Vallée, der ihr ihre Gnadenerfahrungen deutete und ihr die Einwohnung der heiligsten Dreifaltigkeit in der Seele erklärte.

Am 2. August 1901 erfolgte Elisabeths Eintritt in den Karmel von Dijon unter der ausgezeichneten Priorin Sr. Germaine von Jesus, die bis zum Tod Elisabeths deren Vorgesetzte blieb. Elisabeth bekam den Ordensnamen »Elisabeth von der Hl. Dreifaltigkeit«. Sie legte sie am 11. Januar 1903 die Gelübde ab. Das ganze Programm ihres inneren spirituellen Wachsens und Reifens sah sie nun in der Verwirklichung ihres Ordensnamens: Haus Gottes, bewohnt von der Hl. Dreifaltigkeit. Zu Beginn der Fastenzeit 1906, als Schwester Elisabeth nach der Mittagsrekreation gewohnheitsmäßig nach den Paulusbriefen griff, schlug sie - scheinbar ganz zufällig - die Stelle im Philipperbrief 3,10 auf: »Ihn möchte ich erkennen, in der Kraft seiner Auferstehung wie in der Gemeinschaft mit seinem Leiden, und ihm will ich im Tode ähnlich werden.« 

Das sollte nun an ihr in auffallender Weise in Erfüllung gehen: Es traten an ihr Symptome einer schweren Magenerkrankung auf; sie wurde bettlägrig. Am Palmsonntag 1906 verschlechterte sich der Zustand von Schwester Elisabeth plötzlich ganz stark durch einen Blutsturz. In einem Brief vom Mai 1906 schrieb sie: »Am Abend des Palmsonntags habe ich eine sehr starke Krise gehabt und geglaubt, die Stunde sei endlich gekommen, in der ich mich in die unendlichen Regionen aufschwingen würde, um jene Hl. Dreifaltigkeit schleierlos zu betrachten, die schon hier auf Erden in mir Wohnung genommen hat. In der Stille und dem Schweigen der Nacht empfing ich die Krankensalbung und den Besuch meines Herrn .... « 

Die letzten Monate dieser ihrem ganzen Wesen nach trinitarischen Seele waren dann bis zum Tag ihres Heimgangs, dem 9. November 1906, Tag für Tag ganz erfüllt vom Gedanken an den Gekreuzigten, mit dem zusammen im Leiden sie zum »Lob der Herrlichkeit der Hl. Dreifaltigkeit« eine kleine Hostie sein wollte.

In diesem Namen »Lob der Herrlichkeit der Hl. Dreifaltigkeit«, den sich Sr. Elisabeth von Dijon in den letzten Wochen ihres Erdenlebens zugelegt hatte, und in der Art, wie sie diesen Namen als Lebensaufgabe auffaßte und verwirklichte, spiegeln sich »die Fundamentalgedanken ihres innerlichen Lebens und alle großen Hauptanliegen ihrer Geistigkeit wider: Schweigen, absolute Selbstentäußerung, Liebe zum dreifaltigen Gott, radikale Ergebung in den göttlichen Willen, sowie immer brennender erstrebtes Einswerden mit der Seele des gekreuzigten Heilands«, dem sie im Leiden und Sterben ähnlich geworden war.

»Elisabeth von der Hl. Dreifaltigkeit« (Nomen est omen)

In einem Brief von Ende September 1903 schrieb sie: »Mein ganzes Bemühen besteht darin, in mein Inneres einzugehen und mich in jene Drei zu verlieren, die dort sind !« Immer tiefer erfaßte sie das Geheimnis der Einwohnung des dreifaltigen Gottes in ihrer mehr und mehr von mystischen Gnaden ergriffenen Seele. Ein besonderer Beweis dafür ist ihr ergreifendes »Gebet an die Hl. Dreifaltigkeit«, das sie am 21. November 1904 in einem Zug, ohne die geringste Korrektur, von Gottes Gnade angetrieben, niederschrieb. An diesem Gebet lassen sich alle wesentlichen und charakteristischen Züge der Seele dieser begnadeten Karmelitin, die in knappen fünf Jahren des Ordenslebens zur Heiligkeit heranreifte, ablesen: ihre Ergriffenheit vom Mysterium der Hl. Dreifaltigkeit, ihr Gebetsleben, das fast ausschließlich in der Anbetung des dreifaltigen Gottes bestand, ihre leidenschaftliche und zarte Liebe zu Christus, dem durch den Hl. Geist fleischgewordenen ewigen Wort des Vaters; dann ihr unwiderstehlicher Aufschwung zu den Dreien, die in ihrer Seele Wohnung genommen hatten; ihre Seligkeit darüber, daß diese Drei in ihr anwesend sind und von ihr angebetet werden wollen. Dieses Gebet („Elevation à la Trinity“, das sie am Abend des 21. November 1904 schrieb) lautet so:

