Hilarion Alfeyev: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''Hilarion Alfeyev''' (*[[1966]]) | + | '''Hilarion Alfeyev''' (*[[1966]]) war Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats von 2009 bis 2022. |
− | == | + | ==Biografie== |
Hilarion studierte am Moskauer Musikkonservatorium. Er trat als Komponist großer sakraaler Werke hervor z.B. ein Matthäus-Passion und eines Weihnachtsoratoriums. 1987 trat er in der litauischen Hauptstadt Vilnius ins Kloster ein und studierte anschließend Theologie in Sergijew Posad. Von 1993 bis 1995 studierte er in Oxford, wo er auch sein Doktorat in [[Philosophie]] erwarb; 1999 folgte ein theologisches Doktorat in Paris. Er habilitierte sich 2005 im Fach [[Dogmati]] an der katholischen Universität Fribourg, wo er seither auch als Privatdozent wirkt. | Hilarion studierte am Moskauer Musikkonservatorium. Er trat als Komponist großer sakraaler Werke hervor z.B. ein Matthäus-Passion und eines Weihnachtsoratoriums. 1987 trat er in der litauischen Hauptstadt Vilnius ins Kloster ein und studierte anschließend Theologie in Sergijew Posad. Von 1993 bis 1995 studierte er in Oxford, wo er auch sein Doktorat in [[Philosophie]] erwarb; 1999 folgte ein theologisches Doktorat in Paris. Er habilitierte sich 2005 im Fach [[Dogmati]] an der katholischen Universität Fribourg, wo er seither auch als Privatdozent wirkt. | ||
Von 1995 bis 2002 war Hilarion Pfarrseelsorger im Moskauer Gebiet und lehrte zugleich Patristik an den Seminaren in Kaluga und Smolensk. Von 1997 bis 2002 war er auch Leiter der Abteilung für zwischenkirchliche Beziehungen im Außenamt des Moskauer Patriarchats. Am 14. Jänner 2002 wurde Hilarion Alfejew zum Bischof ernannt und wirkte zunächst als Vikarbischof des Londoner russisch-orthodoxen Metropoliten Anthony (Bloom). Im Juli 2002 wurde er zum Titularbischof von Podolsk und Leiter der Ständigen Delegation des Moskauer Patriarchats bei der Europäischen Union ernannt. Am 8. Mai 2003 ernannte ihn der Heilige Synod zum Bischof von Wien und Österreich. Er löste Bischof Pawel (Ponomarjow) ab, der Erzbischof von Rjasan wurde. Als neuer Leiter des Außenamtes zählt Bischof Hilarion jetzt zu den ständigen Mitgliedern des Heiligen Synods.
Im ökumenischen Dialog ist Bischof Hilarion seit langem engagiert. Seit vielen Jahren ist er mit der Wiener Stiftung "Pro Oriente" verbunden, er gehört der offiziellen internationalen Kommission für den Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche an und ist Mitglied des Zentralkomitees und des Exekutivausschusses des Weltkirchenrates sowie des Präsidiums der Weltkirchenrats-Kommission für Glaube und Kirchenverfassung ("Faith and Order"). | Von 1995 bis 2002 war Hilarion Pfarrseelsorger im Moskauer Gebiet und lehrte zugleich Patristik an den Seminaren in Kaluga und Smolensk. Von 1997 bis 2002 war er auch Leiter der Abteilung für zwischenkirchliche Beziehungen im Außenamt des Moskauer Patriarchats. Am 14. Jänner 2002 wurde Hilarion Alfejew zum Bischof ernannt und wirkte zunächst als Vikarbischof des Londoner russisch-orthodoxen Metropoliten Anthony (Bloom). Im Juli 2002 wurde er zum Titularbischof von Podolsk und Leiter der Ständigen Delegation des Moskauer Patriarchats bei der Europäischen Union ernannt. Am 8. Mai 2003 ernannte ihn der Heilige Synod zum Bischof von Wien und Österreich. Er löste Bischof Pawel (Ponomarjow) ab, der Erzbischof von Rjasan wurde. Als neuer Leiter des Außenamtes zählt Bischof Hilarion jetzt zu den ständigen Mitgliedern des Heiligen Synods.
