Clemens August Graf von Galen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. Januar 2021, 14:55 Uhr

Clemens August Graf von Galen

Clemens August Graf von Galen (* 16. März 1878 auf Burg Dinklage; † 22. März 1946 in Münster) war Bischof von Münster und ist ein Heiliger der Katholischen Kirche. Er wurde Löwe von Münster genannt und war Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Biografie

Clemens August Graf von Galen ist im Oldenburger Münsterland als elftes von 13 Kindern gläubiger Eltern geboren. Vom 31. Mai 1890 bis 21. August 1896 besuchte er das Jesuitenkollegs in Feldkirch (Österreich). Anschließend legte er die Reifeprüfung am Gymnasium Antonianum in Vechta ab. Er studierte in den folgenden Jahren in Fribourg, Innsbruck und Münster. Am 28. Mai 1904 wurde er im Dom zu Münster durch Bischof Hermann Dingelstad zum Priester geweiht.

Von 1904 bis 1906 war er Kaplan von Weihbischof Maximilian Gereon Graf von Galen und von 1906 bis 1911 Kaplan an St. Matthias in Berlin-Schöneberg. Von 1911 bis 1919 diente er als Seelsorger (Kurat) an St. Clemens Maria Hofbauer in Berlin und anschließend bis 1929 Pfarrer an St. Matthias in Berlin wo er auch Dompropst Bernhard Lichtenberg kennen lernte. Dann wurde er Pfarrer an der Stadt- und Marktkirche St. Lamberti in Münster.

1933 wurde er durch Papst Pius XI. zum Bischof von Münster ernannt. Die Bischofsweihe fand am 28. Oktober 1933 durch Karl Josef Kardinal Schulte statt. Sein Bischofswahlspruch lautete "Nec laudibus nec timore" (Weder Menschenlob noch -furcht [sollen uns bewegen]). Der Wahlspruch drückt den todesmutigen Hirten wohl am besten aus. Am 13., 20. Juni und am 3. August 1941 fanden von Galens berühmte Predigten gegen "Klostersturm" und Euthanasie der Nazis statt. Bischof von Galen sprach sich mit klaren Worten gegen die Rassenlehre der Nationalsozialisten aus. Von der Kanzel und in Hirtenbriefen demaskierte er früh die gottlosen Ziele der NSDAP, warnte vor deren menschenunwürdiger und neuheidnischer Ideologie und verurteilte die Hinrichtung von Christen ebenso wie die Tötung so genannten »lebensunwerten Lebens«, also behinderter Menschen. Seines prophetischen Weitblicks wegen wurde er von Pius XI. zur Mitarbeit an der Enzyklika »Mit brennender Sorge« (1937) eingeladen. Die deutlichen Worte des Oberhirten erzürnten die Machthaber. Aus Angst, seine Ermordung könnte Unruhe in das katholisch geprägte Münsterland bringen, wurden statt seiner 42 Geistliche verhaftet und zehn von ihnen getötet.

Grab Kardinal von Galens im St.-Paulus-Dom (Münster)

Jede seiner Visitationen und Firmreisen wurde zwar von politischer Seite mit Schikanen begleitet, dennoch waren sie eindrucksvolle Kundgebungen des Glaubens. Wie der Glaubensbote Ludger (†809), setzte sich der große Marienverehrer von Galen von Beginn an für die religiöse Erneuerung seiner Diözese ein.

Für sein Wirken und seinen unerschütterlichen Mut verlieh ihm Papst Pius XII. 1946 den Kardinalspurpur. Nach der Rückkehr von Rom wurde er in Münster triumphal empfangen und zum Ehrenbürger ernannt. Unvergesslich blieb den Menschen sein letzter Auftritt vor den Trümmern des St.-Paulus-Domes am 16. März 1946. In seiner Ansprache erklärte er, dass er aus Gewissensgründen das Unrecht angeprangert habe. »Ich habe es getan, weil ich glaubte, damit meinem Volke und meinen Diözesanen den besten Dienst zu erweisen. Ich habe es getan, weil ich wusste, dass ich nicht für mich und meine Person alleine sprach, sondern für Hunderte und Tausende, die hinter mir standen und nicht sprechen konnten.« 

Wenige Tage nach dieser Rede erkrankte er schwer. Knapp einem Monat später ging er am 22. März heim. Es starb das »Vorbild des christlichen Mutes«, wie ihn Papst Benedikt XVI. nannte, an einem Blinddarmdurchbruch. Am 28. März 1946 wurde in der Ludgeruskapelle des Domes zu Münster beigesetzt. Am 9. Oktober 2005 erfolgte die Seligsprechung in Rom.

Katechismus an seine Diözesanen

Literatur

  • Clemens August Graf von Galen - Ich erhebe meine Stimme, Topos Verlag, Kevelaer 2010.
  • Paul-H. Schmidt: Clemens August Kardinal von Galen glaubensstark, furchtlos, unbeugsam, Verlag Josef Kral Abensberg 1995 (96 Seiten. ISBN 978-3-934225-39-8).
  • Clemens August Kardinal von Galen (Leben, Auswahl seiner Predigten, Bericht über seine Seligsprechung SJM Verlag (ISBN 978-3-932426-31-5).
  • Heinrich Portmann: Der Bischof von Münster: das Echo eines Kampfes für Gottesrecht und Menschenrecht, Aschendorff Verlag Münster/Westfalen 1946 (241 Seiten).
  • Günter Beaugrand: Kardinal Graf von Galen. Der Löwe von Münster. Pattloch Verlag Augsburg 1988 (112 Seiten; 2., erweiterte Auflage).
  • Joachim Kuropka: Galen: Wege und Irrwege der Forschung, Aschendorff Verlag Münster/Westfalen (ISBN 978-3402131534).

Weblinks


Vorgänger
Johannes Poggenburg
† Bischof von Münster
1933-1946
Nachfolger
Michael Keller