Robert Zollitsch: Unterschied zwischen den Versionen
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==Biografie== | ==Biografie== | ||
− | Robert Zollitsch wurde am 9. August 1938 als Volksdeutscher ("Donauschwabe") in Filipovo (Philippsdorf) im ehemaligen Jugoslawien (heute: Serbien) geboren. Nach der Vertreibung und Flucht aus der Heimat kam die Familie 1946 nach Oberschüpf im Landkreis Tauberbischofsheim und damit in die Erzdiözese Freiburg. 1953 siedelte sie nach Mannheim-Rheinau um. Von 1960 bis 1964 studierte er als Priesteramtskandidat Theologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Nach der pastoral-praktischen Ausbildung im Priesterseminar St. Peter wurde er am 27. Mai 1965 im Münster in Freiburg von Erzbischof Dr. Hermann Schäufele zum Priester geweiht. Von 1972 bis 1974 war er Dozent am Priesterseminar St. Peter. Im Jahr 1974 wurde Zollitsch zum Doktor der Theologie mit einer Dissertation über "Amt und Funktion des Priesters in den ersten zwei Jahrhunderten" an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promoviert. Im April 1983 berief ihn Erzbischof [[Oskar Saier]] als Mitarbeiter ins Erzbischöfliche Ordinariat. Er übernahm die Aufgabe des Personalreferenten. | + | [[Robert]] Zollitsch wurde am 9. August 1938 als Volksdeutscher ("Donauschwabe") in Filipovo (Philippsdorf) im ehemaligen Jugoslawien (heute: Serbien) geboren. Nach der Vertreibung und Flucht aus der Heimat kam die Familie 1946 nach Oberschüpf im Landkreis Tauberbischofsheim und damit in die Erzdiözese Freiburg. 1953 siedelte sie nach Mannheim-Rheinau um. Von 1960 bis 1964 studierte er als Priesteramtskandidat Theologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Nach der pastoral-praktischen Ausbildung im Priesterseminar St. Peter wurde er am 27. Mai 1965 im Münster in Freiburg von Erzbischof Dr. Hermann Schäufele zum Priester geweiht. Von 1972 bis 1974 war er Dozent am Priesterseminar St. Peter. Im Jahr 1974 wurde Zollitsch zum Doktor der Theologie mit einer Dissertation über "Amt und Funktion des Priesters in den ersten zwei Jahrhunderten" an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promoviert. Im April 1983 berief ihn Erzbischof [[Oskar Saier]] als Mitarbeiter ins Erzbischöfliche Ordinariat. Er übernahm die Aufgabe des Personalreferenten. |
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− | Am | + | Am 16. Juli 2003 wurde Zollitsch zum Erzbischof von Freiburg ernannt. Am 20. Juli empfing er die [[Bischofsweihe]] und wurde in sein Amt als vierzehnter Erzbischof der 1827 gegründeten Erzdiözese eingeführt. Sein Wahlspruch lautet: "In der Gemeinschaft des Glaubens" - "''in fidei communione''". Zollitsch ist Priester der [[Schönstatt-Bewegung]]. |
− | Am 12. Februar 2008 wurde Zollitsch zum Vorsitzenden der [[Deutsche Bischofskonferenz|Deutschen Bischofskonferenz]] gewählt und damit Nachfolger von Kardinal [[Karl Lehmann]]. Er | + | Am 12. Februar 2008 wurde Zollitsch zum Vorsitzenden der [[Deutsche Bischofskonferenz|Deutschen Bischofskonferenz]] gewählt und damit Nachfolger von Kardinal [[Karl Lehmann]]. Am 18. Februar 2008 trat er sein Amt an. Er setzte die auf Integration gründende Linie seines Vorgängers fort. |
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[[Kategorie:Bischöfe Deutschland |Zollitsch, Robert]] | [[Kategorie:Bischöfe Deutschland |Zollitsch, Robert]] | ||
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Aktuelle Version vom 24. März 2021, 10:48 Uhr
Robert Zollitsch (Dr.; * 9. August 1938 in Filipovo) war 14. Erzbischof des Erzbistums Freiburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Robert Zollitsch wurde am 9. August 1938 als Volksdeutscher ("Donauschwabe") in Filipovo (Philippsdorf) im ehemaligen Jugoslawien (heute: Serbien) geboren. Nach der Vertreibung und Flucht aus der Heimat kam die Familie 1946 nach Oberschüpf im Landkreis Tauberbischofsheim und damit in die Erzdiözese Freiburg. 1953 siedelte sie nach Mannheim-Rheinau um. Von 1960 bis 1964 studierte er als Priesteramtskandidat Theologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Nach der pastoral-praktischen Ausbildung im Priesterseminar St. Peter wurde er am 27. Mai 1965 im Münster in Freiburg von Erzbischof Dr. Hermann Schäufele zum Priester geweiht. Von 1972 bis 1974 war er Dozent am Priesterseminar St. Peter. Im Jahr 1974 wurde Zollitsch zum Doktor der Theologie mit einer Dissertation über "Amt und Funktion des Priesters in den ersten zwei Jahrhunderten" an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promoviert. Im April 1983 berief ihn Erzbischof Oskar Saier als Mitarbeiter ins Erzbischöfliche Ordinariat. Er übernahm die Aufgabe des Personalreferenten.
