Evangelii nuntiandi: Unterschied zwischen den Versionen

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Es ist eine fundamentale Verantwortung, das als freies Geschenk erhaltene Wort auch als freies Geschenk weiterzugeben,  dass die Menschen die vermittelte Botschaft verstehen können und sich so die Heilswirkung dieser Botschaft entfalten kann. Nur wenn das Evangelium in die konkreten Lebensumstände und -situationen des Menschen von heute hineingetragen wird und diese ihm in einem neuen Licht aufleuchten, im Lichte der Erlösung durch Jesus Christus, wird der Auftrag erfüllt sein.
 
Es ist eine fundamentale Verantwortung, das als freies Geschenk erhaltene Wort auch als freies Geschenk weiterzugeben,  dass die Menschen die vermittelte Botschaft verstehen können und sich so die Heilswirkung dieser Botschaft entfalten kann. Nur wenn das Evangelium in die konkreten Lebensumstände und -situationen des Menschen von heute hineingetragen wird und diese ihm in einem neuen Licht aufleuchten, im Lichte der Erlösung durch Jesus Christus, wird der Auftrag erfüllt sein.
 
  
 
Schon 1974 sprachen die Bischöfe von der Notwendigkeit, mit allen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften auf der Grundlage der einen Taufe und des gemeinsamen Glaubensgutes intensiver zusammenzuarbeiten, um vor der Welt ein gemeinsames Zeugnis in der Evangelisierung für Christus abzulegen.   
 
Schon 1974 sprachen die Bischöfe von der Notwendigkeit, mit allen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften auf der Grundlage der einen Taufe und des gemeinsamen Glaubensgutes intensiver zusammenzuarbeiten, um vor der Welt ein gemeinsames Zeugnis in der Evangelisierung für Christus abzulegen.   
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Die Evangelisierung richtet sich an alle Gruppen der Gesellschaft, d.h. an die Gläubigen, die für die eigene Entwicklung im Glaubensleben der Evangelisierung bedürfen, an Nichtchristen, Nichtglaubende, Nichtmehr-Christen und Nichtmehr-Glaubende.
 
Die Evangelisierung richtet sich an alle Gruppen der Gesellschaft, d.h. an die Gläubigen, die für die eigene Entwicklung im Glaubensleben der Evangelisierung bedürfen, an Nichtchristen, Nichtglaubende, Nichtmehr-Christen und Nichtmehr-Glaubende.
  
==Inhalt==
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==Der Text des Schreibens==
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[[Evangelii nuntiandi (Wortlaut)]]
  
Besonderer Einsatz für die Evangelisierung (1) <br>
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== Literatur ==
Aus dreifachem Anlass (2) <br>
+
Zur geschichtlichen Entwicklung dieses Begriffs vgl. Rzepkowski, Horst: Der Welt verpflichtet. Text und Kommentar des Apostolischen Schreibens Evangelii nuntiandi über die Evangelisierung in der Welt von heute, Sankt Augustin 1976, 108ff.  
Oft betontes Thema während Unseres Pontifikates (3) <br>
 
In der Linie der Synode von 1974 (4) <br>
 
Einladung zur Besinnung (5) <br>
 
''' I. Von Christus, dem Urheber der Evangelisierung, zu einer evangelisierenden Kirche Zeugnis und Sendung Jesu''' (6) <br>
 
Jesus, der Urheber der Evangelisierung (7) <br>
 
Die Verkündigung des Reiches Gottes (8) <br>
 
Die Verkündigung des befreienden Heiles (9) <br>
 
Um den Preis eines opferbereiten Einsatzes (10) <br>
 
Unermüdliche Predigt (11) <br>
 
Verkündigung durch Zeichen (12) <br>
 
Für eine evangelisierte und evangelisierende Gemeinschaft (13) <br>
 
Evangelisierung, die eigentliche Aufgabe der Kirche (14) <br>
 
Wechselseitige Beziehungen zwischen Kirche und Evangelisierung (15) <br>
 
Untrennbare Verbindung zwischen der Kirche und Christus (16) <br>
 
'''II. Was besagt Evangelisieren? Vielschichtigkeit der evangelisierenden Tätigkeit''' (17) <br>
 