«O mein Gott, Dreifaltiger, den ich anbete. Hilf mir, mich ganz zu vergessen, um mich in Dir niederzulassen, unbewegt und friedvoll, als weilte meine Seele schon in der Ewigkeit. Gib, dass doch nichts meinen Frieden stören könne oder mich aus Dir heraustreten lasse, o mein Unveränderlicher, sondern dass jede Minute mich tiefer hineintrage in den Abgrund Deines Geheimnisses.

Gib meiner Seele den Frieden, mache aus ihr einen Himmel, Deine geliebte Wohnung und den Ort Deiner Ruhe; möge ich Dich dort nie allein lassen, sondern ganz und gar dort sein, ganz wach in meinem Glauben, ganz Anbetung, ganz Deiner schöpferischen Tätigkeit hingegeben.

O mein geliebter, aus Liebe gekreuzigter Heiland! Ich möchte eine Braut Deines Herzens sein; ich möchte Dir ein Übermass an Verherrlichung bereiten; ich möchte Dich lieben ... bis ich aus Liebe sterbe! ... Aber ich fühle mein Unvermögen und bitte Dich deshalb, mich mit Dir zu bekleiden, meine Seele eins zu machen mit allen Bewegungen der Deinen, mich zu überfluten, mich ganz zu verdrängen, Dich an Stelle meines Ich zu setzen, damit mein Leben nur mehr eine Ausstrahlung Deines Lebens sei. Komm in mich als Anbeter, als Wiedergutmacher und als Erlöser.

O ewiges Wort, Wort meines Gottes, ich will mein Leben damit zubringen, Dir zu lauschen. Ich will mich ganz gelehrig machen, um alles von Dir zu lernen; und dann, durch alle Nächte, alle Leere, alles Unvermögen hindurch will ich immerdar auf Dich schauen und unter Deinem grossen Lichte bleiben.

O mein geliebtes Gestirn! Banne mich in Deinen Strahlenkreis, damit ich mich nie daraus entfernen könne!

O verzehrendes Feuer, Geist der Liebe! Komm in mich hinab, damit sich in meiner Seele gleichsam eine Menschwerdung des Wortes vollziehe, auf dass ich eine Ausweitung Seiner Menschheit für Ihn werde, in der Er Sein Geheimnis voll erneuert!

Und Du, o Vater, neige Dich über Dein armes, kleines Geschöpf, überschatte es; sieh in ihm nur den Vielgeliebten, an dem Du Dein Wohlgefallen hast!

O meine Drei, mein Alles, meine Seligkeit, unendliche Einsamkeit, Unermesslichkeit, in der ich mich verliere! Euch liefere ich mich als Beute aus; begrabt Euch in mir, damit ich mich in Euch begrabe, wartend, bis ich dahingehe, um in Eurem Lichte den Abgrund Eurer Herrlichkeit zu schauen!»

