Barockmusik: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Epoche der '''Barockmusik''' der abendländischen Musik wird auch als '''Generalbasszeitalter''' bezeichnet und schließt sich an die Renaissancemusik an. Der Barock erstreckt sich vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 18. | + | [[Datei: Barockorgel_Melle.JPG|miniatur|right|Barockorgel von 1713]] |
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+ | Die Epoche der '''Barockmusik''' in der abendländischen Musik wird auch als '''Generalbasszeitalter''' bezeichnet und schließt sich an die Renaissancemusik an. Der Barock erstreckt sich vom Beginn des [[17. Jahrhundert|17.]] bis zur Mitte des [[18. Jahrhundert]]s. Die Musikrichtung zählt heute zur ''Alten Musik''. | ||
Der Beginn des musikalischen Barock wird durch die Einführung des Generalbasses in den Kompositionen Claudio Monteverdis markiert. Die durchgehende Verwendung des Generalbasses kennzeichnet die Barockmusik sowie die Musik der nachfolgenden Übergangszeit, des Rokoko. | Der Beginn des musikalischen Barock wird durch die Einführung des Generalbasses in den Kompositionen Claudio Monteverdis markiert. Die durchgehende Verwendung des Generalbasses kennzeichnet die Barockmusik sowie die Musik der nachfolgenden Übergangszeit, des Rokoko. | ||
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* '''Hochbarock''' - etwa 1650 bis 1710 | * '''Hochbarock''' - etwa 1650 bis 1710 | ||
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− | Johann Sebastian | + | War die Musik des 16. Jahrhunderts noch eng an den Gesang gekoppelt, emanzipierte sich die Instrumentalmusik im 17. Jahrhundert. Dies wird deutlich im konzertanten Prinzip, dem virtuosen Zusammenwirken und Wetteifern von Stimmen, vokal wie instrumental. Das Concerto grosso, das den Wechsel zwischen einer konzertierenden Sologruppe und dem Orchester, Ripieno bezeichnet, entstand. Anstelle der Solistengruppe tritt im Solokonzert ein einzelner Solist auf. Weitere Formen, die im Generalbasszeitalter ihre Blüte erlebten, waren etwa die Suite, Fuge, Sonate, Kantate und Oratorium. Opern hatten im 18. Jahrhundert ebenfalls einen großen Stellenwert. Einerseits dienten sie höfischer Repräsentation, andererseits waren sie, vor allem in Italien und England, wo es Opernunternehmen gab, gleichsam Volksspektakel. |
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+ | Die Barockmusik wurde von der Einbeziehung der chromatischen Tonleiter geprägt. Der Tendenz der Renaissance folgend werden die früher gebräuchlichen Kirchentonarten in der Kompositionspraxis und in der Musiktheorie auf die beiden Tongeschlechter ''Dur'' und ''Moll'' und ihre beiden bis heute geläufigen Tonleitern reduziert. | ||
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+ | Die Kompositionen Johann Sebastian Bachs und Georg Friedrich Händels werden als Höhepunkt des musikalischen Barock betrachtet. Bei den Söhnen Bachs und in ihrem Umkreis etablierte sich bereits ab den 1730er-Jahren der ''empfindsame Stil'', der über die Vorklassik der Mannheimer Schule zur Wiener Klassik mit [[Joseph Haydn]] und [[Wolfgang Amadeus Mozart]] führte. | ||
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− | Die aktuelle Interpretation von Barockmusik wird im Wesentlichen von Musikern vorgenommen, die im Rahmen der ''historischen Aufführungspraxis'' die dieser Musik eigenen Mittel und Spielweisen einzusetzen versuchen. Jeder Interpret von Barockmusik ist sich heutzutage dieser Erkenntnisse bewusst, auch wenn im Einzelfall Kompromisse bezüglich der zur Anwendung kommenden Mittel eingegangen werden oder auch bewusst anders entschieden wird. Mit der historischen Aufführungspraxis, die sich etwa ab den 1970er Jahren durchsetzte, kam es auch zu einer zunehmenden Öffnung des barocken Repertoires. Heute werden weltweit ähnlich viele Tonträger der Alten Musik – darunter insbesondere des | + | Die aktuelle Interpretation von Barockmusik wird im Wesentlichen von Musikern vorgenommen, die im Rahmen der ''historischen Aufführungspraxis'' die dieser Musik eigenen Mittel und Spielweisen einzusetzen versuchen. Jeder Interpret von Barockmusik ist sich heutzutage dieser Erkenntnisse bewusst, auch wenn im Einzelfall Kompromisse bezüglich der zur Anwendung kommenden Mittel eingegangen werden oder auch bewusst anders entschieden wird. Mit der historischen Aufführungspraxis, die sich etwa ab den 1970er-Jahren durchsetzte, kam es auch zu einer zunehmenden Öffnung des barocken Repertoires. Heute werden weltweit ähnlich viele Tonträger der Alten Musik – darunter insbesondere des Barock – wie der klassischen Musik nachfolgender Epochen produziert. |
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− | * [[ | + | * Prof. Klaus Beckmann |
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+ | * Prof. Konrad Junghänel | ||
+ | * Prof. [[Ton Koopman]] | ||
+ | * Prof. Matthias Schneider | ||
+ | * Prof. Harald Vogel | ||
+ | * Prof. Christoph Wolff | ||
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Aktuelle Version vom 27. Dezember 2023, 20:01 Uhr
Die Epoche der Barockmusik in der abendländischen Musik wird auch als Generalbasszeitalter bezeichnet und schließt sich an die Renaissancemusik an. Der Barock erstreckt sich vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Musikrichtung zählt heute zur Alten Musik.