Erneuerung der Menschheit (18) <br>
 
Bereiche der Menschheit (19) <br>
 
Evangelisierung der Kulturen (20) <br>
 
Vorrangige Bedeutung des gelebten Zeugnisses (21) <br>
 
Notwendigkeit einer ausdrücklichen Verkündigung (22) <br>
 
Für eine lebendige, gemeinschaftliche Zustimmung (23) <br>
 
Anstoß zu neuem Apostolat (24) <br>
 
'''III. Der Inhalt der Evangelisierung, Sekundäre Elemente und wesentlicher Inhalt''' (25) <br>
 
Zeugnis für die Liebe des Vaters (26) <br>
 
Mittelpunkt der Botschaft: das Heil in Jesus Christus (27) <br>
 
Unter dem Zeichen der Hoffnung (28) <br>
 
Botschaft, die das ganze Leben erfasst (29) <br>
 
Eine Botschaft der Befreiung (30) <br>
 
In notwendiger Verbindung mit der Entfaltung des Menschen (31) <br>
 
Weder Einschränkung noch Zweideutigkeit (32) <br>
 
Die Befreiung durch das Evangelium (33) <br>
 
Ausrichtung auf das Reich Gottes (34) <br>
 
Nach einer biblischen Sicht des Menschen (35) <br>
 
Notwendigkeit einer Bekehrung (36) <br>
 
Ausschluss von Gewalttätigkeit (37) <br>
 
Spezifischer Beitrag der Kirche (38) <br>
 
Die Religionsfreiheit (39) <br>
 
'''IV. Die Wege der Evangelisierung, Auf der Suche nach geeigneten Wegen''' (40) <br>
 
Das Zeugnis des Lebens (41) <br>
 
Eine lebendige Predigt (42) <br>
 
Wortliturgie (43) <br>
 
Die Katechese (44) <br>
 
Benützung der Massenmedien (45) <br>
 
Unerlässlicher persönlicher Kontakt (46) <br>
 
Die Rolle der Sakramente (47) <br>
 
Die Volksfrömmigkeit (48) <br>
 
'''V. Die Adressaten der Evangelisierung, Eine weltweite Bestimmung''' (49) <br>
 
Trotz aller Hindernisse (50) <br>
 
Erste Verkündigung an die Fernstehenden (51) <br>
 
Erneute Verkündigung an die entchristlichte Welt (52) <br>
 
Die nichtchristlichen Religionen (53) <br>
 
Glaubenshilfe für die Gläubigen (54) <br>
 
Die Nichtglaubenden (55) <br>
 
Die Nichtpraktizierenden (56) <br>
 
Verkündigung an alle Menschen (57) <br>
 
Kirchliche Basisgemeinschaften (58) <br>
 
'''VI. Die Träger der Evangelisierung, Die ganze Kirche missionarisch ausgerichtet''' (59) <br>
 
Ein zutiefst kirchliches Tun (60) <br>
 
Die Perspektive der Gesamtkirche (61) <br>
 
Die Perspektive der Teilkirche (62) <br>
 
Anpassung und Treue in der Sprache (63) <br>
 
Öffnung zur Gesamtkirche (64) <br>
 
Das unveränderliche Glaubensgut (65) <br>
 
Verschiedene Aufgaben (66) <br>
 
Der Nachfolger Petri (67) <br>
 
Bischöfe und Priester (68) <br>
 
Ordensleute (69) <br>
 
Laien (70) <br>
 
Familie (71) <br>
 
Jugend (72) <br>
 
Verschiedene Dienstämter (73) <br>
 
'''VII. Der Geist der Evangelisierung, Dringender Aufruf ''' <br>
 
Dringender Aufruf (74) <br>
 
In der Kraft des Heiligen Geistes (75) <br>
 
Die Echtheit des Lebenszeugnisses (76) <br>
 
Das Bemühen um Einheit (77) <br>
 
Im Dienst der Wahrheit (78) <br>
 
Von Liebe beseelt (79) <br>
 
Mit dem Eifer der Heiligen (80) <br>
 
Die Ausstrahlung des Heiligen Jahres (81) <br>
 
Maria, Leitstern der Evangelisierung (82) <br>
 
  
== Literatur==
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Bosch, David J., Evangelisation, Evangelisierung, in: Lexikon missionstheologischer Grundbegriffe, hg. v. Karl Müller/Th. Sundermeier, Berlin 1987, 102-105, 102. Bosch macht folgende Unterscheidung: Er versteht unter Evangelisation jene Aktivitäten, die mit der Ausbreitung des Evangeliums zusammenhängen und die theologische Reflexion darüber, sowie unter Evangelisierung den Prozess der Ausbreitung des Evangeliums bzw. das Ausmaß, in welchem es verbreitet wurde.  
[[Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls]] Nr. 2.
 