Selig- und Heiligsprechung

Papst Johannes Paul II. sprach Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit am 25. November 1984 selig. Er charakterisierte sie folgendermaßen:

»Fast eine Zeitgenossin der hl. Theresia vom Kinde Jesus, machte Elisabeth von der Hl. Dreifaltigkeit eine tiefe Erfahrung von Gottes Gegenwart, eine Erfahrung, die sie in den wenigen Jahren ihres Lebens im Karmel auf eindrucksvolle Weise zur Reife gelangen ließ. Wir grüßen in ihr eine mit natürlichen Gaben reich ausgestattete junge Frau; sie war intelligent und sensibel, eine anerkannte Pianistin, geschätzt bei ihren Freunden und Freundinnen, zartfühlend in der Zuneigung zu ihren Angehörigen. Und als sie sich in der Stille des kontemplativen Lebens entfaltete, strahlte sie das Glück völliger Selbsthingabe aus; vorbehaltlos nahm sie Gottes Geschenk, die Gnade der Taufe und der Versöhnung an; sie empfand auf wunderbare Weise die eucharistische Gegenwart Christi; in einem außergewöhnlichen Maß wurde sie sich der Gemeinschaft bewußt, die jedem Geschöpf vom Herrn angeboten wird.
Wir wollen heute der Welt diese Klausurnonne vorstellen, die ein Leben führte, das >mit Christus in Gott verborgen< (Kol 3,3) war, denn sie ist eine strahlende Zeugin der Freude darüber, in der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet zu sein (vgl. Eph 3,17). Sie pries die Herrlichkeit Gottes, weil sie wußte, dass in ihrem eigenen Innern die Gegenwart des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes wohnt, in der sie die Wirklichkeit der unendlich lebendigen Liebe erkannte. Elisabeth hat auch das körperliche und moralische Leiden kennengelernt: Vereint mit dem gekreuzigten Christus hat sie sich völlig hingegeben und so in ihrem Erdenleben das Leiden des Herrn ergänzt (vgl. Kol 1,24) in der steten Gewissheit, geliebt zu werden und lieben zu können. Im Frieden des Herzens brachte sie das Geschenk ihres verwundeten Lebens dar. Unserer verunsicherten Menschheit, die scheinbar Gott nicht mehr oder nur mehr entstellt findet und auf der Suche nach einem Wort ist, auf das sie ihre Hoffnung gründen kann, vermittelt Elisabeth von der Hl. Dreifaltigkeit das Zeugnis eines vollkommenen Offenseins für das Wort Gottes, das sie in einem solchen Maß geistig in sich aufnahm, daß sie darin alle Gründe fand, für das Lob der Herrlichkeit des dreifaltigen Gottes zu leben und sich ihm zu weihen. Und diese Nonne, die weit davon entfernt war, sich abzuschließen, hat es verstanden, ihren Mitschwestern und ihren Nächsten den Reichtum ihrer mystischen Erfahrung mitzuteilen. Ihre Botschaft breitet sich heute mit prophetischer Kraft aus. Wir rufen sie, die Schülerin der hl. Theresia vom Kinde Jesus und des hl. Johannes vom Kreuz, die die ganze Familie des Karmel inspiriert und trägt, an, sie möge vielen Männern und Frauen im Laienstand oder gottgeweihten Stand helfen, >die Wogen der unendlichen Liebe<, die sie >an der Quelle des Lebens< empfing, ebenfalls zu empfangen und daran teilzuhaben.« 

Elisabeth von der Hl. Dreifaltigkeit wird am 16. Oktober 2016 von Papst Franziskus auf dem Petersplatz heiliggesprochen.