Der Beginn des musikalischen Barock wird durch die Einführung des Generalbasses in den Kompositionen Claudio Monteverdis markiert. Die durchgehende Verwendung des Generalbasses kennzeichnet die Barockmusik sowie die Musik der nachfolgenden Übergangszeit, des Rokoko.
- Frühbarock - etwa 1600 bis 1650
- Hochbarock - etwa 1650 bis 1710
- Spätbarock - etwa 1710 bis 1750
War die Musik des 16. Jahrhunderts noch eng an den Gesang gekoppelt, emanzipierte sich die Instrumentalmusik im 17. Jahrhundert. Dies wird deutlich im konzertanten Prinzip, dem virtuosen Zusammenwirken und Wetteifern von Stimmen, vokal wie instrumental. Das Concerto grosso, das den Wechsel zwischen einer konzertierenden Sologruppe und dem Orchester, Ripieno bezeichnet, entstand. Anstelle der Solistengruppe tritt im Solokonzert ein einzelner Solist auf. Weitere Formen, die im Generalbasszeitalter ihre Blüte erlebten, waren etwa die Suite, Fuge, Sonate, Kantate und Oratorium. Opern hatten im 18. Jahrhundert ebenfalls einen großen Stellenwert. Einerseits dienten sie höfischer Repräsentation, andererseits waren sie, vor allem in Italien und England, wo es Opernunternehmen gab, gleichsam Volksspektakel.
Die Barockmusik wurde von der Einbeziehung der chromatischen Tonleiter geprägt. Der Tendenz der Renaissance folgend werden die früher gebräuchlichen Kirchentonarten in der Kompositionspraxis und in der Musiktheorie auf die beiden Tongeschlechter Dur und Moll und ihre beiden bis heute geläufigen Tonleitern reduziert.
Die Kompositionen Johann Sebastian Bachs und Georg Friedrich Händels werden als Höhepunkt des musikalischen Barock betrachtet. Bei den Söhnen Bachs und in ihrem Umkreis etablierte sich bereits ab den 1730er-Jahren der empfindsame Stil, der über die Vorklassik der Mannheimer Schule zur Wiener Klassik mit Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart führte.
Wichtige Vertreter (Komponisten) der Barockmusik sind:
- Johann Sebastian Bach
- Dieterich Buxtehude
- John Dowland
- Girolamo Frescobaldi
- Georg Friedrich Händel
- Claudio Monteverdi
- Valentin Rathgeber
- Heinrich Schütz
- Georg Philipp Telemann
- Antonio Vivaldi
Mit der Wiederentdeckung der Musik Johann Sebastian Bachs durch Felix Mendelssohn Bartholdy begann die bis heute andauernde Wertschätzung der Barockmusik. Vielen gelten Bachs Werke heute als Inbegriff und Vollendung des Barock. Im Laufe der Zeit tauchten auch Notendrucke und Manuskripte anderer Barockkomponisten auf. Dennoch verhalf vor allem das populäre Interesse an J. S. Bach zum Wiederaufleben der Barockmusik.
Die aktuelle Interpretation von Barockmusik wird im Wesentlichen von Musikern vorgenommen, die im Rahmen der historischen Aufführungspraxis die dieser Musik eigenen Mittel und Spielweisen einzusetzen versuchen. Jeder Interpret von Barockmusik ist sich heutzutage dieser Erkenntnisse bewusst, auch wenn im Einzelfall Kompromisse bezüglich der zur Anwendung kommenden Mittel eingegangen werden oder auch bewusst anders entschieden wird. Mit der historischen Aufführungspraxis, die sich etwa ab den 1970er-Jahren durchsetzte, kam es auch zu einer zunehmenden Öffnung des barocken Repertoires. Heute werden weltweit ähnlich viele Tonträger der Alten Musik – darunter insbesondere des Barock – wie der klassischen Musik nachfolgender Epochen produziert.
Bedeutende Musikwissenschaftler zur Erforschung der Musik der Barockzeit und Interpreten sind:
- Prof. Klaus Beckmann
- Prof. Manfred Cordes
- Prof. Nikolaus Harnoncourt
- Prof. Konrad Junghänel
- Prof. Ton Koopman
- Prof. Matthias Schneider
- Prof. Harald Vogel
- Prof. Christoph Wolff