 
 
== Nützliche Literatur ==
 
Zur geschichtlichen Entwicklung dieses Begriffs Vgl. Rzepkowski, Horst: Der Welt verpflichtet. Text und Kommentar des Apostolischen Schreibens Evangelii nuntiandi über die Evangelisierung in der Welt von heute, Sankt Augustin 1976, 108ff.
 
D. Bosch macht folgende Unterscheidung: Er versteht unter Evangelisation jene Aktivitäten, die mit der Ausbreitung des Evangeliums zusammenhängen und die theologische Reflexion darüber, sowie unter Evangelisierung den Prozess der Ausbreitung des Evangeliums bzw. das Ausmaß, in welchem es verbreitet wurde.  
 
Vgl. Bosch, David J., Evangelisation, Evangelisierung, in: Lexikon missionstheologischer Grundbegriffe, hg. v. Karl Müller/Th. Sundermeier, Berlin 1987, 102-105, 102.
 
 
 
'''Siehe auch: ''' [[Liste von Lehramtstexten]]
 
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
 
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* [http://www.stjosef.at/dokumente/evangelii_nuntiandi.pdf Apostolisches Schreiben im deutschen Wortlaut im PDF-Format bei st.josef.at]
* [http://www.stjosef.at/dokumente/evangelii_nuntiandi.pdf Apostolisches Schreiben im deutschen Wortlaut im PDF-Format]
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* [http://w2.vatican.va/content/paul-vi/la/apost_exhortations/documents/hf_p-vi_exh_19751208_evangelii-nuntiandi.html Die lateinische Fassung auf der Vatikanseite]
 
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* [http://w2.vatican.va/content/paul-vi/en/apost_exhortations/documents/hf_p-vi_exh_19751208_evangelii-nuntiandi.html Die englische Fassung auf der Vatikanseite]
* [http://www.vatican.va/holy_father/paul_vi/apost_exhortations/documents/hf_p-vi_exh_19751208_evangelii-nuntiandi_en.html Die englische Fassung auf der Vatikanseite]
 
  
 
[[Kategorie:Lehramtstexte]]
 
[[Kategorie:Lehramtstexte]]
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[[Kategorie:Lehramtstexte (Paul VI.)]]
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[[Kategorie:Evangelisierung]]

Aktuelle Version vom 18. September 2024, 16:39 Uhr

Der Begriff Evangelisierung fand seine Verbreitung vor allem durch das Apostolische Schreiben ‘Evangelii nuntiandi’ von Papst Paul VI. im Jahre 1975. (Paul VI.: Apostolisches Schreiben Evangelii nuntiandi Seiner Heiligkeit Papst Pauls VI. an den Episkopat, den Klerus und alle Gläubigen der Katholischen Kirche über die Evangelisierung in der Welt von heute. 8. Dezember 1975 (=Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 2), hg. v. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn 1975.)

Dieses Dokument macht deutlich, dass von ‘missio’ die Rede ist, wenn eine bestimmte Form des Gesandtseins gemeint ist, Evangelisierung aber die Tätigkeit an sich benennt.

Im weitesten Sinne bezeichnet Evangelisierung eine Aufgabe der Kirche in allen Bereichen und Situationen. Die Kirche evangelisiert, ”wenn sie sich bemüht, durch die göttliche Kraft der Botschaft, die sie verkündet, zugleich das persönliche und kollektive Bewusstsein der Menschen, die Tätigkeit, in der sie sich engagieren, ihr konkretes Leben und ihr jeweiliges Milieu umzuwandeln”. (EN 18)