Im ökumenischen Dialog ist Bischof Hilarion seit langem engagiert. Seit vielen Jahren ist er mit der Wiener Stiftung "Pro Oriente" verbunden, er gehört der offiziellen internationalen Kommission für den Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche an und ist Mitglied des Zentralkomitees und des Exekutivausschusses des Weltkirchenrates sowie des Präsidiums der Weltkirchenrats-Kommission für Glaube und Kirchenverfassung ("Faith and Order"). | ||
− | Er wurde vom Heiligen Synod am 31. März 2009 zum Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats als Nachfolger von [[Kyrill von Moskau]] ernannt. Nachfolger Hilarions in Wien ist [[Marc Golokov]] . | + | Er wurde vom Heiligen Synod am 31. März 2009 zum Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats als Nachfolger von [[Kyrill von Moskau]] ernannt. Nachfolger Hilarions in Wien ist [[Marc Golokov]]. Im März 2022 sagte er: "mit gebrochenem Herzen verfolge ich die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine".<ref>* [https://www.kath.ch/newsd/metropolit-hilarion-mit-gebrochenem-herzen-verfolge-ich-die-juengsten-entwicklungen-in-der-ukraine/ Metropolit Hilarion: «Mit gebrochenem Herzen verfolge ich die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine»] (Titularprofessurniederlegung) [[Kath.ch]] am 15. März 2022</ref> Das Leitungsgremium des vom Moskauer Patriarchen [[Kyrill I.]] geleitete Heilige Synod, berief ihn ab und ernannte am 7. Juni 2022 den Metropoliten von Korsun und Westeuropa, Antonij (Sevrjuk), zu seinem Nachfolger. Der Heilige Synod ernannte Hilarion zum Metropoliten der Diözese (Eparchie) Budapest und Ungarn.<ref>[https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2022-06/russland-metropolit-hilarion-ploetzlich-ersetzt.html Russland: Metropolit Hilarion überraschend abberufen] [[Vatican News]] am 7. Juni 2022; [https://www.kath.ch/newsd/goetterdaemmerung-im-patriarchat-warum-hilarion-gehen-musste/ Götterdämmerung im Patriarchat? Warum Hilarion gehen musste] [[Kath.ch]] am 14. Juni 2022</ref> |
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
− | + | *[http://www.katholisches.info/2013/08/31/interview-mit-metropolit-hilarion-westen-betreibt-selbstmordpolitik-syrien-papst-franziskus-china-und-kreml/ Interview mit Metropolit Hilarion: „Westen betreibt Selbstmordpolitik“ – Syrien, Papst Franziskus, China und Kreml] Katholisches.info am 31. August 2013 | |
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+ | == Anmerkungen == | ||
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Aktuelle Version vom 17. September 2024, 17:25 Uhr
Hilarion Alfeyev (*1966) war Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats von 2009 bis 2022.
Biografie
Hilarion studierte am Moskauer Musikkonservatorium. Er trat als Komponist großer sakraaler Werke hervor z.B. ein Matthäus-Passion und eines Weihnachtsoratoriums. 1987 trat er in der litauischen Hauptstadt Vilnius ins Kloster ein und studierte anschließend Theologie in Sergijew Posad. Von 1993 bis 1995 studierte er in Oxford, wo er auch sein Doktorat in Philosophie erwarb; 1999 folgte ein theologisches Doktorat in Paris. Er habilitierte sich 2005 im Fach Dogmati an der katholischen Universität Fribourg, wo er seither auch als Privatdozent wirkt.
Von 1995 bis 2002 war Hilarion Pfarrseelsorger im Moskauer Gebiet und lehrte zugleich Patristik an den Seminaren in Kaluga und Smolensk. Von 1997 bis 2002 war er auch Leiter der Abteilung für zwischenkirchliche Beziehungen im Außenamt des Moskauer Patriarchats. Am 14. Jänner 2002 wurde Hilarion Alfejew zum Bischof ernannt und wirkte zunächst als Vikarbischof des Londoner russisch-orthodoxen Metropoliten Anthony (Bloom). Im Juli 2002 wurde er zum Titularbischof von Podolsk und Leiter der Ständigen Delegation des Moskauer Patriarchats bei der Europäischen Union ernannt. Am 8. Mai 2003 ernannte ihn der Heilige Synod zum Bischof von Wien und Österreich. Er löste Bischof Pawel (Ponomarjow) ab, der Erzbischof von Rjasan wurde. Als neuer Leiter des Außenamtes zählt Bischof Hilarion jetzt zu den ständigen Mitgliedern des Heiligen Synods. Im ökumenischen Dialog ist Bischof Hilarion seit langem engagiert. Seit vielen Jahren ist er mit der Wiener Stiftung "Pro Oriente" verbunden, er gehört der offiziellen internationalen Kommission für den Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche an und ist Mitglied des Zentralkomitees und des Exekutivausschusses des Weltkirchenrates sowie des Präsidiums der Weltkirchenrats-Kommission für Glaube und Kirchenverfassung ("Faith and Order"). Er wurde vom Heiligen Synod am 31. März 2009 zum Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats als Nachfolger von Kyrill von Moskau ernannt. Nachfolger Hilarions in Wien ist Marc Golokov. Im März 2022 sagte er: "mit gebrochenem Herzen verfolge ich die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine".<ref>* Metropolit Hilarion: «Mit gebrochenem Herzen verfolge ich die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine» (Titularprofessurniederlegung) Kath.ch am 15. März 2022</ref> Das Leitungsgremium des vom Moskauer Patriarchen Kyrill I. geleitete Heilige Synod, berief ihn ab und ernannte am 7. Juni 2022 den Metropoliten von Korsun und Westeuropa, Antonij (Sevrjuk), zu seinem Nachfolger. Der Heilige Synod ernannte Hilarion zum Metropoliten der Diözese (Eparchie) Budapest und Ungarn.<ref>Russland: Metropolit Hilarion überraschend abberufen Vatican News am 7. Juni 2022; Götterdämmerung im Patriarchat? Warum Hilarion gehen musste Kath.ch am 14. Juni 2022</ref>
Weblinks
- Interview mit Metropolit Hilarion: „Westen betreibt Selbstmordpolitik“ – Syrien, Papst Franziskus, China und Kreml Katholisches.info am 31. August 2013
Anmerkungen
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