Johannes (Apostel): Unterschied zwischen den Versionen
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== Geschichte == | == Geschichte == |
Version vom 1. Juli 2007, 09:13 Uhr
Der Apostel und Evangelist Johannes (* ca. 20 (?) nach Christus; † ca. 101 n.Chr.) ist der Verfasser des Johannes-Evangeliums, der drei Johannes-Briefe und der Johannes-Apokalypse. Außerdem war er der Lieblingsjünger von Jesus Christus.
Gedenktag: 27. Dezember
Patronat: Der Theologen, Beamten, Schriftsteller, Buchhändler, Papierfabrikanten, Glaser, Bildhauer, Weingärtner, Schreiber; gegen Brandwunden, Vergiftung, Fußleiden und Epilepsie; der Freundschaft
Geschichte
Der Heilige Johannes war der Sohn von Zebedäus und Salome. Sein Bruder war Jakobus der Ältere, einer der zwölf Apostel. Die Mutter des hl. Johannes war mit der Muttergottes verwandt.
Johannes, der Lieblingsjünger Jesu, zählte neben Petrus und seinem Bruder Jakobus zum engsten Freundeskreis Jesu und war von Beruf wie der hl. Petrus Fischer. In der Liste der Apostel hatte Johannes den zweiten Platz (Apg 1,13), den dritten (Mk 3,17) und den vierten (Mt 10,3; Lk 6,14) hinter Petrus.
Beim letzten Abendmahl lehnte er an der Brust des Herrn, er war bei Jesu Verklärung am Berg Tabor dabei, begleitete Jesus auf den Ölberg und ging mit ihm bis zum Kreuz, wo ihm Jesus seine Mutter als Mutter für uns alle schenkte:
„Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“
Nach dem Tod Jesu gründete Johannes mehrere Gemeinden in der Gegend um Ephesus, die er alle selbst leitete. Dort wurde er unter dem Christenhasser Kaiser Domitian festgenommen und nach Rom abgeführt, wo er gefoltert wurde und anschließend an der Porto Latina in einem Kessel mit heißem Öl verbrennen sollte. Doch der Plan Domitians ging nicht auf. Johannes, der sich und den Bottich mit Öl bekreuzigt hatte, bevor er hineingestiegen war, verbrannte nicht in dem Öl, sondern nahm statt dessen völlig überraschend – vor allem für seine Verfolger - ein wohltuendes Bad zu sich, das ihn stärkte anstatt tötete.
Aus Angst vor dem Apostel aufgrund dieses Wunders, verbannte man ihn auf die griechische Insel Patmos, wo er Erzgrabungen verrichten musste. Auf dieser Insel offenbarte ihm Gott die Geheimnisse über die letzten Dinge, hier schrieb Johannes das letzte Buch der Bibel, die Johannes-Apokalypse, nieder.
Nach dem Tod Domitians kehrte er nach Ephesus zurück, verfasste auf Bitten der Gläubigen und Bischöfe Kleinasiens das vierte Evangelium, nachdem er zuvor lange Zeit gebetet und gefastet hatte. Der Prolog soll sogar während oder nach einer Ekstase entstanden sein. Johannes beabsichtigte durch sein Evangelium die vorherrschenden Irrlehren, allen voran die Gnosis, zu bekämpfen und die Trinität Gottes hervorzuheben.
Auch in dieser Ephesus-Zeit war er vor Verfolgungen nicht bewahrt. Aufgrund der zunehmen Christianisierungen hatten die Goldschmiede der Gegend Angst vor Johannes, weil sie um ihre Umsätze fürcheten. Sie zettelten eine Unruhe an und veranlassten den Oberpriester des Artemis-Tempels, dass er Johannes veranlassen ließ, entweder zu opfern oder den Giftbecher zu trinken. Johannes verweigerte das Opfer, bekreuzigte sich über den Giftbecher. Das Gift entwich in Form einer Schlage und Johannes trank den Becher ohne Folge. Der Oberpriester, der ihn zum Opfer zwingen wollte, trat schließlich zum Christentum über. So entstand auch die Legende des Johannesweins.
Auch die drei Briefe des Apostels wurden von dem bereits sehr alten Johannes, der als letzter von allen Jüngern wahrscheinlich im Jahr 101 starb, in Ephesus verfasst. Johannes war der einzige der Apostel, der eines natürlichen Todes starb.
Literatur
- Klaus Berger: Im Anfang war Johannes. Datierung und Theologie des vierten Evangeliums, Stuttgart, 1997, ISBN 3-7918-1434-6
- Heinricht Reinhardt, Johannes, Die Rede von Gott, Augsburg 2004, ISBN 3-936484-29-5
Weblinks
- Catholic Encyclopedia Eintrag in der Catholic Encyclopedia (engl.)
- Ökumenisches Heiligenlexikon Hl. Johannes
Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.