Dominikaner: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Dominikanerorden ist ein [[Bettelorden|Bettel-]] und Predigerorden, der [[1215]] durch den heiligen [[Dominikus]] gegründet wurde. Grundlegend hierfür war zunächst die Anerkennung durch Bischof Fulko von Toulouse und wenig später durch Papst Innozenz III, der die Dominikaner am 21. Januar 1217(?) das erste Mal Prediger nannte. Die Dominikaner übernahmen die Regel des Augustinus. Neben den [[Franziskaner]]n stellten die Dominikaner eine der stärksten spirituellen Innovationen des [[Mittelalter]]s dar. Sie widmeten sich besonders der [[Theologie]] und [[Predigt]]. Das Studium nahm großen Raum ein, was sich in den Consuetudines, den Ergänzungen zur Ordensregel niederschlägt, die besagen, dass man, wenn das Studium es erfordert, von der Tagzeitenliturgie dispensiert werden kann. Ziel des Ordens war in der Gründungszeit die Bekehrung der Katharer, die in Teilen Frankreichs den Charakter einer Volkskirche angenommen hatten. Im Gegensatz zu den Benediktinern oder Zisterziensern waren die Dominikaner nicht lebenslang an ein Kloster gebunden, sondern wurden europaweit eingesetzt. [[Thomas von Aquin]] blieb nach seinem Eintritt in den Orden kaum länger als zwei Jahre an einem Ort. Ebenfalls neu war die Regelung, dass die Dominikanerkonvente ihren Prior auf Zeit wählten. Historiker sehen hier Parallelen zu den gesellschaftlichen Entwicklungen in den Städten, in denen die Dominikaner sich bevorzugt ansiedelten und in denen zunehmend Stadträte die Regierung übernahmen. Aus dem Dominikanerorden entstammen mehrere überaus bedeutende Theologen, etwa [[Albertus Magnus]], [[Meister Eckhard]] oder die Kirchenlehrerin [[Katharina von Siena]],aber auch umstrittene Persönlichkeiten wie Bernado Gui, Giovanni Savonarola oder Heinrich Kramer. Im [[20. Jahrhundert]] war ein bedeutender dominikanischer Theologe Kardinal [[Yves Congar]], einer der wichtigsten [[Konzilstheologen]].  
  
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==Literatur==
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* H. Wims OP, Geschichte der deutschen Dominikanerinnen, Dülmen 1920
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* J. Procter, Lebensbeschreibungen der Heiligen und Seligen des Dominikanerordens, Dülmen 1903
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* Müller, Franz (Hrsg.): Dominikanerinnen und Dominikaner. Lebensbilder aus dem Predigerorden [[Kanisius Verlag]] Freiburg/Schweiz 1988 (Erstauflage; ISBN 9783857642593).
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* Sr. Dr. Maria Magna Monssen OP und Dr. P. Dominikus Planzer OP (Hrsg.): ''Die Dominikanerinnen'' (Reihe: Orden und Kirche Band 7), [[Paulusverlag Freiburg/Schweiz]] 1964 (209 Seiten).
  
Links
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==Medien==
  
[http://www.opwest.org/Directory/calendardominican.htm Kalendarium des Dominikanerordens (in englischer Sprache)]
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* CD Hörbuch (56:02 Min.), Rosarium Dominicanum, Der [[Rosenkranz]] in [[Gebet]] und [[Betrachtung]] mit [[Gregorianik|Gregorianischem]] Gesang [[Morus Verlag]] (ISBN 3-87554-380-7) [http://www.kathshop.at/shop.php?kid=51]
  
[[Kategorie:Orden]]
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== Weblinks ==
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* [http://www.op.org/ Ordo Praedicatorum] - Dominikaner International
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* [http://www.dominikaner.de/ Provinz Teutonia]
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* [http://www.dominikaner.org/ Provinz des Hl. Albert] - Süddeutschland, Österreich
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* [http://www.noviziat.de/ Noviziat der Dominikaner]
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* [http://www.opwest.org/Directory/calendardominican.htm Kalendarium des Dominikanerordens (in englischer Sprache)]
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* [http://www.un.op.org/ Dominicans at the United Nations]
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* [http://www.novaetvetera.de/katalog/sachgeb_40.html Erwerbbare antiquarische Bücher über den Dominikanerorden]
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* [https://www.youtube.com/watch?v=HHH 800. Todestag: über den heiligen Dominikus] von [[Stefan Havlik]] am30. Juli 2021
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* [http://www.katholisches.info/?p=9028 Dominikaner entdecken wieder den alten Ordensritus – Ordensausbildung in den USA birituell]
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[[Kategorie:Dominikaner|!]]

Version vom 4. Juni 2024, 07:29 Uhr

Fra Angelico
Der Hl. Dominikus, Ordensgründer

Der Dominikanerorden ist ein Bettel- und Predigerorden, der 1215 durch den heiligen Dominikus gegründet wurde. Grundlegend hierfür war zunächst die Anerkennung durch Bischof Fulko von Toulouse und wenig später durch Papst Innozenz III, der die Dominikaner am 21. Januar 1217(?) das erste Mal Prediger nannte. Die Dominikaner übernahmen die Regel des Augustinus. Neben den Franziskanern stellten die Dominikaner eine der stärksten spirituellen Innovationen des Mittelalters dar. Sie widmeten sich besonders der Theologie und Predigt. Das Studium nahm großen Raum ein, was sich in den Consuetudines, den Ergänzungen zur Ordensregel niederschlägt, die besagen, dass man, wenn das Studium es erfordert, von der Tagzeitenliturgie dispensiert werden kann. Ziel des Ordens war in der Gründungszeit die Bekehrung der Katharer, die in Teilen Frankreichs den Charakter einer Volkskirche angenommen hatten. Im Gegensatz zu den Benediktinern oder Zisterziensern waren die Dominikaner nicht lebenslang an ein Kloster gebunden, sondern wurden europaweit eingesetzt. Thomas von Aquin blieb nach seinem Eintritt in den Orden kaum länger als zwei Jahre an einem Ort. Ebenfalls neu war die Regelung, dass die Dominikanerkonvente ihren Prior auf Zeit wählten. Historiker sehen hier Parallelen zu den gesellschaftlichen Entwicklungen in den Städten, in denen die Dominikaner sich bevorzugt ansiedelten und in denen zunehmend Stadträte die Regierung übernahmen. Aus dem Dominikanerorden entstammen mehrere überaus bedeutende Theologen, etwa Albertus Magnus, Meister Eckhard oder die Kirchenlehrerin Katharina von Siena,aber auch umstrittene Persönlichkeiten wie Bernado Gui, Giovanni Savonarola oder Heinrich Kramer. Im 20. Jahrhundert war ein bedeutender dominikanischer Theologe Kardinal Yves Congar, einer der wichtigsten Konzilstheologen.

Literatur

  • H. Wims OP, Geschichte der deutschen Dominikanerinnen, Dülmen 1920
  • J. Procter, Lebensbeschreibungen der Heiligen und Seligen des Dominikanerordens, Dülmen 1903
  • Müller, Franz (Hrsg.): Dominikanerinnen und Dominikaner. Lebensbilder aus dem Predigerorden Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1988 (Erstauflage; ISBN 9783857642593).
  • Sr. Dr. Maria Magna Monssen OP und Dr. P. Dominikus Planzer OP (Hrsg.): Die Dominikanerinnen (Reihe: Orden und Kirche Band 7), Paulusverlag Freiburg/Schweiz 1964 (209 Seiten).

Medien

Weblinks