Hatte die dritte Vollversammlung der Bischofssynode vom 1974 ‘Evangelisierung’ als jene Tätigkeit definiert, ”durch welche der wahre Glaube bei den Nichtchristen geweckt und bei den Christen vertieft wird” , so nimmt ‘Evangelii nuntiandi’ selbst keine genaue Definition von ‘Evangelisierung’ vor, um seiner reichen, vielschichtigen und dynamischen Wirklichkeit Rechnung zu tragen. Es bezeichnet ‘Evangelisierung’ global als ”Verkündigung Christi an diejenigen, die ihn noch nicht kennen, als Predigt, als Katechese, als Spendung der Taufe und anderer Sakramente.” (1.) Papst Paul VI. sieht in der Evangelisierung die Gnade und eigentliche Berufung der Kirche, ihre tiefste Identität und erkennt ihre Pflicht dazu. Als Probe der Echtheit der Evangelisierung sagt der Papst: ”Es ist undenkbar, dass ein Mensch das Wort Gottes annimmt und in das Reich eintritt, ohne auch von sich aus Zeugnis zu geben und dieses Wort zu verkünden.”

Er weist außerdem darauf hin, das Evangelisierung ein Zusammenspiel verschiedener Elemente ist. Der aus dem Matthäus-Evangelium, “Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern.” und aus der Apostelgeschichte “Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.” abgeleitete Auftrag Christi zur Evangelisierung ist Hauptaufgabe der Kirche in unserer Zeit.

Geschichtlich gesehen liegt in diesen Worten der Ursprung der Mission der Kirche. Sie sieht die Evangelisierung heute als ihre vorrangige Pflicht an, damit die Menschen glauben und gerettet werden können.

Es ist eine fundamentale Verantwortung, das als freies Geschenk erhaltene Wort auch als freies Geschenk weiterzugeben, dass die Menschen die vermittelte Botschaft verstehen können und sich so die Heilswirkung dieser Botschaft entfalten kann. Nur wenn das Evangelium in die konkreten Lebensumstände und -situationen des Menschen von heute hineingetragen wird und diese ihm in einem neuen Licht aufleuchten, im Lichte der Erlösung durch Jesus Christus, wird der Auftrag erfüllt sein.

Schon 1974 sprachen die Bischöfe von der Notwendigkeit, mit allen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften auf der Grundlage der einen Taufe und des gemeinsamen Glaubensgutes intensiver zusammenzuarbeiten, um vor der Welt ein gemeinsames Zeugnis in der Evangelisierung für Christus abzulegen.

Als Träger der Evangelisierung “dürfen wir den an Christus Glaubenden nicht das Bild von zerstrittenen und durch Fronten getrennten, keineswegs erbaulichen Menschen geben, sondern das Bild von Persönlichkeiten, die im Glauben gereift und fähig sind, einander jenseits aller konkreten Spannungen in der gemeinsamen, aufrichtigen und lauteren Wahrheitssuche zu begegnen” . Der Dialog unter den Kirchen und Christen wird dann glaubwürdig sein, wenn sie ihn als etwas Normales und Selbstverständliches pflegen. Dabei ist entscheidend, inwieweit die Christen verschiedener Konfessionen bereit sind, “ja oder nein, ihren Glauben und ihr Leben vor den Augen der andern gleichsam nackt auszuziehen, so dass in ihnen und durch sie das Evangelium die ihm eigene explosive Kraft entfalten kann.”

Die Evangelisierung richtet sich an alle Gruppen der Gesellschaft, d.h. an die Gläubigen, die für die eigene Entwicklung im Glaubensleben der Evangelisierung bedürfen, an Nichtchristen, Nichtglaubende, Nichtmehr-Christen und Nichtmehr-Glaubende.

Der Text des Schreibens

Evangelii nuntiandi (Wortlaut)

Literatur

Zur geschichtlichen Entwicklung dieses Begriffs vgl. Rzepkowski, Horst: Der Welt verpflichtet. Text und Kommentar des Apostolischen Schreibens Evangelii nuntiandi über die Evangelisierung in der Welt von heute, Sankt Augustin 1976, 108ff.

Bosch, David J., Evangelisation, Evangelisierung, in: Lexikon missionstheologischer Grundbegriffe, hg. v. Karl Müller/Th. Sundermeier, Berlin 1987, 102-105, 102. Bosch macht folgende Unterscheidung: Er versteht unter Evangelisation jene Aktivitäten, die mit der Ausbreitung des Evangeliums zusammenhängen und die theologische Reflexion darüber, sowie unter Evangelisierung den Prozess der Ausbreitung des Evangeliums bzw. das Ausmaß, in welchem es verbreitet wurde.

Weblinks