Werke

  • Germaine von Jesus (Hg.): «Souvenirs» Dijon 1916; dt.: Schwester Elisabeth von der Dreifaltigkeit. Unbeschuhte Karmelitin im Karmel von Dijon 1880 - 1906, Verlag Butzon & Bercker Kevelaer 1952 (334 Seiten).
  • P.-M. Philippon OP: "Die Herrlichkeit des Ewigen. Die geistige Lehre Schwester Elisabeths von der hl. Dreifaltigkeit. Wien 1948/1966 (1./3. Auflage): dt. Übersetzung von "La doctrine spirituelle de Sr. Elisabeth de La Triníté". Es enthält Elisabeths: «Letzte Ratschläge für das innerliche Leben», «Der Himmel auf Erden» (Betrachtungen), «Die letzten Einkehrtage» (Betrachtungen), «Gebet zur heiligsten Dreifaltigkeit» (Briefe).
  • Der Himmel im Glauben, Eine Auswahl aus ihren Schriften, Übersetzt von Hans Urs von Balthasar u.a., ausgewählt und eingeleitet von Susanne Greiner, Johannes Verlag Einsiedeln (Christliche Meister 51), 2019 (107 Seiten, 4. Auflage, kartoniert, ISBN 978 3 89411 365 0).
  • Quellen lebendigen Wassers: christliche Mystik im Karmel
  • Von Dir umfangen: Gedanken aus den Schriften von Elisabeth von der Dreifaltigkeit
  • Bruder Lorenz von der Auferstehung: Gesammelte Werke
  • Ich will Gott ausstrahlen: Das Leben des P. Jacques. (Ein Karmelit in Mauthausen-Gusen)
  • Im Schoß des Vaters. Aufzeichnungen, Ausgewählt und übertragen von Hans Urs von Balthasar, Johannes Verlag Einsiedeln 1988 (157 Seiten, kartoniert, ISBN 978 3 89411 176 2).
  • Marie de la Trinité. Josephs Schweigen (Reihe: Beten heute 21), Auswahl von Anne Pfister, Geleitwort von Richard Malone, Aus dem Französischen übersetzt von Claudia Müller, Johannes Verlag Einsiedeln Freiburg im Breisgau 2021 (128 Seiten, kartoniert, ISBN 978 3 89411 458 9).

Literatur

  • Reinhard Körner(Hrsg.): Elisabeth von Dijon, Den 'inneren Rat' entdecken. St. Benno Verlag Leipzig 2000 (30 Seiten).
  • Bruno Stephan Scherer: Lob der Herrlichkeit. Texte zu Worten der Elisabeth von Dijon.Vorwort von Waltraud Herbstrith. Paulus Verlag Freiburg/Schweiz 1998 (133 Seiten; ISBN: 3722804485 / 3-7228-0448-5).
  • Hans Urs von Balthasar: Schwestern im Geist: Therese von Lisieux und Elisabeth von Dijon, Johannes Verlag Einsiedeln 1990 (4. Aufl.; 472 S.; ISBN: 9783894110277; ISBN 3-265-10274-2).
  • Conrad De Meester und Karmel Dijon: Elisabeth von Dijon. Ein Lied für Gott, EOS Verlag St. Ottilien 1984 (143 Seiten).
  • Bildband: Elisabeth von Dijon, Ein Lied für Gott. Eine Biografie in Bildern, zusammengestellt von Conrad de Meester.
  • Lob seiner Herrlichkeit, Benziger Verlag Einsiedeln 1955 (224 Seiten).
  • Hans Urs von Balthasar: Elisabeth von Dijon und ihre geistliche Sendung. Jakob Hegner Verlag Olten 1952 (177 Seiten).
  • Die geistliche Lehre Schwester Elisabeths von der Heiligsten Dreifaltigkeit (La Doctrine spirituelle de Sr. Elisabeth de la Trinité), Michel Philipon. Übers. aus dem Französischen von Doris Zacherl. Mit einleitenden Worten von Réginald Garrigou-Lagrange, Herder Verlag Wien 1951 (316 Seiten, 2. Auflage).
  • M. von Greiffenstern: Schwester Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit - Karmelitin von Dijon (1880-1906). Hausen Saarlouis 1914 (346 Seiten).
  • Quelle des Artikels: Ferdinand Holböck, Die neuen Heiligen der Katholischen Kirche, Christiana Verlag Stein am Rhein 1992, Band 2, S. 31-34 (1. Auflage; Von Papst Johannes Paul II. kanonisierte Heilige, Band 2 von 1984 bis 1987: ISBN 3-7171-0950-2).
  • Quelle des Artikels: Ferdinand Holböck: Ergriffen vom Dreieinigen Gott, Trinitatische Heilige aus allen Jahrhunderten der Kirchengeschichte. Im Anhang: Eine päpstliche und eine ökumenische Erklärung zur Trinität, Christiana Verlag, Stein am Rhein 1981, S. 337-343 (1. Auflage; Kirchliche Druckerlaubnis Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg 3. November 1988 [Zahl 1151/80] Weihbischof Jacob Mayr Generalvikar), ISBN 3-7171-0795-X).

Weblinks

Anmerkungen

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