Stimmen der Zeit: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Stimmen | + | Die Zeitschrift wurde 1871 unter dem Titel "Stimmen aus Maria Laach" begründet; die Benediktinerabtei [[Maria Laach]] war von 1863 bis zum preußischen [[Kulturkampf]] ein ''Collegium Maximum'' der [[Jesuiten]], die sie zeitweise aus dem Ausland herausgaben. Ab 1914 ist München Sitz der Redaktion der "Stimmen der Zeit". 1941 verboten die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] die Zeitschrift, die ab 1946 wieder erscheinen konnte; Redaktionsmitglied war bis zum Verbot der Märtyrer P. [[Alfred Delp]] SJ. Chefredakteur ist seit 2009 P. [[Andreas R. Batlogg]] SJ. Jährlich werden 12 Hefte herausgegeben. Sechs Hefte bilden einen Band, zwölf Hefte einen Jahrgang. |
− | Die | + | Die ''Stimmen'' enthielten Beiträge zu allen Themen aus Politik und Geschichte, [[Philosophie]] und Religionen, Psychologie, Ethnologie, Geographie und Kartographie, Vulkanismus, Wirtschaft und Sozialwesen, Literatur, Musik und Kunst etc. In den 1950er-Jahren haben die "Stimmen der Zeit" die Öffnung der Kirche gegenüber der modernen Welt durch das Zweite Vatikanische Konzil mitvollzogen und begleitet. Einer der markantesten Autoren war der Theologe P. [[Karl Rahner]] SJ. Ihre Zielsetzung beschreibt die Zeitschrift heute wie folgt: "Neben kirchlichen und theologischen Themen suchen die 'Stimmen der Zeit' die geistige Auseinandersetzung mit der Gesamtproblematik der Zeit in Gesellschaft, Politik, Naturwissenschaft, Literatur, Kino und Kunst. Dabei möchte die Zeitschrift helfen, in der Pluralität der Meinungen und weltanschaulichen Überzeugungen einen eigenen, differenzierten Standpunkt zu finden." Besonders verpflichtet ist die Zeitschrift dabei dem Anspruch des christlichen Glaubens und dem Dienst der Kirche, was kritische Stellungnahmen auch gegenüber Positionen der offiziellen Kirche nicht ausschließt. Karl Rahner prägte in diesem Zusammenhang einmal das Stichwort von der "kritischen Loyalität" zur Kirche. |
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Aktuelle Version vom 27. Mai 2021, 13:00 Uhr
Stimmen der Zeit ist eine von Jesuiten geführte Monatszeitschrift mit dem Untertitel "Die Zeitschrift für christliche Kultur".
Die Zeitschrift wurde 1871 unter dem Titel "Stimmen aus Maria Laach" begründet; die Benediktinerabtei Maria Laach war von 1863 bis zum preußischen Kulturkampf ein Collegium Maximum der Jesuiten, die sie zeitweise aus dem Ausland herausgaben. Ab 1914 ist München Sitz der Redaktion der "Stimmen der Zeit". 1941 verboten die Nationalsozialisten die Zeitschrift, die ab 1946 wieder erscheinen konnte; Redaktionsmitglied war bis zum Verbot der Märtyrer P. Alfred Delp SJ. Chefredakteur ist seit 2009 P. Andreas R. Batlogg SJ. Jährlich werden 12 Hefte herausgegeben. Sechs Hefte bilden einen Band, zwölf Hefte einen Jahrgang.
Die Stimmen enthielten Beiträge zu allen Themen aus Politik und Geschichte, Philosophie und Religionen, Psychologie, Ethnologie, Geographie und Kartographie, Vulkanismus, Wirtschaft und Sozialwesen, Literatur, Musik und Kunst etc. In den 1950er-Jahren haben die "Stimmen der Zeit" die Öffnung der Kirche gegenüber der modernen Welt durch das Zweite Vatikanische Konzil mitvollzogen und begleitet. Einer der markantesten Autoren war der Theologe P. Karl Rahner SJ. Ihre Zielsetzung beschreibt die Zeitschrift heute wie folgt: "Neben kirchlichen und theologischen Themen suchen die 'Stimmen der Zeit' die geistige Auseinandersetzung mit der Gesamtproblematik der Zeit in Gesellschaft, Politik, Naturwissenschaft, Literatur, Kino und Kunst. Dabei möchte die Zeitschrift helfen, in der Pluralität der Meinungen und weltanschaulichen Überzeugungen einen eigenen, differenzierten Standpunkt zu finden." Besonders verpflichtet ist die Zeitschrift dabei dem Anspruch des christlichen Glaubens und dem Dienst der Kirche, was kritische Stellungnahmen auch gegenüber Positionen der offiziellen Kirche nicht ausschließt. Karl Rahner prägte in diesem Zusammenhang einmal das Stichwort von der "kritischen Loyalität" zur Kirche.
Hintergrund
Für die deutschen Jesuiten wurde der Syllabus errorum 1864 zum Anlass, mit einer Reihe von insgesamt zwölf Broschüren vor die Öffentlichkeit zu treten und die Hauptfragen des päpstlichen Dokumentes in thematischen Monographien zu behandeln. Diesen Heften gaben sie den Sammeltitel »Stimmen aus Maria Laach«, wo sich damals das Studienhaus der deutschen Ordensprovinz befand. Fünf Jahre später, mit Beginn des Ersten Vatikanischen Konzils, ging aus diesen gelegentlichen »Stimmen«, die erstmals aus Anlass des Syllabus erklungen waren, eine monatlich erscheinende Zeitschrift unter dem gleichen Namen »Stimmen aus Maria Laach« hervor, die sich seit nunmehr fast einem halben Jahrhundert »Stimmen der Zeit« nennt.<ref>Burkhardt Schneider in: Die Kirche in der Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist - 100 Jahre nach dem Syllabus (1864) in : Wilhelm Sandfuchs (Hrsg.) Das Wort der Päpste, Echter Verlag Würzburg 1965, S. 19 (226 S.).</ref>
Weblinks
Anmerkungen
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