Erzbischof
Am 16. Juli 2003 wurde Zollitsch zum Erzbischof von Freiburg ernannt. Am 20. Juli empfing er die Bischofsweihe und wurde in sein Amt als vierzehnter Erzbischof der 1827 gegründeten Erzdiözese eingeführt. Sein Wahlspruch lautet: "In der Gemeinschaft des Glaubens" - "in fidei communione". Zollitsch ist Priester der Schönstatt-Bewegung.
Am 12. Februar 2008 wurde Zollitsch zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt und damit Nachfolger von Kardinal Karl Lehmann. Am 18. Februar 2008 trat er sein Amt an. Er setzte die auf Integration gründende Linie seines Vorgängers fort.
Sein Rücktritt als Bischof des Erzbistums Freiburg wurde von Papst Franziskus am 17. September 2013 angenommen, gleichzeitig wurde Zollitsch als Administrator der Erzdiözese eingesetzt und blieb es bis zum Amtsantritt seines Nachfolgers Stephan Burger als Erzbischof am 30. Juni 2014. Das Amt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz übte Zollitsch bis zum zum Ende der Amtsperiode im März 2014 aus.
Zitate
Die evangelische Kirche ist theologisch gesehen nicht im gleichen Sinne Kirche wie wir, und sie will es in diesem Sinne auch nicht sein. Diesen Unterschied muss man sehen. Aber etwas anderes ist die soziologische Sicht. Unter diesem Aspekt kann ich ihr das Kirchesein nicht absprechen. Zu meinem theologischen Verständnis von Kirche gehört, dass Kirche eine sichtbare Gemeinschaft ist, dass sie durch das Amt geprägt ist, dass sie die Vollzahl der Sakramente hat. DIE WELT, 22. März 2008
Auszeichnungen
- Ehrendoktorwürde der Warschauer katholischen Kardinal-Stefan-Wyszynski-Universität im Sommer 2008 für die Versöhnung der Menschen in Polen und Deutschland
Literatur
- Gerhard Kiefer: Robert Zollitsch. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Ein Porträt. Herder Verlag (ISBN: 978-3-451-29940-7).
- Fridolin Keck: Glauben gestalten - Glaubensgestalten. Mit Robert Zollitsch auf dem Weg. Herder Verlag (ISBN: 978-3-451-29915-5).
Päpstliches
- 14. April 2012 Apostolischer Brief an den Erzbischof von Freiburg und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Robert Zollitsch<ref>Schreiben an den Erzbischof von Freiburg und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Robert Zollitsch.</ref>
Weblinks
- Bischof Zollitsch beim Erzbistum Freiburg
- Datenbankeintrag bei Catholic-Hierarchy.org (engl.)
- Literatur von und über Robert Zollitsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Erzbischof Zollitsch: 'Die Kirche lebt vom Zölibat' Kath.net am 1. Februar 2011
- Zollitschs letzter Streich? Kommunionempfang für wiederverheiratet Geschiedene – Freiburg als „Avantgarde des Ungehorsams“ Katholisches.info am 8. Oktober 2013
Vorgänger Oskar Saier |
‡ Erzbischof von Freiburg 2003-2013 |
Nachfolger Stephan Burger |
Vorgänger Karl Lehmann |
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz 2008-2014 |
Nachfolger Reinhard Marx |
Anmerkungen
<references />